Willkommen in New Orleans (31) ༄
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Ich verkniff mir einen spitzen Spruch, als mir einer der Shield Agenten mit einem blonden Haarteil entgegen kam. Es war schon etwas her, das ich auf einer Undercover Mission war, doch ich wusste genau, Perücken waren in diesem Geschäft wie täglich Brot.
Wir flogen bereits seit einer Stunde Richtung New Orleans und ich wusste inzwischen so ziemlich alles über Hope Whitness, die ich verkörpern würde. Diese Frau existierte zwar nicht wirklich, aber sie brauchte trotzdem ein gespieltes Leben. Also kannte ich ihren Lebenslauf, Familie und Freunde -allesamt erfunden- , sogar ihre Lieblingsfarbe war vorgeschrieben worden.
Hope war eine Frau, die ihre Stärken abseits vom Denken fand, wenn ihr versteht was ich meine...
Passend zu ihrem Charakter, war natürlich auch die Kleidung. Diese hatte ich leider schon vor einer halben Stunde anziehen müssen und hockte nun mit einem weißen, enganliegenden und dazu noch ziemlich kurzen Rock, kniehohen, schwarzen Absatzstiefeln und einem ebenfalls schwarzen Top auf der Sitzfläche im Jet. Immerhin war mir ein klischeehafter Pelzmantel oder Schlangenleder erspart geblieben.
Mit mir waren noch drei andere Agenten im Jet, zwei flogen und einer richtete mich her, in dem er mir MakeUp und Perücke verpasste.
Das Haarknäuel, was er mir auf dem Kopf befestigte war Hellblond, und als ich in den Spiegel sah wusste ich sofort wieder, warum es nie in Frage gekommen war, meine Haare zu blondieren. „Wie trinken sie ihren Kaffe?", fragte mich der Kopilot ab. „Viel Milch, drei Stück Zucker", Antwortete ich und setze mir die durchsichtigen Hightech-Kontaktlinsen ein. Sie waren die einzige Möglichkeit mit Natasha, die noch im Tower saß und mir half, in Kontakt zu bleiben.
Stark hatte, die Teile mit einem Peilsender, Infrarot, Nachtsicht, Wärmebildkamera und Personen Erkennung ausgestattet -keine Ahnung wie, das alles dort reinpasste-, also ziemlich nützlich die Dinger. Hinzu kam, das sie aussahen wie stinknormale Kontaktlinsen.
„Lieblingsessen?", fragte man mich weiter ab. „Whisky." „Sehr gut.", lobte mich der „Maskenbildner" und stellte mir ein MakeUp Täschchen, für den nächsten Tag zusammen.
Als er mir dann einen Lippenstift in der Farbe „Cherry Pink" in die Hand drückte verkniff ich mir einen spitzen Kommentar.
Als ich aus den Jet stieg, steckte ich mir noch große, goldene Kreolen an, die als mein Funkgerät dienen würden. Langsam begann ich mich wirklich zu Fragen, warum Stark sowas entwickelte.
„Das grüne Telefon neben der Bar ist verschlüsselt. Wenn es Probleme gibt, wählen sie bitte ihre Agent-Nummer", erinnerte mich der Pilot, bevor ich zu meinen Mietwagen lief.
Bevor ich mich in der „Maple Leaf Bar" einquartierte, fuhr ich noch eine halbe Stunde die naheliegende Umgebung ab, um die Fluchtwege zu sichern und mich mit der Umgebung vertraut zu machen.
Die Bar war ein mit gelben Holzlatten gesäumtes Gebäude und hatte schöne weiße Geländer in der oberen Etage. Davor tummelten sich schon massenhaft Menschen und von drinnen drang Jazzmusik nach außen. Ich fühlte mich direkt ein bisschen überzogen -das zeigten auch die komischen Blicke der Menschen um mich herum- und verfluchte S.H.I.E.L.D., als ich die gut gefüllte Bar betrat. Hier drin war es stickig, es roch intensiv nach etwas, was ich nicht einschätzen konnte und der Jazz hämmerte zusammen mit dem Gegröle, der betrunkenen, in meinen Ohren.
Schnurstracks lief ich Richtung Tresen.
Es war relativ unpraktisch -oder praktisch, je nach Sichtweise-, dass die Bar in zwei Teile unterteilt war. Einmal der vordere Teil, mit Bar und einigen Sitzbänken und dann noch der hintere Teil mit Tanzfläche, noch mehr Sitzbänken und Bühne. „Einen Whisky bitte", bestellte ich beim Barkeeper, der seinen Blick über meine Kleidung wandern ließ. Ja Fury, so ist man unauffällig, dachte ich ironisch und scannte, während ich auf mein Getränk wartete, die Bar nach dem Telefon ab. Es war da, wie es mir gesagt wurde.
Nach dem ich mein Getränk hatte, ging ich in den hinteren Teil der Bar und quetschte mich an den Tanzenden vorbei zu den Sitzbänken, da vorne eine Übergabe schlichtweg zu auffällig gewesen wäre. Hinten bei den Tischen stach mir direkt ein Glatzköpfiger Mann ins Auge. Ich kannte ihn.
Mein Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen und meine Sinne schärften sich, als er mich zu sich und seinem Tischnachbarn winkte. Selbstsicher grinsend ging ich im Schwungvollen Schritt auf die beiden Männer zu und setzte mich zu ihnen. „Was gibs'?", murmelte ich leicht schwammig und immer noch grinsend, während ich mich leicht vorbeugte und meinen Kopf in die Hände stütze. Die Augen von Glatzkopf mir gegenüber funkelten und der andere klopfte einen Rhythmus auf der Tischplatte. „ ._ _ ._ ... ... - - - .-.. .-.. -.. .- ... ..- -..", in seinen Augen Blitze Empörung auf. Er schien nicht sonderlich begeistert von meinem Auftauchen. „ . -. - ... .- -. .- -. -. -.. .. -.-. ...." entspann dich. Tippte der glatzköpfige zurück. Unter dem Tisch spürte ich ein Bein an meinem reiben. Ekelhaft. Trotzdem leckte ich mir spielerisch über die Lippen und tat so, als würde ich an meinem Getränk nippen. »Der Glatzkop vor dir trägt den hübschen Namen Osnak Wlandir und sollte eigentlich tot sein. Ich hab ihn mal durch die Datenbank gejagt. Er war ursprünglich beim Geheimdienst«, hörte ich Natasha Funken. Ich begann an meiner linken Kreole zu fummeln, legte meinen Kopf schief und antwortete lächelnd „Da bin ich ja mal auf die richtigen getroffen." Ich hoffte wirklich Natasha hatte mich verstanden, da die Antwort augenscheinlich den beiden Männern vor mir galt. „ -.- - - - - - - - - -.. ..- - - .- -. ..- -. -.- -" komm zum Punkt. Osnak antwortete dem anderen und ließ sein Bein ein ganzes Stück höher wandern. Wir haben neue Rekruten. In ein paar Wochen geht es los, morste er und nannte dann noch einen Treffpunkt.
Mit den Worten „Ich hol mir noch nen Drink", verschwand unser Banknachbar. Der Glatzkopf morse noch viel Glück mit den Rekruten. Er selbst schien bei dieser Sache nicht anwesend zu sein. „Dann sind wir jetzt endlich alleine", grinste Osnak mich an, was ich mir einem verlegenem Kichern erwiderte. Würde sein Fuß noch ein Stück höher wandern, würde er das Holster an meinem Oberschenkel bemerken. Unauffällig setzte ich mich ein Stück grader hin und fragte ihn „Willst du meinem Drink noch? Ich fürchte noch einen Schluck mehr und ich kann das hier nicht mehr genießen." Ich zog einen Schmollmund. Er lehnte sich näher zu mir und wollte schon zu einer Antwort ansetzen, als sich sein Blick plötzlich verfinsterte.
„Was ist das?"
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