17 | weil ich schwul bin | louis
vibe des kapitels: pan!c - audrey mika
_____
Harry: Guten Morgen, Lou :)
Harry: Sitze jetzt im Flieger, bin also erstmal nicht erreichbar.
Harry: Ich vermisse dich jetzt schon.
Lächelnd sah ich auf das Display meines Handys und biss mir auf die Unterlippe. Es war bestimmt das siebte Mal, dass ich mir heute Harrys Nachrichten durchlas, aber ich konnte auch einfach nicht aufhören.
Ich liebte diesen Jungen wirklich.
„Okay, Louis, ich hau dann ab, ja? Maya und ich fahren dieses Wochenende ja weg, ich muss noch packen", verabschiedete Liam sich und ich nickte und sah kurz von meinem Handy hoch.
„Ja, viel Spaß euch, wir sehen uns Montag."
Es war Freitag und die letzte Stunde endlich um, deshalb leerten sich die Gänge nach und nach. Und auch Liam schien sich auf den Weg machen zu wollen. Ich freute mich für ihn. Er würde das ganze Wochenende in irgendeinem Hotel verbringen, mit dem Mädchen, das er liebte.
Was ich doch nur geben würde genau das Gleiche mit Harry machen zu können. Ich unterdrückte ein Seufzen.
Liam lächelte nochmal, dann war er weg und ich legte mein Mathebuch in meinen Spind und schlug dann abwesend die Tür zu. Ich entschied Harry mal zu antworten, er würde ja auch keine Ewigkeiten im Flugzeug sitzen.
Doch genau in dem Moment, in dem ich einfach ein simples ich liebe dich tippte, rief jemand meinen Namen und ich zuckte zusammen und sperrte reflexartig mein Handy.
Ich hob den Blick und sah Niall auf mich zukommen. Mit seinem Rucksack über einer Schulter und der Hand in der Hosentasche sah er wieder mal so mühelos lässig aus, es war zum beneiden.
„Hey", sagte ich und zwang mich zu einem Lächeln.
Niall sah aber ernst aus und ich runzelte die Stirn. „Was ist los?"
„Ääh, Louis", sagte er. „Können wir mal reden?"
Sofort schoss mein Puls in die Höhe. Hatte er irgendetwas herausgefunden? War ich in Schwierigkeiten?
Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und sah ihn nur an. „Ähm...ja klar, okay."
„Nicht so auf dem Gang." Niall griff nach meinem Arm und ich stolperte ihm hinterher in den nächstbesten offenen Klassenraum. Er blieb stehen, ließ mich los und sah mich dann einfach an. Ich biss mir auf die Unterlippe und lehnte mich ans Pult hinter mir.
„Niall, was gibt's?", fragte ich, als mir sein Starren zu blöd wurde und er seufzte.
„Okay", sagte er, setzte sich auf den Tisch mir gegenüber, stellte seinen Rucksack neben sich ab und sah mich dann wieder geradeheraus an. „Was ist mit dir los?"
Ich runzelte die Stirn. „Was meinst du?"
„Louis, verkauf mich nicht für blöd. Ich bin dein bester Freund. Ich kenne dich." Niall sah wirklich ein bisschen genervt aus.
Er hatte also doch nichts herausgefunden. Er war nur noch skeptischer geworden.
Ich kratzte mir im Nacken und seufzte. „Niall", fing ich an und stockte dann wieder, denn ich wusste nicht was ich sagen wollte. Es war ja nicht so, dass ich es absichtlich vor ihm geheimhielt. Ich hatte keine andere Wahl.
„Was?", fragte Niall und spannte seinen Kiefer an. „Du redest nämlich überhaupt nicht mehr mit mir, Louis."
„Okay, das stimmt nicht."
„Doch", sagte Niall und nickte. „Doch, das stimmt. Und das weißt du ganz genau. Irgendwas ist los, irgendwas ist anders seit den letzten Wochen und ich weiß nicht was." Er zuckte hilflos mit den Schultern.
„Aber es ist auch nicht so als würdest du es niemandem sagen. Wenn ich mich nämlich nur mal wieder frage, warum du dir irgendeine Ausrede einfallen lässt, sagt Liam immer nur ‚gib ihm Zeit' oder ‚gib ihm etwas Luft.'"
Niall schnaubte. „Ich weiß nie mit was du in letzter Zeit immer beschäftigt bist, warum du keine Zeit für uns hast. Dann denke ich, dass du dich vielleicht mit Eleanor triffst, aber dann kriege ich mit, dass sie auf einer Party war oder sowas. Du lässt es nur manchmal so aussehen als hättest du was mit ihr gemacht. Oder sagst ja wenn ich dich frage. Auch wenn es nicht stimmt."
Langsam mischte sich ein wütender Unterton in Nialls Stimme und irgendwie konnte ich es verstehen. Ich war nun mal nicht wirklich nur ehrlich zu ihm gewesen und er war mein bester Freund, das hatte er nicht verdient. Ich sollte es ihm einfach sagen. Er war zwar manchmal wirklich zu dämlich seine Klappe zu halten, aber wenn es um so etwas wichtiges ging...ich vertraute ihm schließlich.
„Louis, was ist denn das Problem?" Niall seufzte und verkrampfte seine rechte Hand um die Tischplatte. „Was kannst du Liam sagen, aber mir nicht? Was ist aus dem keine Geheimnisse geworden? Ich hab dir in den letzten Tagen so oft eine Möglichkeit gegeben mir die Wahrheit zu sagen oder zumindest, dass du nicht drüber reden willst, aber du denkst dir immer nur eine andere Ausrede aus. Das verletzt mich." Er zuckte mit den Schultern. „Und wer weiß, vielleicht hab ich ja nichtmal das Recht dazu...also verletzt zu sein...vielleicht hast du einen perfekt logischen Grund für alles, aber Louis...es tut weh. Und ich will einfach nur wissen was los ist."
Ich sah ihn einfach nur an. Ich konnte das Ganze nicht länger vor Niall geheimhalten. Ich wollte es auch gar nicht. Außerdem konnte ich verstehen, dass es ihn verletzte. Und ich wollte ihm nicht wehtun.
„Louis, vertraust du mir nicht?", fragte er. „Ist das das Problem? Oder...hast du keine Lust mehr auf unsere Freundschaft? Oder geht es dir schlecht und du willst dir mal wieder nicht helfen lassen und lässt deshalb niemanden an dich heran? Oder warum verhältst du dich sonst so? Warum verschweigst du mir alles, gibst mir nur kryptische Antworten, behauptest du stehst auf Eleanor, wenn du es nicht tust? Louis, ich bin nicht dumm, ich sehe, dass du sie nur platonisch magst. Aber wieso dieser ganze Scheiß? Wieso denkst du dir sowas aus, wieso lässt du mich nicht mehr an dich heran? Was ist denn das fucking Problem, warum machst du das alles?" Niall hatte fast schon Tränen in den Augen. Er war irgendwo zwischen sauer, enttäuscht und verletzt und ich hielt es nicht länger aus.
Ich dachte gar nicht mehr darüber nach, mein Mund war eh viel zu schnell. Ich dachte nicht darüber nach wie ich es sagte, dass ich es sagte oder vor allem wo ich es sagte.
„Weil ich schwul bin, Niall", sagte ich. „Okay? Weil ich schwul bin. Das ist das Problem." Ich wich seinem Blick aus und legte die Hände vors Gesicht.
Ich atmete tief durch und Niall setzte gerade an etwas zu sagen, da erklang ein Geräusch.
Sofort fuhren wir beide herum zur Tür.
Ich erhaschte einen kurzen Blick auf eine Person, die sich umgedreht hatte und jetzt mit schnellen Schritten verschwand.
Ich war wie erstarrt, Niall rannte kurz auf den Gang, um nachzusehen ob er es wirklich gewesen war.
Dann kam er zurück in den Klassenraum, sah mich mit dem ernstesten Gesichtsausdruck an, den ich jemals bei ihm gesehen hatte und nickte langsam.
Am liebsten wäre ich in Ohnmacht gefallen.
Stattdessen machten sich meine Beine selbständig und ich rannte einfach weg. Weg von Niall, weg von der Schule, weg von dem Moment, in dem der Mensch, der mich abgrundtief hasste mein größtes Geheimnis rausgefunden hatte.
Zayn.
Zayn wusste Bescheid.
_____
Ich war auf dem Weg zu Eleanor. Ich hatte einfach nicht gewusst wo ich sonst hinsollte. Ich hatte Niall gerade einfach stehen lassen, Harry war Kilometer weit weg und Liam hatte gerade keine Zeit für mich.
Und vielleicht konnte Eleanor mir ja helfen? Wenn sie so tun würde als wäre sie mit mir zusammen...vielleicht...vielleicht konnte ich Zayn irgendwie dazu bringen, dass er glaubte, dass er sich verhört hatte. Oder ich sagte, dass wir nur für ein Theaterstück geübt hatten? Verdammt, Louis, nein, das ist die älteste Ausrede der Welt, das schluckt er nie.
Jedenfalls hatte El schon früher Schluss gehabt und ich hatte sie eben angerufen und einfach nur gesagt, dass ich auf dem Weg zu ihr war, dann hatte ich aufgelegt.
Sie wohnte nicht sehr weit weg von der Schule. In einem ziemlich großen Haus, aber wenn man bedachte was ihre Eltern verdienten, dann war das Haus fast klein. Ich hatte die Calders schon immer dafür gemocht, dass sie (zumindest im Gegensatz zum Rest der Kreise meiner Eltern und meiner Schule und in Relation zu ihrem Vermögen) ziemlich bescheiden lebten. Außer einer Haushälterin hatten sie keine Angestellten und stellten ihre Arbeit hinter die Familie. Das hieß Eleanor war abends nie alleine, ihre Eltern kamen immer relativ früh zurück und sie konnten Zeit zusammen verbringen.
Während ich meine Mum seit Wochen immer nur flüchtig sah.
Ich bog in ihre Straße ein und suchte ihre Hausnummer. Ich war den halben Weg wirklich gelaufen und kam langsam wieder zu Atem.
Dann ging ich durch den Vorgarten und lief die drei Stufen zur Haustür hoch. Das war noch etwas: Sie hatten nicht so unglaublich viele Sicherheitsmaßnahmen.
Ich klingelte und krallte meine Finger in die Ärmel meiner Jacke.
Kurz darauf öffnete sich die Tür.
„Eleanor, du musst mir helfen!", sagte ich statt einer Begrüßung.
Sie sah überfordert aus, schien aber sofort zu erkennen, dass ich extrem ernst war. „Ähm...und...wie?", fragte sie also nur und ich biss mir auf die Unterlippe, schloss kurz die Augen und sah sie dann wieder an.
„Kannst du bitte so tun als wärst du mit mir zusammen?"
Sofort legte sich ihre Stirn in Falten. „Bitte was?"
„In der Schule." Ich wippte unsicher auf meinen Fußspitzen auf und ab. „Kannst du in der Schule bitte so tun als wären wir zusammen?"
Ihr Gesichtsausdruck wurde weicher als sie meine Unsicherheit sah, auch wenn sie die Situation nicht zu verstehen schien. Wie denn auch?
„Warum?", fragte sie dann, griff aber tröstend nach meiner Hand. „Was ist los?"
Ich atmete tief ein, sah mich um und dann zurück in Eleanors besorgtes Gesicht.
„El, ich bin schwul", sagte ich dann und spürte wie Tränen in meine Augen traten.
Eleanor blinzelte nur. „Okay", sagte sie, immer noch mit vor Sorge in Falten gelegte Stirn. „Und was ist daran so schlimm?" Sie ließ meine Hand los und legte ihre Hände auf meine Wangen, um mich prüfend anzusehen.
In dem Moment fing ich an zu schluchzen und fiel ihr um den Hals. „Oh Gott, Louis", flüsterte sie und strich tröstlich durch meine Haare.
„Wenn mein Vater das rausfindet zerstört er mein Leben. Und..." Ich schluckte. „Und dann sorgt er dafür, dass ich ihn nie wiedersehen kann und...und und...und dann muss ich irgendwie weg und dann...scheiße, ich liebe ihn doch so sehr, ich kann nicht mehr ohne ihn leben, aber wenn mein Vater dahinter kommt...wenn Zayn..." Mein Puls ging immer schneller, ich redete immer mehr in mich hinein und rang nach Luft, immer weiter in meinem Kopf, aber Eleanor wusste anscheinend was zu tun war. Sie zog mich entschlossen ins Haus, warf die Tür zu und dirigierte mich in die Küche. Ich stand nur da und versuchte ruhig zu atmen, während sie irgendwas nahm und zu mir kam.
„Mund auf", sagte sie bestimmt und ich folgte ihrer Anweisung einfach.
Wenn Zayn...ich konnte es mir gar nicht vorstellen. Mein Vater würde mir Harry wegnehmen. Er würde dafür sorgen, dass ich ihn nie wiedersehen konnte, er würde nicht nur mein, sondern auch sein Leben zur Hölle machen, er würde-
„Hueh", würgte ich, spuckte aus, was auch immer Eleanor gerade in meinen Mund gekippt hatte und begann zu husten. Alles was ich jetzt noch wahrnahm war der widerliche Geschmack auf meiner Zunge. Ich rannte die zwei Schritte zur Spüle, machte das Wasser an und trank etwas direkt aus dem Hahn. Ich spülte meinen Mund aus, hustete noch ein paar Mal und drehte mich dann verstört zu meiner grinsenden Freundin um.
„Bah, Eleanor, was war denn das?", fragte ich verstört.
„Salz", sagte sie und zuckte mit den Schultern.
Ich sah sie noch verständnisloser an. „Ich glaub ich muss kotzen."
„Go ahead, solange du in die Spüle triffst, ist alles gut."
„Warum hast du das gemacht?", fragte ich und trank noch mehr, was auch nichts brachte. Mein Mund blieb salzig. „Das war widerlich."
„Aber es hat funktioniert", sagte sie triumphierend. „Oder bist du noch in deinem Kopf?"
Eine Sekunde starrte ich sie verblüfft an. Sie hatte Recht. Mein Puls hatte sich etwas beruhigt, ich hatte aufgehört zu weinen und meine Gedanken waren nicht mehr so ohrenbetäubend laut.
„Woher...woher wusstest du...?"
Eleanor lächelte und kam näher. „Meine beste Freundin hat ähnliche Attacken", sagte sie. „Und ich bin irgendwann im Internet über diesen Trick gestoßen. Bei ihr hat's funktioniert, dein Gehirn konzentriert sich dann nur noch auf den intensiven Geschmack und du bist komplett abgelenkt."
Ich wusste kurz gar nicht was ich sagen sollte.
„Danke", meinte ich dann.
„Kein Ding." Sie zuckte mit einer Schulter, zog mich zum Tisch und setzte mich auf einen Stuhl. „So. Ich geb dir jetzt was, was den Geschmack neutralisiert und du erzählst mir in Ruhe was los ist." Sie warf mir einen Blick zu und grinste. „Und wer dieser Typ ist, der dir anscheinend so den Kopf verdreht hat."
Ich seufzte, wischte die Tränen weg und lächelte sanft. Harry.
„El, ich hab die Liebe meines Lebens gefunden."
_____
Eleanor hatte mir wirklich geholfen mich zu beruhigen. Es hatte gut getan ihr alles zu erzählen und sie hatte mir wirklich zugehört. Und dann hatten wir hin und her überlegt und am Ende meinte sie zur Not würde sie in der Schule meine Freundin spielen. Aber ich sollte erstmal abwarten und das Wochenende einfach ein bisschen runterkommen. Vielleicht würde Zayn ja auch gar nichts sagen.
Das bezweifelte ich sehr, denn Zayn hasste mich wirklich, aber El hatte es trotzdem geschafft, dass es mir etwas besser ging. Ich stieg in den Aufzug und lächelte der Angestellten neben mir, die wichtig aussehende Akten im Arm trug zu.
Dann drückte ich auf den Knopf fürs Penthouse und gab den Sicherheitscode ein.
Und etwas später, nachdem die Frau ausgestiegen war und der Fahrstuhl seine Fahrt fortgesetzt hatte öffneten sich die Türen bei uns in der Wohnung.
„Wo warst du?"
Ich zuckte zusammen und mein Kopf fuhr zu meinem Vater herum, der neben dem Aufzug stand. Ich runzelte die Stirn.
„Was? In der Schule, ich-"
„Danach! Du hattest nur sechs Stunden."
„Ich-" Ich verließ den Aufzug und ging zwei Schritte nach rechts, um einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen meinen Vater und mich zu bringen. „Ich war noch kurz bei Eleanor."
„Hast du wenigstens gepackt?", fragte er und ich runzelte die Stirn.
„Gepackt? Wofür, was meinst du?"
Mein Vater massierte gestresst seinen Nasenflügel. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?"
Mein Tag war schon scheiße genug gewesen, so eine Auseinandersetzung mit meinem Dad konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen.
„Dad, was meinst du, ich war doch gar nicht viel länger weg, was-"
„Die Messe, Louis William Tomlinson!", sagte mein Vater und seufzte. „Das musst du auf dem Schirm haben. Wir fliegen in einer Stunde."
„Ich..." Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Die Messe auf die Harry dieses Wochenende mit seinen Eltern ging war nicht irgendeine Messe.
Es war die Messe. Die jährliche Pharmamesse, bei der alle aus der Industrie, die irgendetwas von sich hielten, aufzutauchen hatten. Deshalb musste Harry auch mit. Und ich auch, wir flogen jedes Jahr, alle drei.
Wie konnte ich das denn vergessen? Und dann auch noch nicht mal daran denken, wenn Harry darüber redete, wie dumm musste man eigentlich sein?
Ich hatte schlicht und ergreifend keine Sekunde daran gedacht. Dabei hatte mein Vater es sogar vor ein paar Wochen noch erwähnt.
Aber Harry hatte auch nichts gesagt. Er hätte doch wenigstens fragen müssen, ob ich auch kam, oder? Wir waren schließlich jedes Jahr dort und unsere Eltern stritten sich mit Todesblicken.
„Was?" Mein Vater sah mich nur ungeduldig an und verschränkte seine Arme vor der Brust.
„Was ähm...was ist mit Mum?", fragte ich und sah in Richtung des Schlafzimmers meiner Eltern. „Ist sie fertig?"
„Deine Mutter kommt dieses Jahr nicht mit", sagte mein Vater und ich fuhr wieder zu ihm herum.
„Was? Warum nicht?"
„Sie hat legale Angelegenheiten zu klären."
„Legale Angelegenheiten?", fragte ich nach. „Für die Firma?"
Mein Vater nickte.
„Aber das hast du doch bis jetzt immer gemacht. Für die ganzen Anwaltssachen warst immer du zuständig."
„Ja, jetzt kümmert sie sich halt, es ist wichtiger, dass ich auf der Messe bin, ich bin der CEO." Mein Vater schob mich zu meinem Zimmer. „Louis, ich hab nicht ewig Zeit, pack ein paar Sachen zusammen und dann los. Der Schneider hat dir zwei Anzüge aufs Bett gelegt."
„Okay, okay!" Ich hob die Hände in die Luft und verschwand schnell in meinem Zimmer. Ich atmete tief durch und lehnte mich eine Sekunde an die Tür. Ich hatte das Gefühl in den letzten Monaten war es noch viel schlimmer geworden mit meiner Vater. Er war durchgehend gestresst und regte sich über winzige Sachen auf als wären sie der Weltuntergang.
Und jetzt würde meine Mum nicht mal auf die Messe mitkommen. Wir hatten immer wenn Dad auf den ganzen kleineren Treffen und Meetings am Samstag gewesen war den Tag zusammen verbracht. Und sie hatte meine Laune wieder verbessert, wenn mein Vater sie ruiniert hatte, weil ich schon wieder irgendwas falsch gemacht hatte.
Ich musste mich zwingen ruhig zu bleiben. Aber dieser Tag wurde einfach immer schlimmer.
Ich ging zu meinem Bett, auf das Enrique tatsächlich zwei Anzüge gelegt hatte.
Enrique, der mich mit Harry im Aufzug gesehen hatte. Ich holte nochmal tief Luft und ließ meinen Rucksack dann aufs Bett fallen, um mein Handy rauszukramen.
Harry. Harry war der einzige Lichtblick.
Er war der einzige, der mir irgendwie Luft geben konnte.
Louis: hi, ich wollte dir schon viel früher schreiben, aber es ist viel passiert.
Louis: Ich wollte nur kurz sagen, dass ich vollkommen vergessen habe welche Pharmamesse das ist auf die du gehst. Ich komme auch, bin also gleich selber nicht erreichbar, es sei denn Dad hat WLAN im Jet einbauen lassen, das hatte er zumindest vor. Vielleicht können wir uns ja irgendwie sehen, wir sind dieses Jahr glaub ich im gleichen hotel.
Louis: Ich liebe dich.
Ich wusste nicht warum, aber ich wollte ihm gerade nicht von meinen Problemen erzählen. Zumindest nicht über Textnachricht.
Ich hatte unzählige ungelesene Nachrichten von Niall. Aber ich konnte sie mir jetzt nicht ansehen. Ich konnte jetzt nicht über die ganze Zayn Sache nachdenken, ich wollte mich einfach nur ablenken. Am liebsten würde ich mich das ganze Wochenende einfach nur ablenken.
„Louis?", hörte ich meinen Vater rufen und zuckte zusammen. „Packst du?"
„Ja, ich bin gleich soweit", rief ich zurück, schloss nochmal für eine Sekunde die Augen und fing dann an wahllos irgendwelche Sachen auf mein Bett zu werfen. Dann holte ich meinen Koffer, schob alles rein und legte zum Schluss die Anzüge obendrauf, bevor ich ihn zumachte und mich nochmal auf mein Bett sinken ließ, um für eine Sekunde durchzuatmen.
Es half nicht.
„Louis!"
„Komme!", schrie ich, griff nach meinem Koffer und meinem Handy und machte mich auf den Weg zu meinem Vater.
Konnte ein Tag eigentlich noch stressiger sein?
_____
louis fliegt also tatsächlich zu harry...
und ob zayn wirklich genug gehört hat und bescheid weiß?
niall und eleanor sind jetzt zumindest auch eingeweiht...glaubt ihr das war eine gute entscheidung?
ich weiß nicht ob ich es schaffe nächste woche zu updaten, das kapitel wird nämlich (zumindest so wie ich es geplant habe) ziemlich lang und eigentlich hätte ich mich darauf konzentrieren können, aber leider hab ich meine theorieprüfung am donnerstag nicht bestanden und muss sie jetzt wiederholen. deshalb muss ich die nächsten zwei wochen in meiner freien zeit auch noch weiter dafür lernen. also tut es mir leid falls kein kapitel kommt :(
trotzdem noch ein schönes wochenende :)
(und keine angst, die woche danach müsste ich es definitiv fertig haben)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top