Gedanken

Remus pov

"-wegen seinem kleinen Haarigen Problem"
Ich vernahm James Stimme im Hintergrund eher leise. Während er und Peter sich in die Sessel gesetzt hatten, machten Aylin und Sirius es sich auf dem Sofa bequem. Ich hingegen hatte mich an die Rückseite des Sofas gesetzt und lehnte mich an. Mit einem dunkelgrünen Buch auf meinem Schoß saß ich da und lernte für Zaubertränke. Zumindest versuchte ich es. Erstaunlich für mich, dass ich mich überhaupt mit in den Gemeinschaftsraum gesetzt hatte. Ich hätte mich am liebsten irgendwo verkrochen, abgeschottet von allem und jedem. In einer Woche war Vollmond und somit ging mir kaum ein anderer Gedanke durch den Kopf, als meine Angst vor der schmerzhaften Verwandlung.

Es war einfach jedes Mal die blanke Qual und nicht nur einmal hatte ich den Wunsch gehabt, mich einfach zu vergraben.
Seit ich klein war hatte ich sie nun. Die sogenannte Lykanthropie.
Bei jedem Vollmond wurde ich zu einer mordlustigen Bestie. Jedes Mal spürte ich, wie sich mein Kopf in die Länge zog. Ich spürte wie sich meine Knochen biegen und mir Millionen Haare durch die Haut bohren.

Und dann lag ich jedes Mal auf dem Boden der heulenden Hütte. Wenigstens konnte ich dank dem Wolfsbanntrank mein Bewusstsein behalten, mein Gewissen. Ich würde nicht sofort auf alles losstürzen, das mir in den Weg kam.
Das einzig gute an den Nächten: meine Freunde.
Ich konnte wirklich dankbar sein, sie zu haben. Sie blieben jede Nacht bei mir. Unterstützten mich, sorgten sich um mich und passten auf, dass ich niemanden verletzte. Dazu zählte auch, mich vor mir selbst zu schützen. Unzählige Narben trug ich schon an meinem Körper.

Erstaunlich, dass sie überhaupt mit mir befreundet waren. Zu beginn hatte ich sie immer angelogen. Doch als sie es herausgefunden hatten, machten sie mir die größte Freude und akzeptierten, was ich war. Sie wurden für mich zu Tieren. So konnte ich sie nicht infizieren und ihre Anwesenheit half mir extrem.
Zuvor wurde ich ständig verstoßen. Nirgendwo war ich willkommen. Irgendwann wollte ich auch gar nicht mehr versuchen dazu zu gehören. Viel zu groß war die Angst, verletzt zu werden.

Ständig hört man Menschen sagen "Es kommt auf die inneren Werte an, nicht auf das Äußere"
Doch was sollte mir das bringen?
Das Problem der Gesellschaft ist, wenn ihnen dein äußerliches nicht gefällt, sehen sie sich deine inneren Werte nicht mal an.
Von außen trug ich Narben meiner schlimmsten Nächte, im Inneren trug ich den Grund meines Äußeren.
Die guten Werte, die ich besaß, wollte nicht jeder sehen. Umso dankbarer war ich für Sirius, James, Peter und Aylin.
Für viele andere würde ich auf ewig nur eins sein.

Ein Monster.

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