Kapitel 3
"Delilah", ertönt eine mir bekannte Stimme hinter uns. Ein wenig erschrocken drehe ich mich in die Richtung, aus der der Ausruf kam und erblicke Noah. Auf den Lippen trägt er ein herzliches Lächeln, als er auf uns zukommt.
"Komm in meine Arme, Baby", er breitet die Arme aus und ich erwidere die Umarmung grinsend. Ich liebe die herzliche Art, auf die wir miteinander umgehen wirklich. Sie ist einfach so voller Vertrauen und Freundschaft.
"Du hast ganz schön lange gebraucht", tadele ich ihn spielerisch, als ich mein Gesicht gegen seine harte Brust drücke. "Tut mir leid", er löst sich von mir: "Apropos, wie ihr wissen, habe ich jemanden mitgebracht. Rick meinte, dass das okay ist."
Ich lasse mich zurück auf meinen Platz fallen und sehe ihn erwartungsvoll an. Jetzt bin ich wirklich gespannt. Seinen Freunden aus alten Zeiten bin ich bisher nämlich nur äußerst selten begegnet.
"Ach stimmt", erinnere ich mich: "Wo ist der hohe Besuch denn?" "Hey, sei nett", mahnt er mich, bevor er sich umdreht und eine Person herbeiwinkt. "Bin ich doch immer", sage ich voller Überzeugung.
Eine junge Frau kommt auf Noahs Zeichen auf unsere kleine Gruppe zu. Ihre Haut ist leicht gebräunt und ihr schwarzes Haar fällt lockig über ihre Schultern. Bei dem Anblick kann ich nicht anders, als sie von Kopf bis Fuß ausgiebig zu betrachten.
Scheinbar bemerkt Bree meinen Blick, da sie mich ein wenig verwundert ansieht. Sofort wende ich mich ab und sehe stattdessen Noah an, der sich nun der Vorstellung dieser Dame annimmt: "Ich würde euch gerne Megan vorstellen. Sie ist zwar nur für zwei Tage hier, doch ich wollte, dass sie auch mal meine besten Freundinnen kennenlernt."
Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie Bree sich anspannt, als er 'Freundinnen' sagt. "Es freut mich euch kennenzulernen", Megan schenkt uns ein charmantes Lächeln. "Mir ist es ebenfalls eine Freude", ich rücke ein Stück zu Seite, damit sie sich neben mir nieder lassen kann.
Der stillen Aufforderung kommt sie sofort nach und lässt sich auf die Couch fallen. Das Szenario, was dadurch zwischen meinen beiden Freunden entsteht, kann ich mir nicht entgehen lassen. Noah sieht Bree ein wenig zögerlich an, die daraufhin ebenfalls Platz macht. Er lässt sich fallen und lächelt sanft: "Schön dich zu sehen." Brees Herz kann ich in diesem Moment regelrecht hämmern hören. "Finde ich auch", sie weicht seinem Blick aus und trinkt einen weiteren Schluck. Die Nervosität ist ihr eindeutig anzusehen.
Megan nimmt sich ein Gals vom Tablett und beugt sich dann zu mir rüber: "Sie steht auf ihn, oder?" Ich muss mir ein Lachen wirklich verkneifen. "Ist das so offensichtlich?", die Frage ist eher rhetorisch gemeint, da die Antwort ohne Zweifel 'Ja' lautet. "Auf jeden Fall", flüstert sie: "Weiß er das denn auch?" Da bin ich ehrlich gesagt auch überfragt. Ich weiß nämlich nur, dass sie ihm in jedem Fall gefällt. Ob ihm ihr verliebtes Verhalten auffällt, habe ich aber noch gar nicht richtig erfragt
"Worüber tuschelt ihr beiden denn?", unterbricht Noah uns in diesem Moment und besieht uns mit einem leicht tadelnden Blick. Scheinbar muss er sich denken, worüber wir geflüstert haben oder hat unter Umständen sogar mitgehört. "Ach, nichts Besonderes", lenkt Megan glücklicherweise schnell vom Thema ab. "Aha", er nickt langsam, doch sein Blick versprüht misstrauen.
"Wollen wir vielleicht tanzen gehen?", frage ich die junge Südamerikanerin zu meiner Linken. Diese nickt prompt und erhebt sich synchron mit mir. Scheinbar ist auch sie der Auffassung, dass wir den beiden ein wenig Zeit alleine gönnen sollten. Diese Nacht könnte nämlich echtes Potenzial für etwas mehr als Freundschaft zwischen den beiden haben.
***
Als ich mich, mit bereits schmerzenden Füßen, zu unserem Tisch zurückkehre, sehe ich, wie erwartet, bereits aus der Ferne meine beiden besten Freunde. Jedoch in einer Position, die ich nicht erwartet hätte. Bree hat ihren Kopf auf seine Schulter gelegt und er streicht ihr sanft durch das Haar.
Ich lasse mich gegenüber von den beiden wieder auf das Sofa fallen und bemerke Noahs Hand auf ihrem Bein. Ein leichtes Grinsen erscheint auf meinen Lippen. Bree hält die Augen geschlossen und es hat fast den Anschein, als würde sie schlafen. Als Noahs und mein Blick sich treffen, hält er den Zeigefinger vor seine Lippen und bedeutet mir somit leises zu sein.
Ich forme mit den Lippen ein stilles "Schläft sie?". Er nickt und zieht die junge Frau ein Stück näher an ihn. Dann flüstert er: "Ich glaube, ich bringe sie gleich nach Hause." Ein wenig überrascht sehe ich ihn an: "Soll ich das nicht machen?" Schließlich ist er mit Megan hier und will seine Zeit vielleicht mit ihr verbringen. Vehement schüttelt er den Kopf: "Das mache ich gerne." Er senkt den Blick auf meine Freundin und fast scheint es so, als könnte er nicht anders als sanft zu lächeln.
Diesen Blick bemerkend, lächele ich nachgiebig: "Na gut, aber pass bitte auf sie auf." "Natürlich", er nickt mit einer Selbstverständlichkeit, die mich breit grinsen lässt. Das ist wieder einer dieser Momente, in dem seine Gefühle für sie deutlich werden.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top