Kapitel Vierzehn



Kapitel Vierzehn

Oben Corey Taylor „Wicked Game"

The world was on fire and no one could save me but you
It's strange what desire will make foolish people do
I never dreamed that I'd meet somebody like you
And I never dreamed that I'd lose somebody like you
No, I don't wanna fall in love (this world is only gonna break your heart)

Nathan

„Das kann doch nicht wahr sein. Das ist der vierte Strike." sagte ich entgeistert zu Mike. „Ich dachte du bist der Sportlehrer und spielst uns an die Wand." ungläubig blickten wir Beide auf den Monitor über der Bowlingbahn, Dina hatte den vierten Strike in Folge gemacht.

Selbstbewusst grinsend kam sie zu uns, wobei ihr Pferdeschwanz freudig von rechts nach links über ihre Schultern wippte. „Bist du Bowlingprofi?" fragte ich sie bewundernd, während Mike an der Reihe war und nur magere fünf Pins umwarf.

„Nein, mein Vater hat mich nur jedes Wochenende hierher geschleppt, da schaut man sich den ein oder anderen Trick ab. Soll ich dir Hilfestellung geben?" zwinkerte sie mir anzüglich zu.

Ich lehnte dankend ab und erhob mich ebenfalls, da ich an der Reihe war. Kaum besser als Mike, warf ich sieben Pins um. „Bist du dir sicher das du keine Hilfe brauchst." rief mir Dina zu und ich erntete amüsierte Blicke von den anderen Bahnen. Ich musste zugeben ich liebte es abends mit meinen Kollegen auszugehen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Egal ob wir in eine Sportbar gingen um uns ein Spiel anzuschauen, oder wie heute auf der Bowlingbahn. Ich mochte die Normalität eines geregelten Alltags, etwas das ich definitiv nicht erwartet hatte.

Einige Besucher und Angestellte der Bahn trugen Halloweenkostüme, doch wir drei hatten darauf verzichtet. Da bereits die ganze Woche doch schon recht wild gewesen war an der Schule.
Und zu meinem Leidwesen nutzten Jeremy und Luka jede Pause um in den Gängen wild rum zu knutschen. Was ihnen so manche Ermahnung seitens der Lehrer einbrachte. Aber leider auch einige degradierende Sprüche des Footballteams.

Und ich wusste nicht wie ich darüber denken sollte. Wenn ich so darüber nachdachte, hatte ihr Techtelmechtel zugenommen seit ich aus Kalifornien zurück gekommen war. Luka und ich wechselten nur höfliche Floskeln, wenn wir uns bei meiner Schwester begegneten und ignorierten uns in der Schule völlig.
Als wäre die Nacht, in der Raven so furchtbare Ohrenschmerzen hatte nie passiert. Ich wusste nicht warum ich plötzlich in Ungnade gefallen war, nachdem ich Luka doch geholfen hatte.

„Nathan du musst mehr in die Knie gehen und die Kugel sanfter absetzen." ermahnte mich Dina. „Wir sind hier nicht beim Kugelstoßen."

„Oh ich wette du warst Klassenbeste." stichelte Mike und erntete dafür einen Stoß in die Rippen.

„Solltest du nicht am besten mit ein paar Kugeln umgehen können?" fragte sie ernst mit hochgezogener Braue, ohne die Miene zu verziehen. Ich liebte Dina sie besaß so einen bissigen Humor, das imponierte mir.

Mike erhob sich seufzend und griff nach der 14er Kugel. „Ich werd mal deinen Ratschlag befolgen." erwiderte er zynisch.

„Du bist ein schlechter Verlierer Mikey. Aber dafür hast du einen tollen Arsch." flötete Dina und grinste ihn gewinnend an.  Dafür erntete sie den Mittelfinger.
Zur Belustigung der benachbarten Bahnen stand sie auf und packte den Sportlehrer an den Hüften. „Herr Gott sei nicht so steif, mach deine Hüften locker. Und jetzt lässt du die Kugel ganz sanft gleiten." säuselte sie in sein Ohr mit einem weichen lasziven Ton. Ihre Hand fuhr über seinen Ellenbogen und die dunkelgrüne Bowlingkugel rollte perfekt in das Zentrum der aufgestellten Pins. Und dann räumte er ab. Dina gab ihm einen selbstgefälligen Klaps auf den Hintern.

„Ich hab's dir gesagt." zwinkerte sie. Der Gesichtsausdruck des Sportlehrers war Gold wert. Peinlich berührt setzte er sich neben mich und schaute unserer Kollegin zu. „Jetzt weiß ich wie sich Frauen fühlen." raunte er mir verschwörerisch zu. Mitfühlend klopfte ich ihm kurz auf die Schulter.

Nach unserer letzten Runde suchten wir uns einen lehren Tisch und bestellten uns etwas zu essen und einige Bier. Wir redeten erst über Gott und die Welt, blieben aber dann doch wieder an der Schule hängen. Da uns dieses Thema verband.

„Williams wollte meinem Team das Training im Fitnessstudio verbieten, wenn seine Starathleten trainieren." schimpfte Mike.

„Als ob die Gurkentruppe dadurch besser wird." stimmte ihm Dina zu. „Wann haben die das letzte Mal die Meisterschaft gewonnen?"

„Wahrscheinlich als Williams selber noch gespielt hat." lästerte der dunkelblonde Sportlehrer.

„Das wahr vor hundert Jahren." schnaubte Dina belustigt.

Die attraktive Kellnerin brachte unser Essen und ließ es sich nicht nehmen ausgiebig mit Mike zu flirten. Ich konnte das junge Ding verstehen. Der Sportlehrer war über aus gutaussehend mit seinen breiten Schultern und dem markanten Kinn. Und ich hatte so manches Mal seinen knackigen Hintern im Fitnessstudio bewundert.

Doch Mike ignorierte die Flirtversuche der blonden Kellnerin und stahl mir einen meiner Chickenwings.

„Warum bestellst du dir keine Eigenen?" fragte ich amüsiert und zog den Teller näher zu mir.

„Von einem anderen Teller schmecken sie immer besser." dabei lächelte er mich unschuldig an und stahl mir den nächsten. Und wieder einmal wurde ich das Gefühl nicht los, das Mike offensichtlich mit mir flirtete.

Mein Smartphone begann in diesem Moment in meiner Hosentasche zu vibrieren. Stirnrunzelnd las ich die fremde Nummer des Anrufers und erhob mich. „Entschuldigt mich ich muss da ran."

„Ist es der heiße DJ?" rief mir Dina anzüglich nach als ich nach draußen ging.

„Hallo?" nahm ich den Anruf entgegen.

„Nathan?" wisperte eine leise Stimme.

„Luka?" fragte ich ungläubig.

„Jaaa?" stammelte der Teenager vorsichtig.

„Wo hast du die Nummer her?" fragte ich überrumpelt.

„Vom Haustelefon deiner Schwester." antwortete er kleinlaut. „Falls mit den Kindern etwas ist." rechtfertigte er sich.

Ich warf einen Blick auf meine schwarze Automatikuhr mit dem ziselierten Totenschädel auf dem Zifferblatt, ein überaus teures Geschenk meiner Schwester. „Warum rufst du mich so spät abends an Luka? Du bist heute nicht Babysitten bei Adriana." Das wusste ich, da ich meine Familie besucht hatte, bevor ich mich mit meinen Kollegen traf.

„Iiich..." stammelte er. „Sitze ... bei einer." Es waren einige laute Stimmen zu hören und anderer Lärm im Hintergrund. „Auf einer Halloween Party fest."

„Okay?" erwiderte ich nichts sagend, ich wusste nicht worauf der Teenager hinaus wollte.

„Das Footballteam ist gerade angekommen und ich kann meine Freunde nicht finden." Ich hörte die Verzweiflung in Luka's Stimme. Und mir stellten sich die Nackenhaare auf.

„Soll ich dich abholen?" fragte ich das offensichtliche.

„Wenn es dir keine Umstände macht?" stammelte er unsicher.

„Schick mir deinen Standort." wenige Sekunden später hatte ich eine Nachricht auf meinem Smartphone.

„Ich beeil mich." Versicherte ich Luka als ich zurück zu meinen Kollegen ging. Ich drückte Mike Hundert Dollar in die Hand. „Die Runde geht auf mich. Familiennotfall, ich muss los." log ich die Beiden an, die mehr als verdutzt zu mir auf sahen. Ich konnte Mike schlecht sagen das ich einen seiner Schüler von einer Party abholte. Nicht nur irgendeinen Schüler, sondern den Star seines Leichtathletikteams. Er würde mich wahrscheinlich bei lebendigen Leib häuten wenn er davon wüsste.

*

Ich hielt gegenüber des völlig aus den Nähten platzenden Hauses, in einem außerhalb gelegenen Stadtteil Blackrocks an.
Der Vorgarten sah aus wie Woodstock 99, nach der Revolte. Die Anzahl der leichtbekleideten Teenager war beeindruckend. Ich ging davon aus das die komplette Highschool hier vertreten war und noch mindestens zwei andere aus dem Nachbardistrikt.

Das Auto hatte ich außerhalb des Lichtkegels der Straßenlaterne geparkt. Aber so betrunken wie das Publikum schien, war meine Paranoia völlig unbegründet, das mich jemand erkannte.
Ich schickte Luka eine kurze Nachricht, das ich draußen wartete. Mit angehaltenen Atem beobachtete ich die Haustür, aber dort stolperten nur eine Meute Mädchen nach draußen und sie überboten sich damit wer das knappste weiße Kostüm trug.

Angespannt schaute ich ich auf mein Handy, aber da war keinerlei Nachricht von dem Teenager. Innerlich machte ich mich bereit auszusteigen und auf der Party nach Luka zu suchen. Mir wurde bei dem Gedanken, das er dem betrunkenen Footballteam gegenüber stand, schlecht. Ich hatte die aggressive Haltung des Quarterbacks gegenüber dem schlanken Jungen nicht vergessen.
Ich zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und griff nach dem Türgriff des Pickups. Bloß gut das war eine ländliche Gegend, hier fuhr jeder zweite ein solches Auto.

Plötzlich wurde die Beifahrertür aufgerissen und ich bekam fast einen Herzinfarkt, weil ich die ganze Zeit auf die Eingangstür geschaut hatte.
Luka griff blitzschnell nach oben und löschte die Innenraumbeleuchtung. Doch ich sah kurz sein knappes Kostüm.

„Was zur Hölle hast du da an?" fragte ich entgeistert und blickte auf seine nackten Knie im Mondschein.

„Das war eine Togaparty." warf mir Luka an den Kopf als wäre es das normalste der Welt mitten im nirgendwo so rumzulaufen. „Das frittierte" er legte grübelnd den Kopf schief. „..oder war es das frivole Rom?" sagte er triumphierend und grinste mich selig an. Der Junge war sowas von betrunken.

„Ganz schön große Wörter für einen betrunkenen Teenager." gab ich bissig zurück. Ich kam über den Umstand, das der Junge hier halbnackt neben mir saß einfach nicht hinweg. Bei meinem Glück würde ich die Nacht im Gefängnis verbringen.

„Können wir los fahren?" fragte Luka plötzlich alarmiert und deutete auf den Vorgarten des Hauses. Dort quoll das Footballteam aus der Haustür, wie eine Meute Kakerlaken auf der Flucht vor dem Kammerjäger. Leider trug keiner der Spieler eine so hübsche Toga wie mein Beifahrer. Wie immer trugen sie ihre Teamjacken in den Farben der Schule. Ihr Blick war wachsam, systematisch suchten sie die Umgebung ab. Die Frage war, wonach suchten sie oder viel mehr nach wem?

„Duck dich." raunte ich meinem Beifahrer zu und startete den Motor. Dann fuhr ich beiläufig die Straße hinab, als ginge mich das Chaos nichts an. Aus dem Augenwinkel sah ich wie nun Jeremy ebenfalls nach draußen trat und sein Blick suchend umher glitt. Sein blonder Lockenkopf war kaum zu übersehen. Doch ich schwieg und sagte Luka nichts davon das ihn sein Freund suchte. Es sollte mich nicht so freuen das er lieber bei mir Schutz suchte.

Mit meiner freien Hand tastete ich blind auf dem Rücksitz herum. Als ich gefunden hatte was ich suchte, drückte ich Luka einen schwarzen Hoodie in die Hand.

„Was ist das?" fragte er das offensichtliche.

„Zieh das an." knurrte ich und schaute stur auf die Straße.

„Gott, du bist so eingebildet, du trägst sogar dein eigenes Merch?" erwiderte Luka empört und musterte den Northern Darkness Schriftzug auf der Front des Hoodies, als hätte er den Skandal des Jahrhunderts aufgedeckt.

„Das ist mein Crewsweater. Glaub mir damit bist du unsichtbar und jeder hält dich für einen Roadie." erklärte ich lapidar. Die Anspannung im Wagen war greifbar. Und ich wusste genau warum mir der Teenager so unter die Haut ging. Sein viel zu freizügiges Outfit ließ meine Hose unangenehm eng werden. Ich musste ihn schnellstmöglich Zuhaus absetzen.

„Wo fährst du hin?" fragte Luka als er den Kopf durch den viel zu großen Pullover steckte.

„Ich bring dich nach Hause wohin sonst?" ungeduldig trommelte ich mit den Fingern auf dem Lenkrad.

„Das geht nicht." platzte er heraus und ich warf ihm einen kurzen Blick zu. Der blanke Horror war über sein junges Gesicht geschrieben.

„Warum nicht?" fragte ich genervt und fuhr langsamer als ich seine Antwort abwartete.

„Ich hab meiner Mom gesagt das ich bei Jeremy übernachte." Flüsterte er kleinlaut.

„Na und, das hat nicht geklappt. Also schläfst du in deinem eigenen Bett." gab ich Schulter zuckend zurück.

„Sie bringt mich um wenn sie mitbekommt das ich getrunken habe. Kannst du dich noch an unsere Knutscherei erinnern? Wo sich Jeremy so farbenfroh auf meiner Hose verewigt hat?" wie konnte ich diesen Abend vergessen, wo ich dem hübschen Jungen fast ins Netz gegangen wäre. Ich brummte verstehend, sagte aber nichts weiter.

„Sie hat mir zwei Wochen Hausarrest aufgebrummt und das in den Ferien. Und ich war nicht mal so besoffen wie Jeremy." Luka war wirklich redselig heute Abend, ganz im Gegensatz zu seiner sonst so schweigsamen Art. „Ich hab mir nur ein bissel Mut angetrunken, ich wollte dich unbedingt anquatschen." den letzten Satz sagte er so leise das ich ihn kaum verstand.

Unbehaglich räusperte ich mich, ich konnte nicht mit dem Teenager über diesen verhängnisvollen Abend reden. Wir hätten damals so leicht in eine Katastrophe schlittern können. „Wo soll ich dich stattdessen hin bringen?"

Luka schwieg eine kleine Ewigkeit. „Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?"

„Nein, ein absolutes kategorisches Nein." blaffte ich ihn an um ihm jeglichen Wind aus den Segeln zu nehmen.

„Adriana meinte deine neue Wohnung ist echt hübsch." plapperte er einfach weiter als hätte er meine Antwort nicht gehört.

„Vergiss es LUKA." sagte ich gedehnt, damit es in seinen Dickschädel durchdrang. „Also wo soll ich dich hin fahren?"

„Du bist heiß wenn du so bossy bist." grinste er mich schelmisch an und ich bereute, das ich sofort gesprungen war, als mich der Teenager anrief. Genervt wischte ich mir mit der Hand über den Mund.

„Luka konzentrier dich, wo soll ich dich absetzen?" ermahnte ich ihn und ignorierte seinen Kommentar.

„Ich hab keine Ahnung, meine Freunde sind sicherlich noch alle auf der Party. Keiner hat meinen Anruf erwidert." schmollte er und sackte in dem Beifahrersitz in sich zusammen. „Denkst du ich hätte dich angerufen, wenn es nicht dringend gewesen wäre?"

Mitleid überkam mich, ich wusste genau wie er sich in diesem Moment fühlte. Als hätte ihn die ganze Welt im Stich gelassen. Ich war als Teenager genauso melodramatisch. Doch ich hatte den Vorteil für mich war immer meine ältere Schwester da gewesen. Das Glück der Jüngere zu sein, das ich oft schamlos ausnutzte. Vielleicht war es Zeit ein wenig Hilfe zurück zu geben.
Und so fuhr ich zu meiner neuen Wohnung und hoffte das ich diese Entscheidung nicht bereute.

Ich parkte den Wagen hinter dem alten Shop, dessen Schaufenster vernagelt waren. „Du hast Allisters alten Plattenladen gekauft?" fragte Luka überrascht.

„Nein nur gemietet, ich brauche hier nur was für den Übergang." antwortete ich wage.

Luka musterte mich einen Augenblick lang, als wir in dem dunklen Truck saßen. „Du wirst wieder zurück gehen." Flüsterte er mehr zu sich selbst als ihn die Erkenntnis traf.

„Ja, wenn das Album fertig ist und sich die Wogen in Kalifornien geglättet haben. Bin ich hier weg." die Worte kamen mir etwas zu harsch über die Lippen, aber es war die ungeschönte Wahrheit.

„Ist es wegen deinem Mann? Wirst du wegen ihm wieder nach Kalifornien gehen?" Luka blickte mich mit großen Augen fragend an, die in dem fahlen Mondlicht fast silbern wirkten.

Ich schnaubte belustigt bei dieser absurden Vorstellung. „Wohl eher das komplette Gegenteil, um ihm zu entfliehen bin ich hier." grinste ich ihn freudlos an.

„Aber du warst doch erst bei deinem Mann in Kalifornien und in dem Artikel stand ihr würdet an eurer Versöhnung arbeiten." sprudelte es aus ihm heraus.

„Willst du mir etwa sagen das du die Klatschpresse liest um Neuigkeiten über mein Privatleben herauszufinden?" fragte ich ehrlich belustigt und musterte den Teenager im halbdunkel des Wageninneren. Luka besaß den Anstand und wurde Rot. Lachend öffnete ich die Autotür und bedeutete ihm mir zu folgen. „Ich stell dir meinen Liebhaber vor." warf ich ihm über die Schulter zu und führte ihn in den ersten Stock.

„Er ist hier?" fragte Luka alarmiert. Und ich musste kein Hellseher sein um seine wilden Gedanken zu lesen.

„Er hat sicherlich nichts dagegen wenn ich jemanden zum kuscheln mitbringe." zog ich ihn auf, und musste dabei ein Lachen unterdrücken, als ich seinen schockierten Gesichtsausdruck sah.

Ich schloss die Wohnungstür auf und rief. „Liebling ich bin Zuhause." Mit so viel übertriebener Fröhlichkeit in der Stimme, das sich Fenris fast überschlug als er um die Ecke geschossen kam. Mein Hund freute sich riesig mich wieder zu sehen und war kaum zu bändigen. Als er begriff wen ich mitgebracht hatte, freute sich der Husky umso mehr. Luka ging vor ihm in die Knie und kraulte den glücklichen Hund ausgiebig.

„Es gibt nur Einen zu dem ich zurück muss." erklärte ich das offensichtliche und streichelte zärtlich das dichte Fell meines Hundes.
Dann gab ich Luka ein Paar Jogginghosen und ein Shirt.

„Keins mit deinem Bandnamen?" stichelte der Teenager als er die Sachen entgegen nahm.

„Ich kann dir gern ein anderes raus suchen." bot ich ihm grinsend an.

„Nein schon gut Hatebreed wird es schon machen." mit spitzen Fingern hielt er das schwarze Shirt hoch.

„Beschwer dich nicht, das ist eine verdammt gute Band." ich trat Stirnrunzelnd einen Schritt näher und betrachtete seinen rechten Kiefer etwas genauer unter dem Licht der Lampe. „Was ist hier passiert?" behutsam fuhr ich mit dem Daumen über die gerötete Stelle.

„Eine kleine Meinungsverschiedenheit mit Trevor Donalds, dem Quarterback." erwiderte er zähneknirschend. Man sah ihm an wie sehr er seine eigene Hilflosigkeit verabscheute und es hasste darüber zu reden.

„Dort hinten ist das Badezimmer, da kannst du dich umziehen. Ich gehe derweil eine kleine Runde mit Fenris." Ich deutete auf den hinteren Teil der Wohnung und pfiff nach meinem Hund. Es würde uns Beiden gut tun wenn wir erst einmal unsere Gedanken sortierten.

Tief durchatmend ließ ich den Husky von der Leine, in dem kleinen Park gegenüber meiner Wohnung.
Meine Entscheidung grenzte an absoluten Wahnsinn. Ich konnte mir selbst nicht erklären wie der Teenager in meiner Wohnung gelandet war. Wir mussten unbedingt Regeln aufstellen, bevor wir etwas taten was wir auf ewig bereuten.

Fenris kam gähnend zu mir zurück getrottet nachdem er sein Geschäft erledigt hatte. „Dann gehen wir mal nach Hause." sprach ich mehr zu mir selbst, als ich mich wappnete Luka gegenüber zutreten.

Unsicher stand der Teenager von dem schwarzen Ledersofa auf, als wir die Wohnung betraten. Ich war beruhigt das er nun wieder normale Kleidung trug. Auch wenn meine Jogginghose gefährlich tief auf seinen schmalen Hüften saß.

„Willst du etwas trinken?" fragte ich ihn als ich in die offene Küche ging. Als ich mich nach ihm umdrehte weil er mir keine Antwort gab, stand Luka plötzlich direkt hinter mir. Ich erschrak unwillkürlich doch blieb ich stehen und wich keinen Schritt zurück. Nervös leckte er sich über seine Unterlippe, dann flüsterte er leise. „Ich wollte mich bedanken."

Er trat so nah das ich seine Hitze durch mein Shirt spüren konnte. Sein warmer Atem glitt über meine Wange als er zu mir aufsah. Luka war in diesem Moment so verführerisch, das ich ernsthaft erwog all meine Selbstbeherrschung über Board zu werfen und mich in dieses Abenteuer zu stürzen.

„Was tust du da?" fragte ich mit rauer Stimme.
Sanft fuhren seine Fingerspitzen meinen Arm hinauf. Sein einzigartiger reiner Duft hüllte mich ein und ich beugte mich unwillkürlich zu ihm hinab. Luka war betörend und sich nicht bewusst wie sehr ich ihn wollte. Er dachte es wäre schwer mich zu verführen. Doch ich war ihm bereits mit Haut und Haaren verfallen. Ich packte den Jungen besitzergreifend an der Hüfte und zog ihn eng an mich.
Luka stockte kurz der Atem und ein leises Keuchen kam über seine sinnlichen Lippen.

„Ist es das was du willst?" raunte ich dicht an seinem Ohr. Er nickte stumm und presste sich nun ebenfalls eng an meine Brust. Seine schlanken Hände glitten über den dunklen Stoff und wanderten über meinen Rücken hinauf zu meinen Schultern.

„Weißt du was ich glaube Luka?" meine Nase strich sacht über seine Schläfe als ich seinen Namen flüsterte.

„Nein?" stammelte er unsicher.

Ich drückte ihn verlangend gegen die Ziegelsteinwand neben der Küche und drückte meinen Mund auf seinen bebenden Puls. Seine erwachende Erregung bohrte sich in meinen Oberschenkel. „Ich denke du bist noch nicht bereit für mich."

„Doch...natürlich." erwiderte er wie aus der Pistole geschossen und ließ seine neugierigen Hände unter mein Shirt wandern. Seine Finger brannten heiß auf meiner nackten Haut.

„Mit wie Vielen warst du bereits zusammen?" fragte ich betont gleichgültig und leckte sacht über seinen Hals.

„Einige?" antwortete er verunsichert.

„Lass mich raten du warst der dominante Part?" hauchte ich in sein Ohr und biss dann sacht in sein Ohrläppchen. Ein Schauer überlief den Jungen als er zustimmend nickte. Und ich musste an mich halten nicht hungrig meine Lippen auf die seinen zu pressen.

Dann ließ ich ihn los und trat einige Schritte zurück. „Wirklich zu schade, ich leider auch." Es kostete mich wirklich alles an Selbstbeherrschung, meine Hände von ihm zu lassen.

„Aber ich würde mit dem Richtigen auch etwas Neues ausprobieren." versicherte Luka energisch und kam auf mich zu.

„Zu schade." seufzte ich. „Es gibt eine Sache die mich an dir stört."

„An meinem Alter kann ich schlecht etwas ändern Nathan." gab er genervt zurück und schloss die Augen. Leise trat ich zu ihm und legte ihm sanft die Hand auf die malträtierte Wange. Er schmiegte sich augenblicklich in die Liebkosung. Wir passten so gut zusammen, es tat weh die nächsten Worte zu sagen. Ein letztes Mal streichelte ich über seine Wange wobei mein Daumen federleicht über seinen Mundwinkel strich.

Und dann sagte ich. „Ich mag keine Betrüger Luka." entgeistert schlug er die Augen auf.

„Was meinst du?" fragte er irritiert.

„Soweit ich weiß bist du in einer festen Beziehung." warf ich ihm an den Kopf und seine Reglosigkeit steigerte meinen Unmut, als er trotzdem mit großen unschuldigen Augen zu mir aufblickte. Denn er verstand meine Anspielung nicht im geringsten.

„Weißt du was der Grund für meine Scheidung war?" Stumm schüttelte er den Kopf „Es war das Fremdgehen meines Mannes." Sagte ich ruhig. Erkenntnis wusch über sein junges Gesicht, als er endlich verstand worauf ich hinaus wollte.

„Nathan." Flüsterte er meinen Namen flehend und versuchte die Situation zu retten indem er die Hand nach mir ausstreckte.

„Du kannst heute Nacht auf der Couch schlafen." Mit diesen Worten ließ ich den enttäuschten Teenager stehen und ging ebenso niedergeschlagen  in mein einsames Schlafzimmer.

Es hätte die perfekte Nacht werden können. Aber Nathan hält stur an seinen Prinzipien fest.

Findest ihr das Nathan richtig gehandelt hat?

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top