Demütigung

Nach dem "Unterricht" bei Magaret war mein Kopf voll von neuen Informationen, was die Manieren betraf. Gerade sitzen, nicht mit vollem Mund sprechen und sehr wichtig: Immer vernümpftig mit dem König reden.

Für mich eine tatsächliche Herausfoderung, da es nicht zu meinen Stärken gehörte eine höfliche Umgangssprache zu nutzen.

Um meinen Kopf etwas frei zu bekommen von all diesen neuen Informationen, beschloss ich mir ein wenig die Beine im Schlossgarten zu vertreten und das alles erst einmal sacken zu lassen.

Während ich über den Kiesweg ging schaute ich auf meine Hände.

Magie also. Komisch, im Leben wäre ich nicht darauf gekommen eine Magierin zu werden.

Mit müden Schritten folgte ich dem vorgegebenen Weg und atmete tief ein und aus. Ein Paar Schmetterlinge in tollen Farben flogen an mir vorbei und eine leichte Brise umhüllte meine Locken.

Wo mochte der Weg nur hinführen?

Mein Blick heftete sich in die Ferne und ich nahm den rechten Pfad anstatt den linken, der mir den Weg weiter in den Garten hinein gefürht hätte. Meine neugierde war erweckt und ich wollte wissen was es alles noch zu sehen Gab. Von daher beschloss ich auf entdeckungs Reise zu gehen um mehr über dieses Land in Erfahrung zu bringen.

Nach einigen Minuten Fußmarsch enthüllte sich ein kleines Dorf vor meinen Augen. Grinsend beschleunigte ich meinen Gang. Aus der Ferne erkannte man kleine Holzhütten und mittig davon eine gigantische Statue von Aiden.

Wie sie hier wohl lebten? Den Häusern nach zu Urteilen wirkte es etwas Mittelalter ähnlich.

Euphorisch durchtrat ich das kleine Tor der Dorfes und war gepannt darauf was mich erwartete. Überall um mich herrum waren Menschen aller Art. Einige mit Chinesicher abstammung, oder auch Farbige Leute, extrem große und kleine Menschen. Ein Buntes durcheinander, wenn man es Objektiv betrachtete. Eine Frau mit langen Elfenohren huschte an mir vorbei und beäugte mich mit einem abwertenden Blick.

Was auch immer ihr Problem war.

An einem Handelstresen blieb ich stehen und musterte die Ware. Es lagen Fische auf den Tischen mit bunten Schuppen. Solche hatte ich noch nie zu Augen bekommen.

Emilia, vllt weil du gerade erst eine Nacht hier verbracht hast?

Ich grinste über meine Dummheit. Jedoch war ich kein Fan vom Fisch essen also setzte ich an um weiter zu laufeb.

" Wollen sie eine Betimmte Augenfarbe?", ertönte die helle Stimme des Verkäufers. "Huh? Ehm...", verlegen drehte ich mich zu ihm um und starrte ihn an.

Augenfarbe??

"Was genau meinen sie damit? Um ehrlich zu sein bin ich neu hier und weiß nicht genau was das hier alles auf sich hat.", ich lächelte ihm charmant zu, welches er mit einer Handgeste erwiderte. " Kein Problem, lass es mich erklären. Diese Fische," er deutete auf den Tisch ," sinde besonders, diese Schuppen kannst du als Kontaktlinsen Nutzen. Es ist grade sehr beliebt im Dorf ! Möchten sie welche kaufen?"

Euw. Der Gedanke war merkwürdig. Aus Fischshuppen Kontaktlinsen für eine andere Augenfarbe zu machen?! Ihgitt.

Angeekelt schüttelte ich den Kopf. " Ehm vielen Dank, aber nein ich Passe."

Er wirkte auf einen Mal sehr grimmig und nuschelte unverständliche Dinge vor sich her, also beschloss ich rasch weiter zu laufen, bevor er mich noch beschimpfte.

An einer Kreuzung entdeckte ich einen alten Japaner, der seelenruhig auf einem Teppich saß und anscheinend das Wetter genoss. Er wirkte von Außen hin als würde er im Einklang mit sich selbst sein und dies bewunderte ich auf eine Art und Weise.
"Visionen ohne Taten mein Kind sind Tagträume widerrum sind Taten ohne Visionen Alpträume.", sprach der alte plötzlich und blinzelte mir kurz mit seinen Weisen zusammengekniffenen Augen zu. Er trug einen riesigen aus Stroh geflochtenen Hut welcher sein Gesicht im Schatten verfallen ließ. Verdutzt starrte ich ihn an und versuchte diesen Satz bei mir fruchten zu lassen, doch ich verstand es nicht.
"Ehm schicker Hut...",antwortete ich ein wenig durcheinander, dennoch in einem freundlichen Ton.

Komischer alter Japaner...Was wollte er mir damit sagen?

Ich zuckte mit den Schultern und beschloss mich nicht weiter darum zu kümmern. Aus dem Grund setzte ich weiter einen Fuß vor dem anderen um mehr von diesem Dorf zu begutachten.

Es musste so etwas wie ein Marktplatz sein, in der mitte prangerte ein großer Springbrunnen und im Mittelpunkt von diesem, die Statue von Aiden. Keine Frage, diese Bewohner verehrten ihren König und waren offenbar stolz darauf ihn zu haben.

Etwas berührte meine Schulter und ein Schmerz durchfuhr meinen Körper.

" Was zum....", ich fuhr herrum und erkannte das sich eine Menschenmenge ohne das ich es bemerkt hatte um mich versammelte. Ein Apfel lag neben mir auf dem Sandboden. Jemand hatte mich damit beworfen!

" Wer war das?!", zischte ich genervt und musterte die Menschenmenge. Deren abgeneigten und hasserfüllten Blicke waren nicht zu übersehen und ich fragte mich was ich falsch gemacht hatte.

Ich drehte mich einmal um mich selbst und musste festellen, dass ich komplett in der Mitte eines Kreises stand. Nervös stemmte ich mich von einen auf den anderen Fuß und spürte einen harten Stein meinen Nacken treffen!

Ach du heilige Scheiße!? Was passierte hier? Hatte ich etwa gegen irgendwelche Regeln verstossen?

Nicht mehr ganz so Mutig stand ich nun dort und wusste nicht was ich machen sollte, mein Körper war wie erstarrt und meine Hände fingen an zu beben.

Vielleicht nach Hilfe rufen?

Der Hass schien beihnahe in deren Augen zu glühen und die Menschen tuschelten untereinander. Einige riefen mir schreckliche Dinge zu. Verängstig stand ich dort wie gelähmt und fühlte mich wie ein Reh, das von einem Wolfsrudel umzingelt wurde

"Miststück!"

" Du bist doch nichts besonderes!"

" Schlampe! Du bestichst den König und fickst ihn!"

"Schäme dich du Hure!"

Ach du Schande! Panik breitete sich in mir aus als diese Beleidigungen geäußert wurden und ich fühlte mich auf einen Mal ganz winzig, alleine gegen die ganze Welt. Abermals traf mich ein Stein direkt am Brustbein und ich schrie vor schmerz auf, daraufhin traf mich etwas hartes direkt am Kopf und ich wankte ein Paar Schritte rückwärts. Vorsichtig berührte ich die pochende Stelle an meiner Stirn und erkannte eine rote Flüssigkeit an meinen zittrigen Fingern.

Emilia tu etwas!!

"Hört auf bitte was wollt ihr von mir??!!" , meine Stimme war verzerrt von Angst und ich hielt schützend meine Hände über dem Kopf, um noch mehr Treffer am Schädel zu vermeiden.

Was zur Hölle, dies musste ein Alptraum sein. Obsstücke, Eier und Gemüse flogen auf mich zu, während ich versuchte meine Gedanken und Angst ein wenig unter Kontrolle zu bekommen.

Ok du musst hier weg SOFORT!- rief ich mir ins Gedächtnis.

"Du bist nichts wert!"

"Das hast du nicht verdient!"

Panisch drehte ich mich erneut im Kreis um einen Ausweg von dieser schändung zu finden.

Und da! Ich entdeckte eine Lücke im Kreis der Menschen und Elfen. Entschlossen rannte ich los und versuchte die Menge zu durchkreuzen. Arme griffen nach mir, zerrten an meinen Kleid und ließen Kratzer an meiner Haut zurück. Ich spürte wie mir das Blut an meiner Stirn hinunter rann und kämpfte mich weiter durch die dicht versammelte Masse.

Ein harter Stoß in mein Rückrat ließ mich auf allen vieren zu boden fallen, wobei sich meine Knie aufschürften und ein brennender Schmerz sich ausbreitete. Für einen Moment hatte ich Angst nie mehr Lebend aus diesem Dorf zu entkommen.Leute spuckten auf mein Leib, während sie weiterhin mit üblen Beleidigungen um sich warfen.

Geschwächt und ausser Atem rappelte ich mich auf und sprintete weiter, das Tor des Dorfes als direktes Ziel vor Augen. Ich hatte noch nie zuvor in meinem Leben solch eine Panik verspürt. Mein Puls war auf hundertachzig und mein Herz hämmerte mit einer enormen Kraft gegen meine Brust. Flach atmende lief ich so schnell meine Beine es mir erlaubten. Der Adrenalinspiegel trieb mich so lange vorran bis ich die Schreie und Beleidigungen des Dorfes nicht mehr vernahm und ich nach Luft ringend vor dem Tor des Schlosses inne hielt.

Mit einer Schmert verzogenen Grimasse, stütze ich meine Hände auf die zerschlagenen Knie, versuchte mich irgendwie zu beruhigen.

Was war dort passiert? Wie konnte es dazu kommen?Was hatte ich denen Getan?

Hure, hatten sie mich genannt und hätten mich sicher auch zu tode gesteinigt, wenn ich nicht die Flucht ergriffen hätte. Mit meinem Handrücken wischte ich mir über die Wange. Mein Gesicht war voll von Schweiß, Tränen und Blut. Sie hatten mich behndelt wie eine Mörderin!

Als sich mein Körper ein wenig erholen konnte, setzte ich mich auf den Rand der Brücke um alles irgendwie in meinem Kopf zu bekommen was genau auf diesem Marktplatz passiert war.

Meine Hände zitterten noch immer.

"Du hast ja Mut! Einfach von der ersten Kampfstunde fern zu bleiben!!", ertönte Aegons Stimme und ich zuckte zusammen. Verwirrt hob ich meinen Blick und meine Augen trafen direkt auf die seine. Mit zornigen Ausdruck starrte er mich an. Das konnte ich in diesem Moment wirklich nicht gebrauchen und es gab mir eindeutig den Rest.

Wie auf Knopfdruck brach ich in Tränen aus.

"Emilia spiel jetzt keine Spielchen mit mir! Denn ich hasse es wenn man mich versetzt und dann auch noch eine Szene macht, um sie als Ausrede zu benutzen!", bellte er zornig.

Ich ignorierte es, da ich in keiner Hinsicht im Stande war ihm eine Antwort zu geben. Weinend vergrub ich mein Gesicht in den Händen. War dieser Mann denn blind, konnte er denn nicht erkennen das es mir beschissen ging und ich verdammt noch einmal am Ende meiner Kräfte war. Wie unsensibel konnte ein Mensch oder was auch immer Aegon war denn sein?

Was ein fürchterlicher Tag.

"Ich rede mit dir Weib, gib mir gefälligst eine Antwort!", er ergriff meinen Arm grob und zog mich auf meine zittrigen Beine. Erstarrt und erschöpft blickte ich ihn an. Seine Augen weiteten sich für eine Sekunde und es war Verwirrung darin zu erkennen. "Sag nicht du hast dich selbst verletzt!? Wolltest du dich so etwa vor deinen Pflichten drücken?"

Fassungslos schniefte ich und schüttelte den Kopf. " Ich....", in der Sekunde wurde mein Bewusstsein von einem schlimmen Schwindel ergriffen und ich spürte wie meine Beine unter mir nachgaben. Um mich herrum wurde alles schwarz und das letzte was ich fühlte waren Aegons starken Arme um mich herum. Daraufhin eine mitreißende Dunkelheit, die mich ergriff und in ihren Bann zog...

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Hehe mal ein wenig dramatischer! <3 Hoffe es gefällt euch und danke danke für die fast 80 reads^^

Freue mich über weitere Votes und Kommis <3

LG Melina

PS: Das was der Japaner sagt ist ein Japanischen Sprichwort :)

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