Ein Kessel voller heißer, starker Liebe


Ich hustete, als wäre ich im Inbegriff zu ersticken. Gut, vielleicht war ich das ja auch. Isabell Delacour, sie fand ihren Tod beim Versuch zu essen. Was für ein lausiger Grabsteinspruch dachte ich bei mir. Meine Eltern würden den Kopf schütteln, wenn sie davon erfahren würden. Während meine Gedanken sich über mich lustig machten, rang ich verzweifelt nach Luft, als würde mein kleines Leben davon abhängen.

Meine braunen Augen hatten sich mittlerweile mit Tränen gefüllt, mein Gesicht hatte wahrscheinlich die Farbe einer Tomate angenommen, denn meine Wangen brannten und meinen rauen Husten würde man bestimmt bis vor die Haustür hören. Meine Hände hatten sich verkrampft und lagen zu Fäusten geballt in meinem Schoß. Nur am Rande bemerkte ich, wie George mir mit der flachen Hand auf den Rücken, auf die Stelle zwischen meinen Schulterblättern, schlug. Dies hatte seinen gewünschten Effekt. Ich merkte, wie meine Luftröhre wieder frei wurde und der wunderschöne Sauerstoff ungehindert in meine Lunge strömen konnte. Ich nahm ein paar tiefe Atemzüge und pustete die Luft langsam wieder aus. Wie sehr hatte ich dieses Gefühl vermisst...

„Danke." Brachte ich mühsam in George Richtung heraus. Meine Stimme klang ein wenig rau und von dem sonst so amüsierten Unterton in meiner Stimme fehlte jede Spur. „Du bist mein lebensrettender Ritter ohne strahlende Rüstung!" Sagte ich voller Dankbarkeit.

Der Zwilling zwinkerte mir verschmitzt zu und reicht mir ein Glas mit Wasser, welches ich fast schon gierig entgegennahm.

„Ich würde sagen, dass ich jetzt einen Wunsch bei dir frei habe." Sagte George und ich konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen. Meine Mundwinkel hatten sich dennoch ein wenig nach oben verzogen. Zur Antwort nickte ich.

„Ich bin zwar keine Märchenfee aber da du mein Leben gerettet hast kann ich dir das nicht ablehnen..."

Ich nahm noch einen Schluck aus meinem Glas und stellte es wieder ab. Erst da bemerkte ich, dass die wir uns nicht allein unterhalten hatten. Im Gegenteil. Alle am Tisch hatten unsere Unterhaltung verfolgt und es war so still, dass man die Vögel draußen hören konnte. Gruselig. Als hätte das nicht gereicht, starrten sie uns regelrecht an. Fleur sah ernsthaft besorgt aus, wie auch Mrs. Weasley und auch Harry sowie dessen Sitznachbarin Hermine. Ich glaubte sogar ein wenig Mitleid in ihrem Blick zu erkennen.

Ron hingegen starrte einfach nur, was mir ziemlich unangenehm war. Aber noch unangenehmer war mir der Blick von Ginny. Ihre Augenpartie war leicht zusammengekniffen und das Braun ihrer Augen wirkte beinah starr. Von Wärme keine Spur und egal wie lange ich darin suchte, ich wusste, dass ich keine finden würde. Und dieses Mädchen war mir als Sonnenschein vorgestellt worden. Ich fragte mich, wie das sein konnte. Ich wandte meinen Blick schnell ab und biss mir auf meine Unterlippe. Diese ganze Situation war mir derart peinlich und das alles nur, weil ich mich vor einer Antwort gescheut hatte. Ich hätte mich doch einfach normal benehmen können, aber natürlich funktionierte dies nicht. An Stelle dessen starb ich hier beinah den grauenvollen Kartoffel-Tod.

Aber etwas Positives gab es nun doch, wirklich niemand konnte sagen, dass ich keinen Eindruck hinterließ. Mich behielt man immer in Erinnerung. Schön, dass sich dies über die Jahre nicht veränderte.

Leise seufzte ich und wollte dazu ansetzen etwas zu sagen, um diese wirklich unangenehme Situation aufzulösen. Aber ich geriet in Stocken.

Zwei blaue Augen beobachteten mich ausgiebig und ohne die geringste Scheu. Hatten sie mich einmal an einen wunderschönen Ozean an einen warmen Sommertag erinnert, so waren sie jetzt kalt, wie das offene Meer, welches von einem Sturm beherrscht wurde. Kein Lachen lag in diesen Augen, sondern nur eine Kälte, die mir meine Worte im Hals festfrieren ließ. Skeptisch betrachtete er mich und ich hatte das dringende Bedürfnis aufzustehen, um seinem durchdringenden Blick zu entkommen. Ich wollte gehen und meine Beine waren bereit aufzustehen und zu rennen. Er brauchte keine Worte. Es reichte, dass er mich mit seinem Blick zu durchbohren schien, dass er seine rechte Augenbraue leicht in die Höhe gezogen hatte und seine Lippen sich zu einem schmalen Strich verzogen hatten. Seine vollen Lippen, die mich gestern noch so sehr verwirrt und in ihren Bann gezogen hatten. Die mich so sehr in ihren Besitz genommen hatten, dass ich sie selbst in der Dunkelheit noch auf meinen gespürt hatte. Nun war es anders. Dieser Charlie war mir unbekannt, denn er lächelte nicht und strahlte keine Wärme aus. Eher entzog er meinem Körper die Wärme, denn mit jeder Sekunde, in der ich unseren Blickkontakt aufrecht hielt, wurde mir kälter. Die Kälte kroch meinen Körper hinauf, leckte an meiner Haut und griff nach meinem Inneren. Sie fror meine Muskeln ein und würde mich vollständig in ihren Besitz nehmen.

„Tout va bien ?"

Fleur riss mich mit ihren drei Worten aus meiner Starre. Ich blinzelte ein paar Mal, schaute zu ihr und zuckte mit den Schultern. Wie sollte ich ihr erklären, was eben geschehen war?

Ihr Blick musterte mich und ich gab ihr wortlos zu verstehen, dass ich nachher mit ihr reden würde. Nicht jetzt und auch nicht hier.

„Pas vraiment." Sagte ich deswegen nur.

Sie nickte kurz und lehnte sich etwas näher an Bill, der sofort einen Arm um ihre zierlichen Schultern legte. Trotzdem blieb Bills Blick beinah schon nachdenklich auf seinem Bruder liegen. Charlie ignorierte dies entweder oder bekam es nicht mit. Ich wusste es nicht.

Ich wandte meinen Blick von Fleur ab und schaute zu Mrs. Weasley. „Das Essen war wirklich fantastisch, aber ich glaube, dass ich keinen Bissen mehr runter bekomme." Sagte ich und lächelte entschuldigend. Ich hoffte, dass sie mir das nicht übel nehmen würde und täuschte mich nicht. Sie schenkte mir ein warmes Lächeln und damit vertrieb sie die Kälte, die ihr Sohn vorher in mir ausgelöst hatte. Ich spürte wie der Knoten in meiner Brust sich bei diesem Lächeln löste und sofort konnte ich freier atmen.

„Ach meine Liebe das ist doch kein Problem. Es ist ja noch genug da und wenn du nachher noch Hunger haben solltest, dann kannst du dich gerne bedienen."

„Aber halte Abstand von den Kartoffeln..." Sagte Fred neben mir grinsend. „Ich habe gehört, dass sie es auf wehrlose Französinnen abgesehen haben."

„Ebenso wie die Karotten. Die sind noch hinterhältiger, als man denkt. Sie warten bis du ihnen vertraust und dann greifen sie dich an! Erst sind sie lieb und nett aber dann schlagen sie plötzlich zu!" Fügte George hinzu und zusammen mit seinem Bruder begann er zu lachen. Die Anderen am Tisch stimmten leicht mit ein und auch ich brachte ein kurzes Grinsen zustande. Einzig Mrs. Weasley war nicht zum Lachen zumute.

„Wenn ihr so von meinem Essen denkt, dann könnt ihr das nächste Mal allein kochen! Oder ihr übernehmt den Küchendienst! Nicht, dass mein Essen noch weitere Pläne schmiedet, um andere umzubringen! Als würden das nicht schon andere versuchen!" Sagte sie verärgert und stand auf. Dabei hatte ihr Gesichtsausdruck erstaunlich viel Ähnlichkeit mit dem ihrer Tochter vorhin.

Mit einem eleganten Schwung ihres Zauberstabs begannen sich die Teller und Platten in die Lüfte zu erheben. Schnurstracks schwebten sie in Richtung Küche, in der auch Mrs. Weasley verschwunden war. Die Tischrunde war nun endgültig aufgehoben aber nach meiner Aktion hatte eh niemand mehr daran gedacht noch etwas zu essen. Außer Ron vielleicht, denn der sah den Tellern erstaunlich traurig hinterher. Als hätte man ihm sein Weihnachtsgeschenk genommen.

„Fred, George, ihr wolltet uns doch noch von eurer neusten Idee erzählen." Begann Bill plötzlich. Er hatte sich vom Tisch erhoben und sah seine jüngeren Geschwister an. Diese wechselten einen Blick und ein verschwörerischer Ausdruck trat auf ihr Gesicht. Synchron standen sie auf.

„Warum Worte verschwenden, wenn wir sie euch auch zeigen können." Sagte Fred und zusammen mit seinem Bruder machte er sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Der Rest der Tischrunde folgte ihnen, so auch Charlie, der mich nicht noch einmal ansah. Ich stand ebenso auf, um ihnen nachzugehen, aber eine Hand hatte sich auf meinen Arm gelegt und hinderte mich daran.

„Du schuldest mir eine Erklärung." Sagte Fleur und zog mich zur nächsten Tür hinaus ohne, dass sich jemand zu uns umdrehte.

Geradewegs führte sie mich in den Garten und trotzdem ich fieberhaft überlegte, wie ich ihr die Szene von eben erklären sollte, kam ich nicht umhin die Schönheit des Moments zu bewundern. Von hier aus sah man um sich herum nur die Landschaft, die größtenteils aus Feldern bestand. Keine großen, grauen Gebäude, lärmenden Autos oder Menschen, die sich gegenseitig anschrien. Stattdessen hörte ich die Vögel zwitschern und die Bienen summen. Die Sonne schien mir ins Gesicht und wärmte mich, während sie meine Umgebung in ein wunderschönes Licht tauchte. Die vielen wilden Blumen um mich herum ließen mein Herz sofort höherschlagen. Ihre verschiedenen Farben, die so kräftig strahlten, faszinierten mich und hätte Fleur mich nicht durch den großen Garten gezogen, dann wäre ich vermutlich für Stunden hier stehen geblieben, um die Schönheit des Augenblicks zu bewundern. Ich hätte die Atmosphäre in mich aufgesogen, als wäre sie mein Sauerstoff. Vielleicht hätte ich angefangen die Blumen zu zeichnen oder ich hätte mir mein Notizbuch genommen, um ein wenig zu schreiben.

Aber das war mir nicht gegönnt.

Anstatt den Moment zu genießen wurde ich über den grünen Rassen gezogen und auf einer alten Bank platziert, die wohl einmal blau gewesen war. Die Farbe blätterte an einigen Stellen ab und sie schien ihre besten Jahre schon hinter sich gehabt zu haben. Ich fuhr mit meiner flachen Hand über das Holz und betrachtete dieses fasziniert. Ich wollte meiner Cousine gerade nicht ins Gesicht sehen.

„Kannst du mir erzählen, was das eben war?" Fragte mich meine Cousine direkt.

Sie hatte sich vor mich gestellt, sodass ich nun doch zu ihr hochsehen musste. Die Hände hatte sie in ihre zierlichen Hüften gestemmt, ihre blauen Augen sahen mich nachdenklich an und ihr blondes Haar umwehte ihr Gesicht. Sie machte keinen glücklichen Eindruck auf mich.

Ich öffnete meinen Mund, um alles abzustreiten. Ich könnte ihr versichern, dass da nichts war und das eben bloß ein dummer Zufall gewesen war aber bevor ich dazu kam, hob Fleur ihre Hand. Meine Worte blieben mir sofort im Hals stecken.

„Versuch erst gar nicht es abzustreiten. Ich habe deinen Blick gesehen und auch den von Bills Bruder. Charlie, der immer lächelt, bevorzugt einen frechen Spruch auf den Lippen hat, hat dich eben angesehen, als hättest du ihm persönlich etwas getan. Da er Bills Trauzeuge ist, kenne ich ihn, von seinen Geschwistern, noch mit am besten und lass es dir eins sagen, er sah aus, als hättest du seine Haare ohne sein Wissen kurz geschnitten!" Sagte meine Cousine aufgebracht und ich verzog mein Gesicht. Das war ein seltsamer Vergleich selbst für ihre Verhältnisse. Aber Fleur störte sich nicht daran.

„Und dann du! Du bist auf deinem Stuhl beinah zusammengeschrumpft. Zuerst dachte ich, dass du dies tust, weil wir dich alle angesehen haben, aber dann bist du dem Blick von Charlie begegnet und ich dachte, dass du gleich aufstehst und gehen würdest! Oder du unter den Tisch rutschen würdest! Also erzähl mir nicht, dass da nichts war."

Ich stöhnte laut auf, als sie mit ihrer kurzen Rede fertig war. Zu Lügen war also keine Option und einfach zu verschwinden und auszuwandern auch nicht. Dabei sollen die skandinavischen Länder unglaublich schön sein. Wahrscheinlich würde sie mich finden. Irgendwie würde sie das schaffen und jetzt hatte sie auch noch weitere Helfer.

Also blieb nur noch ein Weg: Die Wahrheit.

„Setz dich lieber hin, dann erzähle ich dir alles." Meinte ich und sobald Fleur saß begann ich zu erzählen. Wie ich ihren Brief bekommen hatte, was er in mir ausgelöst hatte und, dass ich an diesem Abend in der Bar gelandet war. Jener Ort in dem, wie durch einen Wink des Schicksals, auch Charlie sich aufgehalten hatte. Ich erzählte ihr von unseren Tänzen, wie wir zusammen getrunken hatten und auch, dass ich ihn am Ende geküsst hatte.

„Ich wollte einen Abend einfach feiern. Trinken, Tanzen, Vergessen und Spaß haben. Er war einfach da. Er sah gut aus, war charmant und ich wusste, dass wir Spaß haben würden. Also was sprach dagegen? Aber er wollte mich irgendwann näher kennenlernen und als ich das hörte, da musste ich weg. Trotzdem wollte ich ihn küssen. Ich weiß, es ist furchtbar egoistisch und eigensinnig." Sagte ich leise.

Nervös fuhr ich mir durch meine schwarzen Haare und lehnte mich gegen die harte Rückenlehne der Bank. Mein Blick richtete sich gen Himmel, als ich weitersprach. Meine Hände verschränkte ich krampfhaft in meinem Schoß.

„Ich wollte doch nur Spaß und das mit jemanden, der mich nicht verurteilt. In 13 Tagen werde ich unsere Familie wiedersehen und das nach 3 Jahren. Sie werden mich wiedersehen und Fragen stellen. Viele Fragen, die mich verunsichern werden und die ich nicht beantworten möchte. Die in mir Erinnerungen wachrufen werden, die ich versucht habe zu verdrängen. Erinnerungen, die ich vor drei Jahren beerdigen wollte. Sie sollten tief unter der Erde liegen aber stattdessen kommen sie zu mir. In der Nacht kommen sie zu mir, schleichen sich in meinen Kopf und rauben mir meinen Schlaf."

Ein grelles Licht blitzte in meinen Gedanken auf, ein lauter, verzweifelter Schrei ertönte und ein ohrenbetäubender Knall ging mir durch Mark und Bein. Ließ mich zittern. Blut spritzte auf meine Kleidung, tote Augen sahen mich an und salzige Tränen drangen aus meinen Augen.

Reflexartig hob ich meine linke Hand, fuhr mir über meine Wange, aber da war nichts. Sie war nicht nass. Meine Fingerspitzen waren trocken. Ich schloss meine Augen und kämpfte. Kämpfte innerlich gegen die Erinnerungen an, die wie eine Welle über mir zusammenbrechen zu drohten. Sie wollten mich verschlingen, mich in ihre Tiefe ziehen und mir die Luft rauben. Mich ertränken.

Ich spürte, wie zwei Arme sich um mich legten und mich in eine Umarmung zogen. Fleur drückte mich an sich und bettete ihr Kinn auf meinem schwarzen Haar. Sie strich mir mit ihrer Hand sanft über meinen Rücken und schenkte mir Ruhe. Mit ihrer weichen Berührung ließ sie die grausamen Gedanken verschwinden. Sie war mein Licht in der Dunkelheit. Die dunklen Schatten wichen verängstigt vor ihr zurück, denn sie wussten, dass sie keine Chance hatten. Das Licht würde sie besiegen. So entschlossen sie sich zu fliehen. Langsam krochen sie in die Dunkelheit zurück, aus der sie gekommen waren. Dort versteckten sie sich und warteten bis das Licht verschwunden war. Dann würden sie wiederkommen.

„Am Sonntag jährt er sich, oder?" Fragte Fleur leise und ich nickte stumm. Nicht imstande etwas zu sagen. Ich hatte zu viel Angst, es lau auszusprechen. Meine Stimme würde meine Worte vermutlich nicht tragen.

Am kommenden Wochenende waren es drei Jahre.

1095 lange Tage, die ich ohne sie verbracht hatte. Mein vernarbtes Herz pochte in mir und beinah schmerzhaft zog es sich beim Gedanken an diesen Tag zusammen.

„Wirst du sie besuchen?"

Ich nickte schwach.

Jedes Jahr besuchte ich sie unter der alten Weise, die ganz allein auf einem Hügel in der Nähe unseres alten Hauses in Frankreich stand. Dort hatten sie sich vor so vielen Jahren kennengelernt, sich ihre ewige Liebe geschworen und dort würden sie für immer verbunden sein. Hand in Hand schliefen sie selig unter dem alten Baum, der Zeuge ihrer Liebe geworden war und für immer über sie wachen würde.

„Soll ich dich begleiten?"

Ich schüttelte meinen Kopf. Ich musste das allein tun. Niemand konnte mir dabei helfen und so sehr ich meine Cousine liebte, so sehr wusste ich, dass ich diesen Schritt allein gehen musste. Es war mein Weg, den ich beschreiten musste.

Langsam lehnte ich mich zurück und schaute ihr in die Augen. Sie schauten mich mitfühlend an und ich erkannte, hinter dem Schleier aus Mitgefühl, ihre Trauer in ihnen. Auch sie hatte vor drei Jahren zwei wichtige Menschen verloren. Drei, wenn man mich mitzählte.

Was ich tat. Vor drei Jahren hatte sich so viel verändert.

„Es fühlt sich an wie damals." Flüsterte ich und sie nickte sanft.

Dieses Mal trauten wir uns zu lächeln. Es war der Gedanke daran, dass etwas Glückliches bevorstand und es einen Grund gab zu feiern. Zu lachen, zu hoffen und für einen Augenblick jede Sekunde zu genießen. Egal wie schwer die Zeit um uns herum war, wir würden feiern, glücklich sein und uns an diesem Augenblick erfreuen. Nichts könnte uns dies ruinieren. Wir trauten uns zu lächeln, denn wir waren mutig genug zu glauben, dass wir in dieser Zeit glücklich sein könnten. Für einen kostbaren Augenblick.

Wir saßen eine ganze Weile so da. Hingen unseren Gedanken nach, träumten vor uns hin und genossen es, dass wir nicht allein waren. Wir hatten den jeweils anderen, der uns Kraft schenkte.

Die Sonne nahm ihren Lauf und so langsam tauchte sie den Himmel in ein wunderschönes, sattes Orange. Die Wolken verfärbten sich golden, als die Sonne das Ende des Tages ankündigte. Bald würde der Mond über dem Fuchsbau aufgehen, die Sterne würden leuchten und Fleur und ich entschieden, dass wir zurück zu den Anderen gehen sollten.

Über Charlie oder unsere Familie verloren wir keine Worte.

Wir näherten uns dem Haus und ich verlangsamte meine Schritte, als ich eine seltsame Melodie wahrnahm. Es klang wie Musik aber nicht die Art von Musik, die man genießen konnte.

„Hörst du das?" Fragte ich meine Cousine und spitzte meine Ohren.

„ ...koch ich dir heiße, starke Liebe,

die dich warm hält heute Nacht"

Fleur, die neben mir gelaufen war, verzog ihr Gesicht und stöhnte leise auf. Sie massierte sich angestrengt ihre Schläfen und ihre Stirn hatte sich in Falten gelegt.

„Ich hatte ihm gesagt, dass ich das nicht mehr hören will..." Stieß sie hervor und ich hätte schwören können, dass ein wütendes Funkeln in ihren Augen aufgeblitzt war.

„Seit ich hier bin, höre ich mir dieses Lied schon an und dabei klingt es so lästig! Es ist wie eine Fliege, die ständig um einen herum summt und nicht verschwindet! Genauso nervig und nicht tot zu bekommen! Und noch schlimmer, denn es ist nicht das einzige Lied! Es ist ein ganzes Album, ein Schwarm nerviger Fliegen!"

Ich verkniff mir ein Lachen und schüttelte den Kopf. Nur Fleur konnte sich so herrlich aufregen.

„Sag Bill, dass dies für dich ein Scheidungsgrund ist. Dann hört er sicher auf dich oder du kochst ihm einen großen Kessel voller heißer, starker Liebe!" Meinte ich nun doch lachend. Ich konnte einfach nicht anders.

Ich erntete einen giftigen Blick dafür und versuchte mich zu beherrschen. Aber ich konnte es nicht. Ihr Gesichtsausdruck machte die Situation sogar noch schlimmer für mich und so lachte auf dem restlichen Weg.

An der Tür angekommen, sah Fleur zu mir und dieses Mal grinste auch Fleur.

Aber dieses Lächeln hatte definitiv nichts Gutes zu bedeuten.

„Weißt du, vielleicht sollte nochmal ein Wörtchen mit Bill und Charlie reden. Wenn unsere Familie nächste Woche kommt, dann fehlen uns eh schon genug Betten, aber ich bin mir sicher, dass Charlie seins gerne mit dir teilt."


Hey Nerds,

vielen Dank für die lieben Kommentare! Ihr wisst gar nicht, wie sehr ich mich über euer Feedback gefreut habe! Ihr habt mir wirklich die letzten Tage versüßt.

Heute geht es weiter und Isabell ist zum Glück noch lebendig.

Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefällt.

Meine Frage an euch:

Was denkt ihr, was der liebe George sich wünsch wird? Und wie wird Charlie damit nur umgehen?

Vermutungen gerne in die Kommentare.

Ich wünsche euch einen magischen Nachmittag! 

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