Gravity
Ich denke ich werde Kapitel jetzt immer mit historischen Zitaten beginnen.
"Ab mit ihrem Kopf"
-Heinrich VIII
-Vielleicht auch die Herzkönigin
-Literally jeder @Marie Antoinette während der französischen Revolution
-Haben die Nazis nicht auch Staatsfeinde köpfen lassen?
Ok, das war eine schlechte Idee.
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Niemand hat behauptet ein Königreich regieren sei einfach, doch als man in der traditionellen Tafelrunde entschied, dass der minderjährige Sohn der Prinzessin neuer König werden und den alt gewordenen Joseph ablösen sollte, hatte Jotaro auch nicht wirklich eine Wahl. Er wird es nie vergessen, wie er in der Kirche niederknien musste und das Gewicht der Krone wie eine böse Vorwarnung auf seinem Haupt spürte. Damals hat er für vieles unterschrieben, aber sicher nicht für das was ihm im nachhinein erwartete.
Dass ein Bauerndorf abbrannte, das war unschön, ja, aber es erschien ihm wenigstens Mal normal. Er war ihr König und als solcher war es aller höchste Zeit, dass er sich hinab begab und die Lage kontrollierte. Mit einem Leinentuch über Mund und Nase diktierte er seinem Schreiberling welche Baumaterialien sie brauchen würden um Morioh wieder aufzubauen und befragte einige der wenigen Bürger die geblieben sind. ,,Wo sollen wir denn sonst hin?", antwortete Einer auf eine von Jotaros Fragen, ,,Morioh ist alles was uns bleibt. Wir versuchen die Häuser wieder aufzuziehen und die Ernten zu retten, aber sobald der Winter kommt, kehrt wohl auch unser Ende ein. Dem feinen König auf seinen hohen Ross interessiert es nicht, wenn wir elendig krepiert sind."
Jotaro zupfte nervös an dem Leinentuch. Er hat sich in schlichter Kleidung zum Dorf begeben und sich nicht als König zu erkennen gegeben, da Josuke schon Mal am Rande angedeutet hatte, das er kein gern gesehener Gast in Morioh war.
Anscheinend hatte sein lieber Onkel da nicht unrecht.
,,Geh' los und kauf' Vorräte für die Zurückgebliebenen. Ich halte hier die Stellung", wies er seinen Schreiberling an und gab ihn ein Sack voll Münzen. Der Junge stieg auf sein Pferd und ritt los, nur Jotaro und zwei inkognito Palastwachen blieben zurück.
Als er also Rufe von weitem hörte, dachte er kurz dass es zu regnen beginnen würde. Was er vor Jahren in Ägypten erlebt hat, hat dafür gesorgt, dass der junge König schreie verdrängt und als das Trommeln der Regentropfen abtat.
Allerdings war keine Wolke am Himmel zu sehen und stattdessen stand er dann endlich hinter ihm und legte Jotaro eine Hand auf die Schulter - Josuke.
,,Wie ich sehe hast du meine Nachricht erhalten. Seid ihr schon fertig mit eurer Tour?"
,,Vergiss die Tour!", rief Josuke, ,,So ein Psychopath aus meiner Klasse hat voll den gruseligen Dämonen, der die Gestalt anderer annehmen und sie kontrollieren kann! Er wollte als ich hier aufkreuzen und dich umbringen!"
,,Ah", sagte Jotaro nur, ,,weil mir ein normaler Tag nicht gegönnt ist, was? Ist Okuyasu bei dir?"
,,Wir wollen uns in ein paar Minuten am Brunnen treffen. Komm mit!"
Josuke zog seinen gepeinigten Neffen zum Brunnen, der aus dem tiefen heraus immer noch nach Blut und Galle stank, dank Angelos kleinen Angriff. Auf seinen Rand saß Okuyasu, als ob er keine Angst hätte Rückwärts in die Tiefe zu stürzen.
,,Oi, wie ich sehe hattest du mehr Glück als ich! Hallo, Jotaro!"
,,Guten Abend, Okuyasu. Schon Mal gehört was mit Wölfen in Märchen passiert, wenn sie sich einen Brunnen näheren? Als einziger Erwachsener muss ich den Spielverderber spielen und dich bitten aufzustehen."
Bitten war vielleicht nicht ganz am harmonieren mit dem Befehlston, den Jotaro an den Tag legte. Dennoch, Okuyasu stand auf und lief zu ihnen herüber.
,,Sag Mal, willst du damit sagen ich sei ein Wolf? Was ist mit Glücksmarie? Die ist im Himmel gelandet, nachdem sie in den Brunnen gefallen ist. Verstehst du das Jotaro? Wie kann sie da oben landen, wenn sie gen Hölle gestürzt ist?"
Josuke blinzelte irritiert. Jotaro hatte noch nicht viele Begegnungen mit Okuyasu, also fiel es ihm vielleicht nicht auf, aber diese eloquente Ausdrucksweise passte so gar nicht zu seinem Kumpel. Irgendetwas stimmte nicht.
,,Wovon sprichst du da?"
,,Von der Anziehungskraft der Erde. Wenn ein Apfel vom Baum fällt, wieso fällt er dann nach unten und bleibt nicht einfach in der Luft? Wieso schwebt er nicht in Richtung Himmel? Weil diese Erde eine Fessel ist. Wir sind alle an ihr gebunden. Wieso konnte Marie also nach oben? Oder ist es etwa so, dass nur ihr sterbliche Hülle unten ankam und ihr Geist auffuhr? Aber wie konnte sie dann nachhause zurückkehren?"
,,Was zum-"
,,Ich will es herausfinden. Solltest du nachhause zurückkehren, musst du Haarklein davon berichten."
Es war schwer vorstellbar, dass ein Schrank von einem Mann, wie Jotaro es war, durch irgendwas zum Sturz gebracht werden konnte, doch "Okuyasu" hatte die Überrschung auf seiner Seite. Ein gezielter Tritt in seine Kniekehle und der König sackte zusammen, mit dem Bauch an den Brunnenrand gepresst. Mit den Händen war er schnell dabei sich abzustützen, doch da quetschte ein kräftiger Tritt am Hinterkopf seinen Schädel zwischen Fuß und Brunnen.
Josuke stürzte sich auf den Dämonen und zerrte ihn weg, ehe er Jotaro mit einem zweiten Tritt den Kiefer brechen konnte. Zwischen ihm und den Doppelgänger entstand ein Gerangel, dem das Wort anstrengend nicht gerecht wurde. Okuyasu war schon immer stark, aber nicht kompetent genug sein Potential voll zu entfalten. Dieser Dämon hingegen wusste mit seiner Kraft umzugehen.
Aus dem Augenwinkel sah er, wie Jotaro sich wieder berappelte und seinen Kiefer einrenkte.
,,Lass mich raten. Der Dämon?"
,,Ach... wie kommst du darauf?", japste Josuke, der so eben in den Schwitzkasten genommen wurde. Und dann spürte er kaltes Metall an seinem Hals. Verdammt!
,,Es tut mir leid, Jotaro, aber ich habe meinem Meister versprochen dich zu töten. Er ist so eine Nervensäge. Wie wär's wenn du freiwillig springst, ja? Oder soll ich deinen Neffen ausbluten lassen?"
,,Ich will nur noch Mal klar stellen, dass er mein Neffe ist, nicht andersherum! Und Sicheln sind für die Ernte gemacht, du unkultivierter Barbar!"
Der Dämon lachte kalt, was in Okuyasu tiefen Tonlage nur noch schlimmer klang. Die Sichel drückte zu, bis er spürte wie ihm warm etwas Blut über den Hals lief.
,,Als du Fynn ein Auge damit ausgestochen hast, hast du dich nicht beschwert."
,,Ok, das reicht!", rief Jotaro, ,,Lass ihn los oder-"
,,Oder was?"
Jotaro seufzte. Er fühlte sich ausgelagt von diesem Tag und eigentlich von seinem ganzen Leben, aber er hatte keine andere Wahl. Blieb nur zu hoffen, dass er lange genug durchhalten würde.
,,Star Platinum!"
Hazamada hat seinen Dämonen aus den Augen verloren. Als er vor einigen Wochen von diesen Pfeil durchbohrt wurde, hoffte ein Teil von ihm wirklich, dass es das jetzt gewesen sei. Wenigstens wäre er mit Würde gestorben, anstatt an der Pest zu verotten, wie manch anderer.
Stattdessen wachte er auf und hatte vortan diesen hochnäsigen Bastard an der Backe. Gut, seine Fähigkeit war auch nützlich, aber das änderte nichts an seiner nervigen Erhabenheit.
Er kaute an seinen Nägeln, die schon immer unter seiner Nervosität gelitten hatten und glitt an einen der vielen Baracken hinab die Morioh nach dem Großbrand zu bieten hatte. Wo dieser Mistkerl wohl gerade war und was er wohl so trieb? Oh Gnade ihm Gott, wenn er versagen würde.
Die Präsenz hinter sich bemerkte er allerdings erst, als es schon zu spät war und eine prankengleiche Hand ihn am Kragen packte. Ehe Hazamada auch nur einen Ton von sich geben konnte, traf ihn die Wucht einer knochigen Faust auf die Wange, auf dass er Sterne am helligten Tag sah.
Seinem Dämonen ging es nicht viel besser. In der einen Sekunde hatte er noch die Oberhand und in der anderen lag er sich krümmend am Boden. Durch seine Verbindung mit seinem Wirt spürte er zudem auch den pochenden Schmerz der Prügel, die Hazamada ertragen musste. Das war wirklich nicht sein Tag.
Aber der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte, war Josuke, der sich vor ihn niederkniete und die Sichel in die Hand nahm.
,,Du als Dämon kannst mir die Frage vielleicht nicht beantworten, aber wie hieß es noch gleich in der Bibel? Auge um Auge?"
,,Das wagst du nicht..."
Josuke grinste und holte dann schwungvoll aus. Kurz vor dem Auge des Doppelgängers hielt er aber inne. ,,Nein, das wage ich tatsächlich nicht. Im Gegensatz zu deinem Wirt habe ich etwas ganz tolles Namens skrupel. Außerdem steche ich niemanden das Auge aus, der aussieht wie mein bester Freund."
,,Wenn man vom Teufel spricht", murmelte Jotaro und deutete auf Okuyasu, der sich die Schläfen reibend auf sie zukam.
,,Meine Güte, dieser verdammte Bastard hat mich mit einem Brett außer Gefecht gesetzt. Schmorr in der Hölle, du billige Imitation!", rief er und trat nach den ohnehinn schon geschwächten Dämonen.
,,Mann, beruhig dich, wir sind alle wütend, aber er ist doch gestraft genug. Oder ist zwischen euch noch was vorgefallen?", fragte Josuke. Okuyasu wurde rot im Gesicht. ,,Was? Nein!"
,,Gut, dann lass ihn. Konzentrieren wir uns lieber darauf Hazamada zu finden, diesen verdammten Giftzwerg."
Da grinste Okuyasu mit einem Mal breit und hielt Josuke zurück, der schon los laufen wollte. ,,Das wird nicht nötig sein. Ich äh habe, nachdem ich wieder wach war, zwei stark aussehenden Bauern gesteckt, dass der König einen kleinen Spion mit schmierig schwarzen Haaren hergeschickt hat. Die klangen nicht sehr erfreut darüber."
Die überraschten Blicke die er erntete waren wohl positiv zu werten. Selbst Jotaro zeigte die Andeutung eines Lächelns. ,,Verdammt noch eins, Josuke, dein Freund ist ja ein ziemliches Genie."
,,Ahahaha nein, ich-"
,,Jetzt nimm das Kompliment an, Blödmann! Du hast uns eine Plage vom Hals geschafft. So wie ich meine Nachbarn kenne, verarbeiten die Hazamada gerade zu Kleinholz!", rief Josuke grinsend und warf einen Arm um Okuyasus Schulter.
,,Was meinst du? Sollen wir warten bis er an seinen Verletzungen stirbt oder soll ich so nett sein und ihn heilen? Hm? Entscheide weise."
,,Ich würde sagen wir lassen ihn ein paar Tage im Pestverseuchten Krankenhaus um sein Leben bangen und dann kannst du ihm helfen. Das wird dem Winzling eine Lehre sein!"
Jotaro schüttelte den Kopf über so viel jugendliche Ausgelassenheit. Er konnte sich nicht erinnern je so gewesen zu sein, aber vielleicht war seine Sicht auf die Dinge auch einfach zu verbittert. Vielleicht könnte er mit Kakyoin darüber philosophieren, sobald er zurück war. Bis dahin blieb ihm nichts als zu beten, dass es nicht zu mehr solcher bizarren Ereignisse kommen würde.
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Leuddddde der Surface Arc ist beendet. Ihr wisst was das heißt.
Also, ihr wisst es, wenn ihr den Episoden Guide von Part 4 auch so verinnerlicht habt wie ich.
Aber wenn nicht, dann sage ich es euch.
Unsere Lieblings Yandere ist dran. Yukako!
Koichi: I'm not prepared tho
Well shi-
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