PROLOG - Es war einmal

Okay, hier kommt also Band 2 der Dilogie. Bitte macht euch keine Hoffnungen, tatsächlich hab ich seit Ewigkeiten nicht an der Crown- alias Beschenkten-Reihe weitergeschrieben, obwohl ich eigentlich einen Plot habe, den ich wirklich auch selbst gut finde... Ich hoffe jetzt einfach mal, dass ich motivierter bin, wenn ich es hier veröffentliche.

Also viel Spaß wünsche ich!
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You want a war

You don't know

What you're asking for

Burn down the bridgesand tear down the walls

We still be standing

Invincible

INVINCIBLE - RUELLE

»Vor 400 Jahren war die Welt noch eine vollkommen andere. Aber wie es das Rad der Zeit so an sich hat, hat es sich weitergedreht und einige damals sehr wichtige Personen haben die falschen Entscheidungen getroffen. Daraus erwuchs ein Krieg, der so schnell kam, dass niemand auch nur davon hätte ahnen können, und ebenso schnell wieder endete. Man schoss der Erde mitten ins Herz, zertrümmerte ihre Haut und ließ sie bluten. Und dann wunderte man sich, dass man an dem vielen Blut zugrunde ging und in ihm ertrank. Die Bombe schlug in einem Land ein, das man früher Russland nannte. Die Menschen dort bekamen nicht einmal die Gelegenheit, über Tod und Abschied nachzudenken, da war es schon um sie geschehen und sie lagen ebenso zerschmettert und verbrannt da wie die Erde unter ihren leblosen Körpern. Was diese Waffe nicht in Feuer und Druck verschlang, nahm sie mit der darauf folgenden Krankheit – der Radioaktivität und den freigesetzten biologischen Vernichtunsmitteln, die auf Asien und Europa übergriff, bis nichts mehr da war. Und ausgerechnet Amerika, das Land, das schon so viele Kriege ausgefochten hat, enthielt sich und blieb von der absoluten Zerstörung verschont.«

Noch heute kann ich Dads Stimme manchmal hören, wie er mir Geschichten erzählte, die immer einen wahren Kern hatten. In diesen Augenblicken der Melancholie verstehe ich jedes seiner Worte so deutlich, als würde er direkt neben mir stehen. Als wären wir nicht durch Zeit und Raum voneinander getrennt. Als wäre es nicht nur eine bloße, leblose, aber durchaus erlebte Erinnerung.

Ich erinnere mich an die Selbstverständlichkeit, mit der seine melodiöse Stimme den Raum ausfüllte, ohne jemals zu stocken. Er war ein ganz besonderer Erzähler, eine Kuriosität, wie ich es niemals wieder zu Gesicht bekommen habe. Heute weiß ich, dass es nicht nur ein zufälliges Können war, das ihm zu Außergewöhnlichem verhalf, sondern dass er es einer Gabe zu verdanken hatte. Seine Stimme erweckte Gestalten zum Leben, ließ mich glauben, ich selbst würde all die wundervollen und erschreckenden Sachen durchleben.

Aber in Wahrheit war es seine Gabe, die es mir ermöglichte, in eine andere, lang zurückliegende Wirklichkeit zu reisen. Die Gabe eines Beschenkten. Die Gabe, auf der immer noch ein Fluch liegt.

Mein Dad war eine Sirene. Und ich bin es anscheinend ebenfalls, auch wenn ich niemals auch nur einen Hinweis darauf bekommen habe, dass der Klang meiner Stimme Welten zum Leben erweckt hätte.

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