Was bedeuten eigentlich diese Spitznamen?
Was bedeuten eigentlich diese Spitznamen?
Every man has a wild beast within him.
Frederick the Great
Eva:
Alice, Lily und ich saßen zusammen in der Bibliothek. Lily sprach zwar wieder normal mit mir, aber es war irgendwie nicht mehr dasselbe. Zusammen arbeiteten wir an den Aufsätzen die wir morgen für Zaubertränke fertig haben sollten. Es war unglaublich langweilig.
„Wormtail jetzt hör auf zu meckern.", knurrte Black unglaublich laut. Er saß zusammen mit dem Rest der Rumtreiber ein paar Tische weiter. Pettigrew zog eine beleidigte Miene, während Madame Pince einen strengen Blick in ihre Richtung warf.
„Mich würde wirklich interessieren woher ihre Spitznamen kommen.", flüsterte Alice.
„Mhmmm.", Lily schaute kurz von ihrem Aufsatz auf, aber ihr war das Gesprächsthema offenbar nicht interessant genug, denn sie wandte sich schnell wieder einem Buch zu und schlug etwas nach.
„Also ich muss ganz ehrlich sagen, darüber habe ich auch schon nachgedacht.", erwiderte ich. Nachdenklich biss ich mir auf meine untere Lippe.
„Eigentlich sollte es doch offensichtlich sein.", Lily blickte nun genervt von ihrem Buch auf. Interessiert sahen wir sie an.
„Ach wirklich?", auf meine Züge schlich sich ein amüsiertes Lächeln. Lily wurde rot.
„Das sind Jungs.", murmelte sie. Fragend sahen wir sie an. Ich glaubte zu ahnen worauf sie anspielte, aber das sowas von Lily kam.
„Wormtail?", versuchte sie es wieder. Ich brach nun in schallendes Gelächter aus. Alice stieg mit ein.
„Das ist wirklich bedauerlich. Armer Pettigrew.", japste Alice.
„Kein Wunder, dass sein Selbstvertrauen so schlecht ist.", murmelte ich um einiges leiser, da Madame Pince böse in unsere Richtung sah.
„Potter scheint da deutlich besser weggekommen zu sein.", fügte Alice nun auch leiser hinzu.
„Vielleicht solltest du es wirklich mal mit ihm probieren. Ich meine Prongs, das klingt schon beeindruckend.", setzte ich noch einen drauf. Lily sah uns erst entgeistert an, doch dann brach auch sie in schallendes Gelächter aus. Madame Pince kam wütend auf uns zu gerauscht.
„Sie werden jetzt sofort meine Bibliothek verlassen.", zischte sie. Wieder sah Lily entsetzt aus. Sie war noch nie aus der Bibliothek geschmissen wurden. Alice und ich kicherten immer noch. Schnell rafften wir unsere Sachen zusammen und liefen zum Gemeinschaftsraum. Lily war stinksauer.
„Das ist mir noch nie passiert.", knurrte sie.
„Mach dir keine Gedanken.", erwiderte Alice lapidar.
„Und wie soll ich jetzt den Aufsatz fertig machen?", fauchte sie. Alice zuckte mit den Schultern, dann wandte sie sich an mich: „Warum bist du eigentlich so still?"
„Ach ich war nur in Gedanken..."
„Darüber was Moony bedeuten könnte?", neugierig sahen die beiden mich an. Ertappt sah ich auf den Boden. Nun fingen beide an in Gelächter auszubrechen.
„Mir tut Pettigrew immer noch leid.", murmelte ich, während ich ein paar Erstklässler verscheuchte, damit wir uns an den Kamin setzten konnten.
„Vielleicht hat er ja andere Qualitäten.", überlegte Alice.
„Hoffen wir es für das Mädchen, das ihn mal abkriegen wird.", Lily beugte sich schon wieder über ihren Aufsatz. Neidisch sah ich auf ihren perfekt sauber geschrieben Aufsatz.
„Lily das ist schon wieder mehr, als man machen soll. Du bist doch schon längst fertig.", vorwurfsvoll sah ich sie an.
„Aber irgendwas fehlt noch.", prüfend begann sie ihn von vorne zu lesen. Ich hatte nicht mal ein Viertel von dem was sie schrieb und meine Schrift war deutlich größer.
„Du solltest weiter schreiben, Eva. Potter rastet aus, solltest du Nachsitzen bekommen und nicht zum Quidditchtraining können.", Alice wedelte mit meinem kaum beschriebene Pergament rum.
„Ich weiß...", murmelte ich. James saß seit neustens mit den Rumtreibern in der Bibliothek, damit er überprüfen konnte, dass Black seine Hausaufgaben machte. Sollte ich das nicht schaffen würde er mich vermutlich dazu zwingen mit ihnen dort zu sitzen. So ein verdammter Sklaventreiber. Genervt begann ich zu lesen, was ich schon hatte. Ich war nicht sehr begeistert von meiner Leistung.
„Lily kann ich deinen Aufsatz mal lesen?", fragend, nein bittend, wohl eher flehend sah ich sie an. Doch sie schaute nicht einmal von ihrem Aufsatz auf.
„Nein, wenn du es nicht allein tust lernst du nicht. Schließlich willst du doch Heilerin werden, dann sollte es dir auch nicht so schwer fallen.".
„Lily, bitte! Es ist doch Halloween!", genervt stöhnte Lily auf.
„Du bekommst ihn sobald ich fertig bin. Aber dann musst du mehr für die UTZ lernen!", gestand sie mir zu. Freudig fiel ich ihr um den Hals. Die Sache mit den Utz blendete ich aus.
„Danke, Danke!", rief ich aus.
„Ist ja gut!".
„Wie war eigentlich dein Date?", neugierig wandte ich mich an Alice.
„Fruchtbar, aber wehe ihr steckt das Frank! Der Kerl mit dem ich gelernt habe ist einfach so ne Schnarchnase und nochmal wehe ihr erzählt das Frank.". Abwehrend hob ich meine Hände. Frank sollte sich ruhig weiter Gedanken machen.
„Eva, du sollst zum Quidditchfeld. Sondertraining.", Remus war durch das Porträtloch geklettert. Mein Herz begann schnell zu klopfen, als er mir dieses umwerfende Lächeln schenkte. Es schien so als ob die Welt kurz stoppte. Allerdings nur kurz, denn als ich ihn genauer ansah, riss ich erschrocken die Augen auf.
„Remus du siehst ziemlich schlecht aus.", besorgt kam ich auf ihn zu. Er war sehr blass. Remus war zwar seit ich ihn kannte manchmal etwas kränklich, aber so hatte ich ihn noch nie gesehen.
„Das ist nur der ganze Stress.", wehrte er ab. Das verstand ich natürlich. Als Schulsprecher und Freund von Black und James hatte man es schwer genug.
„Dann versuch dich etwas hinzulegen, wir haben ja noch Zeit, bevor das Halloweenbankett beginnt.", riet ich ihm. Auf meiner Stirn bildete sich eine Sorgenfalte.
„Eva, das Quidditchtraining!", erinnerte mich Remus. Ich nickte schnell.
„Vergiss deinen Besen nicht!", rief er mir hinterher. Sofort machte ich wieder kehrt. Ach da war ja was.
Grübelnd lief ich bis zum Quidditchgelände. Remus sah wirklich schlecht aus. So viel Stress konnte man doch nicht haben. Hatte er sich vielleicht mit Manon gestritten? Freudige Erregung wallte in mir auf. Nicht das ich Remus irgendeine Art Unglück wünschte, aber sollten sich die zwei gestritten haben, dann war ich vielleicht wieder im Rennen!
„Warum bist du denn so fröhlich?", skeptisch musterte mich Black.
„Ich liebe zusätzliches Quidditchtraining.", flötete ich. Frank warf mir einen ich-glaube-jetzt-spinnt-sie-völlig-Blick zu. Gekonnt ignorierte ich ihn. Dennoch beschäftigte es mich, dass Remus so schlecht aussah.
„Gut das wir jetzt alle hier versammelt sind!", James erhob endlich das Wort und riss mich aus meinen Gedanken.
„Also das letzte Quidditchspiel....Wir haben zwar gewonnen, aber nur knapp! Bei dem nächsten Spiel möchte ich das nicht. Ich möchte nicht, dass irgendeiner meiner Spieler dämlich in der Gegend rumschaut oder einem Tagtraum nachhängt.", vielsagend sah mich James an. Betreten schaute ich auf den Boden.
„Desweiteren möchte ich nicht, dass einer meiner Treiber so nachlässig ist, dass ein Mitspieler fast zu Boden geht!", nun starrte er Black, an welcher genervt die Augen verdrehte.
„Man, dann musst du Manon verbieten zu den Spielen zu kommen.", nölte er. Dachte ich es mir doch! Abschätzig warf ich einen Blick auf Black. Arrogant schaute er auf mich hinunter.
„Pad.", James klang genervt. Automatisch fragte ich mich wofür Padfoot wohl stehen könnte. Auf mein Gesicht schlich sich ein dreckiges Grinsen. Kommt wohl drauf an von was einem Hund wir reden...
„Na denkst du gerade an James?", raunte mir Black so leise wie möglich zu. Tatsächlich hatte auch nur ich es verstanden. Verwundert sah ich hoch, doch Black hatte wieder seine arrogante Miene aufgesetzt. Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder James zu, der uns nun alle dazu hetzte auf den Besen zu steigen.
Wie gerädert lief ich in die Umkleidekabine. Natürlich hatte James uns viel zu lange draußen in der Kälte fliegen lassen. Jetzt würde ich bestimmt den Anfang vom Halloweenbankett verpassen. Schnell sprang ich unter die Dusche. Als ich wieder heraus kam erwartete ich geradezu Blacks Gesicht zu sehen, aber er war nicht da. Erleichtert schlüpfte ich in meine Klamotten. Eilig lief ich zur großen Halle. Merlin sei Dank, war ich doch pünktlich. Allerdings stand ich vor einem Problem. Meine Arme taten mir zu sehr weh und ich bekam keine der großen Türen auf. Frustriert starrte ich das Holz an. Ich hatte unglaublich Hunger.
„Brauchst du etwa Hilfe?", ich erkannte diese amüsierte Stimme sofort. Blacks jüngerer Bruder stand hinter mir. Galant öffnete er mir die Tür.
Remus:
Ich hatte Kopfschmerzen. Unglaubliche Kopfschmerzen. Heute Nacht war wieder Vollmond. Passend an Halloween, dachte ich sarkastisch. Manon saß neben mir in der Großen Halle. Ich war Merlin dankbar, dass Manon nichts sagte. Menschliche Interaktionen könnte ich jetzt nicht gebrauchen. Das gesamte Quidditchteam kam in die große Halle gelaufen. Sie scherzten und machten Lärm. Selbstverständlich ließen sich Pad, Prongs und Frank mir gegenüber nieder. Prongs warf mir einen mitfühlend Blick zu. Pad ignorierte es vollkommen. Er wusste wie sehr ich Mitleid hasste.
„Wo habt ihr denn Eva gelassen?", Lily ließ sich wie selbstverständlich neben Pad nieder. Alice setzte sich neben sie. Verwirrt registrierte ich es. Seit wann setzte sich Lily denn freiwillig neben Pad? Auch Prongs sah sehr skeptisch in deren Richtung.
„Die duscht.", nuschelte Pad. Fragend zog ich eine Augenbraue.
„Und jetzt lasst ihr sie im Dunkeln allein zurück laufen?", Alice sah die drei vorwurfsvoll an. Ich hätte beinah aufgelacht. Was sollte ihr draußen schon passieren, wenn die richtige Gefahr doch hier drinnen lauerte?
„Wie war dein Date?", stellte Frank die Gegenfrage.
„Super.", ihre Stimme klang spitz. Nun wandte sich Lily an Pad.
„Sirius schau mal dich starrt die Blonde da hinten an.", Lily nickte mit ihrem Kopf in die Richtung in der eine blonde Hufflepuff saß. Mir fielen fast die Augen raus. Gab Lily Pad jetzt ernsthaft Tipps dafür wen er flachlegen sollte? Meine Kopfschmerzen wurden schlimmer. Manon schnalzte mit der Zunge. Streng lag ihr Blick auf Pad.
„Was gibt's Schönheit?", interessiert sah er sie an.
„Isch war nür verwündert. Seit wann seid ihr denn so güte Freunde?", sprach sie aus, was alle brennend interessierte.
„Ich kann die Blondie da hinten gar nicht.", erwiderte Pad verwirrt. Alice stöhnte genervt auf.
„Jetzt stell dich nicht dümmer als du bist. Wir meinen dich und Lily.", fuhr Alice ihn an. Just in diesem Moment schwang wieder die Tür zur großen Halle auf. Automatisch drehte ich meinen Kopf zur Seite und mir klappte überrascht der Mund auf. Fröhlich lachend trat Eva zusammen mit Sirius' Bruder ein. Nach einem Blick auf Sirius' Gesicht sah ich die blanke Wut in seinen Augen. Wirklich großartig. Der junge Black war sogar so freundlich Eva bis zu unserem Tisch zu bringen. Sirius' Hand begann zu zittern. Lily legte ihm beruhigend ihre Hand auf den Arm, was auch James registrierte. Dieser kniff wütend die Augen zusammen.
„Black, mach den Mund zu, du sieht schon so dämlich genug aus.", wurde er von Eva begrüßt. Diese ließ sich direkt neben mir fallen.
„Wusste gar nicht, dass du dich jetzt mit Slytherins einlässt.", knurrte er. Genervt sah Eva ihn an.
„Ich wüsste nicht was dich das angeht.", nun drehte sie sich zu mir. Ihre Stirn stand in Falten.
„Es tut mir leid dir das zu sagen, Remus, aber du siehst einfach furchtbar aus. Soll ich dich vielleicht zum Krankenflügel bringen?", besorgt sah sie mir in die Augen. Sie war mir gerade unglaublich nah. Meine Sinne waren, aufgrund des Wolfes in mir, geschärft. Ich hörte ihr Herz unter ihrer Haut pumpen. Es schlug in einem schnelleren Rhythmus als gewöhnlich. Das tat es seit zwei Jahren, jedes Mal sobald sie mich sah. Jedes Mal in den Nächten bevor der Mond Vollendes zunahm, ertrug ich ihre Nähe nicht. Die Tatsache, dass ihr Blut so schnell durch ihre Adern rauschte machte mich wahnsinnig. Ich hörte ihren Herzschlag, er brachte das Biest in mir zum schreien und ich hätte am liebsten mit geschrien. Sie biss sich auf die Lippen. Dadurch wurden diese noch besser durchblutet. Ihr Duft verfing sich in meiner Nase. Ich würde es nicht länger neben ihr aushalten. Ich konnte nicht mit einem Mädchen zusammen sein, solange ich das Biest nicht Unterkontrolle hatte.
„Mir geht's wirklich nicht so gut. Ich glaube ich sollte wirklich gehen.", meine Stimme klang heiser. Der Wolf in mir wollte nichts anders als ihr die Kehle heraus reißen und ihr köstliches Blut kosten. James sprang auf, gerade als sich Eva erheben wollte.
„Keine Sorge, ich bring ihn hin.", James drückte Eva wieder hinunter. Er warf Sirius noch einen warnenden Blick zu, dann gingen wir beide hinaus. Wir machten uns auf den Weg zur peitschenden Weide.
„Ist es plötzlich so schlimm?", fragend sah mich James an. Ich nickte. Der Mond war am aufgehen. James bemerkte es. Er packte mich an dem Arm und zog mich schneller zur peitschenden Weide. Ich stolperte ihm hinterher. Verzweifelt versuchte ich die Verwandlung hinaus zu zögern. Aber es war zu spät. Meine Hände begangen zu knacken. Meine Nägel wuchsen.
„James.", krächzte ich, bevor meine Haare sich auf den Rest meines Körpers ausweiteten. James reagierte sofort. Hinter mir stand nun ein prachtvoller Hirsch. Meiner Kehle entrann ein Knurren. Ich wollte zurück zum Schloss. Dort warteten viele unschuldige Kinder und Kehlen. Hunger. Ich hatte so unglaublichen Hunger. Ich hätte doch noch was essen sollen, schoss mir ein vernünftiger Gedanke durch den Kopf. James warf sich schon mit aller Kraft gegen mich. Mühsam bugsierte e mich zur peitschenden Weide. In der Verwandlungsphase war ich am schwächsten. Keinen Moment zu spät, hatte er mich dorthin gebracht. Wütend zerstörte ich etwas von dem Interieur. Ich wollte Fleisch und Blut. Jetzt.
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