Kapitel 14
Meine Wangen glühten vor Scham. Verletzt zu sein vor den Jungs ist schon schlimm genug. Aber von Tom noch getragen zu werden, das ist die Krönung.
Warum hat dieser Idiot den nur so fest schiessen müssen?
"Tut es weh?"
Bitte?! Was war das den für eine dämliche Frage?
"Etwas", murmelte ich. Ich wollte kein Gespräch aufbauen.
Obwohl er es ja nicht mit Absicht getan hat (möglicherweise aber schon, bei dem kann man nie wissen), bin ich sauer auf ihn.
Wir kamen im Badezimmer an und er setzte mich auf den geschlossenen Toilettendeckel. Tom wühlte im Schrank nach Verbandsmaterial durch. Ich zog meine Beine an meine Brust und schaute mein Fuss an. Als hätte ihn Picasso selbst gemalt, sah man auf meiner Haut praktisch jeden Farbton und zudem konnte man meinen eine Killerbiene hätte mich gestochen.
"Wir müssen die Verstauchung erst mal kühlen", nuschelte Tom und legte ein Kühlpad auf meinen Fuss. Ich zischte vor Schmerz und schloss meine Augen. Verdammt, tut das weh.
Während Tom meinen Fuss einband, sprach keiner von uns ein Wort. Entweder war er so konzentriert gewesen, oder die Situation, mir den Fuss zu verbinden, war ihm unangenehm. Ich tippte auf letzteres.
"Es tut mir leid", sagte er bedrückt, als er die Schnalle am Verband anmachte. Seine Hand ruhte auf meinem verletzen Fuss und streichelte sanft darüber, was mein Herz schneller schlagen liess. Dummes Herz, schlag doch normal!
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, also presste ich mein Gesicht zwischen die angezogenen Beine.
"Wirklich, Destiny, es tut mir wirklich leid. Ich wollte nicht so fest schiessen. Aber ich glaube einfach, mein Fussballer- Instinkt ist mit mir duchrchgegangen", er lachte gequält.
Ich antwortete ihm immer noch nicht. Immer noch schämte ich mich.
"Ich denken mal, damit habe ich die Chance definitiv verpatzt, dass du mir noch mal vertrauen kannst", er schaute weg.
In mir zog sich alles zusammen. Ich wollte nicht, dass er sich wegen mir schuldig fühlte, nur weil ich so sturr bin.
"Komm, ich fahre dich...", Tom stand auf und wollte sich umdrehen, doch ich nahm seine Hand und hielt ihn auf.
"Entschuldigung akzeptiert", nuschelte ich zwischen meinen Beinen.
"W...Was?", Tom drückte meine Hand und man konnte ihm anhören, dass er überrascht war.
"Ich sagte, Entschuldigung AKZEPTIERT", ich hob meinen Kopf und schrie das letzte Wort.
"Du verzeihst mir?", er nahm meine andere Hand in seine und drückte beide sanft.
Ich reckte mein Kinn "Ich verzeihe dir, dass du mir diese Verstauchung angetan hast. Aber für das andere musst du dich nun doppelt ins Zeug legen, mein Lieber"
Tom musste über meine Aussage lachen "Alles klar, Darling"
Da war es wieder! Darling...
Jedes Mal wenn er dieses Wort sagte, spürte ich wie mein Magen vor Freude kitzelte und mein Herz Luftsprünge schlug und eine wohlige Wärme aufstieg. Es war, als wäre diese Wort nur für mich.
"Dann werde ich mich mal schön anstrengen", er stand auf und zog mich gleich mit sich mit.
Und natürlich ladete ich voller Wucht auf meinem krepierten Fuss. Ich knickte ein und drohte, das Gleichgewicht zu verlieren, doch Tom fing mich auf,die Arme um meine Taille geschlungen. Sein Gesicht war so nahe an meinem wie vor einigen Monaten. Sein Atem prallte auf meine Haut. Ich klammerte mich an seinen Armen fest.
"Das erinnert ich an etwas, Darling", hauchte er mich gegen meine Lippen.
Ich erschauderte. Alles in mir schrie "lauf weg!"
Aber mein Herz wollte das nicht, den so falsch es auch war, es fühlte sich trotzdem richtig an. Mein Atem ging schneller und ich schaute in seine braunen Augen. Ob er mich küssen wird? Will ich das den wirklich? Will ich mich wirklich auf ihn einlassen? Der kommende Schmerz, werde ich ihn verkraften können, wenn er mich wieder verletzt?
"Tom..ich", weiter kam ich nicht, den seine Lippen strichen sanft meine.
Sanft und federleicht. Ein Kennenlernen. Wie eine Umarmung. Meine Arme bahnten sich den Weg zu seinem Nacken und wir bewegten uns und kamen zum Stehen.
Und da standen wir, eng umschlungen, Nase an Nase. Keiner von uns sagte was, aber wir brauchten keine Worte, um zu wissen was der andere jeweils wollte.
Und ja! Ich wollte es.
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