Hate u love u - Olivia O'Brien

Ich hasse dich.

Ich hasse dich so sehr.

Scheiße, nein, ich hasse dich nicht.

Ich hasse dich ganz und gar nicht.

Wie kann man eine Person so hassen und gleichzeitig so lieben?

Ich weiß, das sind starke Worte, alle beide, aber vielleicht wird dir so endlich klar, wie zerrissen ich bin.

Meine eine Hälfte zehrt so sehr nach dir, nach deiner Körperwärme, deinem Duft, nach deinem Lachen, nach deinem Herzschlag. Sie will dich spüren, deine Hände, deine Lippen, deinen Blick. Mit jeder Faser.

Die andere, mittlerweile (leider?) sehr viel kleinere Hälfte findet dich so abstoßend und widerwärtig, dass sich mir der Magen umdreht.

Wie geht das?

Jetzt mal von Anfang an.
Du benutzt mich, das ist offensichtlich. Ich verabscheue Menschen, die das tun. Dich vermisse ich trotzdem.

Das einzige, was ich will, ist dass du mich hältst, damit ich nicht fallen kann.

Dass du mich hältst und nicht mehr loslässt, damit ich mir nicht doch wehtue und nicht mal drauf gefasst war.

Ich kann dir nicht erklären, warum ich ausgerechnet dich so dringend brauche oder du mir so wichtig bist, oder wieso mein Herz jedes mal einen schmerzhaften Sprung macht, wenn du in mein Blickfeld kommst.

Es ist so schwer zu entscheiden, ob ich dich mag oder nicht. Vielleicht weil ich mich nicht darauf einlassen wollte und es immer noch nicht ganz getan habe. Vielleicht weil ich ganz genau weiß und wusste, dass es wehtut.

Ich hasse, dass ich dich liebe.

Dann sind da noch die anderen. Besonders I.
Du brauchst sie, ihr ergänzt euch. Ich dachte, dass du mich brauchst, aber als ich gesehen habe, wie du sie anschaust, hab ich gemerkt, dass das nicht wahr ist. Dein Blick verrät dich. Als wäre sie die einzige überhaupt.

War ja klar, dass du nicht bemerken konntest, wie du mich langsam zerreißt.

Ich werde nie wie sie sein, ich werde nie sie sein können. Damit muss ich irgendwie fertig werden, das weiß ich.

Du machst es mir aber nicht leicht, noch ein Grund, weswegen ich dich hassen sollte. Du kommst immer dann, wenn du grade Lust hast, obwohl es dich eigentlich einen Dreck schert, dass ich existiere. Oder etwa nicht?

Manchmal fragst du mich, wie es mir geht, und du meinst es ernst, das weiß ich. Nur wie soll ich dir erklären, wieso es mir schlecht geht? Du würdest es wahrscheinlich sowieso nicht verstehen. Also sage ich lieber, dass ich okay bin, dass mein Leben super läuft.

Ein normaler Mensch würde merken, dass das nicht stimmt, es ist nicht so, dass ich es sonderlich gut verstecke. Aber wie gesagt, es juckt dich einfach nicht, weil du andere Sachen im Kopf hast. Dich selber zum Beispiel.

Was an sich ja nicht schlimm ist.

Ach was sollst, ich suche schon wieder nach Ausreden und Erklärungen für dich und dein Verhalten, damit sich meine Idealvorstellung deines perfekten Ichs nicht verändert. Ich lass das lieber, das führt zu nichts. Vor allem weil ich eigentlich sauer auf dich sein will und dich vergessen will. 

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