Kapitel Fünf



Kapitel Fünf

Oben Acadence „Journey"

Nathan

Adrianas Familienleben vereinnahmte mich sofort. Mir blieb keine Zeit um über meine Scheidung oder die Eskapaden mit Randy nachzudenken.
Da meine Schwester ihre Kinder von Anfang an mit auf Tour nahm. War ich bereits als Spielkamerad etabliert. Besonders Raven nahm mich sofort in Beschlag, er haderte immer noch mit dem Umstand das er nicht mehr das Baby der Familie war. Sondern nun ein großer Bruder sein musste. Und seine kleine Schwester Freya nun den begehrten Platz einnahm.

Thor war im Kindergarten und Jace arbeitete in der Baufirma seines Vaters. Nachdem er seine Anwaltskarriere für meine Schwester abgeschossen hatte, war er in den Schoß seiner Familie zurück gekehrt und unterstützte seinen Vater, der kürzer treten musste nach einem Herzinfarkt.
Und so kam es das meine Schwester in diesem beschaulichen kleinen Ort gelandet war und hier mit ihrem Mann ihre drei Kinder großzog. Vom Rockstar zur Vorstadtmom von null auf hundert. Ich wette keine der Mütter aus dem beschaulichen dreitausend Seelen Ort wusste, das wir mit gottloser Musik unser Geld verdienten.

„Nate hoch." verlangte Raven gebieterisch und streckte mir die klebrigen Hände entgegen. Seufzend hob ich den Zweijährigen hoch und er schlang vertrauensvoll die Arme um meinen Hals. Ich drückte einen flüchtigen Kuss auf seinen Scheitel und ging mit ihm nach draußen. Mein Hund folgte mir auf den Fuß als wir den Garten betraten. Mein Neffe fing an zu zappeln und ich setzte das ungestüme Kind wieder ab.

Der Tag versprach heiß zu werden, entspannt band ich mein langes Haar zu einem Knoten zusammen. Dann holte ich mir einen der kleinen bunten Bälle die überall auf dem Grundstück verstreut lagen und spielte mit Raven. Während Fenris aufgeregt zwischen uns hin und her sprang.

Einige Zeit später kam Adriana mit Freya von einem Besuch beim Kinderarzt. Ich nahm ihr das kleine Mädchen ab. „Na Prinzessin wie war es beim Onkel Dok?" fragte ich sie gespielt ernst. Aufmerksam betrachtete sie mich dann griff sie zielstrebig nach einer Strähne die sich aus meinem Knoten gelöst hatte.

„Alles gut." winkte meine Schwester ab. „Aber völlig überfüllt wie immer. Ich frag mich wie das im Winter werden soll." stöhnte sie.
Freya musterte noch immer eingehend meine Haarsträhne.
„Sie versteht nicht das wir das selbe Haar haben." grinste sie.

„Süße ich bin dein Onkel, deswegen sehe ich deiner Mama so ähnlich." flüsterte ich und küsste ihre Stupsnase. Sie kicherte und zeigte ihre kleinen Zähnchen.

„Wenn sie dich nur so sehen könnten, dann würde die Presse nicht so einen Mist über dich schreiben." meinte Adriana nachdenklich und wischte Raven den Mund ab.

„Ich hab daraus gelernt, mein Privatleben werde ich nicht mehr öffentlich machen. So ein Drama will ich nicht noch einmal erleben." seufzte ich und trank einen Schluck Wasser. Freya fuhr andächtig mit ihren kleinen Fingern über meine tätowierten Unterarme.

„Hast du was geschrieben?" fragte meine Schwester vorsichtig.

„Nein." Ich war seit zwei Wochen bei ihr und ihrem Mann. Aber keinerlei Inspiration hatte mich ereilt. „Worüber sollte ich schreiben? Das Raven mich heute früh um fünf geweckt hat?"
Meine Trennung sollte mir eigentlich genug Stoff geben, aber in meinem Kopf war eine Blockade. Die deprimierenden Gefühle verdrängte ich seit einem Jahr. Ich sollte mit jemanden darüber reden, aber das konnte ich nicht einmal mit meiner Schwester.

„Wenn du genug Schmerz in deine Stimme legst. Wird waking up at 5 o'clock ein richtiger Banger. Ich kann die Riffs bereits hören. Vielleicht machen wir gleich ein komplettes Konzeptalbum daraus. Sleepless through motherhood."
Sie lachte schallend über ihren eigenen Witz und ich schüttelte lachend den Kopf.

„Dank euch ist eure Mom endgültig verrückt." Ich tippte mit dem Zeigefinger sanft gegen die Nasenspitze meiner Nichte.

„Ab nächste Woche haben wir mehr Zeit, da kommt der Babysitter zweimal die Woche und wenn nötig auch am Wochenende." erwiderte sie voller Tatendrang.

„Woher nimmst du die Energie?" fragte ich sichtlich übermüdet. Ich war es nicht gewohnt tagtäglich auf eine Meute junger „Hunde" aufzupassen. Ich liebte die drei kleinen Quälgeister, aber sie waren schon eine Handvoll.

„Ein halber Liter Kaffee ist ein guter Anfang." Sie zwinkerte mir aufmunternd zu. „Vielleicht solltest du mal ausgehen. Du igelst dich hier seit zwei Wochen ein." schlug sie nonchalant vor.

„Und mit wem soll ich deiner Meinung nach ausgehen? Bist du mein Wingman oder Jace?" meinte ich wenig angetan von ihrer Idee.

„Oh nein, meinen Mann bekommst du nicht." lehnte sie kategorisch ab.

„Wovor hast du Angst?" fragte ich verblüfft.

„Ihr zwei seid unberechenbar wenn ihr feiern geht." meinte sie ernst und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Hältst du mir immer noch den Junggesellenabschied vor?" erwiderte ich ernsthaft verletzt.

„Jace hatte ein Veilchen zur Trauung." sagte sie trocken. Es war nicht meine Schuld das mein Schwager unbedingt den mechanischen Bullen reiten wollte, obwohl er viel zu viel gebechert hatte. Nun ja sein Flug von dem mechanischen Ungetüm war spektakulär und er trug zur Hochzeit definitiv mehr Make-up als meine Schwester.

„Er ist ein erwachsener Mann. Ich habe zwar versucht ihn aufzuhalten. Aber ich habe nicht damit gerechnet wie stark dein kleiner Anwalt sein kann." Ich zog meine Schwester gern damit auf, das ihr Mann ein gutes Stück kleiner war als ich.

„Nein, nimm Troy mit. Er holt dich wenigsten aus jedem Schlamassel raus." sie setzte ihren ernsten mütterlichen Blick auf und ich ergab mich ihrer Forderung. Es machte keinen Sinn mit ihr zu diskutieren.

*

Und so fand ich mich samt Babysitter am Abend, zwei Städte weiter in einer gemütlichen Bar samt Billardtischen wieder.

Troy erzählte mir ausschweifend von seiner Vergangenheit als Mixed Martial Arts Fighter. Ich wusste er war gut, aber nicht das er so viele Titel einkassiert hatte.

„Und warum hast du aufgehört und passt jetzt lieber auf meinen Arsch auf?" fragte ich grinsend und prostete ihm mit der Bierflasche zu

„Glaub mir dein Arsch war nicht die erste Wahl." erwiderte er spöttisch. „Naja ich war damals sehr überzeugt von mir und meinte die Welt da draußen sei ein einziger Kampf." meinte er wage.
Ich wusste das er lebenslang von professionellen Kämpfen ausgeschlossen war. Allerdings nicht warum, wenn es um unsere Sicherheit ging blieb der knapp zwei Meter Hüne immer kühl und kalkuliert. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen das ihn irgendetwas aus der Ruhe bringen könnte.

Ich setzte gerade zu einer Erwiderung an, da rempelte mich jemand von der Seite an.
Genervt drehte ich mich zu der Person um. Ich hasste es wenn mir Fremde zu nahe kamen. Das war mir oft bei Auftritten schon zu viel. Doch es gehörte zum Showbiss dazu.
Bereits mit einer hitzigen Bemerkung auf den Lippen drehte ich mich um. Aber die Worte erstarben mir auf der Zunge. Ich blickte in ein paar leuchtend blaue Augen, die mich entschuldigend anblickten und war sprachlos.

„Sorry... ich wollte nicht.." stotterte der junge Mann vor mir und lächelte mich unsicher an. Er war hübsch. Verdammt hübsch, mit diesem scheuen Lächeln und dem kleinen Grübchen in seiner linken Wange.

„Nichts passiert." erwiderte ich sein Lächeln und hob beschwichtigend die Hände. Sein Blick wanderte hastig über mein Gesicht und blieb kurz an meinem hochgekrempelten Ärmeln hängen. Er schluckte hörbar, dann wand er sich ruckartig dem Barkeeper zu.

„Was bekommst du?" fragte der bärtige Typ hinter der Bar.

„Vier Bier?" verlangte der junge Kerl neben mir unsicher.

„Ausweis." verlangte der grantige Barkeeper ohne Umschweife.

„Klar kein Problem." meinte der hübsche Junge und warf mir einen unsicheren Blick zu. Während er in den Taschen seiner schwarzen Skinnyjeans suchte. Nach einem Augenblick knallte er triumphierend einen Führerschein auf den Tresen.

Der Angestellte warf einen skeptischen Blick auf die Plastikkarte. „21 hm?" er hob skeptisch eine buschige Augenbraue. „Earl Spillner, wow klingt wie ein Serienmörder." grunzte er ungläubig und stellte ihm vier Flaschen auf den klebrigen Tresen.

Ich sah dem gut aussehenden Brünetten hinterher wie er seine Beute zu seinen Kumpels schleppte. Die noch um einiges jünger aussahen. Ein blonder Lockenkopf umarmte ihn überschwänglich, wobei er damit einen guten Teil seines Biers verschüttete.

„Noch einmal so jung und dumm sein." seufzte ich und drehte mich wieder zu Troy.

„Du bist vielleicht nicht mehr so jung, aber glaub mir" dabei tätschelte er mir liebevoll die Schulter „umso dümmer."

Ich grinste gequält. Mein Bodyguard hatte mich aus so manch brenzliger Situation geholt. Am schlimmsten war es als ein sichtlich betrunkener Fan, unbemerkt von der Security auf die Bühne geklettert war. Nachdem er durch das Stagediven hinter die Absperrung gelangte.
Der ungeschlachtene Kerl hatte es auf meine Schwester abgesehen und ich bemerkte ihn zu erst und stellte mich ihm in den Weg. Brüsk stieß er mir vor die Brust um an mir vorbei zu kommen. Meine Gitarre gab durch die grobe Behandlung eine Rückkopplung von sich, und alle hielten erschrocken durch den schrillen Ton inne. Der massige Typ versuchte mir einen Fausthieb zu verpassen, doch da war Troy und weitere Leute der Security bereits auf der Bühne.
Wir waren geschockt nach dem Auftritt, den wir mehr schlecht als recht zu Ende brachten.
Ich erinnerte mich noch gut an die Schlagzeilen, als der Exgitarrist von Pantera auf der Bühne erschossen wurde. Es gab genügend Verrückte da draußen die Fiktion mit der Realität verwechselten. Und ihre Besessenheit reichte ins Unermessliche.

„In Europa würde niemand ihre Ausweise kontrollieren." ich deutete auf die junge Gruppe an dem Billardtisch. Und versuchte die negativen Gedanken abzuschütteln. Der Lockenkopf musterte ausgiebig den Hintern seines Kumpels, als dieser sich über den Tisch lehnte um die rote Kugel zu erwischen. Die schwarze Jeans schmiegte sich wie eine zweite Haut an seine langen Beine und umhüllte einen perfekten Arsch. Ich verstand den Blonden, als dieser sich genüsslich bei dem Anblick über die Unterlippe leckte.

„Ich bin froh das ihr es nie mit Alkohol und dergleichen übertrieben habt. Das macht den Job halbwegs erträglich." konterte Troy mit einem Seitenhieb und folgte meinem Blick. „Etwas jung oder?" raunte er leise.

Ich zuckte nur mit den Schultern und drehte mich wieder zu ihm. „Aber hübsch."
Das war das erste Mal seit langem das wieder ein Mann mein Interesse weckte.

„Ich dachte du und Randy wärt jetzt ein Ding?" setzte Troy an.

Ich schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Er war halt da. Und du weißt Randy ist Randy. Ich brauche nichts Ernstes im Moment." Seufzte ich leise.

Der breitschultrige Kämpfer mustert mich skeptisch. „Nimm dir Zeit, du musst nicht heute darüber hinwegkommen."

„Mit der Scheidung dachte ich eigentlich ich wäre wieder frei. Nicht nur im moralischen Rahmen sondern auch im Kopf." murmle ich. Troy schob mir stumm einen Whisky zu. Nachdenklich starrte ich in die bernsteinfarbene Flüssigkeit.

„So einfach ist es nie. Du hörst nicht mit deiner Unterschrift auf zu fühlen." knurrte er fast mit so etwas wie väterlicher Zuneigung.

Einige Zeit später streifte eine Hand flüchtig meinen rechten Oberschenkel. Erschrocken fuhr ich aus meinen Gedanken hoch, zu tief in das Gespräch mit Meinem Bodyguard vertieft, das ich alles um mich herum vergaß.
Das ich nicht bemerkte wie der hübsche junge Mann abermals neben mich trat. Einen Moment lang starte ich auf seine Hand. Ehe mein Blick erneut an seinem scheuen Lächeln hängen blieb.

Bei Gott was für ein Lächeln, ich erwiderte es. Es war amüsant wie er sofort verlegen zu Boden schaute und sich räusperte.
„Dein Bier und die Shots die du bestellt hast, Kleiner." irritiert schaute er den Barkeeper an. Keines der bissigen Worte war zu dem hübschen Kerl durchgedrungen. „Deine Bestellung die du vor einer Minute aufgegeben hast." er deutete auf die Flaschen.

„Oh ja." verlegen fuhr er sich mit der Hand über den Nacken und bezahlte. Warf mir noch einen letzten fast schon sehnsüchtigen Blick zu, ehe er zurück zu seinen Freunden ging.

„Wie machst du das?" lachte Troy und schlug mir etwas zu fest auf die Schulter.

„Das ist mein natürlicher Charme." erwiderte ich grinsend und schaute dem Jungen hinterher. Unsere Blicke trafen sich über den Raum hinweg. Selbst auf die Distanz leuchteten seine hellblauen Augen wie ein Leuchtfeuer. Ich wusste nicht warum ich ihn so anziehend fand. Wahrscheinlich war es die Unsicherheit, die jugendliche Naivität, es war erfrischend zu all der Überheblichkeit die mich in letzter Zeit wie ein erstickender Schatten umgab.
Aber den Blickkontakt hielt er nicht lange stand, unbeholfen stützte er sich auf den Billiardqueue und stieg wieder in die Unterhaltung seiner Freunde ein.

Wir saßen schon gut zwei Stunden an der Bar. Ich streckte mich zu meiner vollen Größe, das meine Rückenwirbel hörbar knackten. „Ich bin gleich wieder da." Informierte ich meinen Bodyguard und deutete auf den hinteren Teil der Bar. Troy machte Anstalten auch aufzustehen.

„Lass gut sein alter Mann, ich werde es allein schaffen." beruhigte ich ihn. Hier im Nirgendwo hatte mich bis jetzt noch niemand erkannt.

Nachdem ich mein Geschäft erledigt hatte, trat ich hinaus in den spärlich beleuchteten Gang, der  zurück in den Schankraum führte.
Meine Bekanntschaft vom Tresen lehnte gegenüber der Toilettentür. Nervös musterte er mich und fuhr sich befangen mit der Hand über den Nacken.

„Bist du von hier?" fragte er die erstbeste Frage die man einem Fremden stellen konnte.

„Nein." antwortete ich vorsichtig und lehnte mich entspannt neben ihm gegen die Wand und vergrub die Hände lässig in meinen Jeans.
Ich hoffte das meine relaxte Körperhaltung ihm signalisierte das ich einem Gespräch nicht abgeneigt war.

„Oh..." erwiderte er zögerlich und blickte zu mir auf. Ich bewunderte seine hübschen jungen Züge. Er hatte diesen typischen Boy next Door Charme. Aber diese hellen Augen waren einzigartig.

„Warum bist du mir gefolgt?" fragte ich leise und strich sacht mit dem Daumen über seinen Handrücken. Mir war klar warum er mir gefolgt war. Aber ich wollte es hören. Da sein unbeholfenes flirten uns nicht zum gewünschten Ziel bringen würde.

„Ich dachte vielleicht... hättest du... Bock..?" druckste er herum und leckte sich nervös über die Unterlippe.

„Bock auf was?" Ich beugte mich zu ihm hinab und strich ihm sacht eine dunkle Strähne aus der Stirn.

„Das hier." meinte er mit neu entfachtem Mut und legte seine Hand an meine Wange. Ehe er seine weichen Lippen auf meinen Mund presste. Ich seufzte leise und zog ihn enger an mich. Der Kuss war scheu und unschuldig. Und er weckte einen Hunger in mir, den ich schon lange nicht mehr gespürt hatte.

Keuchend holten wir Luft und starten uns einen Moment lang überrascht an. Dann nahm ich sein schönes Gesicht in beide Hände und presste ihn ungestüm gegen die Wand. Seine Hand umschloss mein Handgelenk, und ich dachte schon er würde mich aufhalten. Doch dann stöhnte er rau an meinen Mund und drängte sich enger gegen mich.

Sein schlanker Körper schmiegte sich perfekt gegen den meinen. Und ich war entsetzt wie schnell die Situation eskalierte und wir uns leidenschaftlich in dem kaum beleuchteten Gang küssten.
Jeden Moment konnte einer der anderen Gäste ebenfalls die Toiletten aufsuchen. Und uns inflagranti beim rummachen erwischen. Ich hatte keine Ahnung wie Schwulen freundlich die hiesigen Einwohner hier waren.

Doch der flüchtige Gedanke verflog, als seine neckende Zunge über meine Unterlippe fuhr. Ich konnte mein Grinsen nicht verbergen und übernahm die Führung indem ich ihm sacht meine Zunge zwischen die weichen Lippen schob. Meine rechte Hand vergrub ich in seinem kurzen Haar, und er öffnete bereitwillig seinen schönen Mund.

Er schmeckte süß wie ein verdammter Fruchtcocktail. Was hatten die Jungs alles gebechert? Und trotzdem war er warm und einladend. Ich verging fast bei seiner sachten Berührung.
Seine Hand glitt sanft über meinen Bizeps, während ich meine Fingerspitzen verlangende in seine Hüfte grub. Der Kuss wurde hitziger als unsere Zungen um die Vorherrschaft kämpften.
Ich war ausgehungert nach Zuneigung, deswegen ließ ich mich auf den gut aussehenden Fremden ein. Obwohl ich so etwas impulsives seit Jahren nicht mehr getan hatte. Vielleicht wäre es besser gewesen nicht von dieser verlockenden Frucht zu kosten, meldete sich kurz mein Gewissen. Doch der Gedanke war genauso schnell verflogen wie er gekommen war.

Er folgte meiner Führung bereitwillig, es überraschte mich das sich dieser Kuss so viel intimer anfühlte, als der Sex mit Randy.
Was war an diesem Fremden so anders?
Ich schob meine Hand zögerlich einige Zentimeter unter sein weißes schlichtes Shirt und strich behutsam über seine warme Haut. Er wölbte mir seinen Rücken entgegen und presste sich nur noch dichter an mich. Seine schlanken Finger fuhren über meinen Hals, sein Daumen streichelte sanft über meine Wange. Dann glitten seine Fingerspitzen über meinen Hals hinab zu meinen Schultern. Ein Schauer überlief mich und Hitze schoss mir direkt in die Lenden.

Er stöhnte leise und ließ mich spüren das unsere Intimität auch ihn nicht unberührt ließ.
Shit, wenn seine Küsse schon so leidenschaftlich waren, wie würde er sich im Bett anfühlen?

„Bist du wirkliche 21?" fragte ich zwischen zwei dringend benötigten Atemzügen.

Kurz versteifte er sich in meinen Armen, ehe er enthusiastisch nickte. „Ja klar. Sonst hätte ich das Bier nicht bekommen." er lächelte unsicher, während seine Hand sacht über meine Flanke strich.

Ich fasste einen Entschluss bei seiner Antwort. „Gut." Ich küsste seinen Hals hinab und kratze dabei vorsichtig mit meinen Zähnen über die empfindliche Haut. Er keuchte erregt und presste sich wieder enger an mich. „Wollen wir verschwinden und das hier vertiefen?" fragte ich mit rauer Stimme, damit er genau wusste was ich vorhatte.

Aber das erhoffte Ja blieb aus. Unsicher musterte er mich als wäre er hin und hergerissen. Ich spürte genau welches Körperteil von ihm mehr als erfreut wäre meine Einladung anzunehmen. Was hatte er erwartet wenn er einen Wildfremden den ganzen Abend anflirtete und auch noch dazu so leidenschaftlich küsste? Natürlich wollte ich mehr.

Nervös leckte er sich über die Unterlippe und mein Schwanz drückte schmerzhaft gegen den Reißverschluss meiner engen Jeans. Bei dem Gedanken daran, wie sich seine weichen Lippen um meinen harten Schaft anfühlen würden.
Komm schon sag ja. Flehte ich stumm in meinem Kopf.

Dann holte er tief Luft und straffte die Schultern. „Okay, aber..." setzte er zögerlich an.

Doch genau in diesem Moment kam sein Kumpel in den Gang gestolpert, mit einem gewagten Ausfallschritt, wofür er die komplette Breite des Raums benötigte. Das zeigte mehr als deutlich das er nicht mehr nüchtern war, oder besser gesagt völlig über den Berg. Hastig löste sich der hübsche Junge von mir und Hitze stieg ihm in die Wangen.

„Isch hab disch..." anklagend deutete der Lockenkopf auf meinen sichtlich perplexen Knutschpartner. Verfehlte aber seinen Freund um gut einen halben Meter. „Überall gesucht. Können wir fahhhren?"

Wacklig trat der Betrunkene auf uns zu. Entschuldigend warf mir der Fremde einen hilflosen Blick zu, ehe er seinen Freund stützte.
„Mir gehtsss nischt gut." waren seine Unheilschwangeren Worte. Dann übergab er sich geräuschvoll und leider bekam meine neue Bekanntschaft den Großteil davon auf seine Hose und Schuhe ab. Peinlich berührt schloss er die Augen und ich sah den Frust in dem bitteren Zug um seinen schönen Mund.

Sein Kumpel hatte uns erfolgreich die Tour vermasselt. Ein Angestellter kam sichtlich angeekelt um die Ecke und bedeutete den Beiden die Bar sofort durch die Hintertür zu verlassen. Und so ging meine Chance auf ein amouröses Abenteuer mit hängenden Schultern hinaus in die dunkle Nacht.

Und ich war überrascht wie sehr mich dieser Umstand enttäuschte.

Endlich lernen wir unsere zweite Hauptperson kennen.
Was haltet ihr von Nathan's kleinem amourösen Abenteuer?

Werden sich die Beiden wieder über den Weg laufen?

Wenn euch das Kapitel gefällt lasst einen Stern da. Das hilft das die Story neuen Lesern angezeigt wird.

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