Prolog
>>10 Minuten noch. Dann haben wir endlich frei.<< flüsterte mir Darian zu. Ich musste grinsen.
>>Ich freue mich schon darauf.<< antwortete ich ihm.
Seit einem Jahr waren wir beide zusammen und Darian hatte den heutigen Tag von vorne bis hinten geplant, um unser 1-Jähriges gebührend zu feiern.
>>Was gibt es denn da zu flüstern Talia?<< schimpfte auf einmal meine Biologielehrerin los.
Natürlich wurde immer nur ich angemeckert. Irgendwie hat es die alte Schreckschraube auf mich abgesehen und ich hatte keine Ahnung warum. War ich mal unhöflich gewesen? Habe ich sie vielleicht mal beleidigt? Keine Ahnung.
>>Es tut mir leid Frau Schneider. Das wird nicht wieder vorkommen.<< murmelte ich also, um sie zu beruhigen. Aber anscheinend war das noch nicht genug.
>>Bis morgen werden Sie einen Aufsatz über den Einfluss von Medikamenten auf den menschlichen Körper schreiben.<<
>>Aber Frau Schneider-<<versuchte Darian mir zu helfen.
>>Kein aber. Wenn Sie beide nicht sofort ruhig sind, werden sie nach der Schule eine Stunde nachsitzen.<<
Das saß. Keinesfalls konnten wir heute Nachsitzen. Wir hatten ja nach der Schule schon was vor. Deswegen gaben wir klein bei und die Alte fuhr mit dem Unterricht fort.
Nach einer gefühlten Stunde klingelte es dann auch mal endlich und wir konnten unsere Sachen einpacken.
>>Alles okay Talia?<< fragte Darian mich mitleidig.
>>Wenn du willst können wir auch erst heute Nachmittag-<<
>>Nein. Das kommt nicht in Frage.<< schnitt ich ihm das Wort ab.
>>Du hast alles schon geplant. Ich schreibe den Aufsatz einfach heute Abend.<<
>>Na gut, aber dann helfe ich dir dabei. Schließlich habe ich ja auch daran Schuld, dass du diesen Aufsatz schreiben musst.<< beschloss Darian und ich wunderte mich mal wieder, warum ich so einen netten Freund abbekommen hatte.
>>Danke.<< ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und gab ihm einen flüchtigen Kuss.
>>Immer wieder gerne.<< antwortete er und wir grinsten uns gegenseitig an. Was würde ich bloß ohne ihn machen?
Mittlerweile waren wir schon auf dem Schulhof angekommen und steuerten auf die Fahrradständer zu, als wir eine Schlägerei bemerkten.
>>Guck mal da.<< sagte ich zu Darian und zeigte mit meinem Zeigefinger auf den Autoparkplatz, auf dem sich schon viele Schaulustige angesammelt hatten.
>>Ich hab's schon gesehen.<< murmelte er und wechselte in Richtung Parkplatz.
>>Warte Darian. Das ist zu gefährlich. Wir sollten uns lieber nicht in Gang Angelegenheiten einmischen.<<warnte ich ihn. Denn alle Prügeleien hier auf der Schule waren von einer Gang angezettelt worden.
>>Wir können doch nicht einfach zu sehen, wie-<< er zog scharf die Luft ein.
>>Scheiße. Die haben ein Messer!<< schrie ich hysterisch. Doch Darian rannte los, um dem Jungen, der angegriffen wurde, zu helfen.
Als Darian fast auf dem Parkplatz angekommen ist, rannte ich ihm hinterher.
>>Scheiße, Scheiße, Scheiße.<<murmelte ich vor mich hin.
Mein Freund versuchte sich inzwischen durch die Traube aus Leuten zu drängeln und mir sackte das Herz in die Hose. Fünf gegen Zwei. Da hat man doch keine Chance. Und die Gang ist außerdem noch bewaffnet!
Ich rannte noch schneller und kam gerade rechtzeitig an, um zu sehen, wie ein blonder Junge seinem Opfer, das schon auf dem Boden zusammengebrochen war, einen Tritt in den Bauch verpasste. Der Angegriffene schrie auf und verdrehte schmerzverzerrt die Augen. Doch das reichte dem Blondhaarigen noch nicht. Er nahm sein Messer und schnitt dem Jungen in den Arm. Doch als ich sah, wie Darian einschritt, gefror mir das Blut in den Adern. Er holte aus und verpasste dem Jungen mit dem Messer einen Kinnhaken. Worauf der Junge zusammensackte.
Diese Aktion hatte jedoch den Zorn der anderen vier Gang-Mitglieder geweckt, die vorher nur zugesehen hatten. Sie gingen auf Darian zu, welcher aber mit dem Rücken zu ihnen hockte, da er dem Verletzten hochhelfen wollte, und sie somit nicht sehen konnte.
Ein Junge mit einer braunen Lederjacke zog ihn am Kragen hoch, drehte ihn zu sich und gab ihm eine Backpfeife. Dann holte ein Nächster aus und schlug ihm mit voller Wucht ins Gesicht . Daraufhin fiel Darian nach hinten um und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf und bewegte sich nicht mehr.
>>Darian.<< schrie ich und bahnte mir einen Weg aus der Menge der schaulustigen Schüler. Ich rannte zu meinem Freund und fiel vor ihm auf die Knie. Doch als ich sah, wie sich eine Lache aus Blut um seinen Kopf ausbreitete, konnte ich nicht anders als die brutale Gang anzuschreien, aber diese haben den Ernst der Lage schon bemerkt und waren gerade dabei wegzulaufen. Auch ein paar der Schüler liefen los, jedoch in Richtung Schule.
Allerdings bekam ich das gar nicht richtig mit, da ich mich nicht mehr bewegen konnte. Ich konnte einfach nichts mehr machen. Zu tief saß der Schock und die Angst den Menschen zu verlieren, den ich am meisten liebte.
Doch als der Krankenwagen endlich ankam, war es schon zu spät.
Ich hatte ihn verloren.
Ich hatte Darian verloren.
Er war tot.
Und ich wusste das das meine Schuld war.
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(816 Wörter)
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