The Dream
Afraid - The Neighbourhood
14.
Erneut wurde Koo die Decke weggerissen.
Seine langen, weißen Beine wurden von dem hellen Mondlicht beschienen, nur verdeckt von einem zu groß geratenen Shirt, welches seine dünne Taille umschmeichelte.
Seine schmale Gestalt bewegte sich kaum merklich, Jungkook runzelte seine Stirn und blinzelte sanft, rieb die dicken Oberschenkel schläfrig aneinander, suchend nach irgendeiner Hitzequelle.
Seufzend und immer noch halb im Schlaf murrte der kleine Hase und patschte nach dem weißen Laken, welches ihn warm halten sollte.
Obwohl Sommer war, konnte Koo nicht ohne seine Decke schlafen. Schlicht unmöglich. Ohne Decke fühlte er sich so schutzlos. Außerdem war dem Hasen sowieso immer kalt.
Im Halbdunkeln umgriffen seine kleinen Finger den weichen Stoff und er zog sich die Decke wieder unters Kinn, kuschelte sich seufzend hinein, die Schlappohren legte er umständlich neben seinem Gesicht ab.
Das braune Fell streichelte sanft gegen seine Wange und lullte ihn wieder in einen festen, erholsamen Schlaf. Ein leichtes Lächeln umspielte seine plumpen Lippen.
Ein dünner Arm umschlang die flauschige Gestalt Michkochkas, die andere Hand hielt das Laken fest, welches ihm heute Nacht schon öfters weggezogen wurde.
Allerdings war Koo viel zu müde, um sich Gedanken darüber machen zu können, wer genau ihm denn die Decke wegziehen sollte.
Er war nämlich ganz allein in seinem Zimmer.
Jedenfalls, waren weder Hobi noch Yoongi bei ihm.
Glücklich nuckelte Jungkook an seinem linken Ohr, wei er es öfters tat, und fing unbewusst an den Griff um die Decke und um den kleinen Affen in seinen Armen zu lockern, als er anfing zu träumen.
Der Affe lächelte immer noch stumm, das fahle Mondlicht beschien die aufgestickten Knopfaugen und das rote Herz, welches von Koos kleinen Fingern umschlungen wurde.
Eine kühle Brise ließ Koo frösteln.
Mit einem dumpfen Aufprall schleuderte Michkochka gegen die gegenüberliegende Wand, prallte hart gegen den Boden.
Der Stoff der Decke glitt kurz darauf aus Jungkooks Hand und brannte heiß an seinen Fingerspitzen.
Koo wurde endlich wach.
Mit laut klopfendem Herz richtete sich der Hase auf, starrte aus große, weiten Augen das Äffchen an, welches einige Meter neben dem Bett auf dem Boden lag. Dann die Decke, welche zerknüllt am Fußende des Bettes ruhte.
Wie um alles in der Welt hatte er es geschafft im Schlaf Michkochka so weit von sich zu schleudern? Und hatte er seine Decke nicht gerade noch umklammert?
Normalerweise schlief der Hase ziemlich ruhig, er wachte sogar in der selben Position auf, in welcher er schlafen ging.
Anders als sein älterer Bruder Hoseok bewegte sich Koo nicht in seinem Schlaf. Weshalb die Situation noch merkwürdiger schien.
Schluckend blinzelte der Hase und betrachtete den Rest des Zimmers vorsichtig, als würde er in irgendeinem Eck eine Antwort finden.
Vielleicht einen Einbrecher, welcher seine Decke weggezogen hatte. Oder doch nur die beiden Katzen Pesto und Risotto.
Lalu und Spotty saßen auf seinem Kissen neben ihm. Das Mondlicht beschien nur die Hälfte des Raums, ihm blieb das Bücherregal mit der Schreibmaschine verborgen.
Genauso blieb ihm die grinsende Gestalt neben der Schreibmaschine verborgen, welche sich im Dunkeln versteckt hielt und den kleinen Hasen neugierig betrachtete und leise kicherte.
Langsam ließ Koo seine Beine vom Bett baumeln, welche nicht lang genug waren um den Boden zu berühren.
Obwohl es mitten im Sommer war und sein Zimmer normalerweise viel zu heiß schien, fröstelte es den Kleinen, als er sich vom Bett schwang.
Eine unangenehme Gänsehaut rann an seinem Nacken hinunter, vermischte sich mit dem bedrückenden Gefühl beobachtet zu werden. Nicht allein zu sein.
Völliger Blödsinn, natürlich.
Sich fest auf die untere Lippe beissend schaltete Jungkook sein Handy an, um irgendein Licht zu haben. Seine müden Augen erkannten verschwommen die Uhrzeit.
Viertel vor Mitternacht.
Er war erst um zehn schlafen gegegangen, nachdem er zusammen mit Hobi und Yoongi einige Filme angeschaut hatte.
Koo kniete sich auf den kalten Boden, hob das kleine Äffchen zögerlich hoch und betrachtete das Plüschtier aus großen, braunen Augen.
Michkochkas leere Augen starrten Koo an. Auf einmal kam ihm das sonst so niedliche Lächeln geradezu teuflisch vor, die Mundwinkel schienen schmerzhaft nach oben gezerrt.
Was für ein unsinniger Gedanke. Michkochka war doch bloß ein Stofftier! Ein Geschenk seines besten Freundes, nicht mehr und nicht weniger.
Nickend, wie um seine unsinnige Angst zu vertreiben, stand der kleine Hase auf und drehte sich wieder zum Bett um.
Lalu starrte ihn grinsend an.
Spotty lag nicht mehr auf dem Kissen.
Der einäugige Hase lag vor den kleinen Füßen des Hasenjungen.
Koos Schritte stockten abrupt. Sein Atem stoppte. Heiße Angst schüttelte seinen kleinen Körper, ließ ihn beben und zittern.
Und auf einmal wusste Jungkook, er war nicht allein.
Kalter Atem streifte seinen Nacken, ließ seine Haut frösteln und ihm entwisch ein qualvolles Wimmern.
Panik sauste durch seinen Körper, seine Gedanken wurden zähflüssig, schwer zu greifen. Er spürte, dass ihm Michkochka aus der Hand fiel. Auf dem Boden aufschlug, gleich neben Spotty liegen blieb.
Immer noch spürte er die Präsenz hinter sich.
Kalte Finger schlangen sich um den dünnen Hals Jungkooks, drückten nicht zu. Ein Daumen strich über seine Kehle, kurz über seinem Kehlkopf.
Dann hobe sich die Hand, die langen Finger strichen durch das kurze Fell seiner Ohren und zogen spielerisch an diesen.
Gelähmt ließ Koo alles mit sich geschehen. Sein Körper war vollkommen erstarrt. Sein wässriger blick klebte an Spotty.
Er wollte sich nicht umdrehen.
Wollte nicht wissen, was für eine Kreatur so eisig kalte Hände besaß.
Erneut spürte er frostigen Atem an seiner Kehle.
Seine Augen rollten nach hinten und der kleine Hase fiel leblos nach vorne, prallte gegen den harten Boden.
***
Durch warme Hände, welche ihn rüttelten wurde Koo im Morgen wieder wach.
Vor ihm saß ein grinsender Hundehybrid, welcher munter zu plappern anfing, doch Koo konnte sich beim besten Willen nicht aufs Lippenlesen konzentrieren.
Sein Blick glitt schockiert durch das Zimmer, immer noch pumpte sein Herz heftig und sein Atem ging rasselnd. Der Schock saß ihm tief in den Knochen.
Er lag auf seinem Bett, die Decke hing über seinen Knien und verdeckte die Hälfte seines Körpers. Das rote Shirt in welchem er geschlafen hatte klebte unangenehm an ihm.
Sein Kopf schnellte nach links.
Michkochka, Spotty und Lalu lagen friedlich neben ihm auf dem Kissen. Genausp wie er um zehn Uhr am vorherigen Abend eingeschlafen war. Entsetzt griff er nach dem Äffchen.
Das teuflische Grinsen war verschwunden. Lieblich lächelte der Affe, die Knopfaugen schienen fröhlich zu funkeln, das Gesicht süß wie immer.
War etwa alles nur ein Traum gewesen?
Fragend runzelte Koo die Stirn, ignorierte dabei immer noch Hoseok, welcher laut vor sich hinplapperte, blind gegenüber der Angst Jungkooks.
Natürlich. Es muss ein Traum gewesen sein. Ein ganz schrecklicher Albtraum von kalten Händen, grinsenden Plüschtieren und fahlem Mondlicht.
Was sonst würde all diese Geschehnisse erklären?
Genau, gar nichts.
Ein erleichterter Laut entkam Koo. Lächelnd blickte der Hasenjunge auf, froh, dass er alles als Hirngespinst abtun konnte.
Hoseok wedelte heftig mit den Händen, sprach unglaublich schnell und schien zwischendurch immer wieder in einen Apfel oder einen Pfirsich zu beißen, so genau erkannte Koo die Frucht nicht.
"-Und dann hat Taetae gesagt, ich wäre niemals schneller als er! Aber ich war viel schneller als er, weißt du? Ich habe also fair gewonnen!", Hobi schien nicht bemerkt zu haben, dass Koo jetzt erst angefangen hatte zuzuhören.
"Aber er hat behauptet, ich hätte geschummelt! So unfair, nicht wahr? Du weißt doch ganz genau, wie schnell ich bin! Wie... Ein Auto! Schneller als Lightning McQueen!"
Sanft unterbrach der jüngere Bruder das Gerede des Älteren und deutete ihm mit einigen raschen Handbewegungen, zu erklären, was Hobi eigentlich bei ihm im Zimmer machte.
Hobi grinste breit und deutete anschließend auf die blaue Uhr an seinem Handgelenk.
"Wir kommen zu spät zur Schule, wenn du nicht aufstehst!", zwitscherte der Hund fröhlich, nicht im geringsten im Stress. Summend mampfte er weiter seinen Pfirsisch und erzählte Koo die Geschichte weiter.
Koo riss seine Augen auf und starrte seinen Wecker an, sprang dabei vom Bett um sich schnell anziehen zu können. Quietschend schmiss er das Shirt von sich und schlüpfte in einen frischen Hoodie, welche er natürlich mit Jogginghosen paarte.
Warum war sein Alarm nicht angegangen?!
Hastig band er sich die Schnürsenkel und wiederholte dies dann auch an Hobis Schnürsenkeln, da der Hund das noch nicht sehr gut konnte. Sein Blick schweifte zum Wecker.
Sein Wecker jedoch schien kaputt zu sein. Die Zeiger bewegten sich nicht. Standen starr auf einer Uhrzeit fest.
Viertel vor Mitternacht.
*****************************
Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen! Außerdem möchten wir noch einmal kurz anmerken, dass wir uns nur verbessern können, wenn man uns auch auf Fehler aufmerksam macht. Also immer gerne her mit Verbesserungsvorschlägen!
Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)
1459 Wörter
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top