Jar of hearts - Christina Perri
Meine Seele hat so krampfhaft versucht, ihn zu vergessen, dass das Einzige, an das ich mich erinnere, seine blauen Augen sind.
Sie hatten mal die Farbe von gletschernem Eis, mal von stürmischer See und mal von dunklem Nachthimmel.
Ich erinnere mich an diese Augen, weil sie mir etwas genommen haben. Sie haben es sich genommen und in ein Glas gesteckt, um es zu verwahren.
Die Augen des Jungen, an den ich mich nicht erinnern will, haben nicht nur mir etwas genommen, sondern auch vielen unzählbaren anderen.
Sie haben mich angesehen, Tag für Tag, manchmal neckend, manchmal traurig, oft lockend, nie abweisend, selten verletzt und doch immer fesselnd.
So lange, bis ich nachgegeben habe. Nicht viel, nur ein winziges Bisschen, gerade so viel, dass sich der Schlüssel zu meinem wertvollsten Schatz halb im Schloss gedreht hat. Und das hat genügt.
Es hat genügt, um mir das Wertvollste zu nehmen, was ich besessen habe, es in ein Glas zu stecken und ein dunkles, tiefes Loch in meiner Brust zurück zu lassen.
Ich habe oft versucht, das Loch zu füllen, aber die Augen haben es jedes Mal erneut geleert, bis ich es geschafft habe, den Blick abzuwenden.
Doch der Junge mit dem Glas hat Durst gehabt, so großen Durst.
Er hat mit seinen Augen nach den nächsten Schätzen gesucht, die er stehlen konnte, und er hat sie gefunden, genau wie er sie vor mir gefunden hatte.
Viele, viele Tage später habe ich den Jungen vergessen können.
Den Jungen und sein Glas, aber nicht seine Augen, die mir mein Wertvollstes genommen haben.
Die Augen, die mein Herz gestohlen haben.
***
Ich glaube, ich habe zu keinem Lied so starke Emotionen, wie zu diesem hier.
Wie oft habe ich dazu nachgedacht, dazu geweint, geschrien, den Kopf geschüttelt oder mein Gesicht krampfhaft von dir abgewandt weil ich deinen Anblick grade nicht mehr ertragen habe? Viel zu oft wenn du mich fragst.
Die Kurzgeschichte da oben kommt dir vielleicht bekannt vor. Wobei, ich bezweifle dass du zugehört hast als ich dazu gezwungen wurde, sie vor der ganzen Klasse im Deutschunterricht vorzulesen (danke nochmal, Herr B. -.-)
Die ganze Klasse, ohne Ausnahme, hat verstanden, um wen es in dieser Geschichte ging. Alle, außer dir. Ich sag ja, so langsam glaube ich, dass du Tomaten auf den Augen hast.
Ich weiß nicht, ob ich gewollt hätte, dass du es verstehst. Vielleicht wäre dadurch irgendetwas einfacher geworden.
Vielleicht hättest du dann darüber nachgedacht, ob du das selbe empfindest. Vielleicht wäre dir bewusst geworden, was du anrichtest. Wieviel Schmerz du verursachst.
Ehrlich gesagt glaube ich nicht wirklich daran. Ich glaube, ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass du in naher Zukunft irgendwie erwachsener und tiefgründiger denkst.
Btw war diese Geschichte nicht das einzige ziemlich eindeutige Zeichen dafür, dass ich gebrochen wurde. Ok, dass du es bist, dafür vielleicht.
Als du in Chemie gemeint hast, dass „Eifersucht dein Leben f*cken" kann und ich meinte, dass sie das gerade tut.
(Siehst du, ich denke zu wenig nach bevor ich rede.) Du hast natürlich nachgefragt, wieso, aber ich hab nicht geantwortet.
Oder die Male in Englisch, als Frau K. Mich und meine beste Freundin rausgeschickt hat, weil sie gesehen hat, wie mies es mir ging. Was dadurch verursacht wurde, dass du über den ganzen Raum dich mit I unterhalten hast und sie auf die Art und Weise angesehen hast, wie du es eben tust.
Ich wollte diejenige sein, die so angeschaut wird, auch wenn sich das vielleicht dämlich anhört, weil du eh mit allen flirtest, die du anschaust oder mit denen du redest. Gut möglich, dass dir das nicht mal bewusst ist.
Ich war wegen dir bei der Schulsozialarbeit und echt am Ende, und du hast es nicht mal wahrgenommen.
Klar, du hast mich ein paar mal gefragt, aber was erwartest du denn? Dass ich dir sage: „Du, M, es geht mir so beschissen, weil du ein selbstverliebtes Arschloch bist, das für Aufmerksamkeit alles tun würde und mit jeder flirtet, die er kriegen kann, nur um sie dann zu ghosten sobald sie ein wenig zu viel Interesse zeigt?"
Das glaubst du doch wohl selber nicht!
Ich hab übrigens einen halben Herzinfarkt gekriegt als du meintest du würdest mir deswegen schreiben. Aber du hast es ja vergessen. Ich wusste nicht, ob ich darüber froh oder traurig sein sollte.
Ich habe mich dafür entschieden, es einfach sein zu lassen.
Dir nicht mehr hinterherzurennen, nur um am Ende wieder zurückgewiesen zu werden und mich zum Affen zu machen.
Wir ignorieren an dieser Stelle bitte, dass ich nicht daran glaube, dass das klappt aber es waren jetzt Ferien und wir werden sehen, wie es weitergeht, wenn ich dich wiedersehe.
Wie eine Halbtote rumzulaufen und trotzdem irgendwie die Schule zu überleben hab ich in den letzten Wochen gut genug geübt, auch wenn mir diese Woche Pause echt gut getan hat.
Komisch, ich hab kaum an dich gedacht.
Irgendwie bin ich froh drüber.
Auch wenn ein Teil von mir dich immer noch festhält, vielleicht bin ich bald bereit, dich loszulassen.
Das ist das beste, das weiß ich selber.
Aber wenn es so einfach wäre, dann hätte ich es längst getan, denn das, was ich hier durchmache würde man zu Selbstverletzung zählen, wenn ich das freiwillig machen würde. Wobei, je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr fällt mir auf, dass ich diesen Schmerz auch irgendwie mag. Ok ich höre auf darüber nachzudenken, das geht mir grade zu weit in die Psychologie. Ich könnte nämlich spekulieren, dass das alles nur eine Möglichkeit war, den selben Schmerz nachzumachen, den ich I (2) zugefügt habe, indem ich mich von ihm getrennt habe. Aber egal, das war ein dummer Gedanke -.-
Und wie gesagt, ich will dich nicht loslassen, weil du mir irgendwie leid tust. Ich kann nicht erklären wieso, aber du bist mir halt wirchtig, auch wenn das nicht unbedingt das ist, was ich brauche.
Ich meine, wer denkst du wer du bist, einfach so wie es dir gefällt durch die Welt zu spazieren und mit deinen verstörend blauen Augen einfach unschuldigen Mädchen ihr Herz zu stehlen und es ihnen nicht mehr zurückzugeben? Schlimmer noch, es kaputt zu machen?
Wie würdest du das finden, wenn das jemand bei dir machen würde?
Ach, ich wünschte einfach, du würdest mir erlauben, dich besser zu kennen. Dann wäre diese ganze Sache um einiges leichter.
Bitte, mach es mir nicht noch schwerer und mach nicht so weiter wie bisher. Sonst krieg ich das doch niemals hin.
Ich hab so lange gebraucht, um mich wieder einigermaßen aufzurichten und aus diesem beschissenen Loch rauszukommen, in das ich wegen dir gefallen bin, dass ich absolut keine Lust habe, wieder da rein zu fallen.
Ich glaube, ich sage einfach meiner besten Freundin, dass sie mir jeden tag eintrichternd soll, dass ich dich nicht wieder an mich ranlasse und du mich nicht zurückbekommst.
Auch wenn du dir wahrscheinlich nicht bewusst warst, dass du mich überhaupt besessen hast.
Ich hab dich nicht besessen, sondern war (und bin es grade immer noch) von dir besessen.
Gut möglich, dass das an stalking grenzte. Ich bin leider so, dass ich, wenn ich eine Person sehr mag, oder vielleicht zu sehr mag, dazu neige, sie immer und überall, so oft es geht, sehen zu wollen. Das heißt dann in jeden Bus reinschauen, der in dein Viertel fährt, darauf warten, dass du reingehst oder losfährst, bis ich das selbe tue, mich genau vor/hinter/neben dich zu setzen. Ich hätte dich auch auf der Snapmap gestalkt, wenn du Idiot mich nicht ignoriert hättest.
Aber ich werde mich dafür sicherlich nicht entschuldigen.
Ich denke mal, ich hab was gut bei dir, mal abgesehen von dem Eis von letztem Herbst, was du übrigens auch vergessen hast.
Ich werde dich dran erinnern, verlass dich drauf. (Wenn auch zum vierten mal)
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