16 | und dann machte es klick | harry
vibe des kapitels: telepatía - kali uchis
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„Harry, mein Schatz, du musst aufstehen."
Brummend drehte ich mich auf die andere Seite und versuchte weiterzuschlafen. Das funktionierte nicht wirklich. Jemand setzte sich neben mich auf die Matratze, lachte leise und strich mir durch die Haare. „Ich weiß, dass es früh ist, aber du weißt doch, dass dein Vater immer früh da sein will, damit er im Hotel schonmal alles klar machen kann und so. Außerdem gehen wir immer mittags ins gleiche Restaurant."
Ich schlug mit einem unzufriedenen Geräusch die Augen auf und sah zu meiner Mutter hoch. „Morgen, Mum", flüsterte ich und sie lächelte nur und beugte sich runter, um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben. „Na komm, nach einer Dusche bist du schon viel wacher. Und zur Not schläfst du halt im Flugzeug, Gemma wird das ganz sicher auch machen."
Ich lächelte vorsichtig, musste dann gähnen und streckte mich ein bisschen.
„Okay, wir frühstücken dann gleich, ja?"
Ich nickte und setzte mich auf. Meine Mutter lächelte und verließ dann mein Zimmer. Ich rieb mir noch mal über die Augen und griff nach meinem Handy.
4:33 Uhr. Wow, danke dafür Dad. Mein Freund war jetzt vermutlich noch nicht wach. Kurz musste ich lächeln. Mein Freund. Immerhin in Gedanken konnte ich ihn jetzt so nennen.
Ich ging auf unseren Chat und schickte ihm eine Nachricht.
Harry: Guten Morgen, Lou :)
Dann schlug ich die Decke zurück und ging ins Badezimmer. Dort verband ich mein Handy mit dem Soundsystem und machte Musik von Frank Ocean an. Ich mochte es Alben von vorne bis hinten durchzuhören, es gab fast immer eine Geschichte dazu und ich liebte es mich in den Texten zu verlieren und mir auszumalen was wohl zum Schreiben der Lieder geführt hatte. Und blond war einfach ein Masterpiece.
Das Wasser der Dusche prasselte sanft auf meine Haut und ich schloss die Augen. Ich war immer noch müde und hatte das Gefühl wenn ich mich jetzt an die Wand lehnte würde ich im Stehen einschlafen, aber es war trotzdem angenehm.
Ich machte nur ziemlich langsame Bewegungen, aber ich wusch meine Haare und meinen Körper und stieg dann irgendwann später aus der Dusche in mein komplett zugdampftes Badezimmer. Also stellte ich nachdem ich mir meinen Bademantel übergezogen hatte die Lüftung an und ging in meinen Kleiderschrank.
Für den Flug würde ich definitiv noch keinen Anzug anziehen, auch wenn ich wohl danach das gesamte Wochenende darin rumlaufen musste. Ich grinste, denn ich musste schon wieder an Louis denken. Er sah zwar phänomenal aus wenn er einen Anzug trug, und er musste ja auch oft welche tragen, aber er hasste es über alles. So ging es mir nicht. Ich fand Kleidung toll und es war so in etwa das Einzige, was ich an den ganzen Events auf die meine Eltern mich und Gemma mitschleppten mochte. Dass ich die Chance hatte mich richtig extravagant anzuziehen.
Ich hatte drei verschiedene Anzüge im Koffer, einen fürs Mittagessen, einen für die Veranstaltung selbst und einen für andere Events. Letztes Jahr zum Beispiel hatte es abends so eine Art After Show Party im Hotel gegeben und einmal waren meine Eltern mit Gemma und mir in ein Casino gegangen.
Jetzt griff ich nach Boxershorts, einer Jogginghose und einem schwarzen Pulli und zog mich schnell an. Den Bademantel hängte ich noch ein einen Kleiderbügel ins Badezimmer zurück, damit er trocknete und nicht irgendwo vor sich hin gammelte, auch wenn Jessie das bestimmt aufgeräumt hätte.
Ich griff noch nach meinem Handy und machte mich dann auf den Weg ins Esszimmer. Meine Schwester saß als Einzige schon am Tisch und sah von ihrem Buch auf als sie mich reinkommen hörte.
„Morgen, Harry", meinte sie und lächelte.
„Hey Gems." Ich ließ mich neben sie fallen und sie klappte ihr Buch ganz zu. Der Tisch war schon gedeckt, aber Gemmas Teller war noch leer.
„Mum und Dad kommen gleich", sagte sie und ich nickte.
„Hast du gut geschlafen?", fragte ich. „Du siehst irgendwie-"
„Müde aus?" Sie grinste. „Ja, bin ich auch. Dad ist mit mir gestern bis ungefähr 23 Uhr noch unglaublich viele Sachen durchgegangen, anscheinend sind am Samstagabend irgendwelche Meetings auf die ich dieses Jahr zum ersten Mal mitkommen soll, damit ich irgendwie die Kontakte alle kennenlerne oder so. Ich hab da jetzt nicht unbedingt Lust drauf, aber muss halt. Jedenfalls hab ich nicht viel geschlafen und hoffe, dass ich gleich beim Flug die Möglichkeit habe." Gemma seufzte und strich sich eine Strähne ihrer blond gefärbten Haare hinters Ohr.
„Fliegen wir privat?", fragte ich und sie nickte.
„Ja, heute schon. Beim Rückweg bin ich mir nicht sicher, ich glaube aber da auch."
In dem Moment ging die Tür auf und unsere Eltern betraten den Raum. Sie trugen beide ebenfalls eher bequeme Kleidung und setzten sich zu uns an den Tisch.
„Morgen, ihr beiden", meinte mein Dad und lächelte mir und Gemma zu. Wir erwiderten die Worte nur und auch meine Mum lächelte sanft.
„Wollen wir dann mal anfangen? Unser Flug ist für in einer Stunde geplant."
Gemma nickte sofort und griff nach einem Brötchen. „Guten Appetit."
Ich grinste, nahm mir aber nur einen Apfel, es war viel zu früh, um richtig was zu essen. Das Frühstück verlief ruhig und wir waren alle schnell fertig, sodass wir kurz darauf schon alle unser Gepäck holten und dann in die Garage fuhren, wo Dads Fahrer Jonny auf uns wartete.
Er begrüßte uns alle freundlich, machte die Tür für uns auf und verstaute unser Gepäck, bevor er sich auf den Fahrersitz fallen ließ und durch den Rückspiegel Blickkontakt mit meinem Vater aufnahm. „Flughafen A?"
Dad nickte und Jonny fuhr los. Gemma neben mir gähnte schon auf der Autofahrt die ganze Zeit und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Ich sah aus dem Fenster und seufzte innerlich als ich Louis' Hochhaus sah. Ja, es waren nur zwei Tage, aber ich würde ihn trotzdem vermissen. Ich liebte ihn. Wirklich sehr.
Etwas später waren wir angekommen und noch ein paar Minuten später saßen wir im Privatjet. Es war zwar wirklich unnötig und man konnte genauso gut normal fliegen, aber manchmal hatte es schon was.
Gemma würde sich nach dem Takeoff hinlegen können, um zu schlafen und ich hatte nicht das Problem, dass jemand ständig gegen meinen Sitz kickte. Oder ich aus Versehen gegen den Sitz vor mir, meine Beine waren mir manchmal wirklich zu lang.
Ich griff nach meinem Handy, um Musik zu hören, ging dann aber doch nochmal auf den Chat mit Louis, um ihm zu schreiben, dass ich jetzt erstmal im Flugzeug saß, er mich also nicht erreichen konnte.
Und dann setzte ich mir einfach einen Kopfhörer auf und machte Musik an.
Ich wusste nicht, ob as bei allen Leuten, die verliebt waren so war, oder nur bei mir...aber jedes Liebeslied erinnerte mich an meinen Freund.
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Zum Glück fuhr der Fahrer in die Tiefgarage des Hotels, das heißt wir hatten uns nicht umziehen müssen und meine Sonnenbrille konnte in meiner Tasche bleiben. Ich hatte mich irgendwann mal mit einem Mädchen unterhalten, die dachte, dass Stars das immer nur machten, um cool zu wirken. Sie hatte einen totalen Aha-Moment gehabt, als ich zu ihr gesagt hatte, dass es auch einfach half, damit das Blitzlichtgewitter nicht so sehr in den Augen wehtat und blendete.
Gemma gähnte schon wieder und ich sah sie nur mitleidig an. Sie lächelte und dann verwandelte es sich in ein Grinsen und sie wuschelte mir durch die Locken. Ich zog mich beschwerend meinen Kopf weg und meine Schwester lachte nur. Dann öffnete sie die Tür und wir stiegen aus dem Auto. Der Fahrer holte schon unser Gepäck aus dem Kofferraum und ein Page kam mit einem dieser Gepäckwagen an, um es auf unsere Zimmer zu bringen.
Wir gingen zum Aufzug und kurz darauf saß ich auf einem der Sessel, die im riesigen, prunkvollen Eingangsbereichs des Hotels standen. Es war so ziemlich das teuerste Hotel, das es hier gab und genauso fühlte es sich auch an. Letztes Jahr hatten meine Schwester und ich uns trotzdem zu zweit auf einen Sessel gequetscht, jetzt stand sie neben meiner Mutter und besprach irgendwas über morgen Abend mit ihr.
Sie hatte so extrem viel zu tun in letzter Zeit, es war fast schon zum bemitleiden.
Mein Vater war an der Rezeption, um unsere Schlüssel abzuholen und ich versuchte nicht einzuschlafen. Dabei hatte ich ja sogar viel mehr Schlaf bekommen als Gemma. Andererseits hatte sie ihm Flugzeug geschlafen, ich kaum.
„Okay, Harry, kommst du?" Mein Vater stand jetzt neben meiner Mum und meiner Schwester und ich nickte nur, erhob mich aus dem Sessel und ging zu ihnen.
„Hier ist deine Karte, Gemma, Anne, das ist die zweite für unsere Suite und Harry hier ist deine", sagte Dad, während er uns die Karten gab und runzelte die Stirn. „Nur eine Sache, die ich sehr komisch finde, die Tomlinsons sind dieses Jahr nicht im Grand Hotel auf der Nebenstraße, sondern auch in diesem Hotel untergebracht. Ich verstehe das nicht so richtig, sie sind doch sonst immer da, das hier ist unser Hotel."
Ich verschluckte mich fast an meiner Spucke. Die Tomlinsons?
Und dann machte es klick.
Wie dumm konnte man denn eigentlich sein?
Ich war so von Louis abgelenkt gewesen, dass ich es nicht realisiert hatte.
Das hier war die Messe. Die größte der ganzen Pharmaindustrie und sie fand jedes Jahr statt. Mit allen, die irgendetwas zu sagen hatten und einer Menge Presse. Wir kamen jedes Jahr in dieses Hotel, aßen am Freitag jedes Jahr im gleichen Restaurant und gingen am Samstag jedes Jahr auf die riesige Veranstaltung.
Und daran hatte ich auch gedacht.
Das einzige was ich vergessen hatte, war, dass die Tomlinsons natürlich auch jedes Jahr hier waren.
Wie hatte ich da nur nicht dran denken können? Jedes Jahr regte mein Vater sich wieder stundenlang darüber auf, was jetzt wer von wem geklaut hatte und wie „Tomlinson es denn nur wagen könne" bla bla bla.
Wie zur Hölle hatte ich nicht daran gedacht?
Kam Louis dieses Jahr vielleicht nicht mit? Ich meine, er hatte mir gegenüber ja nichts erwähnt. Vielleicht waren es dieses Jahr ja nur seine Eltern, die kamen.
Aber das ergab doch keinen Sinn, er war jedes Jahr mit gewesen, wieso sollte er ausgerechnet dieses Jahr passen?
Ich wollte ihm sofort schreiben, aber dann fiel mir auf, dass mein Handy in meiner Tasche war und die war schon in mein Zimmer gebracht worden.
„Schatz, das ist nicht unser Hotel", meinte meine Mutter und legte meinem Vater nur lächelnd eine Han auf den Arm. „Und das Grand Hotel wird gerade saniert, ich bin mir sicher sie haben einfach keine Lust auf Baustellenlärm, das ist doch verständlich."
„Ich traue dem Ganzen nicht", erwiderte mein Vater. „Die Familie ist extrem ausgefuchst, die haben bestimmt irgendeinen Plan, um uns vom Thron zu stoßen."
Meine Mutter seufzte. „George, hörst du dir eigentlich selber zu? Du klingst wirklich lächerlich. Du interpretierst da mal wieder viel zu viel rein."
Mein Vater schüttelte den Kopf. „Da wär ich mir nicht so sicher. Ich meine dieser Louis war doch auch schon auf Harrys Feier, was wenn er doch irgendetwas spioniert hat?"
„Dad, bitte, du bist viel zu paranoid", meinte Gemma und meine Mum nickte.
„Deine Tochter hat Recht. Außerdem tut dir das nicht gut, wenn du nur an Profit, Erfolg und irgendwelche Rivalen denkst. Wenn wir morgen irgendwann Zeit haben, dann mach ich uns einen Massage-Termin, keine Widerrede. Du brauchst mal etwas Entspannung."
Ich biss mir nur auf die Unterlippe und sagte nichts dazu.
„Ich geh schonmal hoch", sagte Gemma. „Wir sind für unseren Tisch ein bisschen spät dran, weil es so ewig gebraucht hat das Flugzeug in die Parkposition zu bringen, ich will mich schonmal fertig machen."
Mein Vater sah auf seine Uhr. „Oh Mist, du hast Recht, wir haben ja gar keine Zeit. Harry, geh du auch, zieh deinen Anzug an und komm dann sofort wieder runter, okay? Wir müssen so schnell wie möglich los."
Ich nickte und verschwand mit Gemma im Aufzug. Meine Gedanken waren aber auch als wir wieder ausstiegen und zu unseren Zimmern gingen, nur bei Louis.
Würde er kommen? Würde ich ihn vielleicht doch sehen? Wenn er wirklich kam, hätten wir überhaupt die Chance uns wirklich zu sehen?
Ich entsperrte die Tür und trat ein.
Meine Suite war riesig. Viel zu groß für mich alleine.
Mein Gepäck stand neben dem Bett und ich seufzte. Mein Handy aus meiner Tasche zu kramen würde jetzt zu lange dauern, mein Vater erwartete mich in wenigen Minuten wieder unten, damit wir essen gehen konnten.
Und um ehrlich zu sein freute ich mich sogar ein bisschen. Die Essen im Alessandro's waren eigentlich jedes Jahr immer ziemlich harmonisch. Ich wusste nicht mal warum, aber wir waren dort immer alle irgendwie entspannt. Meine Eltern freuten sich auf die Messe und Gemma und ich uns aufs Essen, das schmeckte dort nämlich wirklich ausgezeichnet.
Der Rest des Wochenendes war dann allerdings meistens ziemlich langweilig und ich nutzte oft einfach die ganzen Wellnessangebote des Hotels. Nach dem Hauptteil der Messe, auf den ich immer für die Öffentlichkeit und die Fotos mitkommen sollte musste ich nämlich nirgendwo mehr hin und seit Gemma immer mehr in die ganzen Geschäfte mit eingebunden wurde war ich ziemlich alleine.
Aber es tat auch mal ganz gut. Nur, dass ich dieses Jahr Louis vermissen müsste.
Oder?
Würde er kommen?
Ich wusste es nicht und ich hatte keine Zeit ihn zu fragen.
Ich nahm mir vor, ihm nach dem Essen eine Nachricht zu schicken oder ihn anzurufen.
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Dumm nur, dass ich nicht gewusst hatte wie unglaublich lange wir heute im Restaurant bleiben würden. Wir verbrachten den gesamten restlichen Tag dort. Mein Vater war bester Laune, anscheinend hatte er seine Sorge im Bezug auf Louis' Familie wieder vergessen, unterhielt sich ziemlich lange mit den Kellnern über die Spezialitäten des Tages und bestellte sogar zum Dessert für uns alle Baked Alaska, was flambiert gebracht wurde und nochmal eine riesige Show bot.
Es war eigentlich nicht wirklich ein Mittagessen, wir kamen erst nach 20 Uhr zurück ins Hotel und, da ich im Flugzeug kaum hatte schlafen können war ich absolut müde.
Ich schleppte mich in mein Zimmer, löste die Krawatte, zog den Anzug aus und ließ ihn einfach auf dem Boden liegen. Das könnte ich auch morgen wegräumen.
Nur in meinen Briefs fiel ich in mein Bett und seufzte. Trotz meiner Müdigkeit dachte ich an Louis und kramte mit einem Arm in meiner Tasche nach meinem Handy.
Als ich es endlich fand stellte ich allerdings fest, dass der Akku leer war.
Ich steckte es ans Ladekabel und nahm mir vor zu warten bis mein Handy genug Akku hatte, dass ich Louis schreiben konnte.
Allerdings hatte ich keine Chance, nach einigen Minute übermannte mich die Müdigkeit und ich fiel in einen ruhigen Schlaf.
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sooo, wer hätte das gedacht? vielleicht müssen die beiden sich doch nicht vermissen hehe
seid gespannt auf das was kommt, es sind auf fall einiger meiner lieblingsstellen aus dem buch dabei :)
ich hab jetzt übrigens meine zweite vorabiklausur auch hinter mir und die dritte ist diesen mittwoch. dann bin ich erstmal wieder etwas weniger gestresst (bzw. noch mehr, d. h. nämlich ich sollte dann anfangen fürs abi zu lernen und werde das bestimmt ewig vor mir herschieben haha hilfe)
wie ist es bei euch so mit klausuren/prüfungsleistungen etc?
einen schönen tag :)
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