🌟Kapitel 12🌟

Vor 1300 Jahren in der Akademie

Harlow und Kingsley sind c.a. 800 Jahre alt, auf das Menschenalter bezogen also so zwischen 17 und 19.

Und oben ist eine Skizze von Harlow in seiner Schuluniform von früher (: Ja, er hat keine Augen, das zeichne ich immer so xD Rechts oben ist ein Flügelsymbol, das Symbol von Akathen, die vier Punkte darunter ist die Stufe, in der sie gehen. Es gibt insgesamt 5 ^^.

"Kingsley!", aufgeregt hüpfte Harlow immer noch in seiner rot-goldenen Schuluniform im Korridor der Schülerzimmer auf und ab und klopfte immer wieder gegen die hölzerne Tür. Seine Haaren lagen strubbelig und in einem hellen Blond auf seinem Kopf, ein paar Strähnen hingen ihm sogar im Gesicht. Sanfte Sommersprossen befanden sich auf seiner leicht gebräunten Haut, besonders auf seiner Nase und den Wangen. Ein alter, abgenutzter Lederrucksack war auf seinen Rücken geschultert.

Er vernahm ein lautes Rascheln aus dem Zimmer, eventuell sogar leises Fluchen, ehe die Tür aufschwang und Kingsley kam genervt zum Vorschein kam. Er besaß bereits seine auffälligen, schneeweißen Haare, die Seitenhaare jedoch ganz kurz und nur seine oberen Haare waren nach oben gekämmt. Gekleidet war er in simpler Kleidung, ein weißes Hemd und eine rote Hose.

"Ach, lebst du auch noch?", antwortete Kingsley gereizt und Harlow seufzte. "Sei nicht so dramatisch, wir haben uns doch erst vor zwei Tagen noch gesehen. Ich bin direkt nach meinem Training hergekommen", erwiderte Harlow gelassen und drängelte sich eiskalt an diesem vorbei und in Kingsley's dunkles Zimmer.

"Vorhänge sind zum aufziehen da, weißt du?", ärgerte der Blonde ihn und zog die großen, roten Vorhänge auf, um ein wenig Sonnenlicht ins Zimmer zu lassen. Wie immer war es aufgeräumt und geordnet, sogar sein Bett in der kleinen Nische des Zimmers war gemacht. Es lagen bloß einzelne Metallstücke auf seinem Schreibtisch.

"Jetzt guck nicht so überrascht", murrte Kingsley und schloss die Tür, drehte sich zu dem anderen Bändiger um, "wenn du deine Müllhalde von Zimmer auch mal aufräumen würdest, hättest du genauso viel Platz."

"Ich hoffe ja immer noch, dass du irgendwann so genervt bist, dass du für mich aufräumst."

"Träum weiter, du Idiot."

Harlow grummelte leise und musterte neugierig das Vorgehen auf seinem Schreibtisch, "was machst du da? Ist das für den Unterricht?", fragte er und grabbelte direkt nach dem ersten Ding, weshalb Kingsley es ihm direkt aus den Händen riss. "Nein, ist es nicht und tatsch die Sachen nicht so grobmotorisch an."

"Ist ja gut", schnaubte Harlow belustigt und musterte Kingsley für einen Moment, dieser zog fragend eine Augenbraue nach oben. Harlow unterdrückte sich ein grinsend und stupste dann seine Nase an, "boop."

Kingsley seufzte laut und blickte ihn unbeeindruckt an, ehe er ein wenig nach oben blickte und die Stirn runzelte, "warte mal kurz", murmelte er, weshalb Harlow verwirrt stockte. Kingsley stellte sich aufrechter und direkt vor Harlow hin, nahm dann seine Hand und verglich ihre Größe miteinander, "bist du gewachsen?"

"Huh?", erwiderte Harlow überrascht und zuckte mit den Schultern, bemerkte erst dann, dass er tatsächlich wenige Zentimeter größer war als Kingsley, "scheint so", grinste der Blonde, "jetzt bist du wohl doch nicht mehr größer als ich."

"Warts ab", prophezeite Kingsley beleidigt, "ich werde dich schon noch einholen", fügte er hinzu. Harlow brummte, nicht sehr überzeugt von der Aussage und riss dann die Augen auf. "Ach ja, ich hab noch was für dich!", rief er begeistert und stellte seinen Rucksack auf der letzten freien Fläche auf dem Schreibtisch ab, um in diesem herumzuwühlen.

"Hast du immer noch diesen alten Stofffetzen?", kommentierte Kingsley dazu. "Hey!", stichelte Harlow, "der Rucksack ist wirklich praktisch! Er hat alle meine Schwestern durch die Akademie gebracht."

"So sieht der auch aus", schnaubte Kingsley, als Harlow das Gesuchte endlich gefunden hatte. "Hier!", freute er sich und präsentierte es dem Kleineren. Dieser musterte die selbstgebaute Krone aus Ersatzteilen und Zahnrädern, "was ist das?", fragte Kingsley verwirrt. "Eine Krone natürlich!", antwortete Harlow, "wir sollten heute aus vorgegebenen Materialien etwas bauen."

"Und dann baust du eine Krone? Keine Waffe? Keine Drone? Keinen Apparat? Nein, natürlich baust du ungemütlichen Kopfschmuck."
"Er ist nicht ungemütlich!", protestierte Harlow direkt und setzte sie Kingsley auf den Kopf, "ich hab sie extra so entworfen, dass sie dir passt. Und guck!", Harlow drehte eines der Zahnräder, weshalb dies eine Kettenreaktion auslöste, die anderen Räder sich ebenfalls und das Metall zu leuchten begann, "sie kann sogar leuchten!"

"Okay", sprach Kingsley, "sie ist nicht ungemütlich", zog er seine Aussage zurück, da das Metall sich eher wie ein Helm als alles andere anfühlte, "aber wieso leuchtet sie?"

"Einfach. Du musst erstmal die metallischen Einzelteile auseinandernehmen und-"

"Das- nein, wieso hast du sie leuchtend gemacht?", korrigierte Kingsley sich kopfschüttelnd. "Ach so", Harlow kratzte sich verlegen am Nacken, "ich war nach zwei Stunden fertig und hatte nichts mehr zu tun. Jetzt kannst du vielleicht abends im Bett damit lesen."

"Ich?!"

"Ja, du! Ich hab doch gesagt, dass es ein Geschenk für dich ist."

Kingsley hatte tatsächlich nicht geglaubt, dass es ernst gemeint war, "und wieso ausgerechnet eine Krone?", fragte der Kleinere weiter und stoppte eines der Zahnräder, da ihm das Geräusch auf die Nerven ging. Erneut zuckte Harlow mit den Schultern, "es passt halt zu dir. Du weißt schon. KINGsley und so. King. König. Krone. Außerdem verhältst du dich sowieso schon, als wärst du der König hier, jetzt siehst du immerhin auch so aus."

Kingsley war sich nicht sicher, ob eine selbstgebaute, billige Krone aus Metall unbedingt seine Autorität unterstreichen würde, aber das behielt er lieber für sich selbst. "Kingsley?", fragte Harlow und fuchtelte vor seinem Gesicht herum, "alles gut?"

"Ja ja", murrte dieser und räusperte sich, "aber du weißt schon, dass nur die Primaten noch sowas wie Könige haben? Herrscher wäre passender."

"Tja, dann hättest du dich anders nennen sollen. Du bist jetzt ein König, fühl dich geehrt. Außerdem sind es keine Primaten, sondern Menschen", Harlow grinste schief und setzte sich auf die Kommode, die direkt am Fenster stand.

Kingsley biss sich auf die Unterlippe, als er das Gefühl der Krone auf sich wirken ließ und strich vorsichtig mit den Fingerspitzen über das polierte Metall. Harlow hatte seine Aufmerksamkeit bereits wieder auf dem nächsten interessanten Ding und griff nach dem Buch neben sich, was Kingsley sich letztens noch aus der Bibliothek der Akademie ausgeliehen hatte.

"König klingt eigentlich ganz gut", murmelte er zu sich selbst und grinste, drehte sich zu Harlow um, "wenn ich der König bin, was bist du dann?", fragte er den Blonden, der seine Nase bereits im Buch hatte und aus großen Augen über den Bücherrand blickte. "Mhm", brachte Harlow interessiert heraus und verzog nachdenklich sein Gesicht, "ich weiß nicht. Ich wäre gerne ein Ritter, aber ohne den gewaltsamen Teil."

"Ein Ritter ist nichts weiter als ein Soldat, Halo. Es gibt nur einen gewaltsamen Teil", seufzte Kingsley. "Dann bin ich wohl der erste friedvolle Ritter", blieb Harlow stur, manchmal könnte Kingsley ihn wirklich einfach nur erwürgen. "Du kannst kein Ritter sein, du bist mein Partner. Du müsstest eigentlich meine Königin sein", Kingsley ging ein paar Schritte auf ihn zu.

"Ich bin nicht gerne in einer Führungsrolle", gab Harlow zu, ohne aufzusehen, als wäre er in das Buch vertieft, "es macht mich nervös. Ich arbeite lieber mit den anderen, als, dass sie für mich arbeiten."

Kingsley's Grinsen wurde noch breiter, "na schön", gab er nach. Harlow sah kurz auf, lächelte ihn an und widmete sich dann wieder dem Buch zu, dachte wohl nicht allzu viel über das Thema nach.

Im Gegensatz zu Kingsley.

Dieser stand in der Mitte seines Raumes, rückte seine neue Krone zurecht und musterte den Größeren. "Ich hab eine Idee", entkam es Kingsley fröhlich. Harlow brummte als Antwort und schlug die nächste Seite auf. "Lass uns ein Spiel spielen."

Nun hatte er doch Harlow's volle Aufmerksamkeit.

"Klar, was für ein Spiel?", stimmte sofort drauf ein und schlug das Buch zu, um Kingsley anzusehen. "Weißt du noch früher?", begann Kingsley, "als wir immer so getan haben, als wären wir Schurke und Held?"

"Das haben wir seit Jahrhunderten nicht mehr gespielt", gab Harlow zu, "du hast mal einen Baum deshalb abgebrannt."

"Ich war eben der Schurke", verteidigte Kingsley sich. "Du warst immer der Schurke", erwiderte Harlow darauf. "Ja, aber zugegebenermaßen wolltest du auch immer der Held sein. Das hat uns viel Streit erspart."

"Da gebe ich dir recht", meinte Harlow und wippte mit den Beinen hin und her. "Wie wärs wenn wir wieder so ein Spiel spielen? Nur eben, dass ich jetzt der König bin und du der Ritter."

"Sind wir nicht etwas zu alt dafür?", fragte Harlow zweifelnd, "ich glaube kaum, dass sich unsere Lehrer darüber freuen, wenn wir mit Spielzeugschwertern herumrennen und unseren Mitschülern den Krieg erklären", fügte er hinzu. Kingsley seufzte und rieb sich die Schläfen, "Nicht so ein Spiel, Halo. Nur zwischen uns beiden, keiner sonst. Wir tun einfach so, als wären wir König und Ritter."

"Okay", gab Harlow zu und zuckte mit den Schultern, Kingsley blinzelte mehrfach. "Okay?", fragte er dann nochmal nach. "Ja, okay", gab Harlow zurück und griff wieder nach dem Buch, schien es nicht ganz so ernst zu nehmen, "ein Ritter beschützt den König, das sollte ich jawohl hinkriegen. Ich zerre dich schon seit Jahrhunderten aus Streitigkeiten raus, das macht schon keinen großen Unterschied."

"Ja, aber ein Ritter unterliegt auch dem König. Das heißt der Ritter macht das, was der König sagt."

"Na, solange ich nicht zu deinem persönlichen Butler werde und dir ständig Sachen bringen soll", nuschelte Harlow wenig beeindruckt und sah bereits wieder ins Buch.

Kingsley grollte leise, als Harlow's Aufmerksamkeit wieder auf dem Buch lag. Seine Hände ballten sich zu zusammen, seine Augen funkelten bereits verräterisch, als er einen sanften Blitz in Harlow's Richtung losließ und das Buch ihm aus den Händen sprang. "Hey!", rief Harlow fassungslos, "pass besser auf!"

"Nein", sprach Kingsley ausdrücklich und ging auf den Größeren zu, der sich die Hände rieb, "du passt besser auf. Ich bin dein König, also sprichst du mich zukünftig auch so an", befahl er und platzierte seine Hände rechts und links neben Harlow auf der Kommode.

Harlow seufzte, "Kingsley, du gehst bei diesen Spielen immer viel zu schnell viel zu weit. Ich werde dich garantiert nicht 'Mein König' oder 'eure Majestät' oder sowas nennen, wenn wir mitten im Unterricht sind und wir werden auch keine anderen da wieder mit reinziehen."
"Na schön", murrte Kingsley, "das Spiel beginnt, sobald es nur wir beide sind, aber dafür spielen wir das volle Programm."

"Klingt gut", stimmte Harlow dem Deal nun zu und sah sich nach dem Buch um. Er ahnte noch nicht, dass das Spiel sogar noch 700 Jahre später Auswirkungen auf sie beide haben würde.

Kingsley blieb weiterhin an Ort und Stelle stehen, zog auffordernd eine Augenbraue nach oben und griff nach Harlow's Kiefer, um diesen wieder in seine Richtung zu ziehen. Harlow blinzelte verwirrt und auch ein wenig verloren, als er Kingsley's Blick erwiderte. "Klingt gut, was?", fragte Kingsley schließlich eindrücklich nach, weshalb Harlow es endlich begriff und die Augen weitete.

"Klingt gut, mein König."



Das war jetzt mal ein etwas anderes Kapitel, ich wollte mal ein wenig Kingsley's und Harlow's gemeinsame Vergangenheit bzw. wichtige Momente besser hervorbringen. ^^

Gefällt es euch, hin und wieder eine Art Rückblick zu haben oder soll es lieber nur in der Gegenwart bleiben? :)

Vik xx

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