Warrior (Part 1)
TW: Gewalt
Ich wachte auf dem harten Steinboden eines Verlieses auf. Um meine Hände lagen Handschellen, mit denen ich an eine Stange neben der Wand gekettet war. Ich nahm mir Zeit, den Raum genauer zu beobachten. In dem kleinen Kellerraum war es ekelhaft schwül, wahrscheinlich war außer uns seit Jahren niemand hier unten gewesen. Ja, richtig. Uns. Genau neben mir lag eine Frau, ebenfalls in meinem Alter und an einen Ring an der Wand gekettet. Sie schien zu schlafen. Ich schüttelte meinen Kopf um die merkwürdige Betäubung abzuschütteln, bevor ich meinen Körper abtastete. Mein Schwert war natürlich weg, ebenso mein Jagdmesser und mein Amulett, welches mich als Mitglied meines Clans auswies. Letzteres fehlte mir im Moment am wenigsten, doch bereitete es mir Unbehagen. Ein feindlicher Krieger hätte damit ungehinderten Zutritt bis in unser Hauptlager an der Westseite des Flusses.
Seufzend betrachtete ich die Metallstücke an meinen Handgelenken. Sie würden nicht nachgeben, eher würde ich mir die Hand abreißen. Doch ich wollte nicht aufgeben. Nicht nachdem ich die Waffen des Herbstclans im See versenkt und somit mein Volk gerettet hatte. Die Stange hatte noch vor der Raumdecke ein Ende. Ich muss es irgendwie schaffen, dort drüber zu kommen. Klettern konnte ich gut und da meine Beine frei waren, dauerte es nicht lange, bis ich oben war. Ich klemmte meine Beine um die Stange und riss die Arme nach oben. Trotzdem rutschte ich irgendwie ab und fiel die zwei, drei Meter nach unten. Als ich am Boden aufschlug war das erste, das ich spürte, ein Schmerz in der Schulter. Das Zweite war eine Verbrennung, die ich von der Eisenstange hatte. „Versuch's nicht. Sie werden dich sowieso nicht raus lassen", vernahm ich eine leise Stimme. Die Frau war aufgewacht. „Ich denke nicht daran. Außerdem kann ich kämpfen", zischte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Sie seufzte. Ich versuchte es nochmal, diesmal presste ich oben den Rücken an die Wand. Dazu musste ich mich extrem strecken, aber es funktionierte. Ich sprang hinunter und fing an, nach einer Waffe Ausschau zu halten.
Ein größerer Stein war wirklich alles, das ich fand,bis ich den Schlüssel im Schloss drehen hörte. Ich stand nahe der Stange,weshalb ich mich fallen ließ und so tat, als wären meine Hände nochfestgebunden. Was sie teilweise noch waren, denn ich hatte es nicht geschafft,die Handschellen zu entfernen. Ein Mann betrat das Verlies. Er sah stark aus.Es würde sich noch herausstellen, ob er stark genug für mich war. Mein Blickfiel zu der jungen Frau, die ihre dunklen Augen senkte. Der Krieger wandte sichihr zuerst zu. Er hob eine Flasche Wasser an ihren Mund und sie trank inkleinen Schlucken daraus. Er hatte sein Schwert nicht auf meiner Seite um dieHüfte gebunden. Schade, aber das machte es zumindest aufregender. Er hob dieFlasche wieder hoch und sah mich an. „Kein Wasser für dich, Süße." Hämischgrinsend kippte er das restliche Wasser über den Kopf der Frau aus. Dann packteer sie am Unterkiefer. „Hast du ihr schon erzählt, wie wir mit Hunden wie euchumgehen?" Er schlug ihr ins Gesicht. Das war der Moment, an dem es mir reichte.
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