Chapter Twenty-Three
Thomas POV
Am nächsten Tag wollte ich Emma direkt von der Schule abholen, da ich bemerkt hatte, dass sie es wohl wirklich getroffen hatte, was zwischen Kaya und mir gelaufen war. Ich musste eine Nacht darüber schlafen, doch da sie mir den ganzen Tag über aus dem Weg gegangen war, spürte ich abends, als ich schlafen wollte, wie sehr ich sie vermisste. Es musste einfach alles gut zwischen uns sein, das ging gar nicht anders.
Kaya ging es zum Glück auch wieder besser, sie war wegen Dylan ziemlich mies drauf gewesen, doch sie hatte sich gleich abends mit ihm ausgesprochen und nun hatte sich herausgestellt, dass zwischen den beiden einfach nur ein riesiges Missverständnis herrschte.
Ich vermisste Emma und ich konnte es nicht ertragen, dass zwischen uns eine Spannung herrschte. Ich liebte sie einfach so sehr, dass ich es nicht beschreiben konnte. Doch sie würde sich sicherlich auch wieder einkriegen, wenn ich mich entschuldigte.
Ich fuhr mit meinem Auto die Straße lang, als ich auf einmal die Polizei hinter mir entdeckte. Sie mussten wohl auf Streife sein, deswegen machte ich mir keine weiteren Gedanken, doch mein Erlebnis mit den Rebels kreiste mir dennoch im Kopf rum. Auf einmal ging das Blaulicht an und ich sah im Rückspiegel, wie der Polizist mich bedachte, rechts ranzufahren. Mein Herz fing an, zu hämmern, als ich meinem Motor ausstellte.
»Guten Tag, Sie müssen Mister Sangster sein oder?«, sprach der Mann mich an, als ich mein Fenster hinunterließ. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, als ich mit klopfendem Herzen antwortete: »Ja, was gibt es denn?« »Würden Sie uns bitte bis aufs Presidium begleiten, wir hätten da ein paar Fragen bezüglich der Rebels. Es betrifft auch sie persönlich.«
»Könnten Sie mir ein paar Stunden Zeit geben? Ich muss noch dringend etwas erledigen! Es ist wirklich so dringend, ich flehe Sie an.« Ich musste zu Emma, was wäre, wenn sich rausstellen würde, dass ich bei der ganzen Sache involviert war? Sie wusste nicht, dass ich sie noch liebte und immer für sie da war. Vor allem, was war, wenn sich das alles rausstellte. Ich könnte mein Leben nicht mehr so leben wie früher. Dabei wollte ich doch nur meine Schwester beschützen.
»Sie haben drei Stunden! Wir haben Ihr Kennzeichen, können Ihr Handy orten, also denken Sie noch nicht einmal daran, abzuhauen. Wir werden Sie kriegen. Und dann will ich die ganze Story hören und was Sie damit zu tun haben.«
Panisch startete ich wieder den Motor und raste zur Schule, dass ich mehrmals geblitzt wurde war mir nun auch völlig egal. Ich musste diese Zeit nutzen, damit Emma mir verzieh und ich sie wenigstens noch einmal sehen konnte, ihr durch ihre perfekten Haare streichen konnte und sie küssen konnte. Ich musste ihr dazu noch möglichst schonend beibringen, dass ich bei der Polizei auftauchen musste.
Und dann wohl noch, dass ich der Grund war, warum sie damals umgekippt war und gekidnappt wurde.
Mein schlechtes Gewissen schien mich fast von innen zu zerfressen und als ich auf dem Parkplatz der Schule parkte, klopfte mein Herz so heftig, dass ich dachte, es würde mir sofort aus der Brust springen. Ich hatte solche Angst vor den nächsten Stunden, solche Angst, wie ich sie in meinem Leben noch nicht hatte.
Zitternd griff ich um das Lenkrad, sodass meine Fingerknöchel weiß hervotraten. Emma öffnete nach einigen Minuten die Tür und ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder. »Thomas, was machst du denn hier?«, fragte sie, sichtlich verwirrt.
»Ich muss mit dir reden. Dringend! Hör zu: Das mit Kaya tut mir so leid, ich wollte ihr wirklich nur ein guter Freund sein und hatte viel zu spät bemerkt, dass ich eine Grenze überschritten hatte. Emma, ich liebe Einzig und Allein dich, das ist so und wird sich auch nie ändern. Bitte, sei nicht länger sauer, ich kann das nämlich nicht ertragen.«
Sie strich mir durch meine Haare und zog mich mit ihrer Hand in meinem Nacken zu sich. »Ich liebe dich, Thomas«, murmelte sie, während sie ihre Lippen auf meine legte. Überglücklich, aber dennoch voller Angst erwiderte ich den Kuss, da ich wusste, dass mir das Schlimmste einfach noch bevorstand. Ich konnte es nicht ertragen, ihr verletztes Gesicht zu sehen, wenn sie herausfinden würde, woran ich alles schuld war, was ich denn alles getan hatte. Ich liebte sie einfach so sehr und ich hasste mich dafür, was ich getan hatte.
Thomas, was bist du denn für ein Idiot? Wenn sie sagen würde, dass sie mich nie wieder sehen wollte, könnte ich sie sogar verstehen. Ich würde mich an meiner Stelle auch nicht mehr sehen wollen.
»Thomas, was ist denn los?«, fragte sie besorgt und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange, durch den ich Gänsehaut bekam. Ich würde es ihr gleich sagen, ich wollte nur noch ein paar Sekunden glücklich sein, das war nicht zu viel verlangt. Also verschmolz ich meine Lippen mit ihren, während sich der Krampf in meinem Magen immer verstärkte und fast die Oberhand nahm.
»Ich muss dir etwas gestehen, Emma. Es ist schlimm und ich kann dir gar nicht sagen, wie leid es mir tut. Doch, da ich dich bedingungslos liebe, muss ich es dir sagen. Du bist zu perfekt, viel zu gut für mich.«
»Thomas, sprich mit mir!« Sie strich sich eine ihrer roten Strähnen hinter ihr Ohr und griff nach meiner Hand, um meine Finger mit ihren zu verschränken, wobei ich ein noch größeres schlechtes Gewissen bekam.
»Ich wurde gerade von der Polizei angehalten. Sie müssen mit mir sprechen.« »Geht es um den Angriff der Rebels? Bestimmt haben Sie jetzt noch mehr dieser Dreckskerle gefunden und du sollst ihnen bestätigen, dass sie beiteligt waren, mich zu entführen. Sie sollen bloß jeden dieser dreckigen Entführer in Ketten legen, alle die daran beteiligt waren!«
Mir wich jeglich Farbe aus dem Gesicht und ich hatte das Gefühl, mich gleich übergeben zu müssen. Es war normal, dass sie so eine Einstellung hatte, doch ich konnte es einfach nicht aushalten. Noch einmal sah ich sie an: Dieser Blick von Emma, der zeigte, dass sie mich liebte, der nie wieder zurückkehren würde. Wenn ich ihr die Nachricht überbracht hatte, würde sie mich nie wieder so ansehen, es wäre alles verloren.
»Emma?« Ich sah ihr in die blauen Augen. »Ich habe dir dir K.O.-Tropfen ins Getränk geschüttet. Ich habe den Rebels geholfen, dich damals zu entführen.«
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