Kriegsgeheul

Merlin's POV:

"Was sollen wir nur tun Gaius?", flüsterte ich leise.
Stumm starrte ich vor mich hin, nahm jede einzelne Scharte und jeden Kratzter auf dem Esstisch war und so doch nichts.
"Wenn ich das wüsste."
Gauis saß mir mit verschränkten Händen gegenüber, musterte mich eingehend, dachte nach.
"Es muss doch irgendetwas geben, irgendwie muss dieser Krieg doch verhindert werden können.", versuchte ich verzweifelt eine Lösung zu finden.
Ich konnte das doch alles nicht so hinnehmen. Da musste etwas sein.
Seit Wochen wartete ich nun auf den Geistesblitz, wartete auf die Erleuchtung, doch sie wollte einfach nicht kommen.
Wie gelähmt saß ich daneben, blickte auf die grausamen Geschehnisse und wusste beim besten Willen nicht, wie alles enden sollte.
"Ich glaube, dafür ist es schon lange zu spät. Morgana wartet seit Jahren auf diesen Tag, nun bietet sich ihr die ideale Gelegenheit.", sagte Gaius bedächtig.
Er hatte Recht. Skye war Morganas Trumpf. Ein willenloser Sklave, eine Mordmaschine, die man programmieren und verdrehen konnte wie man wollte.
Sie würde nicht ruhen, vor nichts halt machen, vor nichts zurückschrecken.
"Das ist alles meine Schuld.", sagte ich leise. Ich hätte soviel machen können, ich hätte Morgana so oft töten können. Nichts von dem hätte passieren müssen.
Ich hatte Kilgharrahs Worten nie geglaubt, hatte immer nach einem anderen Weg gesucht.
Und nun war das Leben aller in Gefahr.
Nur weil ich so dumm war.
"Nein ist es nicht Merlin."
Gaius Stimme klang ernst, er hatte nie versucht mich vom Gegenteil zu überzeugen. In seinen Augen waren meine Entscheidungen zwar manchmal leichtfertig und unter Umständen mit zu viel Herz getroffen, doch niemals falsch.
Ich schüttelte den Kopf.
"Ich habe Morgana damals ihre Kräfte gezeigt und habe sie dann im Stich gelassen. Ich hätte bei ihr sein müssen, genau wie bei Skye."
Meine Stimme zitterte als ich ihren Namen aussprach.
Es tat so weh.
Es war alles meine Schuld.
"Du vergisst das Morgana sich für das Böse entschieden hat. Sie ist hatte die Wahl. Nun muss sie den Preis dafür zahlen.", Gauis graue Augen sahen mich streng an.
Er hatte mich nie für das was mit Morgana passiert war verantwortlich gemacht. Es sei alles Schicksal, hatte er gesagt.
Doch ich wusste davon.
Mir war es von Anfang an klar gewesen.
Mehrmals hatte der Große Drache mich gewarnt.
Warum hatte ich nie auf ihn gehört?
"Wir müssen sie töten, das alles ein für alle Mal beenden."
Gauis nickte.
"Ja. Morgana muss sterben, daran besteht kein Zweifel. Nur wenn sie tot ist, kann Arthur zu dem König werden, von denen die Propheten sprechen."
"Aber was ist mit Skye? Was können wir gegen sie ausrichten?", erwiderte ich.
Ich wollte nicht mehr an sie denken, die Schmerzen abstellen, doch es ging nicht.
Sie schlich sich immer wieder in meine Gedanken.
Ich sah die alte Skye lächeln, sah ihren Löwenmut, ihre Selbstlosigkeit.
Ich vermisste sie mit jeder Faser meines Körpers, wollte sie einfach nur noch in meine Arme schließen.
Sie vor dieser barbarischen Welt beschützen.
Doch dafür war es zu spät.
"Wenn ich das wüsste."
Gaius senkte die Lider. Er hatte mich in den letzten Wochen genau beobachtet. Hatte gesehen, wie viel Gewicht ich verloren hatte, wie sehr mir die Neuigkeiten zusetzten.
Mehrmals war er abends mit einem Schlafmittel in meiner Tür erschienen, hatte stundenlang an meinem Bett gesessen und mit mir geredet.
"Ich kann sie nicht umbringen Gaius. Ich kann es einfach nicht.", sprach ich die Wahrheit aus.
"Merlin. Wir haben keine Wahl."
Ernst sah er mich an. Er hatte Recht. Wir hatten keine Wahl mehr, aber damir hatte ich mich noch lange nicht zufrieden gegeben.
Ich hoffte immer noch.
Träumte davon, dass alles wieder gur werden würde. Dass ich Skye wiedersehen würde.
"Nein. Aber ich weiß nicht was ich tun werde, sollte ich ihr begegnen."
Das war ohne Zweifel der schwerste Kampf den ich je geführt hatte. Der Gegner war ich selbst. Meine Gefühle kämpften gegen meinen Verstand, verwandelten mein Innerstes in ein einziges Schlachtfeld.
Herz über Verstand. Verstand über Herz.
"Sie wird dich nicht verschonen. Sie erinnert sich nicht mehr an dich, hat vergessen wer du bist. Sie existiert nicht mehr.", der Hofarzt lehnte sich vor, sah mich väterlich an. Sein Blick war unverkennbar sorgenvoll.
"Aber was wenn doch? Was sollen wir dann machen?"
Er seufzte.
"Das was wir immer getan haben. Das Beste draus machen."
Ich schüttelte den Kopf, musterte wieder die Tischplatte. Dutzende Bücher lagen übereinander geschlagen auf einem Stapel neben mir.
Sie alle hatten wir durchsucht, immer wieder, hatten tief in der Vergangenheit der Drakir gestöbert.
Doch da war nichts.
Kein Vermerk. Keine Notiz.
"Sie ist unverwundbar. Sie wird uns alle töten."
Es auszusprechen quälte mich umso mehr.
Sie würde mich nicht erkennen, würde sich nicht an mich erinnern.
Unsere gemeinsame Zeit existierte für sie nicht mehr.
Alles war verloren.
"Vielleicht ist Skye noch nicht so verloren wie du glaubst.", versuchte es Gaius. Das war die Frage. Die Frage die wir uns seit dem ersten Angriff stellten.
War sie fort? Konnte man sie irgendwie befreien? Tagelang und nächtelang hatten wir gesucht.
Das Ergebnis war ernüchternd gewesen.
Wir hatten rein gar nichts gefunden.
"Aber was wenn doch? Wenn sie wirklich fort ist? Sie wird alles und jeden töten. Sie würde uns nicht erkennen Gaius."
Ich konnte nicht einmal mehr weinen, so tief saß die Trauer um meine geliebte Skye.
Sie hatte mich vollständig ergriffen, fraß mich auf.
"Wir müssen das verhindern Merlin. Arthur darf nicht sterben, das weißt du. Du musst sie töten. Wir haben keinen anderen Ausweg."
Ich legte den Kopf in die Hände.
Trotz allem hatte ich noch immer Hoffnungen.
Es war verrückt daran zu glauben.
Doch ich konnte sie nicht einfach so loslassen, sie aufgeben.
Auch wenn es Zeit war.
"Ich glaub ich kann das nicht."
Mir graute vor dem Tag an dem Morgana Camelot erreichen würde.
Unsere Späher hatten ihre Truppen maschieren sehen, hatten von der Grenzüberquerung berichtet.
Übermorgen würden sie vor unseren Toren stehen und wie würden machtlos dastehen, würden fallen.
Es gab nichts, was wir ihr entgegen setzten konnten.
"Du hast keine andere Wahl. Du hast selber gesagt, Skye wäre lieber gestorben, als all diese Menschen zu töten. Mach dem ein Ende."
Nein. Sie hat das nie gewollt. Skye wollte nie ein Monster sein, hätte alles getan damit so etwas nie passiert.
Wäre sie an meiner Stelle, würde sie mich dann auch töten?
Um den winzigen noch vorhandenen Teil meiner Seele zu bewahren, mich zu retten, auch wenn es weh tat?
Ich kannte die Antwort auf diese Frage.
"Ich liebe sie Gaius.", hauchte ich erstickt.
Einen Moment schwieg er und schloss die Augen.
"Dann tue ihr den Gefallen."
Er hatte Recht.
Es war Zeit. Alles endete hier. Ich musste sie loslassen.
Ein für alle Mal.
Skye war tot, egal wie sehr es schmerzte sich das einzugestehen.
"Aber wie? Kein Schwert und kein Zauber kann ihr etwas anhaben, wir haben ihr nichts entgegen zu setzten. Es ist hoffnungslos."
Angestrengt dachte ich nach. Doch mein Kopf war wie leer gefegt.
Gaius legte die Hände auf den Tisch.
"Wir haben schon zuvor gegen Morgana gekämpft und immer einen Weg gefunden."
Eine Idee begann in meinen Gedanken aufzusteigen.
Ein Bild drängte sich in mein Bewusstsein.
"Es gibt immer eine Möglichkeit, immer eine Alternative. Zu jeder Krankheit gibt es ein Gegenmittel. Gegen jedes Monster eine Waffe."
"Es gibt nur eine Waffe, die vielleicht...", setzte ich zögernd an.
"Ja?"
Es waren dunkle Zeiten. Vielleicht sogar die schwärzesten für Camelot.
Vielleicht war die Zeit reif.
"Es könnte klappen."
"Aber?"
Es gab nur einen Haken.
"Ich muss Arthur überzeugen."

"Du willst das ich mit dir ausreite?"
Ich nickte.
Arthur sah mich skeptisch an.
"Du willst das ich dir helfe eine Waffe zu besorgen, die Skye töten kann?"
Ich nickte wieder.
"Und du weißt das nur aus irgendwelchen Legenden die Gaius dir erzählt hat, hast keine festen Anhaltspunkte das diese Wunderwaffe überhaupt existiert?"
Ich nickte.
Arthur seufzte. Er fuhr sich mit der Hand durch die honigblonden Haare.
Die Schatten unter seinen Augen waren länger geworden, dunkellila schimmerten sie in seinem blassen Gesicht.
"Merlin. Das ist im Prinzip rein gar nichts. Ich hab hier genug zu tun. Mein Vater beruft die ganze Armee ein. Ich muss die Ritter kampfbereit machen. Morgana wird bald hier sein. Ich hab keine Zeit für deine Märchen."
Er wandte sich ab und ging zum Tisch, schenkte sich einen Kelch Wein ein und trat zum Fenster.
"Arthur es ist das einzige was sie töten kann.", versuchte ich verzweifelt ihn zu überzeugen.
Ich hatte ihm alles erzählt. Naja, fast alles. Nur das was er wissen musste.
"Das behauptest du.", er drehte sich um.
"Das weiß ich.", sagte ich überzeugen.
Kritisch sah er mich an, kniff die Augen zusammen.
Ich hatte ihn fast. Das wusste ich. Er klammerte sich wie ich in diesen Tagen an die selbst noch so kleine Hoffnung das hier beenden zu können. Doch anders als ich, dachte er nicht darüber nach, was er tun würde wenn er Skye gegenüberstehen würde.
Es bereitete ihm kein Vergnügen es sich einzugestehen, doch er würde sie umbringen um alle anderen retten zu können.
Und diese Karte musste ich ausspielen. Ich musste ihm Hoffnung geben, den Glauben an sich selbst.
"Wollt ihr wirklich das Leben hunderter riskieren, euren eigenen Tod? Den von all euren Freunden?
Von Gwen? Von eurem Vater?
Ihr könnt das verhindern. Doch ihr müsst mitkommen. Jetzt.", drängte ich.
Nachdenklich hatte sich die Miene des Prinzens verändert. Er blickte auf den Kelch in seiner Hand, betrachte die rote Flüssigkeit die so viel Ähnlichkeit mit Blut besaß.
Wenn er nichts tat, würde sich bald das ganze Schloss blutrot färben.
Dann wäre es aber kein Wein.
"Und du bist dir sicher?", fragte er leise.
Ich wusste das ich ihn hatte. Nachdem ich Gwens Namen genannt hatte, war sein Gesicht weich geworden. Er würde sie nie in Gefahr bringen, wenn er es nicht verhindern konnte.
Ich bot ihm die Möglichkeit sie und viele andere zu retten.
Arthur hatte ein gutes Herz, ein edles Herz, das mehr für andere schlug als für sich selbst.
Er würde alles tun.
Ich lächelte.
"Ja."
"Schwörst du das bei meinem Leben?", fragte er ernst.
Ich nickte.
"Das tue ich."
"Und du hast nicht nur zu viel getrunken?"
Ich grinste. Wann fing er nur endlich an mir zu vertrauen?
Wann hörte er endlich auf, mich wie ein kleines Kind zu behandeln und meine Meinung einfach so abzutun.
"Nein hab ich nicht.", erwiderte ich leicht genervt.
Er senkte den Blick, drehte sich zum Fenster um. Seine Schultern waren angespannt, zeigten die Geduldsprobe der letzten Wochen, die nun endlich ein Ende finden würde.
"Arthur bitte.", flehte ich. Wir hatten keine Zeit mehr. Entweder jetzt oder nie.
Arthur drehte sich nicht um, doch sein Tonfall klang nachdenklich.
Er würde mich begleiten. Ich wusste es.
"Angenommen ich würde mitkommen, was muss ich dann machen? Wofür brauchst du mich?", fragte er.
Ich konnte das Lachen nicht unterdrücken.
"Ach das ist halb so wild. Ihr müsst nur ein Schwert aus dem Stein ziehen."

"Merlin was zur Hölle spielst du hier eigentlich?", maulte Arthur hinter mir. Er hatte stinkend schlechte Laune, wie ein begossener Pudel saß er im Sattel, nur das er dazu noch sauer war.
Ich seufzte.
Die ganze Zeit schon ging das so.
"Es ist unsere einzige Chance gegen Morgana und Skye. Ein uraltes Schwert, vom Anbeginn der Zeit selbst, geschaffen im Atem eines Drachen. Die ultimative Waffe.", erklärte ich langsam.
Was wollte ich ihm alles erzählen, und konnte es doch nicht.
Irgendwann.
Irgendwann wird er die ganze Wahrheit erfahren.
"Merlin dieses Schwert steckt angeblich in einem Stein! Wie um alles in der Welt soll ich es da raus bekommen?", zeterte er.
Mein Pferd warf unruhig den Kopf zurück.
Beruhigend tätschelte ich seinen samtenen Hals.
"Indem ihr dran zieht.", murmelte ich leise um das Pferd nicht noch mehr zu verängstigen.
"BITTE WAS?!", schrie er.
Ich verdrehte die Augen.
"Ich meine es ernst. Ihr müsst dran ziehen."
Wie er mir manchmal auf die Nerven ging.
Unvorstellbar.
"Ich werde nicht an diesem Schwert ziehen und mich vor dir zum Affen machen. Zieh selbst dran.", fuhr Arthur auf.
Tief durchatmen, sagte ich mir immer wieder.
"Es wurde geweissagt, das in der dunkelsten Stunde Camelots einer es aus dem Stein ziehen wird und die Welt verändern wird. Nie zuvor haben wir vor so einer großen Bedrohung gestanden. Nie zuvor war Camelot so sehr in Gefahr wie jetzt. Es gab nie eine dunklere Stunde. Morgana darf nicht siegen. Niemals. Es ist euer Schicksal.", ich legte all meinen Galuben an ihn in diese Worte.
Ich glaubte an Arthur Pendragon.
Hatte es immer.
Würde es immer.
Er würde sein Schicksal erfüllen und der größte König aller Zeiten werden und nichts könnte ihm im Weg stehen.
Nicht mal ein Schwert im Stein.
"Das ist doch alles vollkommen lächerlich. Du schleifst mich auf Grund eines schlechten Witzes durch diesen Wald, während Morgana immer näher kommt. Ich sollte in Camelot sein und mein Volk beschützen."
Er hatte Recht.
Es klang irrsinnig, hirnverbrannt.
Doch die Welt war ein merkwürdiger Ort.
Niemand würde sie je ganz begreifen können, schon gar nicht Arthur.
Doch nur er allein konnte es.
Nur er allein konnte uns retten.
Es war sein Schicksal, genau wie es meins wahr ihn zu beschützen, auf sicheren Wegen zu leiten und ihm zu helfen.
"Und das werdet ihr auch! Aber erst brauchen wir dieses Schwert!"
"Ich hoffe für dich das du mir hier nicht einen riesigen Bären aufbindest.", murrte er leise.
Ich grinste bei diesem Ton.
"Würde ich nie."
Ich konnte förmlich sehen wie er die Augen hinter meinem Rücken verdrehte.
"Und wo soll dann diese Wunderwaffe sein? Warum hab ich noch nie in meinem Leben davon gehört.", klagte er.
"Naja, Geschichte ist nicht gerade eure Stärke oder?"
"Merlin?!"
"Schon gut, schon gut. Ich erzähl euch die Legende halt nochmal."
Doch ich wurde sofort unterbrochen.
"Nein tust du nicht! Das hast du mir jetzt schon ungefähr fünf mal alles geschildert und es wird jedes Mal unglaubwürdiger."
Ich seufzte tief.
Er war wirklich schwierig.
"Ihr hört einfach nie zu oder?"
Das ging dann eohl doch zu weit.
"Merlin wir reiten seit Stunden durch diesen Wald! Alles was ich hier zu hören kriege sind unklare Andeutungen. Du verschwendest meine Zeit."
Doch es war mir egal.
"Arthur Ihr müsst mir einmal glauben."
Er war mit mir hierher geritten, hatte sich über jede Vernunft hinweggesetzt.
Wir würden jetzt nicht kurz vorm Ziel aufgeben.
"Ja und sieh wohin es mich geführt hat. Ich müsste in Camelot sein, mein Königreich verteidigen, stattdessen irre ich mit dir durch den Wald von Essatier!"
"Ihr werdet es nicht bereuen."
"Das hoffe ich für dich! Denn wenn Morgana dich am Leben lässt, werde ich dich danach persönlich köpfen!"
Ich gluckste. Das wollte ich sehen.
"Ach die Drohungen bin ich gewohnt. Diesmal geht es nicht um mich. Es steht zu viel auf dem Spiel."
"Allerdings. Und ich hoffe für dich das du Recht hast."
"Das habe ich."
"Wo ist denn nun dieser Stein?", fragte Arthur genervt während er Augen rollend hinter mir ritt.
Ich musste grinsen.
Er würde sich nie ändern.
"Könnt Ihr euch nie gedulden?"
"Nein. Dafür steht wie du richtig gesagt hast im Moment zu viel auf dem Spiel."
Er hatte Recht. Wenn er es nicht schaffte wäre alles verloren.
"Wir sind da."
Sagte ich als ich die vertrauten zusammengewachsenen Eichen erkannte.
Ich hielt mein Pferd an und schwang mich aus dem Sattel.
Meine Füße knirschten im feinen Schnee.
Arthur folgte mir.
"Das ist der größte Unsinn den ich je in meinem Leben gehört hab, weißt du das eigentlich?", sagte er während er hinter mir her lief.
Wir waren wirklich da.
"Und was ist das da?"
Ich konnte förmlich hören wie Arthurs Atem aussetzte, sich sein Herzschlag beschleunigte.
Vor uns ragte ein grauer Felsen auf einer schmalen Waldlichtung auf.
Und in dem Felsen steckte das schönste Schwert, von bester Schmiedekunst geschaffen, dass der Prinz je gesehen hatte.
Gold silbern glänzte die Klinge, geheimnisvolle, goldene Symbole waren in das Blatt eingraviert, kunstvolle blaue Edelsteine in den ledernen Griff eingelassen.
Nie hatte es etwas vergleichbareres gegeben, nie hatte ein Schwert mehr Stoff für Legenden und Sagen gegeben.
Die Macht war greifbar, die Luft vibrierte vor Glanz und Edelmut.
Es war einer dieser seltenen Momente wo einem Tränen in den Augen standen, selbst Arthur der für niemanden seine wertvollen Tränen fließen ließ, wurde es ganz anders zumute.
Das Schwert löste etwas in ihm aus, ich konnte es sehen.
Excalibur.
So hatte ich es damals genannt.
Damals als ich es mit aller Macht in den Stein stieß.
Als ich voraussagte, dass Arthur es eines Tages herausziehen würde.
Dann wenn Albions Not am größten wäre.
Wenn wir uns der schlimmsten aller Gefahren stellen mussten.
Ich hätte nie gedacht, dass das Mädchen das ich liebe, diese Bedrohung darstellen würde.
Die Zeit war gekommen.
Arthurs Schicksal erwartete ihn.
Eine glorreiche Zukunft stand uns bevor, wir würden kämpfen für sie.
Auch wenn es schmerzte, ich hatte mich entschieden.
Wir alle hatten das.
Ich musterte Excalibur, wie es dort in der Sonne wie aus Diamanten gehauen strahlte, uns die blanke Hoffnung verkündete.
Selbst auf die schwärzeste Nacht folgt ein neuer Morgen.
Das Kriegsgeheul in den Ohren, den Mut im Herzen und die Hoffnung auf der Brust.
Wir würden kämpfen, wir würden nie weichen.
Helden waren wir.
Helden mit Herzen von gleichem Schlag mit dem Willen zu ringen, zu kämpfen, für das was es wert war.
Für unsere Ideale, unsere Träume und die Liebe.
Arthur sah mich an.
Ich blinzelte vertrauensvoll.
Dann trat er in das goldene Licht, legte die Hand um das edle Heft.
Er zog.

Nur wenige Wachen sahen uns zurückkehren.
Es war tiefste Nacht.
Doch niemand schlief.
Es herrschte reges Treiben, die letzten Vorbereitungen wurden getroffen, die letzten Waffen geschärft und die letzten Küsse auf geliebte Münder gehaucht.
Niemand wusste ob man den nächsten Sonnenuntergang erleben würde.
Es war soweit.
Das Schloss hielt den Atem an, wartete auf die kommende Hölle.
Wären sie alle nicht so beschäftigt gewesen, in Gedanken gekehrt, so hätten sie die zwei Gestalten gesehen die sich im Sternenlicht über den Innenhof bewegten.
Sie hätten das prächtige Schwert bemerkt, was der größere der beiden im Gürtel trug.
Und sie hätten neue Hoffnung gehabt.

........

Happy New Year ♡♡♡♡

Ich entschuldige mich wirklich von ganzem Herzen für dieses grottige Kapitel.
Ich musste eine Szene mit Excalibur schreiben, sonst würde alles andere keinen Sinn mehr machen.
Aber es ist so, dass die beiden Merlin Folgen "Das Schwert im Stein" meine liebsten sind.
Es fühlt sich so falsch an etwas anderes zu schreiben.
Ich war echt am verzweifeln.
Diese Szene wo Arthur das Schwert aus dem Stein zieht, da läuft es mir jedes Mal kalt den Rücken runter, mir stehen jedes Mal Tränen in den Augen, so schön ist das.
Es fühlt sich einfach falsch an, an etwas so wundervollem dran rumzupfuschen.
Deswegen nur eine kurze Variante.
Wie gesagt, es wäre nicht richtig gewesen.
Das hat BBC einfach zu perfekt gemacht.

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