Skye's Geschichte
Natürlich war Arthur weiterhin wütend auf mich.
Wäre ich wahrscheinlich an seiner Stelle auch gewesen.
Doch er verriet mich trotz allem nicht an Uther, der rasend vor Wut seinen Sohn nach dem Angriff zur Schnecke machte.
Arthur tat mir leid. Sein Vater schrie ihn unaufhörlich an und gab ihm die Schuld am Entkommen der Hexe. Dabei war es doch meine.
"Skye. Du schuldest uns, du schuldest mir eine Erklärung."
Ich blickte nicht auf. Sondern starrte lieber weiter auf Gaius's Tisch.
Seufzend lehnte sich Arthur vor.
"Bitte Skye."
Ich sah ihn an. Ein großes Veilchen schmückte sein Gesicht und seine Lippe sah merkwürdig geschwollen aus. Uther hatte seinen Sohn sonst nie geschlagen.
Bis jetzt. Und alles wegen mir.
Merlin setzte sich neben mich.
"Bist du dir sicher das es deine Schwester war? Ich meine es war ja immerhin doch ziemlich dunkel."
Ich nickte stumm. Die Frage ließ ich zum wahrscheinlich tausendsten Mal über mich ergehen.
Ich würde Isley überall wiedererkennen.
"Hier.", sagte Gaius und stellte mir einen Becher mit dampfender Flüssigkeit vor die Nase, "Das vertreibt den Schreck, Mädchen."
Das erste Mal nun sah ich auf. Seine weisen grauen Augen ruhten gelassen auf mir.
Ich schluckte. Trotz allem sorgte sich der Hofarzt immer noch um mich. Sie alle sorgten sich um mich, taten alles was nötig war nur für mich.
Es war an der Zeit das ich ihnen etwas im Gegenzug dafür gab.
Ich verschränkte meine Finger nervös.
Wo sollte ich nur anfangen?
Arthur starrte mich missmutig an.
Dann seufzte er auf und erhob sich.
"Das hat doch alles keinen Sinn", sagte er,"Du wirst es uns nie erzählen, warum verschwende ich eigentlich meine Zeit?"
Er wollte gehen, doch mit Nachdruck packte ich sein Handgelenk und hielt ihn fest.
Verwundert schaute er mich an.
Es war ein plötzlicher Reflex gewesen, unsicher sah ich ihn an.
"Ich werde es auch erzählen. Alles, was ihr wissen wollt. Doch bitte....", meine Stimme versagte kurz,"bitte.... verurteilt mich nicht."
Arthur sah mich ungläubig an. Dann setzte er sich wieder hin und umklammerte meine Hand sachte.
Bestärkt durch ihn setzte ich an.
"Ich wuchs auf einem kleinen Gehöft fernab der Dörfer am Waldrand auf. Wir lebten in Cendrids Königreich.
Meine Eltern waren Bauern. Sie bauten nicht viel an, doch es reichte immer für uns zum Leben.
Ein wenig Getreide, ab und zu etwas Gemüse. Nichts besonderes halt.
Wir hatten nie viel, doch wir hatten einander."
Die Worte kamen mir stockend über die Lippen. So lange hatte ich nicht darüber gesprochen, hatte mir verboten daran zu denken.
"Meine Mutter hieß Rose, sie hatte lange braune Haare und schöne grüne Augen.
Mein Vater hingegen hatte eisblaue Augen und rabenschwarze Haare. Auch sein Temperament hab ich von ihm geerbt. Er ist, war, genauso aufbrausend wich ich.
Sein Name war Richard.
Ich hatte zwei Geschwister.
Isley und noch einen Bruder, Cole.
Mein Bruder war älter als ich, Isley jünger.
Cole allerdings ist nur mein Halbbruder. Sein Vater starb vor langer Zeit. Mutter heiratete schließlich erneut und bekam Isley und mich.
Mein Vater und Cole konnten sich nie besonders leiden, Cole war ein ziemlicher Draufgänger und ein Taugenichts.
Trotz allem waren wir doch meistens eine große glückliche Familie. Isley und ich waren unzertrennlich. Sie ist drei Jahre jünger als ich, also 17 Winter alt.
Da wir fernab der Dörfer lebten, bekamen wir selten Besuch. Doch in letzter Zeit stahl Isley sich immer öfter davon. Einmal folgte ich ihr. Sie traf sich heimlich im Wald mit einem Jungen.
Als ich sie am nächsten Tag drauf ansprach, schrie sie mich an und sagte es würde mich nichts angehen.
Sie war schon immer leicht zu beeinflussen.
Ich erzählte es natürlich Vater. Ich hatte mir Sorgen um sie gemacht. Ich meine sie trifft sich alleine mit irgendeinem Jungen im Wald. Was wenn etwas passiert wäre.
Vater war sehr ungehalten mit ihr und verbot ihr jeden weiteren Kontakt mit dem Fremden
Seit diesem Moment konnte Isley mich nicht mehr ausstehen.
Laut ihr hatte ich ihre Zukunft versaut
Am nächsten Tag wiesen meine Eltern uns an bei der Getreideernte zu helfen.
Ich holte Luft. Tränen rannen meine Wangen hinunter. Ich wollte es nicht erzählen, wollte es für immer in meinem Kopf verbannen.
Doch ich konnte jetzt nicht mehr zurück. Ich hatte mich entschieden.
Ich wischte die Tränen beiseite. Meine Stimme zitterte.
"Mein Vater und Cole waren schon mit ihren Sicheln auf dem kleinen Feld, Isley schmollte noch immer im Haus. Mutter wollte in den Wald gehen und Heidelbeeren sammeln gehen, da wir heute keine große Zeit für Essen haben würden. Da wollte sie uns eben eine kleine Freude machen.
Ich hasste Ernte. Also Gemüse ging aber Getreide. Irgendwie schaffte ich es immer wieder mir an den Stängeln die Arme aufzuritzen und einmal schnitt ich mich auch mit der Sichel in die Hand.
Außerdem war Cole auch nicht besonders gut auf mich zu sprechen. Er fand ich schlüge fiel zu sehr nach Vater und Isley hatte ihm anscheinend erzählt was ich getan hatte.
Ich bat Mutter mir die Heidelbeeren zu überlassen. Widerwillig ließ sie mich schließlich nach gefühlt stundenlangem Bitten ziehen.
Ich liebe den Wald, mit all den Lichtspielen und zwitschernden Vögeln. Ich legte mich auf eine Lichtung und vergaß die Zeit.
Als ich die Augen wieder aufschlug, merkte ich, dass es bereits fast Abend war.
Erschrocken rappelte ich mich auf und rannte zurück zu unserem Hof. Meine Eltern mussten sich sicher schon unheimliche Sorgen machen.
Ich erreichte den Waldrand und hielt auf einmal inne.
Da stimmte etwas nicht. Es war so ruhig. Kein Vogel zwitscherte mehr, kein Lebenszeichen war zu sehen. Das Feld war fast abgeerntet. Cole konnte ich nirgends sehen, genauso wenig wie Isley. Vater arbeite schweigend im roten Abendlicht.
Meine Mutter trat aus dem Haus und brachte Vater etwas zu trinken. Beide standen nun auf dem Feld, ich noch immer am Waldrand.
Und dann kamen sie."
Meine Stimme versagte vollkommen. Hemmungslos schluchzte ich an dem Tisch.
Arthur drückte meine Hand so hart, dass es wehtat. Merlin strich mir über den Rücken.
"Du brauchst nicht weiter zu erzählen.", sagte er sanft.
Ich schüttelte den Kopf.
Ich musste es erzählen.
Ich musste damit klarkommen.
Ich setzte mehrmals wieder an.
"Und.... und dann ....kamen sie.
Sie ..... sie...brachen aus dem Wald nur zehn Meter von mir entfernt aus und stürmten über das offene Feld.
Es waren über zwanzig Männer. Auf Pferden galoppierten sie kreischend und mit erhobenen Waffen auf meine Eltern zu.
Sie hatten sich Masken über das Gesicht gezogen, ihre Kleidung war zerschlissen. Es waren Banditen. Und sie waren bewaffnet. Mit Schwertern und Keulen jagten sie hinter meinen Eltern her, die versuchten sich ins Haus zu flüchten.
Doch sie erreichten es nie.
Ein Keulenschlag riss Mutter von den Füßen und sie brach zusammen.
Vater schrie auf, doch man hatte sie schon umzingelt.
Ich war wie festgefroren, konnte mich nicht rühren, sah nur hilflos zu.
Meine Mutter war wahrscheinlich schon tot. Meinem Vater schnitten sie die Kehle mit viel Gelächter auf.
Dann warfen sie beide ins Haus und plünderten es aus.
Ich hörte Isley schreien, dann verstummte sie plötzlich.
Es war fast dunkel. Meine Familie war tot.
Dann warf der Anführer der Banditen eine Fackel auf unser Haus. Rasend schnell fing es Feuer und brannte lichterloh.
Ich stand nur da. Die ganze Zeit.
Erst als ich unseren Hof brennen sah, begriff ich.
Ich stürzte ein paar Schritte auf das Haus zu. Dann merkte ich, was ich hier eigentlich tat und rannte so schnell ich konnte wieder zurück in den Wald.
Doch es war zu spät.
Sie jagten auf Pferden hinter mir her.
Ich fiel hin, mein Kopf schlug irgendwo an.
Dann wachte ich in dem Verlies wieder auf. Von da an kennt ihr die Geschichte."
Ich hatte meine Stimme verloren. Die letzten Worte hatte ich kaum hörbar nur noch geflüstert.
Ich starrte nach unten. Ich fühlte mich so leer. Bilder liefen immer wieder vor meinem inneren Auge ab. Es war meine Schuld.
Alles meine Schuld. Hätte ich meinem Vater damals geholfen und nicht im Wald gefaulenzt, wäre er nicht mehr auf dem Feld gewesen.
Sie wären vielleicht alle noch am Leben.
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Hey meine Lieben!
Na wie gefällt euch nun die Wahrheit? :D
Aber das ist auch jeden Fall nicht alles, das kann ich euch versprechen.
Wenns euch gefällt bitte fleißig voten und weiter süße Kommis schreiben, das ist echt der beste Anspurn der Welt.
Danke danke für über 100 reads.
Ihr seid die Besten <3
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