Alpträume
Alpträume
Sometimes the most beautiful people are beautifully broken
r.m. drake
Sirius:
Zusammengesunken lehnte ich an dem Pfosten meines Bettes. Die schrille und laute Stimme meiner Mutter hallte von den Wänden wider, erschrocken zuckte ich zusammen, sofort durchfuhr mich der messerscharfe Schmerz. Meine freundliche Mutter musste mir wieder eine meiner Rippen gebrochen haben. Was alles nicht so schlimm war, schließlich waren wir ja Zauberer. Der metallische Geschmack in meinem Mund sorgte dafür, dass mir Übel wurde. Wieder durchfuhr mich der allzu bekannte Schmerz, verzweifelt warf ich den Kopf nach hinten und schrie. Das war alles nur ein Traum, versuchte mir eine leise Stimme zu zu flüstern, aber ich war mir momentan nicht so sicher, als der Schmerz auf jedem Zentimeter meiner Haut brannte. Hilfesuchend sah ich zur Seite, sollte dies ein Traum sein, würde ich Eva sehen. Sie hatte mir in den letzten Tagen ohne es zu wissen durch diese Alpträume geholfen. Mein Schrei wurde lauter, durchdringender. Ich sah Eva, aber es war überhaupt nicht beruhigend. Ihre leeren Augen sahen zu mir hoch, während Blut aus ihrem Mund floss. Das Gekreische meiner Mutter wurde lauter, wahnsinniger und meine Augen taten etwas was sie schon lange nicht mehr getan hatten, sie füllten sich mit Tränen.
Erschrocken und verschwitzt fuhr ich hoch. Das konnte nicht passieren. Unruhig setzte ich mich auf, während mein Herz gewaltsam das Blut durch meinen Körper pumpte.
James:
„Vergiss es Potter. Ich werde niemals mit dir ausgehen.", Lilys grüne Augen funkelten wütend auf mich hinunter. Angestrengt versuchte ich mir nicht an merken zu lassen wie sehr mich ihre herablassende Art verletzte. Plötzlich formten sich ihre wunderschönen Lippen zu einem Lächeln. Hoffnungsvoll sah ich sie an, doch die schnarrende Stimme hinter mir ließ mich zu Eis erstarren.
„Na Liebste.", schnarrte Schniefelus. Lily ging, immer noch lächelnd auf ihn zu. Hilflos sah ich zu wie er ihr sanft die linke Hand auf die Wange legte. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten begann ich zu schreien.
Verwirrt wachte ich auf. Das konnte nicht passieren. Niemals. Dafür würde ich sorgen. Langsam tastete ich nach meiner Brille, genauso langsam setzte ich mich auf und registrierte, dass auch Pad wach war.
„Schlecht geträumt?", seine Stimme klang rau. Wahrscheinlich hatte er wieder geschrien. Früher hatten wir es gehört, aber seit dem wir den Schallzauber gelernt hatten, schottete er sich nachts ab. Damit ja niemand sah wie sehr der große Sirius Black litt.
„Es ist nichts.", murmelte ich, während ich ihn wachsam musterte. Seine schwarzen Haare hingen ihm strähnig ins Gesicht.
„Alter, du musst dringend duschen du siehst fast aus wie Schniefelus.", warf ich ihm grinsend an den Kopf, worauf mich ein Kissen an der Schulter traf. Grummelnd stand er auf und lief zum Bad, doch er blieb mitten im Raum stehen.
„Was?", nun war auch ich aufgestanden. Zusammen mit ihm lief ich zu Remus' Bett. Er warf sich unruhig in seinem Bett hin und her. Kurz sah ich zu Peter, doch er schlief wie ein Stein. Wenigstens konnte einer von uns gut schlafen, dachte ich mir, als ich dabei war Moony wach zu rütteln.
Remus:
Frei und ungezähmt rannte ich durch den Wald. Niemand war dort um mich aufzuhalten. Ungehindert preschte ich durchs Unterholz, während ich mit meiner Schnauze die Witterung aufnahm. Da war er. Dieser köstliche Duft der mich nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit verführte. Endlich. Endlich könnte ich dieses zarte Fleisch schmecken. Bei diesem Gedanken beschleunigte ich noch ein wenig. Da war sie. Zusammen mit Lily, James, Sirius und Peter saß sie dort lachend. Ich musste zugeben, dass sie noch nie so schön wie heute ausgesehen hatte und auch noch nie so gerochen hatte. Unwiderstehlich. James sah mich als erstes. Ohne zu Zögern schob er Lily hinter sich, während er beschwichtigend auf mich einredete. Doch ich ignorierte ihn. Mit einem Schlag meiner Pranke hatte ich ihn zum Schweigen gebracht. Lily begann zu schreien, auch sie beseitige ich schnell. Grinsend schlich ich nun auf Sirius zu der mich mittlerweile aus seiner Hundegestalt anknurrte. Eva stand ganz regungslos hinter ihm wahrscheinlich war sie starr vor Angst was mir das noch einfacher machen würde. Schade, eigentlich mochte ich die Jagd. Es dauerte nicht lang und auch Sirius war beseitigt. Ich hörte nur noch zwei Herzschläge neben meinem. Peters war weit weg. Er hatte das einzig vernünftige getan und war gerannt. Genüsslich biss ich in Evas Fleisch. Sie schmeckte sogar noch besser, als sie roch. Während ich mich an ihrem Fleisch labte ging die Sonne auf. Plötzlich war ich nicht mehr der Wolf. Ich war wieder ich und saß zwischen den Leichen meiner Freunde und Evas Blut klebte noch an meinem Mund. Verzweifelt begann ich zu schreien. Ganz leise drangen die Stimmen von James und Sirius an mich heran, aber das konnte nicht sein ich hatte sie doch getötet.
„Wach auf Remus.", bestimmt rüttelte mich jemand an den Schultern. Erschrocken schlug ich die Augen auf. James und Sirius beugten sich über mich. Erleichtert zog ich James, da er am nächsten von mir stand, in eine Umarmung und danach Sirius. Also ich zog sie in eine Männer-Umarmung, die nicht länger als fünf Sekunden dauerte.
„Alter was hast du denn geträumt?", fragend sah mich Pad an, doch er wusste die Antwort schon. Ich träumte seit dem ich mit ihnen befreundet war immer wieder dasselbe, nur das jetzt auch Eva und Lily dazu gekommen waren.
„Warum seid ihr wach?", meine Stimme klang rau.
„Das Übliche.", erwiderte Sirius, allerdings sah er auf den Boden.
„Was ist mit Peter?"
„Der schläft, der Glückliche.", brummte Prongs.
„Wir sollten was essen gehen. Ich verhungere."
„Aber vorher muss ich duschen und noch was überprüfen.", sagte ich. Pad nickte zustimmend.
Geduscht machten wir uns auf den Weg. Kurz bevor wir unseren Schlafsaal verließen schluckten wir alle etwas von dem Trank den wir Slughorn geklaut hatten. Dieser Trank trickste die Treppen zum Mädchenschlafsaal aus und erlaubte es uns dort soft wie wir wollten rum zu spazieren. Unabhängig davon in welchem Haus sich der Schlafsaal befand.
„Pad warum ist der Trank schon wieder so leer?" zischte Prongs während wir die Treppen zu den Mädchenschlafsälen hochstiegen.
„Ich besorg neuen.", murrte er. Lautlos schlichen wir den Gang entlang bis wir die richtige Tür entdeckten. Vorsichtig und so leise wie möglich öffneten wir sie. Leider knatschte sie ein bisschen. Aber das schien die Ladys nicht zu stören. Lily lag ruhig atmend in ihrem Bett. Manon und Alice taten dasselbe. Nur Evas Bett war leer. Mein Herzschlag beschleunigte sich. Nein das konnte nicht sein. Das konnte nicht sein! Ein Räuspern hinter uns durchbrach meine Gedanken.
„Wieso bist du nicht in deinem Bett?", fragte sie Pad mit so viel Arroganz und Strenge wie sie nur ein Black aufbringen konnte.
„Dasselbe könnte ich euch fragen.", erwiderte sie ruhig. In ihren Händen hielt sei ein dickes Buch. Den Titel konnte ich erst lesen, als der Mondschein drauf fiel. 'Die Bedrohung durch Werwölfe und andere gefährliche Tierarten.'
„Wir sollten uns unterhalten.", Evas Stimme war scharf, als sie mich ansprach, aber ich konnte die Angst an ihr riechen. Die Erleichterung darüber, dass sie noch am Leben war schwand, und wurde ersetzt durch das Bedauern und Schmerz, dass sich Eva jetzt vor mir fürchtete.
Eva:
Unruhig hatte ich mich gegen das Pult gelehnt und ließ Remus nicht aus den Augen. Irgendwie hatte ich das Gefühl es ihm wenigstens schuldig zu sein seine Seite der Geschichte zu erzählen, bevor ich zu Dumbledore ging. Es war die richtige Entscheidung. Vielleicht konnte ich dann verstehen wieso er mit seiner Anwesenheit mutwillig die anderen in Gefahr brachte, dennoch hatte ich Angst vor ihm. Auch wenn der Vollmond noch drei Wochen entfernt war. Verlegen fuhr er sich mit der rechten Hand durch das braune Haar, bevor er zu sprechen begann: „Du bist nervös.", stellte er ruhig fest. Seine Stimme zitterte ein bisschen
„Das sagt der Richtige.", knurrte ich. Ein schwaches Lächeln erschien auf seinem so schönen und müden Gesicht.
„Es tut mir leid, ich habe mich falsch ausgedrückt. Du hast Angst.", seine Stimme klang neutral. Verdattert sah ich ihn an, obwohl seine Stimme neutral klang und er ein Lächeln auf seinem Gesicht trug, lag Trauer in seinen Augen.
„Ich habe keine Angst.", fauchte ich deshalb. Er sollte nicht denken, dass ich Angst hatte, selbst wenn es stimmte. Das tat ihm weh. Und ich wollte ihm nicht weh tun.
„Leugnen ist zwecklos. Ich rieche deine Angst, sowie dein Mitleid.", nun knurrte er. Klasse jetzt hatte ich einen Werwolf wütend gemacht. Das Gespräch nahm eine völlig falsche Richtung.
„Remus, ich bemitleide dich nicht. Ich.... Bitte gib mir einen Grund nicht zu Dumbledore zu gehen. Ich will wirklich nicht, aber ich habe das Gefühl ich muss die ganzen Schüler die hier sind, davor beschützen, dass ihnen was passiert... Ich habe in dem Buch gelesen zu was Werwölfe imstande sind, und ich weiß nicht ob ich es verantworten kann....wenn du jetzt durchdrehst und denen was passiert dann ist es meine Schuld, weil ich niemand gewarnt habe. Also bitte, bitte sag mir dass du dich total unter Kontrolle hast. Dass es bei dir keine schwere Form hat, sondern du dann einfach nur durch die Gegend laufen möchtest und nicht diesen Blutdurst hast. Bitte sag mir das du dich im Griff hast!", ich war mit jedem Satz immer flehender auf ihn zu gegangen und stand jetzt direkt vor ihm und sah in diese tiefen, brauen traurigen Augen.
„Dumbledore weiß es.", flüsterte er. Dumbledore wusste es und hatte ihn trotzdem zum Schulsprecher gemacht? Hatte er es dann im Griff?
„Heißt es du hast dich im Griff?", fragend sah ich zu ihm hinauf. Trauer lag in seinem Gesicht.
„Ich bin mir nicht sicher.", murmelte er.
„Wie kannst du dir nicht sicher sein?"
„Es ist als ob zwei Persönlichkeiten in mir steckten. Da bin ich. Und dann ist da er. Je näher der Vollmond rückt desto stärker wir er und desto schwächer werde ich. Was glaubst du warum ich dich auf Abstand halte? Was glaubst du wie oft ich dir am liebsten schon die Kehle herausgerissen hätte?", erschrocken wich einen Schritt zurück. Er begann zu lachen.
„Aber du bist schließlich noch hier, um mich jetzt verurteilen zu können. Wie du siehst bin ich ziemlich gut darin mich zurück zu halten. Also wenn du eher diesem Buch vertraust als mir, dann geh doch zu Dumbledore oder zum Schulrat.", seine scharfen Worte trafen mich ziemlich unvorbereitet, während ich Remus hinterher sah als er das leere Klassenzimmer verließ. Schuldbewusste starrte ich auf besagtes Buch. Vielleicht aber nur vielleicht irrte sich der gute Gilderoy Lockhart auch. Mit einem letzten Blick auf das Buch lief ich Remus hinterher.
„Warte, Remus.", rief ich. Viel zu laut, erschrocken legte ich mir die Hand auf meinen Mund. Es war nachts und nachts waren die Lehrer unterwegs. Remus blieb kurz stehen, bevor er mir entschlossen entgegen kam.
„Was?!", zischte er.
„Ich vertraue dir.", erwiderte ich. In meinen Ohren klang das ziemlich schön, sogar ein bisschen heldenhaft, doch er lachte abwertend.
„Ach wirklich?", fragte er nachdem er sich gefangen hatte.
„Ja das habe ich gerade gesagt.", zischte ich ungeduldig. Bestimmt würde gleich Filch um die Ecke kommen.
„Komisch, denn soweit ich mich erinnere warst du bevor du von der Sache erfahren hast in mich verliebt und jetzt bist du es nicht mehr.", seine Stimme wurde immer lauter. Ich sah wie die Gemälde sich neugierig nach vorne beugten. Wirklich?
„Ach kannst du das etwas auch riechen?", meine Stimme bebte vor Scham. Woher wusste er das?
„Ich kann jede einzelne Gefühlsregung an dir riechen.", erwiderte er bissig.
„Dann stimmt was mit deiner verdammten Nase nicht.", wütend stürmte ich an ihm vorbei. Ich würde mich bestimmt nicht von Mrs. Norris erwischen lassen nur weil der Kerl, der zu gelassen hat das ich mich jahrelang zum Affen mache ohne was zu sagen, gerade einen Wutanfall bekam. Mühelos schloss Remus zu mir auf.
„Soll das heißen das du mich noch magst?", seine Stimme sandte mir Schauer über den Rücken.
„Ich rede nicht mehr mit dir.", nuschelte ich mit hochrotem Kopf. Er konnte ja eh alles riechen, das machte Reden überflüssig. Das schien auch er zu denken, denn bevor ich wusste wie mir geschah hatte er mich gegen die nächste Mauer gepresst. Hungrig legten sich seine Lippen auf meine. Nicht minder hungrig erwiderte ich seinen Kuss.
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