Club (40) ༄

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Am nächsten Tag wachte ich bereits mit einer gewissen Anspannung auf. Auch wenn Skyla und ich uns auf dem Hinflug ausgiebig mit dem Ablauf der Mission beschäftigt hatten, konnte keiner von uns beiden wirklich entspannt sein.

Wir saßen grade in unserem Hotelzimmer im City Hotel 1905, das in die rötlichen Farben des späten Nachmittagslichts getaucht war. Gleich würden wir uns auf den Weg in die Unterwelt machen. Unter diesem Hotel gab es Katakomben artige Gänge, zu denen nur S.H.I.E.L.D- Mitglieder Zutritt hatten, da dieses ganze Hotel in gewisser Weise zu S.H.I.E.L.D gehörte und kontrolliert wurde, wer in diesen Bereich vordrang.

Ich starrte auf unsere Ausrüstung, die aus Mikrofonen, Mini-Kameras, einem Laptop und verschlüsselten Kommunikationsgeräten bestand. Das alles würde uns hoffentlich zu einem Erfolg führen und dafür sorgen neue Informationen zu bekommen.

Wir hatten eine halbe Stunde Zeit, bis wir uns mit einigen unserer S.H.I.E.L.D-Kollegen in den Katakomben treffen würden. In dieser Zeit wollten wir die letzten Details besprechen und sicherstellen, dass wir auch wirklich gut vorbereitet waren.

Skyla und ich hatten bereits Pläne ausgearbeitet, wie wir uns in den Katakomben bewegen würden, welche Bereiche wir erkunden wollten und wie wir die Informationen sicherstellen würden. Wir kannten die Risiken, die mit dieser Mission verbunden waren, und wir waren bereit -so gut wie- alles zu machen, um Scorpien um die Ecke zu bringen. Ich betete nur, dass nicht wir es am Ende wahren die abkratzten.

Wir schauten uns an und wussten, dass es Zeit war, uns auf den Weg zu machen. Die russischen Katakomben waren ein weit verzweigtes und gefährliches Labyrinth, das sich unter der Stadt erstreckte. Und in diesem Hotel befand sich mit einer der einzigsten, verhältnissmäßig, ungefährlichsten. Die Tunnel waren vermutlich feucht, kalt, dreckig und natürlich dunkel. Also nicht der angenehmste Berlin für ein Treffen mit Kollegen.

Wir zogen unsere warmen Jacken und Schals an und machten uns auf den Weg zur geheimen Treffpunkt in den Katakomben. Unsere Shield-Kollegen warteten bereits auf uns, und wir begrüßten uns leise, ohne Worte zu verschwenden. Die Stimmung war angespannt und hier und da bekam man einen komischen Blick, aber wir wussten, dass wir uns gewissermaßen aufeinander verlassen konnten.

In den nächsten 30 Minuten besprachen wir unsere Pläne, teilten Informationen und überprüften erneut unsere Ausrüstung. Unsere Kollegen kannten die Risiken und die Bedeutung der Mission. Vermutlich hätten einige uns gerne noch mehr geholfen, als mit uns Stadtkarten zu Büffeln, aber es war nicht ihre Mission und wäre teilweise hinderlich.

Nachdem alle Details besprochen und die letzten Vorbereitungen getroffen waren, verabschiedeten wir uns von unseren Kollegen.

Skyla und ich machten uns auf den Weg, durch das Labyrinth an Gängen zurück zum Hotel, um unsere Sachen zu packen und uns zu verkabeln. Wir waren länger unten in den Gängen gewesen als geplant, da wir eine Falsche Abzweigung genommen hatten und uns verlaufen hatten. Deswegen bliebt uns nur noch eine knappe Stunde, bis wir los mussten.

Bevor wir unsere Ausrüstung in die Taschen packten, kontrollierten wir noch mal alles. „Das die Kamera nen Kratzer hat ist egal oder?", fragte Skyla und fuhr über eine kleine Kerbe im Kamera Gehäuse. „So lang's nicht die Linse ist."
Ich befestige eine Knopfkamera an meinem Oberteil und setzte eine Brille auf, in der ebenfalls eine Kamera und ein Mikrofon eingebaut waren. Den Schalter der die Aufnahme auslösen würde nahm ich in die Hand. „Ok dann testen wir das Schätzchen mal", murmelte ich und drückte den Auslöser. „Siehst du alles?" „Klar und deutlich", Skyla sah auf ihr Handy Display, auf dem die Kamera Aufnahmen der Brille gezeigt wurden. „Warum hast du mir nie gesagt das ich so komisch aussehe, wenn ich aufs Handy schaue?", witzelte sie und versuchte so meine Anspannung zu mindern. Ich gab kein Antwortet und beendete die Aufnahme wieder.

~~~

Die Sonne war bereits untergegangen, als wir uns auf den Weg zum ominösen Stripclub machten. Es war ein Ort, den man nicht in den Reiseführern finden konnte, aber unsere Mission erforderte es, dorthin zu gehen. Das Ziel war, Informationen über "Scorpien" zu sammeln. Wir hatten gehört, dass in diesem Club Leute aus ihrem Umfeld heute Abend verkehrten.

Um unser Unterfangen so unauffällig wie möglich zu gestalten, waren wir bereits eine halbe Stunde früher vor Ort. Die kalte Moskauer Nacht umhüllte uns, als wir uns in der Nähe des Clubs versteckten. Wir trugen beide winzige Kameras und Mikrofone an unserem Körper, damit wir die Ergebnisse später genauer aufwerten konnten.

Wir warteten, während die Zeit langsam verstrich, und die Straße vor dem Club wurde belebter. Die Menschen, die sich auf den Weg in die Bar machten, trugen teuer aussehende Kleider und unterhielten sich mit gedämpften Stimmen. Wer hier billig gekleidet aussah kam nicht rein, geschweige denn in die Nähe des Eingangs. Es war ein Elite Club.

Endlich war es soweit, und die Tür des Stripclubs öffnete sich. Der pulsierende Bass und gedämpfte Musik drangen nach draußen, als die ersten Gäste eintraten. Wir schlossen uns unauffällig einer Gruppe Frauen an, die sich gerade über ihre Unterwäsche unterhielten, als wir durchgewinkt wurden.
Kaum waren wir über die Türschwelle getreten, schlug uns warme, stickige Luft entgegen, die von den Bass Klängen bebte.
Die Wände waren in rotes und goldenes Licht getaucht, und die Bühne war von einem Samtvorhang verhüllt. Die Stripperinnen in der Mitte des Raumes hatten sich bereits ihre Opfer gesucht, die nun voll unter ihrem Bann standen.
Obwohl der Club erst vor einer halben Stunde wieder geöffnet hatte, konnte man kaum noch einen Schritt gehen, ohne mit jemanden zusammen zu stoßen.

Ich scannte den Raum nach verdächtig wirkenden Leuten ab, was durch hervortretenden Nebel deutlich erschwert wurde.
Wir hatten Glück, als wir sahen, wie sich eine Gruppe von Personen in einer Ecke des Clubs versammelte. Sie schienen ernsthafte Gespräche zu führen. Genau das was wir suchten. Ich drehte mich etwas mehr in meine Richtung, damit sie durch die kleine Brille in der Kamera eingefangen wurden und wir später ihr Gespräch rekonstruieren konnten.

Mit der Zeit waren wir näher an die Gruppe herangetreten, um sicher zu gehen, dass es nicht die falschen waren, doch als einer sich die Ärmel hochkrempelte und einen tätowierten Skorpion entblößte, gab es keinen Zweifel mehr.
„Rekruten...Jet...Alaska..."
Es war schwer zu verstehen, worüber sie sprachen, da die Musik und das Stimmengewirr im Club überwältigend waren. Und der schwere Akzent im Russisch des Mannes machte es nicht gerade einfacher.

Mein schneller Herzschlag hatte sich mit der Zeit dem Beat der Musik an gepasst und meine Wachsamkeit geriet, nach mehreren Stunden, durch aufdringliche Typen leicht ins wanken. Der Club füllte sich zunehmend und wir verzogen uns gelegentlich an die Bar, um Getränke zu ordern, damit wir den Anschein bewahrten, nur gewöhnliche Gäste zu sein, die die Vorstellung auf der Bühne genossen.
Ich rührte meine Drinks nicht an sondern kippte den Inhalt jedes Mal in einen äußerst praktisch stehenden Blumentopf. Die Pflanze tat mir nach dem sechsten Glas schon ein wenig leid.

Nach Stunden des Wartens und Lauschens beschlossen wir, den Club zu verlassen. Die Informationen, die wir gesammelt hatten, würden später gründlich analysiert werden müssen, um mehr über den Plan von Scorpien herauszufinden. Wir deaktivierten unsere Mini-Kameras und Mikrofone und verließen den Club, als ob wir einfach nur genug von den perversen hatten.

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