-23- Einladung

Jahr 1743 

Haus der Familie Blancoso in El Publago

,,Guten Morgen, Schatz", küsste Carlos Blancoso seine Frau am frühen Morgen:,, Und auch einen guten Morgen an dich, mein Mäuschen" 

,,Morgen, Papá", antwortete Francés. 

,,Schätzchen, dein 18. Geburtstag ist bald. Du weißt wie gerne wir dir den schönsten Tag schenken würden, aber die Arbeit ist gerade ein bisschen stressig", sagte María, die Mutter.

,,Mamá, du bist schwanger! Sollst du nicht etwas weniger arbeiten? Besonders in diesem hohen Alter."

,,Bezeichnest du mich als alt? ", lachte ihre Mutter. 

,,Nein, María. Francés hat recht. Die Arbeit im Wissenschaftszentrum ist gerade echt stressig. Mit dem Sieg Spaniens über England, hat uns Königin Cristina befohlen, etwas großes zu machen. Doktor Mavk hat eine Idee."

,,Aber ich würde auch gerne mithelfen, Carlos. Besonders jetzt, wenn ich die einzige Frau im Wissenschaftszentrum bin."

Francés nahm noch einen letzten Bissen von ihrem Brot und verabschiedete sich dann. Sie musste kurz in die Stadt um das Wasser zu holen. Carlos und María wollten sich auch gerade auf den Weg zu der Arbeit machen. Sie verließen das Haus und spazierten durch die Stadt, zu dem großen Wissenschaftszentrum, auch WZ genannt.

Das WZ war einzigartig für diese Zeit. Die schlausten Menschen der Stadt trafen sich hier regelmäßig um Ideen auszutauschen und experimentieren. Neben den drei Besprechungszimmer, hatte es noch einen kleinen und einen großen Experimente Raum und einen Forschungsraum, wo die ganzen Tiere und andere Sachen erforscht werden konnten. Der letzte Raum war eine kleine Kammer, in der alle Getränke und verfügbare Mittel standen. 

María spürte die Blicke der anderen Frauen. Einige guckten sie eifersüchtig andere erniedrigend an. Normale Frauen arbeiten nicht als Wissenschaftlerinnen. Mariás Vater war ein reicher Mann und ein guter Freund des ehemaligen König Hellja, dem Vater von Königin Cristina. 

Nur so konnte María, das alles erreichen. Nicht mal ihr eigener Verdienst war es und dafür fühlt sie sich schuldig. Es gibt so viele andere großartige Frauen, die es auch verdient haben so respektiert zu werden.

Nach dem kurzen Spaziergang waren die beiden im Zentrum angekommen. Sie gingen durch den sehr kurzen Flur zu ihrer kleinen Garderobe. Während sie sich die langen Mäntel auszogen, sah Carlos nach ihrer Post.

,,Schatz, sieh mal. Ein Brief adressiert für uns beide.", sagte Carlos.

,,Würdest du ihn mir vorlesen?"

,,Lieber Herr Blancoso, geehrte Frau Blancoso, Ich darf ihnen somit mitteilen, dass unsere geliebte Königin Cristina, sie zu sich, in ihrem Palast einlädt. Sie erwartet sie am kommenden Tag, noch vor Sonnenaufgang. Bitte seien sie entsprechend bekleidet. Im Liebe, das Schloss Cambriéz."

,,Ich wusste nicht das ein Schloss einen Brief schreiben kann", scherzte María.

,,Bist du kein bisschen aufgeregt?"

,,Es ist doch nur das Schloss Cambriéz, da war ich doch schon tausend Mal!"

Carlos seufzte. Der Ruhm seiner Frau war ihm bewusst, aber es fühlte sich sehr erniedrigend an. Normale Menschen, normale Wissenschaftler gehen nicht nach Cambriéz. María stamm aus einer höheren Schicht als er und das beunruhigt ihn manchmal. Sie könnte eigentlich so ein  viel besseres Leben haben, als in El Publago, am Land zu leben. 

,,Ich war noch nie in der Nähe von dem Schloss", sagte er halblaut und María merkte seine Zweifel. 

,,Nicht dieses Gespräch wieder, mein Lieber. Du weißt das ich mein Leben liebe. Außerdem bezweifle ich das die Königin höchstpersönlich mit uns reden wird."

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