4 | der schönste mensch, der mir je begegnet ist | harry

vibe des kapitels: all night- lauren jauregui, steve aioki

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Komplett paralysiert stand ich einfach nur da und sah den schönsten Mann der Welt an.

Nein, wirklich. Der schönste Mann der Welt stand auf meiner Geburtstagsfeier auf der Bühne.

Ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Er trug einen sehr taillierten Anzug, der einfach nur umwerfend aussah, war relativ klein und hatte eine verwuschelte, aber trotzdem perfekte Frisur. Und er schien mir direkt in die Seele zu blicken.

Und er sang.

Er sang.

Ich wusste irgendwie nicht mehr richtig wie man atmete. Was löste dieser Typ nur plötzlich in mir aus? Ich nahm überhaupt nichts mehr war, außer ihm, außer dem Song, den er sang, außer dem tiefen Wunsch diesen Jungen kennenzulernen.

Wie ironisch, dass er ausgerechnet diesen Song sang. Wenn ich doch derjenige war, der seine Augen nicht von ihm nehmen konnte.

Aber er sah auch die ganze Zeit nur zu mir. Als würde er nur für mich singen. Ich war wie verzaubert. Und der Song viel zu schnell vorbei.

Erst lächelte der Typ, einige der Gäste applaudierten sogar (das war bei den vorherigen Leuten die gesungen hatten nicht passiert), dann sah er sich panisch um. Ich runzelte die Stirn.

Er nickte nochmal, warf mir einen langen Blick zu und verließ die Bühne dann. Ich musste unbedingt mit ihm sprechen. Doch er drückte sich schnell zwischen den Menschen hindurch, Richtung Aufzug.

Sofort setzte ich mich in Bewegung, um ihm zu folgen, doch Taylor hielt mich zurück.

„Wo willst du hin?", fragte sie leicht verwirrt und lächelte.

„Ich bin gleich wieder da", sagte ich statt auf ihre Frage zu antworten und zog meinen Arm aus ihrem Griff.

So schnell ich konnte, ohne dass es unhöflich gewirkt hätte schob ich mich an den Menschen vorbei, die mir im Weg standen und sah wie sich Aufzugtüren gerade schließen wollten. Ich rannte los und schaffte es gerade noch in den Fahrstuhl zu springen. Die Türen gingen wieder auf und der Typ starrte mich so lange einfach überfordert an, bis sie sich langsam schlossen.

„Hi", sagte ich dann etwas atemlos.

Er blinzelte nur und ich sah ihn schlucken.

„Ich bin Harry und du bist der schönste Mensch, der mit je begegnet ist."

Verblüfft starrte der Typ mich an.

„Willst du mich verarschen?", fragte er dann und ich runzelte nur die Stirn.

„Was...nein, ich-"

„Das ist gruselig."

Mist. In meinem Kopf hatte es nicht so creepy gewirkt. „Ähm...ich wollte nicht irgendwie..."

„Ich wollte dir vor zehn Minuten genau das Gleiche sagen", unterbrach er mich. „Na ja fast, ich glaub ich hatte es in meinem Kopf ein bisschen anders formuliert. Aber das ist doch...wow."

Sein Gesichtsausdruck war wirklich geschockt. „Kannst du Gedanken lesen?"

Ich lachte leise, runzelte aber selber die Stirn. „Nein."

„Ich bin Louis", sagte er dann einfach, hielt mir die Hand hin und lächelte langsam. „Und ich ähm...danke, aber ich finde du bist bei Weitem schöner."

Ich ergriff seine Hand, sah ihm in die Augen und lächelte zurück. „Hi Louis. Und...danke auch."

Mit dem Kontakt unserer Hände schlug mein Herz sofort schneller. Heilige Scheiße, was machte dieser Junge mit mir? Ich hatte ihn vor zehn Minuten zum ersten Mal gesehen und hörte jetzt schon Hochzeitsglocken.

Viel zu lange hielt ich seine Hand fest, aber er machte genauso wenig Anstalten loszulassen und erst als die Türen des Fahrstuhls mit einem leisen Geräusch auseinanderglitten schienen wir beide uns zu besinnen und ließen uns los.

„Ja, ich...ich geh dann", meinte Louis und verließ den Fahrstuhl.

Ich folgte ihm und als er es merkte, drehte er sich zu mir um und lächelte.

„Willst du mitkommen?"

„Wohin?"

Er zuckte nur mit den Schultern. „Mal sehen."

Ich wollte. Oh und wie ich wollte. Aber ich konnte leider nicht einfach meine Geburtstagsfeier verlassen.

„Äh..." Ich schluckte. „Ich kann leider nicht, ich muss wieder hoch."

Er nickte leicht enttäuscht. „Okay, schade. War auf jeden Fall nett dich kennenzulernen, Harry." Und damit lächelte er nochmal und drehte sich zum Ausgang.

„Ja...", meinte ich und sah ihm dabei zu wie er sich immer weiter von mir entfernte.

„Warte!"

Er drehte sich um. „Ja?"

„Wie heißt du auf Instagram?"

Sofort breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „louist91", antwortete er und biss sich auf die Lippe. „Schreibst du mir?"

Ich nickte langsam, komplett eingenommen von seinem Blick.

Er grinste. „Versprochen?"

Ich lächelte und nickte. „Versprochen."

Lächelnd drehte er sich um und ich sah ihm dabei zu, wie er das Gebäude verließ.

Kurz stand ich einfach nur da und versuchte mich zu sammeln. Was zur Hölle? Wieso fühlte ich so heftig durch diesen Typen? Ich meine, ich wusste gerade mal seinen Vornamen und hatte das Gefühl mir sicher zu sein gerade die Liebe meines Lebens kennengelernt zu haben.

Ich schüttelte den Kopf und versuchte das Lächeln aus meinem Gesicht zu bekommen. Oder das Kribbeln, was ich fühlte seit er meine Hand berührt hatte. Aber es klappte nicht.

Also drehte ich mich einfach um und fuhr wieder nach oben, wo ich schon erwartet wurde.

Sofort war ich an Taylors Seite, damit mein Vater nicht meckern konnte und ließ dann die Reden darüber wie groß ich doch geworden war über mich ergehen. Auch wenn mich das hier alles nervte und ich wirklich fand roter Lippenstift stand Taylor einfach nicht, sie sollte mal aufhören den immer zu tragen...dank Louis war irgendwie alles erträglich. Für heute würde niemand mir meine gute Laune noch wegnehmen können.

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harrystyles: hi.

louist91: scheiße.

Ich runzelte die Stirn. Ich hatte eigentlich mit was Netterem gerechnet. Wie wäre es mit einer ganz normalen Begrüßung?

Ich wollte gerade nachfragen, da sah ich, dass Louis schrieb. Also wartete ich.

louist91: du bist harry styles?

Ich biss mir auf die Unterlippe. Was sollte das denn jetzt bedeuten?

harrystyles: ähm. ja?

Während Louis antwortete griff ich nach einem Stück Schokolade, von einer Tafel die irgendjemand mit geschenkt hatte und steckte es mir in den Mund.

louist91: das t in meinem usernamen steht für meinen nachnamen

louist91: t wie tomlinson.

Ich hörte auf zu kauen.

Nein. Bitte nicht.

harrystyles: du...fuck ernsthaft?

louist91: yup.

Verzweifelt ließ ich mein Handy sinken. Louis...Tomlinson. Aka Louis, der mit Nachnamen so heißt wie die Familie, die meine Familie seit Jahrhunderten hasste.

harrystyles: und jetzt?

louist91: ähm

louist91: gute frage

louist91: irgendwie wollte ich dich nämlich wiedersehen

Sofort schlug mein Herz schneller.

harrystyles: also...

louist91: also...?

louist91: also schleichst du dich raus?

harrystyles: louis, wir haben fast vier uhr nachts

louist91: na und?

harrystyles: hm

louist91: WARTE MOMENT

harrystyles: was denn? warum schreist du so?

louist91: mir ist gerade aufgefallen, dass ich heute auf harry styles' geburtstagsfeier war.

louist91: das heißt ich war auf DEINER geburtstagsfeier.

louist91: DAS HEISST DU HAST GEBURTSTAG

harrystyles: na ja technisch gesehen nicht mehr, es ist schon nach mitternacht

louist91: wow du klugscheißer

harrystyles: :)

louist91: alles gute :))))

harrystyles: danke

louist91: jetzt hast du leider keine andere wahl

harrystyles: was?

louist91: jetzt musst du dich leider rausschleichen damit wir uns heute noch sehen und ich dir persönlich gratulieren kann

harrystyles: und wie soll ich das machen? wir haben ungefähr 50.000 security angestellte in der lobby

louist91: der fakt, dass ihr überhaupt eine lobby habt...

harrystyles: jetzt tu mal nicht so als hättest du keine. ihr wohnt in genauso einem hochhaus.

louist91: touché.

harrystyles: okay, also ich schleiche mich irgendwie raus und warte auf den stufen auf dich.

louist91: perfekt. :)

harrystyles: dann bis gleich.

louist91: ja. bis gleich geburtstagskind.

Ich musste breiter lächeln als jemals zuvor in meinem Leben. Zumindest fühlte es sich so an. Ich weiß es war nur harmloses Flirten und ich kannte Louis nicht, aber er ließ mich jetzt schon Dinge fühlen, die ich nie für möglich gehalten hätte.

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„Harry, was machst du da?"

Ich zuckte erschrocken zusammen als plötzlich Gemmas Stimme hinter mir ertönte. Ich drehte mich um und sie sieht mit zusammengekniffenen Augen in das Licht des Fahrstuhls.

Sie trug ihren Schlafanzug und hatte ihre Haare in einem unordentlichen Dutt zusammengebunden.

„Himmel, Gems, du hast mich zu Tode erschreckt."

„Warum bist du noch wach?" Sie fuhr sich durchs Gesicht und gähnte. „Ich wollte nur eben auf Toilette und weil mein Bad gerade gestrichen wurde muss ich das Gästebad benutzen. Und dann treff ich dich hier, komplett angezogen. Wir haben vier Uhr nachts oder so..."

„Ja, ich weiß. Aber äh...ich wollte nochmal an die frische Luft. Das war ganz schön viel heute."

„In dem Outfit?"

Ich sah an mir runter. Ich trug einen schwarzen Pulli, schwarze Jeans und schwarze Schuhe. Zusammen mit meiner schwarzen Mütze sah das vermutlich tatsächlich aus als würde ich ein Museum ausrauben gehen.

„Äh...Ja? So ziehe ich am wenigsten Aufmerksamkeit auf mich."

„Bist du sicher?"

Ich biss mir auf die Unterlippe. Vielleicht hatte sie ja Recht und zu unauffällig war wieder auffällig?

Ich zuckte einfach mit den Schultern.

„Na gut." Gemma schien zu müde zu sein, um mich irgendwie aufhalten zu wollen. „Aber mach keine Dummheiten."

„Promise." Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand im Fahrstuhl. Sie schüttelte nur den Kopf, machte sich auf den Weg ins Gästebad und die Türen schlossen sich.

Auf dem Weg nach unten betete ich, dass wegen der Gala heute einfach alle am schlafen waren und nur ein paar Security Angestellte noch da waren. In diesem Haus wohnten nämlich nicht nur wir, sondern auch das gesamte Personal.

Unten angekommen war das Licht tatsächlich aus. Nur ein paar Nachtlampen waren an, von draußen drang das Licht der Straßenlaternen durch den gläsernen Eingang und die Notausgänge waren beleuchtet. Aber ich schien Glück zu haben, denn ich sah tatsächlich nur das blinkende Lämpchen, das zeigte, dass die Alarmanlage eingeschaltet war und keine Menschen in der Lobby.

Ich musste jetzt nur noch einen Weg rausfinden, ohne dass es getreckt wurde. Denn wenn ich jetzt einfach den normalen Ausgang benutzen würde und mit meinem Fingerabdruck die Alarmanlage ausstellen, beziehungsweise für ein paar Minuten deaktivieren würde könnte mein Vater das morgen sehen.

Ich wusste aber, dass hier irgendwo ein Notausgang sein musste, aus dem man ohne Aufsehen zu erregen rauskam.

Ich drückte also vorsichtig die Klinke zur Tür hinter der Rezeption (ja. Rezeption. Keine Ahnung warum unser Haus aussah wie ein fucking Hotel) runter und atmete auf als ich nichts hörte.

Dann sah ich tatsächlich ein grünleuchtendes Schild über einer Tür hängen. Da ich kein Schild fand, das irgendwie auf einen Alarm oder Ähnliches hinwies drückte ich mit zusammengekniffenen Augen erst die Klinke runter und dann die Tür auf. Und es passierte wirklich nichts.

Erleichtert atmete ich auf, griff nach dem Türstopper, der neben mir auf dem Boden lag, legte ihn in die Tür und trat in die kühle Nachtluft.

Dann lief ich uns Haus herum, da ich an der Hinterseite rausgekommen war und blieb vor der Treppe die runter auf den Gehweg führte erstmal stehen. Ich holte kurz mein Handy aus der Tasche, um zu sehen ob Louis mir noch was geschrieben hatte (hatte er nicht) und seufzte dann.

War das was ich hier tat dumm? Ich meine, Louis und ich konnten eh nicht zusammen sein. Unsere Familien hassten sich. Meine Eltern würden dafür niemals ihren Segen geben, seine Eltern würden mich vielleicht umbringen und...scheiße, ich könnte nicht mal Zayn davon erzählen.

Zayn war zwar technisch gesehen kein Teil meiner Familie, aber wir waren zusammen aufgewachsen, sein Vater war der beste Freund meines Vaters und er hatte diesen Hass auf die Tomlinsons richtig verinnerlicht. Keine Ahnung warum. Außerdem...scheiße, das fiel mir jetzt erst auf. Er meinte immer er ginge mit dem Sohn von denen zur Schule.

Das heißt...Louis und er waren auf einer Schule.

Und er mochte Louis nicht. Wirklich nicht. Keine Ahnung warum, aber sie schienen sich die ganze Zeit zu streiten.

Außerdem kannte ich Louis ja eigentlich gar nicht...dass ich so für ihn fühlte obwohl ich ihn nicht kannte war komisch. Vielleicht sollte ich das Ganze wirklich einfach lassen.

Ich stöhnte leise auf und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. Warum musste Louis verdammt noch mal ein Tomlinson sein?

„Das frag ich mich auch, seit ich deinen Instagramnamen gesehen habe", ertönte eine Stimme und ich fuhr hoch und erblickte Louis, der am Fuß der Treppe stand und leicht amüsiert zu mir hochsah.

„Äh...hab ich das laut gesagt?", fragte ich verwirrt und er lachte leise.

„Ja, hast du." Dann grinste er. „Kommst du?"

Ich lächelte zu ihm runter und lief dann übermütig die Stufen runter. Er sah gut aus. Der Anzug hatte ihm zwar fabelhaft gestanden, aber so in Jeans und T-Shirt gefiel er mir fast noch besser.

„Hi", lächelte er als ich vor ihm stand und sofort waren alle Bedenken, die ich gehabt hatte waren über Bord geworfen.

„Hey."

Er hatte irgendetwas hinter seinem Rücken was er jetzt nach vorne holte. Es war eine Serviette mit einem Brownie worin eine Kerze steckte. Er holte ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche und zündete sie an. „Alles Gute", meinte er und ich musterte ihn gerührt.

„Wo hast du den denn jetzt noch herbekommen?"

Louis grinste. „Aus der Küche geklaut. Wünsch dir was!" Er hielt die Kerze vor mein Gesicht und ich lächelte, schloss die Augen und pustete die Kerze aus. Und natürlich wünschte ich mir auch was.

Ich machte die Augen wieder auf und sah in Louis' wunderschönes Gesicht. „Krieg ich die Hälfte?"

Ich lachte leise. „Natürlich. Aber du hast dich bestimmt für dich selbst eh auch einen geklaut, oder?"

„Psht." Er legte den Finger auf die Lippen. „Das muss niemand wissen."

Wir teilten den Brownie, ich steckte die zerknüllte Serviette in meine Hosentasche und Louis nahm die Kerze.

„Na kommen Sie Mr. Styles", sagte er dann, machte eine einladende Handbewegung und öffnete die Tür eines Autos, das neben uns geparkt hatte.

„Du kannst Auto fahren?", fragte ich überrascht, weil ich davon ausgegangen war, dass er eher einfach einen Fahrer hatte. Hatte ich schließlich auch.

Er nickte. „Hatte einen riesigen Streit mit meinem Vater deswegen", meinte er und verdrehte die Augen. Dann zuckte er mit den Schultern. „Aber als ich den Führerschein dann hatte hat er mir trotzdem ein Auto gegeben.

Ich lächelte und stieg dann ein.

Louis ließ sich auf den Fahrersitz fallen und wir zogen fast synchron die Türen zu. Als er den Motor startete kam leise Musik aus den Boxen und ich schnallte mich an und blickte fragend zu ihm.

„Wo geht's denn hin?", wollte ich wissen und Louis warf mir nur einen Blick zu, fuhr auf die Straße und lächelte.

„Wo immer du hinwillst."


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lol sorry, das gleiche wie letzte woche, ich hab fast vergessen zu uploaden haha

aber keine sorge, ich hab mir jetzt eine erinnerung erstellt, werde es also nicht mehr vergessen.

hab morgen wieder schule...gar keine lust. :/

aber wie gehts euch so?

und wie gefällt euch das kapitel? was haltet ihr von der ersten larry-interaktion?

💕

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