Prolog
Oben Many Eyes „Revelation"
I did not come to suffer, but I have mastered the art, so I keep a bullet in the back of my heart when I heard the rattle, I knew the snake
I stuck the landing on a leap of fait
Nathan
„Sie sind hiermit offiziell geschieden." sprach der Richter und blickte dabei bedeutsam über seine Brille auf uns hinab.
Ich sollte mich bei diesen Worten erleichtert fühlen, gar frei. Doch mein Herz fühlte sich leblos und leer an. Der Mensch dem ich ewige Treue geschworen hatte, hasste mich mit einer Inbrunst. Das es mich schon fast körperlich schmerzte.
Ich hatte das gewollt, diese Ehe war keine Zuflucht mehr voller Liebe und Geborgenheit. Es war nur noch Frust, Vorwürfe und so viel Unglück. Ich war am Ende und mir fehlte die Kraft diese Beziehung aufrecht zu halten.
Max wollte nicht wahrhaben, das ich etwas beendete an das ich so sehr geglaubt hatte.
Nun würde er mich noch inbrünstiger hassen.
Aber mit diesem Urteil des Richters, würde es nicht vorbei sein. Jetzt ging der wahre Streit los. Wie viel Vermögen stand meinem Exehemann nach der Scheidung zu?
Mein Anwalt lächelte mich gewinnend an und wir erhoben uns. Triumphierend schüttelte er mir die Hand und klopfte mir auf die Schulter.
„Wie versprochen Nathan und nun verhandeln wir mit der Gegenpartei die Vermögenswerte. Aber keine Sorge wir werden nur ein Minimum des verlangten Betrages aufbringen müssen." raunte er mir verschwörerisch zu
„Ich will nur das Strandhaus in OC nicht verlieren." murmelte ich erschöpft. Und warf einen letzten sehnsüchtigen Blick auf Max, der mich gekonnt ignorierte.
Der perfekt gestylte blonde Mann, in dem teuren Designeranzug mit dem unnahbaren Gesichtsausdruck. Das war nicht mehr der Mann den ich einst geheiratet hatte. Diesen Umstand in meinen Schädel zu bekommen würde einige Zeit dauern.
„Keine Sorge da sie gemeinsam mit ihrer Schwester im Grundbuch stehen wird das nicht passieren." versicherte mir mein Anwalt.
*
Mein Hund begrüßte mich freudig als ich nach Hause kam. „Na Großer? Hast du dich gelangweilt?" zärtlich strichen meine Finger durch das dichte Fell des Huskys. Er schmiegte sich kurz an mich, dann blickte er erwartungsvoll zur Haustür. Wie immer erwartete er das auch Max nach Hause kam.
„Er wird nicht kommen Fenris." murmelte ich tonlos. Unsicher kam er zu mir zurück und drückte seinen Kopf gegen mein Knie und gab einen traurigen Laut von sich.
„Ich weiß." ich ging zu der großen Terrassentür und ließ ihn raus. Ich beobachtete wie Fenris gemächlich über die Terrasse lief und dann die Treppe hinab zum Strand.
Erschöpft stützte ich mich mit den Unterarmen auf das Geländer. Und folgte ihm mit meinem Blick.
Mein Telefon klingelte, ohne auf das Display zu schauen nahm ich ab. Und brummte nur zur Antwort in den Hörer.
„Wie geht es dir?" fragte eine warme allzu vertraute Stimme.
„Beschissen." antwortete ich einsilbig.
„Oh Nathan." seufzte meine Schwester.
Sie war der einzige Mensch dem ich bedingungslos vertraute. Sie war immer für mich da gewesen. Wie ein Fels hatte sie zwischen mir und allen Widrigkeiten gestanden. „Es tut mir leid das ich nicht bei dir war."
„Deine Kinder brauchen dich mehr als ich." erwiderte ich zärtlich, bei dem Gedanken an meine Nichte und Neffen.
„Du bist mir genauso wichtig, das weißt du kleiner Bruder." zog sie mich sanft mit dem Umstand auf das ich der Jüngere war.
„Was wird Jace dazu sagen?" fragte ich schmunzelnd.
„Er wollte all die Kinder und nun muss er mich teilen." lachte sie leise. Ein kleiner Teil in mir beneidete sie um dieses Glück. Doch ich wusste ich hatte immer einen Platz in ihrem Leben.
„Es ist vorbei Adriana." seufzte ich schwer. „Meine Ehe ist offiziell gescheitert." Es schnürte mir die Kehle zu es so offen auszusprechen.
„Nathan, ihr wart Beide unglücklich. Jetzt habt ihr eine Chance zu heilen." sprach sie sanft.
„Aber nicht zusammen. Verdammt Ich wollte das es funktioniert." Ich hieb mit der Faust auf die hölzerne Balustrade.
„Nathan du hast alles für diese Ehe getan was möglich war. Wie oft hast du ihn in den Entzug geschickt? Bist gemeinsam mit Max zur Therapie gegangen?" fragte sie obwohl sie die Antwort bereits kannte. „Herr Gott ihr seid so jung. Ihr solltet eure Ehe genießen und nicht wie ein altes zerstrittenes Paar zur Eheberatung gehen."
„Und danach bin ich wieder auf Tour gegangen und habe ihn im Stich gelassen. Adriana es ist alles meine Schuld." Gab ich geschlagen zurück.
„Es ist nicht deine Schuld, das er sich lieber voll gekokst hat und dein Geld aus dem Fenster geworfen hat, anstatt mit uns zu touren. Er hat sich in letzter Zeit geweigert mit zu kommen, weil ihm Partys mit seinen Freunden wichtiger waren. Nathan er hat diese Ehe sabotiert." ihre Worte waren hart. Ich wollte die kalte Wahrheit nicht hören. In Gedanken konnte ich bereits die Überschriften der Klatschblätter lesen. Rockstar lässt sich scheiden, war ihm die Ehe zu wild? Oder ist Nathan Erickson für die Drogensucht seines Exmannes verantwortlich?
Es gab bereits mehrere Artikel über Max Aufenthalte in verschiedenen Entzugskliniken. Und das es natürlich mein negativer Einfluss auf den beliebten Influencer war, der ihn zum Absturz gebracht hatte.
Mein Name wurde durch den Dreck gezogen und mit allerlei hässlichen Gerüchten untermalt.
„Ich werde es morgen sicherlich auf die Titelblätter bringen." knurrte ich desillusioniert und rieb mir den Nacken.
"Nathan dann komm zu uns. Hier in diesem winzig kleinen Nest interessiert niemanden ob du berühmt bist." bot sie mir erneut an. Und es wäre das klügste ihrem Angebot zu folgen. Aber ich hing an meinem Zuhause und die damit verbundenen Erinnerungen.
„Ich überlegs mir Adriana." antwortete ich nichts sagend.
Meine Schwester seufzte leise, sie kannte mich gut genug. Und so bedrängte sie mich nicht weiter. „Ich liebe dich Nate." sprach sie sanft und mein Herz wurde schwer.
„Ich dich auch." Flüsterte ich leise bevor ich auflegte und mir verstohlen über die Augen wischte.
*
„Okay du sitzt jetzt seit Wochen hier rum und bläst Trübsal. Zur Abwechslung könntest du mir einen blasen." baute sich Randy vor mir auf. Womit hatte ich diese Naturgewalt verdient?
„Hat dich meine Schwester geschickt?" fragte ich gedämpft. Und öffnete erschöpft die Augen, ich musste wohl auf dem Sofa eingedöst sein. Und mein großer gefährlicher Wachhund hielt es nicht für nötig mich zu warnen. Der gähnte nur herzhaft beim Anblick des Eindringlings und ließ seinen Kopf wieder auf meine Brust sinken.
„Nein, die ganze Stadt redet darüber das sich Nathan Erickson der ruchloseste Rockstar aller Zeiten sich in seiner Festung verschanzt." grinste er breit auf mich hinab. „Während sein Ex die Clubs unsicher macht."
„Ich bereue den Tag an dem ich dir den Sicherheitscode für mein Haus gegeben habe." seufzte ich.
„Deine Schwester auch." lachte er. Wofür ich ihm etwas zu heftig in die Seite boxte.
Er keuchte vor unterdrücktem Schmerz auf und strich sich sein Blond gefärbtes Haar aus dem Gesicht.
„Los zieh dir was hübsches an. Ich habe heute Abend einen Auftritt und den wirst du mit deiner Anwesenheit beehren." verlangte er arrogant und zeigte eine Reihe perfekter weißer Zähne.
So fand ich mich mehrere Stunden später durchgeschwitzt hinter Randy's Mischpult wieder. Und kippte mit ihm einen Shot nach dem anderen, während er auflegte.
Ich gab ihm recht, es war besser als allein zu Hause zu sitzen. Das hatte ich über ein Jahr nach der offiziellen Trennung von Max gemacht. Außer Konzerte und Festivals spielen, hatte ich nichts anderes gemacht, zu mehr als routinierter Arbeit war ich nicht fähig.
Der Bass dröhnte so intensiv durch meine Venen, ich fühlte die Musik mehr als das ich sie hörte. Plötzlich umarmte mich der Blond gefärbte DJ selig und gab mir einen feuchten Zungenkuss. Ich schmeckte den Vodka auf seinen Lippen und spürte wie ich schwankte.
Die Ironie der ganzen Sache war, das ich Randy durch Max kennengelernt hatte. Da wir nicht im selben Musikgenre arbeiteten, hatten wir keine Schnittstellen wo wir uns über den Weg hätten laufen können.
So waren wir uns bei irgendeinem sinnlosen Influencer Event begegnet und Max hatte uns miteinander bekannt gemacht.
Wir verstanden uns auf Anhieb gut, ganz zum Leidwesen meines damaligen Mannes.
Max hasste meine enge Freundschaft zu dem wilden Musiker, der mich dazu überredete auf einigen seiner Tracks mit ihm zusammen zu arbeiten.
„Komm heute mit in mein Hotelzimmer." Flüsterte Randy mir ins Ohr. „Du wirst es nicht bereuen."
Seine heisere Stimme löste ein Ziehen in meinen Lenden aus. Seine heißen Lippen pressten sich an meinen Hals und er saugte an der empfindlichen Haut.
Ich wusste nicht ob ich seiner Offerte nachgeben sollte. Ob ich überhaupt wieder mit Jemanden intim sein wollte.
Eigentlich war Randy nicht direkt mein Typ. Er hatte die Statur eines Schwimmers und war mir zu maskulin. Aber da war schon immer etwas sexuelles zwischen uns. Er hatte mich vom ersten Moment an als wir uns kennenlernten angegraben. Aber ich hatte ihm nie nachgegeben. Bis jetzt.
Randy war auch der Erste der mir mitteilte das Max mich betrog, während ich auf Tour war.
Seine Ehrlichkeit und Loyalität mir gegenüber, kostete mich fast meine Freundschaft zu ihm. Ich wollte nicht wahr haben das mein Ehemann fremd ging. Ich hatte meinen Freund der Lüge bezichtigt, das er mir mein Glück nicht gönnte.
Doch er behielt Recht. Das nächste Mal zeigte er mir Bilder und danach Videos.
Während ich um die Welt tourte. Vögelte sich mein Mann munter durch die Stadt.
Ich wollte nicht an Max denken und so grub ich meine Fingerspitzen Besitz ergreifend in Randy's Hüften. „Wir lange hast du auf diesen Moment hin gearbeitet?" grinste ich ihn wissend an.
„Eine Weile, Max hat immer angegeben was du für ein Hengst im Bett bist." Ich verdrehte die Augen bei seiner Antwort. War das wirklich eine gute Idee?
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