Chapter Seven

Emma POV

Ich rannte mit klopfendem Herzen Thomas und Ava hinterher. Wir mussten es schaffen, wir waren nun doch schon so weit gekommen! Ich hätte echt niemals gedacht, dass Ava Thomas' Schwester sein könnte, doch es konnte mir auch egal sein. Thomas war gekommen und hatte uns beide befreit und dafür war ich ihm so sehr dankbar.

Wir rannten einige Gänge entlang, ich folgte den beiden einfach, da ich keinerlei Orientierung hatte, schließlich hatte ich das alles hier damals bewusstlos passiert. Doch Dank Thomas' guter Orientierung standen wir etwa nach zwei Minten vor der verrosteten Tür, unter der sich ein paar Lichtstrahlen hindurchstohlen. Wir waren nun also wirklich entkommen, ich konnte es kaum glauben!

Als ich noch völlig benommen war, riss Thomas die Tür auf, schleifte Ava und mich zu seinem Auto und schnallte uns an, wie kleine Kinder. Wir beide mussten wohl wirklich ziemlich unter Schock stehen, dass wir nichts alleine machen konnten. Thomas startete schnell den Motor und fuhr los. Egal wohin, bloß weg von diesem Ort.

»Wir fahren jetzt zur Polizeistation und zeigen die Rebels an. Eine bessere Spur als wir jetzt haben, werden wie nie kriegen und außerdem ist das notwendig, um zu sichern, dass Emma in Sicherheit ist und sie sie nicht wieder als Geisel nehmen!«

Wow, ich hätte echt nicht gedacht, dass Thomas sich so viele Sorgen um machen würde. Mein Gesicht lief rot an, so geschmeichelt fühlte ich mich. Ehrlich, nach dieser kurzen Zeit hatte Thomas schon so viel für mich getan und war immer nett gewesen, er hatte mir geholfen, als ich seine Hilfe am dringstensten brauchte. Noch nie in meinem Leben war ein Junge für mich so eingestanden. Ich wusste ehrlich gesagt nicht ganz genau, was ich davon halten sollte, denn ich war ein wenig überfordert.

Doch ich würde Thomas bei der nächsten Gelegenheit auf jeden Fall danken, er war schließlich so ein Gentleman. Wie ich so neben Ava im Auto saß, beobachtete ich von der Rückbank seinen Hinterkopf. Sein blondes Haar, das im Sonnenschein leicht gold schimmerte. Es sah einfach wunderbar aus und ich musste mich zurüchhalten, um nicht meine Hand auszustrecken und ihm durch die Haare zu wuscheln.

Was war denn auf einmal los mit mir? Ich hatte wohl noch das Syndrom, dass ich ein bisschen Balla-Balla im Hirn war, auf Grund des ganzen Vorfalls. Eigentlich war ich nicht so drauf, dass ich gleich jedem wegen allem dankbar war, doch was Thomas getan hatte, übersteigerte wirklich alles. Ich hatte Gefühle für ihn entwickelt, doch vielleicht lag das auch nur an meinen Anwandlungen.

Ich brauchte dringend Ruhe-musste richtig entspannen und mit jemandem einfach mal über alles sprechen. Jetzt wollte ich schon am liebsten mitten im Auto die Augen schließen und einfach nur schlafen, entspannen, doch genau in dem Moment, in dem ich meine Augen schloss, machte Thomas den Motor aus und begab sich hinaus.

Wir hatten wohl die Polizeistation erreicht.

»Ava komm, bringen wir es hinter uns, dann können wir endlich unsere Freiheit genießen«, sagte ich und schnallte sie ab und machte ihr die Tür auf, damit Thomas das nicht tun musste. Er hatte schon genug getan. Ava war völlig abwesend, ihr Blick schweifte völlig planlos in der Gegend umher und ihre kalte Hand krallte sich in meinen Arm, wie als wäre sie ein alter Greis, dem ich beim Gehen helfen müsste.

Ich hielt sie und taumelte mit ihr die Stufen zu der Glastür zu, die den Eingang der Polizeiwache bildete. Die Sonne schien auf uns hinab, sie hieß uns wohl willkommen, vor allem Ava, die endlich aus der Hölle entkommen war. Thomas hielt uns die Tür auf und lächelte mich an- wohl dankbar darüber, dass ich ihm so mit seiner Schwester half. Es bildeten sich leichte Grübchen um seine Mundwinkel und ich bekam eine leichte Gänsehaut, als ich sah, dass sein Lächeln für mich bestimmt war.

Ich trat zusammen mit Thomas und Ava in das Gebäude ein. Gleich zu unserer Rechten befand sich ein riesiger Schreibtisch mit allerlei Sachen, voller Bürokram und nach links zweigten sich Gänge zu den verschiedensten Räumen ab. Ebenfalls vor uns befanden sich Sofas mit einem Tisch voller Zeitschriften, zu dem ich Ava erst einmal geleitete. Sie hatte genug durchgemacht und wenn wir unbedingt etwas von ihr wissen wollten, könnten wir sie noch immer fragen.

»Bereit?«, fragte Thomas mich mit einem aufmunternden Lächeln und ich atmete tief ein. Du schaffst das Emma! Bereit! Wir liefen dicht nebeneinander zu dem Polizisten nach vorne, der uns wohl schon zu erwarten schien. Mir war etwas mulmig zu Mute, was sich so äußerte, dass ich mich so nahe an Thomas gepresst hatte, dass kein Blatt mehr zwischen uns passen würde. Doch er wich auch nicht aus.

»Wir zeigen eine Gang an. Sie vollführen kriminelle Machenschaften, Geiselnahmen, Drohenhandel und noch viel schlimmeres«, startete Thomas die Konversation. Ich knetete nervös meine Hände und japste schon fast nach Luft, als der Mann sich mir zuwandte. »Dann schildern Sie mir bitte alles ausführlich!«

*****

Einige Stunden später und viele Nerven weniger, parkte Thomas vor dem Hotel, in dem meine Familie auf mich warten würde. »Emma!«, rief meine Mutter in dem Moment, als ich den Eingangsbereich betrat. Sie kam auf mich zugestürmt und fiel mir in die Arme, während ihr zahlreiche Tränen die Wange hinunterliefen. Sie hatte mich an sie gepresst, sodass ich mich keinen Millimeter bewegen konnte. »Mein armes Baby«, murmelte sie vor sich hin, wie ein Mantra, während sie mir unaufhörlich über den Rücken strich.

»Mom, mir geht es gut. Dank Thomas ist nichts Größeres geschehen. Wirklich, ich bin wohlauf!« »Ich verdanke Ihnen so viel, Mister Sangster«, wandte meine Mutter sich an Thomas, der allerdings nur lächelnd abwank. »Für Emma würde ich das immer machen.«

Bei diesen Worten fing mein Herz schnell zu schlagen an. Hatte er das wirklich gesagt? Ich glaubte, ich träumte ... Okay, ich schätzte, es war Zeit, ihm meine Dankbarkeit persönlich zu zeigen.

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