"Immerhin hast du nicht direkt Nein gesagt!"
Gedankenverloren liege ich neben Louis und versuche mich zu Ordnen.
Ich kann es kaum glauben, dass Louis in ein paar Stunden schon in den Flieger steigt.
Dass es vorerst die letzte gemeinsame Nacht war.
Dass wir uns verabschieden müssen und uns eine längere, unbestimmte Zeit nicht sehen werden.
Keine gemeinsame Nachmittage mehr.
Kein gemeinsames Lachen und rumballern mehr.
Einfach kein wir mehr.
Ich merke wie sich zum Wiederholten mal heute Tränen bilden - obwohl Louis mir versprochen hat das wir das schon hinbekommen....
~Flashback~
"Das Management hat angerufen, wir reisen Morgen ab."
Mit großen Augen schaue ich ihn an. "Wie ihr reist Morgen ab? Ich habe gedacht, ihr habt noch zwei Wochen Urlaub!", erwidere ich.
"Haben wir eigentlich auch. Aber durch die Artikel und Fotos die aufgetaucht sind, haben wir in drei Tagen ein Interview.", erklärt er mir.
"Und das können die einfach so entscheiden ohne es vorher mit euch abzusprechen? Oder wusstest du das schon vorher?", frage ich ihn und kämpfe mit den Tränen.
"Nein, wusste ich nicht. Sie haben uns vor vollendeter Tatsache gestellt!", lässt er mich wissen und zieht mich in eine tröstende Umarmung.
"Warum muss es denn schon Morgen sein? Warum lassen sie uns nicht noch die zwei Wochen?"
Ich merke wie mir nun ein Welle von Tränen übers Gesicht läuft und drücke mein Gesicht Automatisch fester gegen Louis T-Shirt.
Mein Freund streicht mir währenddessen beruhigend über den Rücken und drückt mir immer wieder zarte Küsse auf's Haar.
"Sie wollen das die Gerüchte schnellst Möglich aus der Welt geschaffen werden. Die Fans werden unruhig, weil sie Glauben ich setze andere Prioritäten.", gibt er leise von sich.
Ich bleibe noch einen Augenblick so stehen, bevor ich mich von ihm löse, ihm einen Kuss auf die Wange drücke und mit einem "Tut mir Leid.", aus dem Zimmer flüchten will. Die Betonung liegt auf will, denn bevor ich die Türe erreiche hält Louis mich am Handgelenk fest.
"Tu es nicht Kiki.", fordert er von mir.
"Louis..." - "Nein. Du willst doch nicht wirklich einen Rückzieher machen, bloß weil wir zwei Wochen früher weg müssen.", unterbricht er mich.
Ich schüttel den Kopf.
"Ich brauche einfach einen Augenblick für mich."
"Damit du dich irgendwo verstecken kannst?", hakt er nach.
Wahrscheinlich ja.....
"Nein ich...." - "Du?"
Ich zucke mit den Schultern und merke, wie eine weigere Träne meine Wange runter kullert.
"Komm her.", fordert Louis von mir und zieht mich wieder zu sich, um mich tröstend in die Arme zu schließen.
"Ich habe gedacht ich hätte noch Zeit, mich an den Gedanken zu Gewöhnen, dass wir beide mal nicht ständig aufeinander hocken.", lasse ich ihn wissen.
Louis streicht mir durchs Haar. "Meinst du mir geht es anders? Ich war auch nicht begeistert, dass wir schon Morgen abreisen müssen.", versichert er mir.
Eine Zeitlang stehen wir einfach so da bevor er sich auf sein Bett setzt und mich dabei auf seinen Schoß zieht.
"Wir schaffen das.", versucht er mich zu überzeugen oder wahrscheinlich uns beide.
"Bist du dir da sicher?", hake ich nach.
"Natürlich. Ich mein, wir können Skypen
jedem Abend oder jeden Morgen oder jeden Morgen und Abend. Hier im ganzen Hotel und bei euch zu Hause gibt es W-LAN, wir können den ganzen Tag schreiben oder Telefonieren und in April touren wir durch Australien und Neuseeland, wenn wir Luft haben bin ich auf jeden Fall hier und wenn du willst, kannst auch rüber kommen - ein paar Tage, eine paar Wochen von uns aus auch die ganze zwei Monate.", versucht er mich weiterhin zu überzeugen und drückt mir ein Kuss auf die Stirn. "Und wenn uns die Zeit bis dahin zu lang wird, kannst du auch jeder Zeit nach England kommen.", verspricht er mir.
Ich nicke und lege mein Kopf auf seine Schulter ab. "Es ist nicht das selbe."
"Natürlich nicht, aber weist du, wir haben nach all dem, was passiert ist noch mal zusammen gefunden, da schaffen wir das jetzt auch. Konny und Fynn meinten vorhin, dass sie dich während der ganzen Nebensaison auf jeden Fall entbehren können.", informiert er mich.
"Oh wie nett."
"Du könntest nach London kommen, bei mir wohnen und Zeit mit mir verbringen.", gibt er von sich.
"Wenn die beiden mich aber unbedingt loswerden wollen, kann ich auch eine Rucksack Tour durch Indonesien machen.", werfe ich etwas scherzend ein um die Stimmung etwas zu lockern.
"Na so lange du mich mit nimmst, kannst du von mir aus auch zum Mond fliegen.", kontert er.
Ich runzle die Stirn. "Der Mond ist ein bisschen zu Arg weit weg, ich glaube, da bin ich etwas länger als eine Nebensaison weg.", erwidere ich.
"Immerhin hast du nicht direkt Nein gesagt."
Ich schlinge meine Arme um ihn und seufzte. "Du bist dir also sicher, dass wir das mit der Beziehung schaffen, auch wenn wir zum größten Teil auf zwei verschiedene Kontinente leben?", hake ich nach.
"100%ig. Aber du musst an uns glauben.", versichert er mir.
Eigentlich glaubwürdig....
~Flashback Ende~
Ich habe ihm beim Packen geholfen und gegen Abend hat Konny nochmals für uns alle gekocht.
Es war eigentlich eine ganz annehmbare Stimmung, allerdings haben sich Schritt für Schritt immer mehr Zweifel eingeschlichen.
Ist unsere Beziehung wirklich schon so weit, dass wir die Entfernung überstehen?
Bin ich soweit?
Werden wir es wirklich schaffen?
Und wenn nicht?
Während ich hier schlaflos neben Louis liege, habe ich eine endgültige Entscheidung getroffen.
Ich habe einfach Angst noch ein weiteres Mal mit gebrochenem Herzen da zu stehen.
Vorsichtig um Louis bloß nicht zu wecken stehe ich auf und begebe mich zu dem Kleinen Schreibtisch der am Fenster steht. Aus der Da ich die Suite eingerichtet habe, weiß ich zum Glück wo alles liegt und hole aus der Schublade einen Block und Stift raus.
In der Hoffnung Louis nicht zu wecken, verrücke ich den Stuhl und überlege kurz, bevor ich den Stift ansetze...
"Louis,
Ich kann dir echt nicht sagen, warum ich diese Entscheidung nun doch getroffen habe oder ob es die Richtige ist. Mein Handeln ist ziemlich Feige und dir gegenüber auch überhaupt nicht fair, dass weiß ich selber. Du hast so sehr um eine zweite Chance gekämpft und auch nicht locker gelassen, als ich dir gemeine Dinge an den Kopf geworfen habe. Du warst da als es mir schlecht ging, hast mich in den Arm genommen und getröstet und nach zwei Jahren habe ich mich wirklich zum ersten Mal wieder richtig geborgen und verstanden gefühlt. Ich weiß, dass ich gesagt habe, meine Brüder und auch Lenny waren in den letzte Monaten für mich da, allerdings ist es nicht das selbe. Das zwischen uns ist etwas besonderes, dennoch glaube ich nicht, dass ich mit der Entfernung klar kommen werde. Mit dem wissen 15000 Km von dir entfernt zu sein und nicht mal eben mit dir spazieren zu gehen, mit dir zu kuschel, Zeit mit dir zu verbringen.
Ich kann einfach nicht hier rum sitzen und hoffen, dass die Zeit vergeht und wir uns endlich wieder sehen. Bis April ist eine lange Zeit und ich glaube wir können besser hier einen sauberen Schlussstrich ziehen als in acht Wochen, wenn der Schmerz doppelt so groß ist. Wer weiß, vielleicht hätten wir es bis dahin gar nicht geschafft, vielleicht wäre diese ganze Fernbeziehung schon nach drei Wochen gescheitert, an mangelnder Kommunikation oder fehlenden Nähe. Vielleicht tue ich uns mit dieser ganzen Aktion ein riesen gefallen. Nein nicht vielleicht, ich tue uns mit dieser ganzen Sache ein riesen gefallen und erspare uns eine große Portion Liebeskummer.
Ich weiß du hast gesagt, ich muss an uns glauben und für uns kämpfen. Uns Zeit lassen, dass wir uns an die Kurzfristige Trennung gewöhnen. Aber ich war noch nie eine gute Kämpferin oder eine Person mit viel Geduld. Das weißt du, genauso gut wie ich!
Es tut mir schrecklich Leid, dass ich diese Entscheidung getroffen habe, ohne mit dir darüber zu sprechen. Du musst mir wirklich glauben, wenn ich dir sage, dass ich noch heute Mittag geglaubt habe, dass es zwischen uns klappt. Das wir stark genug sind - dass ich stark genug bin. Aber im laufe des Nachmittags sind immer mehr Zweifel aufgekommen, die ich nach hinten geschoben habe, versucht habe zu verstecken. Es hat gut geklappt, keiner hat etwas gemerkt und ich war mir sicher, dass sie verschwinden sobald wir das erste mal skypen oder telefonieren. Allerdings wurden sie doch größer und immer größer, so dass ich sie nicht mehr ignorieren kann.
Die letzte Nacht mit dir war wundervoll und ich danke dir für die Letzten 32 Tage.
Ich hoffe wirklich, dass du meine Entscheidung, mich auf diesen Wege von dir zu trennen, irgendwann verstehst und vielleicht ein winzig kleines bisschen Nachvollziehen kannst. Ich liebe dich, das steht gar nicht zur Debatte, und hoffe das du irgendwann über mich hinweg kommst und jemand findest, die nicht so feige ist.
Die dich genauso zu schätzen weiß und mit der du genauso viel lachen und Spaß haben kannst. Jemanden die wenigstens auf dem selben Kontinent wohnt.
Louis, ich wünsche dir alles Glück der Welt,
Kiki"
Ich stecke den Brief noch in einen der Umschläge und lege ihn aus Louis Nachtschränkchen.
Vorsichtig streiche ich ihm noch ein letztes Mal durch sein Haar und hauche ihm einen kurzen, kaum spürbaren Kuss auf die Wange, bevor ich das Zimmer verlasse und mir ohne irgend jemandend bescheid zu sagen ein 'Versteck' suche, wo mich erstmal niemand findet.....
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