Dendera
Was ich nach diesem grellen Licht sah entsprach nicht meinen Erwartungen. Es fühlte sich an, als wären dieser mysteriöse Mann und ich eine Ewigkeit einfach nur durchs Licht gelaufen.
Ich weiß es mag komisch klingen, doch als ich mich genau umsah, war weder ein richtiger Boden, noch ein Himmel zu erkennen. Die ganze Zeit über dachte ich, jeden Moment in ein tiefes Loch fallen zu können, in dem alle meine Erinnerungen vom Leben und meine Gedanken verschwinden würden. Einfach verblassen würden und ich nie wieder existent sein würde.
Meine Familie war seit ich denken konnte, nie gläubig veranlagt gewesen. Ich war stehst eine Realistin und glaubte nicht an ein Leben nach dem Tod, dass die Seele weiter existierte oder etwas in der Art. Mein Glauben lag darin, dass jeder Mensch der starb auch für immer verschwand. Eine aus meiner Schulklasse wurde seit ihrer Geburt dazu erzogen an solch einen Mist zu glauben und prahlte ständig herrum, dass alle die nicht an Gott glaubten in der Hölle landen würden.
Absoluter Scheiß, wenn man mich fragte.
Langsam schritten wir in dem Licht vorran, während ich auf das schlimmste gefasst war.
Ab und an hob ich meinen Blick, um den Mann zu mustern. Er hatte inzwischen seine Kaputze abgestreift und ich konnte ihn genauer betrachten.
Er war mindestens zwei Köpfe größer als ich, sein Blick war starr nach vorn gerichtet und seine Mimik wirkte recht ernst. Sein Haar war Schwarz genau wie meines und seine Augenfarbe leuchtete im hellen Blau, ebenfalls wie die Meine.
Ist er überhaupft Menschlich? Ich bin eindeutig verrückt geworden, ich meine ich sollte doch andere Sorgen haben als diesen Mann zu analysieren. Wenn man es genau betrachtete bin ich gerade gestorben und hielt die Hand eines Fremden.
Meine Augen suchten unsere Hände auf, die immer noch inneinander verankert waren. Anfühlen tat es sich auf jeden Fall wie ein Mensch. Seine große Hand hielt meine fest in seiner, so als könnte ich tief Fallen wenn er sie losließ.
Als er bemerkte wie ich in musterte trafen seine leutenden blauen Augen auf meine und er grinste breit. "Was würde ich tun um zu wissen was du grade in diesem Moment denkst.", seine Stimme war rau, doch gleichzeitig so lieblich. Ich verstand nicht, wieso dieser düstere Mann mich auf diese Weise berauschte.
" Man gut die Gedanken sind frei." Überraschend klang ich ein wenig zickig. Er lachte leise auf. " Da ist wohl jemand eine kleine Zicke." Sagte er mit einem amüsierten Unterton und fügte hinzu: "Wir sind gleich da. Emilia."
Angestrengt versuchte ich etwas in der Ferne der Lichts zu erkennen. Vergeblich.
" Ich sehe aber nichts.", antwortete ich genervt. "Und woher kennnst du überhaupt meinen Namen du Fremder?!"
Er richtete sein Blick wieder in die Ferne und antwortete mir beiläufig, als wäre es ganz normal hier an diesem Ort zu sein. " Nun ja." er stockte kurz, " ich kenne den Namen jedes Menschen den ich abholen muss um nach Dendera zu geleiten, wenn wir erst einmal da sind wirst du lernen all das zu verstehen." Seine Mundwinkel hoben sich.
Bevor ich etwas sagen konnte sprach er weiter. " Wir sind angekommen, du feine Dame!" er blieb stehen und hob seine linke Hand. Mit dieser ergriff er einen Türknauf. Wie war das möglich, dass ich diese Tür nicht gesehen hatte?
Mitten in diesem nichts war einfach eine Tür aufgetaucht. Er öffnete sie und was ich sah war einfach nur wunderschön, nicht das was ich erwartet hatte. Wir traten durch diese Tür und standen mitten in einem dicht bewucherten Wald. Es war kein gewöhlicher Wald, wie man ihn normalerweise kannte. Nein. Dieser hier war wortwörlich bezaubernd.
Die Sonne schien durch die hellgrünen Baumkronen, überall um mich herum ragten bunte herrliche Blumen aus dem weichen Gras, welches sich um meine nackten Füße schmeichelte wie Seide. Staunend drehte ich mich und atmete tief diese erfrischende Luft ein. Man hörte glückliche Vögel zwitschern und ich vernahm leises plätchern von einem Bach, der ein paar Meter neben mir lag. Es war wie in einem süßlichem Traum, der einem am Morgen mit einem Lächeln im Gesicht aufweckte und man sich nichts weiter wünschte als den fortzusetzten, um der Realität noch ein wenig zu entkommen.
Als ich mich genau umsah, erkannte ich kleine Feen auf den Blumenblättern sitzen. Durch mein Staunen bemerkte ich nicht das er meine Hand los ließ.
"E-es ist ein Traum!" meine Stimme klang berauscht von meiner Umgebung. Diese Welt wirkte so real. Wenn dies das Leben nach dem Tod sein sollte, denn war ich froh nicht mehr am leben zu sein.
Lachend hüpfte ich im Gras herrum, als wäre ich wieder ein Kleines Kind. " Wir müssen weiter der König erwartet uns." Er neigte sich vor und gab mir einen kleinen Stoß in meinen Rücken. "Ein König?!", ich hellte auf. "Wie im Märchen mit einem Schloss und so?"
Er nickte stumm und schritt voran. " Ja alles was bisher nur in deinen Fantasien existiert hat. Das ist Dendera." Der Mann machte eine Geste mit seinen starken Armen und deute auf unsere Umgebung. "Du wirst dich schnell eingewöhenen Emilia, vertrau mir."
Es war also wirklich ein Ort, wie in einem Traum. Also gab es tatsächlich ein reales Leben nach dem Tod. Meine Hand streifte eine lila Blume beim vorbeigehen, während ich ihm folgte. Ein Schloss und ein König der über dieses "Feenland" herrschte. Es kam mir vor als spielte ich die Hauptrolle eines Fantsyfilmes und ich freute mich auf das was mich erwartete.
Ein wenig vewundert war ich, dass man mich bereits erwünschte. Wussten sie das ich in meiner Welt sterben sollte? Führten sie vielleicht sogar ein Register darüber wann ein Mensch sterben würde? Für mich wirkte all das sehr verwirrend und gleichzeitig auch sehr aufregend. Ich hatte so viele Fragen, die mir durch meinen Kopf schwirrten, die ich auf der Stelle beantwortet haben wollte.
" Woher wusstet ihr das ich sterbe. Bist du sowas wie der Tod?", fragte ich den Mann aufdringlich mit einen neugierigen Unterton. " Und wie heißt du eigentlich?"
Während er hastig weiter durch den Wald ging antwortete er mir mit seiner verlockenden rauen Stimme. " Nicht so voreilig kleines, du hast noch genug Zeit Fragen zu stellen. Ich bin Aaron und nun ja nicht jeder Mensch der stirbt kommt nach Dendera."
So heißt der Ort hier also. Ich hatte das noch nie gehört, da war ich mir sicher.
Verwirrt lief ich schneller um neben ihn zu gelangen. " Wie meinst du das?", neugierig betrachete ich ihn.
Aaron seuftze. " Es werden nicht viele Menschen auserwählt, doch du bist eine davon. Es war für dich bestimmt, von deiner Geburt an hier zu uns zu kommen."
Einerseits fühlte ich michsehr geerht so eine "Auserwählte" zu sein, doch andererseits fragte ich mich wo mein Vater war. War er vielleicht auch auserwählt worden nach seinem Tod hier den Rest seiner Zeit zu verbringen? Insgeheim wünschte mir ihn wieder zu sehen.
Da kam in mir die Frage auf, was wohl mit den Menschen passierte denen die Ehre nicht gewährt war hier nach Dendera zu kommen.
Nach einer gewissen Zeit in der wir durch diesen traumhaften Ort liefen blickte ich nach vorn und entdeckte ein prachtvolles Schloss, welches mir den Atem raubte. Es lag in einer Lichtung, die ebenfalls umgeben von aller Arten an Blumen war.
Ich freute mich den König anzutreffen und grübelte vor mir her, welche Rolle Aaron im ganzen spielte...
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Souu mein 4 Kapitel habe ich dann auch <3 Hoffe es gefällt euch bisher.
LG
(Emilias augenfarbe)
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