Kapitel Vier
Kapitel Vier
Oben Soundgarden „Black Hole Sun"
Stuttering
Cold and damp
Steal the warm wind, tired friend
Times are gone
For honest men
Sometimes, far too long for snakes
In my shoes
Walking sleep
In my youth, I pray to keep
Heaven send
Hell away
No one sings like you anymore
Backstage Insider
Wieder einmal ist Nathan Erikson mit der Presse aneinander geraten. Der Sänger von Northern Darkness hat am Mittwochabend, wahrscheinlich mutwillig einen Reporter angefahren.
Nachdem er erneut mit DJ Randy Sanchez gesichtet wurde, in einem angesagten Restaurant in Downtown L.A. Wollten die beiden Musiker gemeinsam mit Eriksons Wagen die Lokalität verlassen.
Sie äußerten sich abfällig über die hiesigen Reporter und provozierten mit eindeutigen Gesten.
Mit Gewalt bahnten sie sich einen Weg zu dem PS starken SUV, und fuhren ohne Rücksicht auf die Umstehenden Passanten in den dichten Verkehr.
Dabei fuhr Erikson einen der Reporter frontal an. Der Verletzte musste mit einem Krankenwagen abtransportiert werden und wurde im L.A. Saint Josef Krankenhaus behandelt.
Lucy Waters
L.A. Glam
Nathan Erikson, der beliebte Sänger der Band Northern Darkness, wurde von ein Horde Paparazzi vor dem angesagten Local Grill Restaurant bedrängt.
Ein gutes Dutzend der Klatschpresse bedrängte Erikson und seinen Musikerkollegen Randy Sanchez, nach einem gemeinsamen Abendessen mit Bassisten Adam Cruz und dessen Frau Nicole.
Die beiden Musiker wurden massiv bedrängt bevor sie überhaupt Eriksons Wagen erreichen konnten. Die aufdringlichen Fotografen nahmen auch keinerlei Rücksicht auf Eriksons Hund und verletzen das Tier leicht an der linken Pfote.
Der als Versicherungsbetrüger stadtbekannte Nestor Valencia warf sich vor Eriksons SUV, um einen vermeintlichen Unfall zu provozieren.
Das L.A. Police Department untersuchte den Unfall. Stellte die Untersuchung aber schnell ein, als Beweise von Eriksons Dashcam vorgelegt wurden. Nun wird gegen Valencia ermittelt wegen Versicherungsbetrug.
Natalie Wentworth
Nathan
Die Umarmung meiner Schwester fühlte sich so sehr nach Zuhause an wie kein Ort auf dieser Welt. Und dann konnte ich mich nicht mehr zusammen reißen. Der Schmerz, die Zurückweisung überwältigten mich.
„Ich kann nicht mehr Adriana." schluchzte ich an ihrer zierlichen Schulter und zog sie eng an mich. Ihr blumiger Duft nach Pfingstrosen besänftigte meine geschundene Seele.
„Ich weiß Nate. Und du solltest trauern. Du hast dir einfach nicht erlaubt aufrichtig um eure Beziehung zu trauern." Flüsterte sie in mein Ohr und strich sanft über mein Haar.
Nein das hatte ich nicht, ich hatte mich hinter einer Mauer der Gleichgültigkeit verbarrikadiert. Mir selbst verboten etwas zu fühlen. Richtige Männer zeigten nicht wie sehr die Trennung von einem einst geliebten Menschen einen verletzte. Ich hätte vielleicht einen von Max Anrufen annehmen sollen, anstatt nur über unsere Anwälte zu kommunizieren. Doch ich hatte Angst erneut schwach zu werden und meine Entscheidung nicht durchzuziehen. Deswegen hatte ich jegliche Kommunikation unterbunden.
„Geh dich erstmal ausschlafen. Ich habe dir oben das Gästezimmer vorbereitet." meinte sie liebevoll und legte ihre zierliche Hand an meine Wange. Ich studierte ihr schönes Gesicht. Ihre intelligenten grünen Augen sahen direkt durch meine stoische Fassade hindurch.
Kein Mensch kannte mich so gut wie meine zwei Jahre ältere Schwester.
*
Lautes Kindergeschrei weckte mich dann flog die Tür krachend auf und ein schwarzhaariges kaum einen Meter großes Bündel sprang auf mein Bett. „Onkel Nate aufstehen." quietschte eine helle Kinderstimme direkt in mein Ohr. Das würde einen bleibenden Tinnitus zurücklassen.
Ich packte das zappelnde Etwas und zog den kleinen Jungen an meine Brust.
„Raven du kleiner Teufel." knurrte ich verschlafen in seinen dunklen Schopf.
Mein Hund kam alarmiert an mein Bett und beschnupperte den kleinen Eindringling. Dann beschloss er das Raven keine Gefahr war und leckte dem kleinen Jungen übers Ohr. Der quietschte und verbarg sein Gesicht an meinem Hals.
„Lass gut sein Fenris." schob ich den neugierigen Husky lachend beiseite. Und setzte mich auf. „Wollen wir aufstehen?" fragte ich den zweitgeborenen Sohn meiner Schwester.
„Ja, Mama sagt du sollst runterkommen." lächelte er mich glücklich an. Ich tat so als würde der zweijährige Wirbelwind einen Zentner wiegen. Und wuchtete ihn stöhnend und ächzend hoch, dann trug ich ihn ins Erdgeschoss.
„Was gibst du deinen Kindern zu essen?" gab ich ich mich gespielt empört. Und setzte Raven auf die Arbeitsplatte der Landhausküche. Meine Schwester lächelte mich an und gab mir und ihrem kichernden Sohn einen Kuss auf die Wange.
„Nur das beste was Virginia zu bieten hat." grinste sie.
„Du bist so eine Mom." erwiderte ich amüsiert und sah mich in der großen Wohnküche um. „Wo ist meine Nichte?" fragte ich nach der Einjährigen.
„Sie ist auf dem Sofa eingeschlafen." Sie deutete auf das riesige Ungetüm einer Wohnlandschaft. Leise ging ich hinüber und spähte über die Rückenlehne. Das kleine blonde Mädchen schlief tief und fest mit dem Plüschbären, den ich ihr zur Geburt geschenkt hatte.
Seit langen fühlte sich mein Herz etwas leichter an, als ich das schlafende Kind betrachtete. Vielleicht war es keine schlechte Idee, Zeit mit meiner Familie zu verbringen.
Adriana kam zu mir und drückte mir einen Kaffeebecher in die Hand. Wir setzten uns ebenfalls auf die Couch und Raven begann mit seinen Bausteinen auf dem Boden zu spielen. „Raven sieht aus wie du, als du so alt warst." meinte sie leise und blickte liebevoll auf ihren Sohn hinab.
„Was sagt dein Mann dazu?" neckte ich sie.
„Er hat zwei Kinder die ihm wie aus dem Gesicht geschnitten sind, das muss reichen. Wenigstens eines meiner Kinder sollte nach unserer Seite kommen." schnaubte sie gespielt entrüstet, dann musste sie lachen.
„Wo ist überhaupt der Rest der Bande?" fragte ich, schließlich hatte ich bis weit in den Nachmittag hinein geschlafen und ihren Mann und den Ältesten noch nicht gesehen.
„Jace holt Thor aus dem Kindergarten ab, sie müssten bald Zuhause sein." erwiderte sie leichthin und zog die Decke höher über Freyas Schulter.
„Eigentlich habe ich noch einen Babysitter für den Nachmittag. Ein Nachbars Junge der mir aushilft mit den Kindern. Aber er ist im Leichtathletik Camp."
Bei dem quirligen Haufen konnte sie jede helfende Hand gebrauchen. Meine Schwester musterte mich eingehend ehe sie ihr langes dunkles Haar über ihre Schulter strich.
„Was ist das mit Randy?" fragte sie gerade heraus.
„Willst du das wirklich vor den Kindern erörtern?" Ich deutete auf Raven, der versuchte einen Turm aus Holzbausteinen zubauen. Doch immer wieder scheiterte.
„Dann gib mir die Jugendfreie Version." sie grinste wissend.
Nachdenklich schaute ich auf meinen tätowierten Unterarm wo Adrianas Name in verschlungenen Buchstaben auf der Innenseite stand. „Es ist nichts Ernstes. Wir sind nur gute Freunde und haben etwas Spaß." sagte ich wage.
„Nur Spaß?" fragte sie argwöhnisch. „Randy hatte schon immer ein reges Interesse an dir." stellte sie fest.
Ich zeigte ihr den Sperrbildschirm meines Smartphones. Drei verpasste Anrufe von dem DJ und sieben Nachrichten. „Richard hat ihn direkt in ein Taxi gesetzt, nach dem wir das Revier verlassen konnten. Mich hat er praktisch direkt in einen Flieger nach Virginia verfrachtet. Er meinte dass ist schlechte Publicity nach meiner Scheidung und ich sollte lieber eine Weile untertauchen."
Sie presste die Lippen aufeinander. Richard war nicht unserer Bandmanager sondern für meine solo Auftritte und Korporationen zuständig.
„Vielleicht solltest du dir einen neuen Manager suchen er hat die Scheidung nicht besonders gut mit der Öffentlichkeit gemanagt."
„Der Vertrag mit ihm läuft noch über ein Jahr." seufzte ich. Mein Smartphone begann zu vibrieren. Randy rief erneut an. Unschlüssig starte ich auf seinen Namen. Das Gefühl von Erwartungen die ich nicht erfüllen konnte übermannte mich. Hatte ich ihn angeleitet?
„Los nimm den Anruf an. Du bist zu alt für solche Spielchen." sie legte mir kurz ihre zierliche Hand auf die Schulter.
Unwillig stand ich auf. Raven hob den Kopf. „Wo gehst du hin?" fragte er mit großen blauen Augen.
„Ich geh bloß raus zum telefonieren." beruhigte ich meinen Neffen und zerzauste sein rabenschwarzes Haar.
„He Randy" nahm ich den Anruf wenig begeistert an und schloss die Terrassentür hinter mir.
„Wow du redest noch mit mir." begrüßte er mich mit sarkastischen Unterton.
„Ich bin gerade aufgestanden und habe noch nicht einmal meinen Kaffee getrunken." antwortete ich gepresst.
„Wann bist du Zuhause gewesen?" fragte er wenig beeindruckt über meinen schroffen Ton.
„Ich bin bei Adriana." seufzte ich und lehnte mich gegen die Rückwand des Hauses.
„Wow am anderen Ende des Landes." kam seine gedämpfte Antwort. Ich konnte die Enttäuschung in seiner Stimme hören.
Mein Blick glitt über den weitläufigen Garten. Das Grundstück erinnerte eher an eine Ranch so riesig und unübersichtlich war der Garten.
„Was willst du hören Randy?" fragte ich tonlos.
„Warum bist du abgehauen? Wegen dem Unfall? Die Artikel sind nicht so vernichtend wie ich erwartet habe." schwafelte er ohne Punkt und Komma. Seine Unsicherheit war deutlich heraus zu hören. Ich wusste er hätte gern mehr aus unserer Affäre gemacht.
„Richard hatte bereits meinen Flug gebucht, als er uns vom Revier abgeholt hat." meinte ich ein wenig versöhnlicher.
„Wow, der Diktator himself. Da nimmt er seinen Job plötzlich doch ernst. Anstatt für eine vernünftige PR zu sorgen." meinte Randy abfällig.
„Adriana hat so etwas ähnliches gesagt." meinte ich nachdenklich.
„Hast du die Artikel gelesen?" fiel mir Randy ins Wort.
„Nein, ich lese den Schund nicht." wiegelte ich ab. Das Gespräch verlief steif und angespannt. Völlig untypisch für den sonst so lockeren DJ.
„Okay, naja wenn du jetzt an der Ostküste bist, werden die Reporter wohl eine Flaute erleben. Jetzt können sie sich Max und seinem illustren Freundeskreis widmen." Ich hoffte nicht. Mir stand nicht der Sinn danach, verrückte Sachen über meinen Exmann zu lesen. Und mir entging auch nicht Randy's unterschwellige Enttäuschung.
„Vielleicht wächst endlich Gras über die ganze Sache." seufzte ich leise. Ich hatte noch so viel zu klären. Max stand einiges zu nach unseren drei Jahren Ehe. Auch wenn ich Adrianas drängen auf einen Ehevertrag damals nicht verstand. Sah ich jetzt die Notwendigkeit dahinter. Und doch würde ich für die Trennung bezahlen müssen.
Mein Scheidungsanwalt würde die Verhandlungen übernehmen und ich musste nur unterschreiben. Ich musste nicht anwesend sein zu den Verhandlungen, dafür bezahlte ich ihm auch ein horrendes Honorar.
„He Nate, sei kein Fremder." wisperte Randy leise.
„Nein, werde ich nicht.." erwiderte ich nichts sagend und atmete tief den angehaltenen Atem aus. Fenris kam auf mich zu getrottet und legte mir einen Ball vor die Füße. Erwartungsvoll blickte er zu mir auf und wedelte auffordernd mit dem Schwanz.
„Okay ich muss loss." seufzte er auf meine einsilbige Antwort hin.
„Ja." erwiderte ich ebenso leise, dann legte ich auf. Fenris schob seine feuchte Nase in meine Handfläche. Ich beugte mich zu meinem Hund hinab und vergrub meine Finger in seinem dichten Fell. Er leckte mir begeistert über meine Nähe, über die Wange. Und ich musste unwillkürlich lachen.
„Onkel Nathan." rief plötzlich eine helle Kinderstimme. Ich drehte mich zu ihr, und sah meinen Schwager und seinen ältesten Sohn auf mich zu kommen. Thor warf sich in meine Arme und ich wirbelte den Vierjährigen umher. Ehe ich seinen Vater herzlich begrüßte.
„Jace, gut dich zusehen." er umarmte mich und klopfte mir brüderlich auf die Schulter.
„Schön das du endlich da bist. Adriana konnte es kaum erwarten das du zu uns kommst." grinste er vielsagend und sah seinem Ältesten nach wie der mit meinem Husky spielte.
Ich musterte den gut aussehenden Mann mit dem dunkelblonden Haar. Es war ungewöhnlich ihn in einem schlichten Shirt und Cargohosen zu sehen, anstatt in einem Designer Anzug.
„Oh ihr seid schon da." begrüßte meine Schwester ihren Mann und hauchte ihm einen liebevollen Kuss auf die Lippen. Er schaute sie verliebt an und nahm ihr vorsichtig die gemeinsame Tochter aus dem Arm. Die Kleine schaute verschlafen zu ihrem Vater auf. Dann lehnte sie erschöpft ihren Kopf an seine Brust und gähnte herzhaft. Jace lachte leise und strich ihr behutsam über die blonden Locken.
Adriana schlang ihre Arme um meine Mitte und ich drückte sie an meine Seite. Erst da begriff ich wie sehr mir meine Familie gefehlt hatte und vielleicht konnten sie mir helfen zu heilen.
Na was denkt ihr bis jetzt über Nathan und sein turbulentes Leben? Die Story ist dieses Mal ein slow burner. Aber bald werden wir die nächste Hauptperson kennenlernen.
Oder wollt ihr lieber das es heißer wird zwischen Nathan und dem DJ?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top