02 ⚜ Gemini Zirkel
Eliza
Mystic Falls, 1001
Einige Tage waren seit dem Fest der Wölfe vergangen und ich muss zugeben - So verkatert wie am Tag darauf war ich noch nie gewesen. Ich hatte wirklich ab einen gewissen Punkt einen kompletten Filmriss. Und damit meine ich wirklich komplett. Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Aber nun gut. Was soll's?
Spaß hatte ich immerhin zu Genüge.
Das einzige, was ich nicht verstand war, dass Rebekah mir seitdem aus dem Weg zu gehen schien. Ich meine, sobald ich mit ihr etwas unternehmen wollte - beispielsweise im See am Wald schwimmen - blockte meine beste Freundin ab und sagt, dass sie etwas für ihre Mutter Esther erledigen muss.
Der mächtigsten Hexe des Dorfes.
Ich hingegen bin wie mein Halbbruder Nathaniel nur eine schwache Siphonerin. Ich habe nur dann die Möglichkeit zu Zaubern, wenn ich von einer möglichen Magiequelle wie von einer Hexe oder einem verzauberten Objekt die Magie absauge. Und das ist ätzend!
Mein anderer Halbbruder Jonathan hingegen - Nathaniel's paar Minuten älterer Zwillingsbruder - ist als gewöhnlicher und recht mächtiger Hexer geboren. Nun- Und so gelte ich in meinem eigenen Zirkel als eine Beleidigung Mutter Naturs und bin seit meinem dritten Lebensjahr von diesem verbannt worden.
Eigentlich hätten sie mich seit meiner Geburt verbannen müssen. Immerhin bin ich aus einer Affäre meiner Mutter und eines Hexers - meines Vaters - entstanden, obwohl sie bereits mit dem Anführer des Gemini Zirkels vermählt war. Nat's und Jonathan's Vater.
Nun - Die endgültige Entscheidung fiel als sie erkannten, dass ich keine gewöhnliche Hexe war. Und so ist der einzige Siphoner im Geminizirkel mein Halbbruder Nat. Aber das auch nur, da er und Jonathan Zwillinge sind und sie an ihrem 22 Lebensjahr miteinander verschmelzen müssen. Somit-
,,Eliza? Was starrst du so ins Leere? Wolltest du nicht Jonathan beim Essen helfen?", ertönte aufeinmal eine mir allzu vertraute Stimme hinter mir und ich fuhr überrascht herum.
Mist!
,,Oh, tut mir leid, Vater", murmelte ich an Park gerichtet, welcher daraufhin bloß leise aufseufzte. Seit meine Mutter an meinem achten Lebensjahr den Werwölfen des Dorfes zum Opfer gefallen war, war er der einzige, der sich um mich sorgte. Nunja - Er und Nat. Um Jonathan musste ich mich ja zum Großteil sorgen.
Der Arme erkrankte erst vor wenigen Monaten an einer seltenen Grippe und wird wohl nicht mehr durchkommen. Nathaniel sieht es als Chance gegen ihn bei der Verschmelzung zu gewinnen, doch ich finde auch nur die Vorstellung daran einen von beiden zu verlieren einfach nur schrecklich.
,,Bitte, vernachlässige deinen Bruder nicht".
Überrascht musterte ich meinen Vater. Seitwann sorgte er sich so sehr um Jonathan? Er ist immerhin nicht einmal sein eigenes Kind!
,,Sieh mich nicht so an, Eliza. Natürlich sorge ich mich um ihn...", erklärte er mir, sah mich dabei allerdings nicht an. Mein Vater blickte wirklich überall hin, aber Hauptsache nicht zu mir. Nicht in meine Augen. Irgendwas war hier faul.
,,Was ist hier los?", fragte ich nun mit etwas mehr Nachdruck in der Stimme. Er seufzte leise auf, fuhr sich einmal über sein blondes Haar und kam mir anschließend näher. Seine Hände legte er auf meinen Schultern ab, hielt mich fest und blickte mir nun ernst in die Augen.
Verängstigt erwiederte ich den Blick, sah in seinen grünen Augen und schluckte. Es ging hierbei um viel mehr, nicht wahr?
,,Mein Schatz...Wenn Jonathan vor der Verschmelzung stirbt-". Er stockte, schnappte verzweifelt nach Luft.
,,Wird es keine geben können bis Nathaniel's Kinder 22 sind. Maximilian wird es bis dahin wahrscheinlich nicht überleben und der ganze Geminizirkel wird aussterben". Ungläubig und geschockt zugleich sah ich meinen Vater an. Oh, Nein! Verdammt! Alle würden sterben.
,,Nat würde auch sterben?", hauchte ich also geschockt. Es war eher eine Feststellung als eine Frage. Sofort wurden die Augen meines Vaters glasig. Zeitgleich spürte ich wie mir einige Tränen die Wangen runterliefen.
,,Verdammt, Kleines. Du würdest auch sterben. Trotz deiner Verbannung - Du bist als Gemini geboren", sprudelte es nun laut aus ihm heraus. Mir blieb die Luft weg.
Darum ging es ihm also. Es ging ihm um mein Leben. Nun verstand ich es und ich entfernte mich langsam von ihm, schaute mich in unserer kleinen Küche um. Ich konnte weder reden, noch war mir jetzt noch zu weinen zumute. Er dachte nur an mich und sich. Nicht an Nat oder dessen Kinder! Oder an all die anderen Kinder! Und so entfernte ich mich langsam von ihm, lief auf die Schüssel mit Jonathan's Essen zu.
,,Eliza, warte", hörte ich ihn noch sagen, doch ich schnappte mir bloß das Essen und stampfte wortlos zu Jonathan's Zimmer.
Er muss bis zur Verschmelzung durchkommen. Ob mir Rebekah dabei helfen kann? Sie ist immerhin eine mächtige Hexe. Auch wenn sie sich seit Jahren geschworen hat nicht mehr zu Zaubern. Vielleicht macht sie ja eine Ausnahme? Ich muss aufjedenfall eine Lösung finden.
Und sie erst einmal überhaupt dazu kriegen mit mir zu reden!
Ich frage mich echt, was zurzeit mit ihr los ist.
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