Geschichte der Zauberei
Aylin pov
Der selbe Satz. Ich las ihn nun zum vierten Mal, ohne seine Bedeutung zu verstehen. Es war zwar kein schwerer Satz, aber ich hatte einfach keine Lust mich zu konzentrieren.
Mir entwich ein Seufzen.
Geschichte der Zauberei war mit Abstand das langweiligste Fach. Zumindest der Unterricht. Vermutlich wäre es viel interessanter, wenn der Unterricht anders gestaltet wäre. Doch Professor Binns war einfach langweilig. Jede Stunde erzählte er und wir mussten schreiben. Es war zum Einschlafen.
Ich ließ meinen Blick durch die Klasse schweifen. Wie üblich, befanden sich an dem Tisch vor mir zwei schwarzhaarige Schöpfe. James und Sirius saßen genauso gelangweilt da, wie ich mich fühlte.
Naja, als sitzen konnte man Sirius Haltung nicht mehr so richtig bezeichnen. Er lag fast auf dem Tisch. Sein linker Arm lag angewinkelt auf seinem Stück Pergament, auf dem er eigentlich den Inhalt des Textes wiedergeben sollte. In der Hand hielt er eine Feder und sein Kopf war auf seinem Unterarm gebettet. Sein rechter Arm hing unter der Tischplatte und baumelte einfach nur umher. Er war mit dem Stuhl zurück gerutscht, sodass er eine bequeme Position hatte und schlafen konnte. Natürlich machte er sich keine Mühe, unoffensichtlich zu schlafen. Leise vor sich hin scharchent ignorierte er den Professor gekonnt.
James neben ihm schien ebenfalls kurz davor einzuschlafen. Sein Kopf auf der Hand aufgestützt und die Augen halb geschlossen, bewegte er seinen Zauberstab wie ein Pendel hin und her. Seine Augen folgten der Spitze.
Neben mir saß mein Bruder. Auch er sah nicht begeistert aus, doch wenigstens beteiligte er sich am Unterricht und schrieb. Keine Ahnung wie er es jede Stunde schaffte, die Motivation dafür aufzubringen, aber mir sollte es recht sein. Zum Lernen würde ich einfach seine Aufzeichnungen nehmen.
Mit einem erneuten Seufzen, klappte ich mein Buch zu. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass die Stunde in wenigen Minuten beendet sei. Also begann ich langsam einzupacken. Sobald Professor Binns die Stunde beendet hatte, stand ich auf. Sirius vor mir streckte sich ausgiebig, bevor er es mir gleich tat und sich seine Tasche über die Schulter schmiss.
Gemeinsam verließen die Rumtreiber und ich den Klassenraum.
"Endlich Freizeit" jubelte Sirius und ließ sich und seine Tasche einfach in die Wiese am schwarzen See fallen. Remus hatte sich schon von uns verabschiedet mit der Ausrede, nochmal in die Bibliothek gehen zu müssen. Wir alle wussten, dass ihn der bevorstehende Vollmond zu schaffen machte.
Ich legte mich neben Sirius in die Wiese. Nachdem ich einen Augenblick die Sicht in den strahlendblauen Himmel genossen hatte, schloss ich meine Augen. Die Wärme der Sonne umhüllt mich und bei jedem Atemzug nahm ich den angenehmen Duft von Sirius auf. Am Liebsten wäre ich ein Stück näher gerutscht und hätte seinen Duft voll in mich aufgesogen, doch das konnte ich nicht machen. Wir waren Freunde und das würde einen völlig falschen Eindruck vermitteln.
Plötzlich flog mir etwas Kleines gegen die Stirn. Nachdem ich kurz die Stirn runzelte, beschloss ich, dass es schon nichts weiter sein würde und entspannte mich weiter. Doch nicht von Dauer, denn kurz drauf flog mir wieder etwas ins Gesicht. Als ich mein Auge ein Spalt breit öffnete, sah ich Sirius, welcher mit einer Blume in der Hand grinsent auf mich herab blickte.
Seine Haare unordentlich nach hinten gebunden, kniete er direkt neben mir und pflückte jedes Blatt der Blume einzeln ab und schmiss es in mein Gesicht.
"Spinner" schmunzelte ich und setzte mich auf.
Nachdem die arme Blume in alle Einzelteile gerissen war, zog Sirius einen Lakritzzauberstab aus seiner Tasche, welchen wir uns teilten. Mein Blick schweifte Richtung verbotenen Wald und mir entwich ein Seufzen.
"Bald ist Vollmond" vernahm ich Sirius Stimme. Ich nickte.
"Du machst dir Sorgen." Wieder ein nicken.
Daraufhin wurde ich sanft angerempelt und ich wandt mein Blick wieder zu ihm.
"Mach dir keine Sorgen, wir werden wieder alle zusammen auf ihn aufpassen" aufmunternd lächte mich Sirius an. Der Junge war zwar manchmal echt eine Nummer für sich, aber die Rolle des besten Freundes hatte er definitiv drauf. Er schaffte es jedes Mal, mit nur wenigen Worten mich zu beruhigen.
Genauso schön fand ich es, jedes Mal mit ansehen zu können, welche Wirkung er auf meinen Bruder hatte. Nicht nur in Vollmondnächten.
Ich konnte mich echt zufrieden schätzen, solche tollen Freunde hier in Hogwarts gefunden zu haben.
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