mitten in der Nacht (39) ༄

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Die Zeit schien sich in die Länge zu ziehen und auch der Zwischenstopp in Kairo machte es auch nicht besser.
Als wir den Flughafen verließen, schwemmte uns eine Welle kühler Luft entgegen. Meine Beine fühlten sich steif vom langen spitzten an. „So und jetzt weiter mit Taxi", murmelte Skyla erschöpft.

Wir erreichten die Taxistände vor dem Flughafen, und Skyla winkte einen der Fahrer heran.
Es dauerte auch nicht lange, bis wir in einem der gelben Autos saßen und endlich zu unserem Hotel -City Hotel 1905- fuhren, in dem wir die nächsten Tage verbringen würden.
Da ich die Fahrt über wie paralysiert aus dem Fenster starrte, übernahm Skyla den Part, unseren Fahrer auf russisch zu zu texten.

Der Verkehr in der russischen Hauptstadt war belebt, und die breiten Boulevards waren voll gestopft mit Altbauten, die bestimmt einen historischen Wert hatten. Irgendwann, nach dem sie dem Fahrer noch irgendetwas erzählt hatte, starrte auch Skyla nur noch aus dem Fenster und beobachte den holprigen Verkehr.

Die Fahrt vom Flughafen bis zum Hotel dauerte ungefähr eine Stunde. Als wir das City Hotel 1905 erreichten, mussten wir eine Gute Summe an Rubel hinblättern. Der Fahrer bedankte sich auf Russisch, und wir stiegen aus dem Taxi aus. Das Hotelgebäude war im neoklassizistischen Stil gehalten und beeindruckte mit seiner eleganten Fassade.

Wir betraten das Hotel und gingen zum Empfangstresen. Der Mann hinter dem Tresen blickte uns freundlich an, und Skyla begrüßte ihn auf Russisch: "Здравствуйте. Мы от Shield." (Hallo. Wir gehören zu S.H.I.E.L.D)

Er nickte und überprüfte seine Unterlagen, bevor er uns die Schlüsselkarten für unser Zimmer aushändigte. Die Formalitäten waren schnell erledigt, und wir beide machten uns auf den Weg zu unserem Zimmer. Wir mussten mit dem Aufzug in die oberen Stockwerke fahren um unser Zimmer zu erreichen.

Als wir die Tür zu unserem Zimmer öffneten, wurden wir von einem gemütlichen und modernen Ambiente empfangen.

Das Zimmer war geräumig und geschmackvoll eingerichtet. Die großen Fenster boten einen Blick auf die belebten Straße von Moskau, die auch bei Einbruch der Dunkelheit noch lebendig waren. Was unsere chaotische Hinfahrt ja bewies. Ich ließ meinen Koffer fallen und folgte Skyla zum Fenster, um um ebenfalls einen Blick nach draußen zu erhaschen . Der rote Platz und das Kreml-Gelände lagen nicht weit entfernt. Ich konnte nur hoffen das wir mit letzterem keine Probleme bekommen würden.

Da es erst 16:00 Uhr war, hatten wir noch fast den halben Tag vor uns. Jedoch waren wir beide ziemlich erschöpft von der Anreise und beschlossen erst einmal eine Pause einzulegen, bevor wir uns auf die Suche nach etwas essbarem machen würden. Der Flugzeug Fraß war nämlich nicht sonderlich nahrhaft gewesen.
Ich warf mich auf das rechte Bett am Fenster und angelte nach dem Heizungsgriff, um sie anzumachen. In dem Zimmer war es ziemlich frisch.
Erschöpft schloss ich die Augen und murmelte dann grinsend „Ich glaub ohne den Griesgram neben mir, währe der Flug deutlich entspannter gewesen" in Skylas Richtung. „Oder ohne die kleinen Kinder, die permanent Schokoladenpapier nach uns geworfen haben", lachte sie.
Oh ja...in der Reihe vor uns hatte eine Mutter mit ihren zwei fünfjährigen -geschätzt- Kindern gesessen. Die Mutter war irgendwann eingeschlafen und die Kindern haben ständig irgendetwas auf uns geworfen, bis ich ihnen das Bild einer verstümmelten Leiche unter die Nase gehalten hatte. Danach waren sie erstaunlich still.
Als wir dann den zwischen Stopp in Kairo hatten, war die Mutter erbost zu uns rübergekommen und hatte uns gefragt was das denn sollte.  Wir haben beide grinsend abgestritten, dass wir nicht wussten wovon sie sprach.

Irgendwann kam von Skyla keine Antwort mehr und auch ich döste nach einigen Minuten der Stille weg, bis die Sonne fast hinter dem Horizont verschwunden war und mich das Licht von hellen Straßenlaternen blendete. Ich warf mein Kissen nach Skyla, um sie zu wecken und schlug dann vor, die Stadt ein wenig zu erkunden.

Es dauerte dann keine halbe Stunde, bis wir aufbruchsbereit an der Tür standen und in unsere Stiefel schlüpften. „Bitte versprich mir, das wir uns vom Kreml fern halten. Ich will nicht von noch Ned Regierung gesucht werden", bettelte ich als wir in den Fahrstuhl stiegen. „Ach das wäre doch sicher lustig", scherzte sie und ich dachte an die Szene aus „Mission Imposseble", wo der Kreml in die Luft flog. Das schien mir in diesem Moment garnicht mal mehr so unwahrscheinlich...

Die Straßen der Stadt waren lebendig, und die Lichter erfüllten die Dunkelheit mit einem warmen Glanz. Der rote Platz, den wir auf unserer ersten kleine Spaziergang besucht hatten, war jetzt in ein weiches Licht getaucht und bot einen atemberaubenden Anblick. Ich schnappte die ganze Zeit Gesprächsfetzen auf und gab mir Mühe es zu ignorieren, doch mit Russisch viel es mir irgendwie schwerer als mit englisch.

Wir hatten einige Empfehlungen für Restaurants von Einheimischen erhalten und uns schließlich für eines entschieden, das in der Nähe unseres Hotels lag. Der kurze Spaziergang dorthin führte uns an mehreren irren Straßenkünstlern vorbei. Einer von ihnen spuckte Feuer und jonglierte währenddessen mit brennenden Fackeln.

Im Restaurant angekommen, wurden wir herzlich begrüßt und zu einem noch freien Tisch geführt. Die Einrichtung war elegant, mit traditionellen Elementen, die irgendwie heimisch wirkten. Skyla und ich stöberten in der Speisekarte, die sowohl klassische russische Gerichte als auch internationale Küche bot.

Ich mich wie Skyla für Borschtsch, das russische Nationalgericht, als Vorspeise, gefolgt von Pelmeni, kleinen Teigtaschen gefüllt mit Fleisch, als Hauptgang. Auch wenn ich das alles nicht einmal ansatzweise Schaffen würde, war die Vorstellung toll wieder etwas ordentliches zu essen, anstelle des Flugzeugessens.

Das Essen schmeckte gut und Skyla bestellte sich mit dem Argument, das es das Essen abrunden würde, irgendeinen Wodka. Ich sah schon kommen wie ich sie zurück tragen musste.

Nachdem wir uns den Bauch vollgeschlagen hatten und einfach nur noch schlafen wollten, kam uns die Luft draußen besonders kühl und unangenehm vor. Die Straßen waren immer noch belebt, und wir genossen den Rückweg trotz der Kühlen Luft. Auf dem Weg zum Hotel letzte Skyla uns am Kreml vorbei, was sie zu hundert Prozent mit voller Absicht machte.

Im Hotel angekommen, stiegen wir in den Aufzug und fuhren in das obere Stockwerk, wo sich unser Zimmer befand. Ich schloss die Tür auf und streifte noch in gleichen Atemzug meine Stiefel ab.

Wir zogen uns noch schnell um, bevor wir uns einfach tot in unsere Betten fallen ließen und uns in die Decken einkuschelten. Ab da dauerte es nicht lange und ich war eingeschlafen.

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