Dagger, Darkness, Death
Mit einem zufrieden Schnurren drehte ich mich auf den Rücken.
Lächelnd kraulte das Mädchen mir den Bauch, dann drehte sie sich zu Cissi um.
,,Deine Katze ist wirklich entzückend." Cissi warf mir einen finsteren Blick zu.
,,Eigentlich überhaupt nicht. Normalerweise bin ich die einzige von der er sich anfassen lässt, ohne zu kratzen." Ich schnurrte nur noch lauter.
Cissi hatte recht, eigentlich war ich keine sehr freundliche Katze, aber dieses Mädchen machte Cissi glücklich und wenn sie glücklich war, war mein Job getan.
Ich rollte mich auf den Bauch, setzte mich hin und begann mich zu putzen.
,,Möchtest du einen Tee?", lächelnd sah Cissi ihre Freundin an. Die nickte: ,,Ja, sehr gerne."
Cissi warf mir noch einen durchdringenden Blick zu, bevor sie sich umdrehte und zwei Tassen aus dem Schrank holte.
,,Waldbeere oder Pfefferminz?"
,,Waldbeere bitte."
Ich gähnte, schien als würde hier nichts interessantes mehr passieren. Ich streckte mich und lief ins Schlafzimmer.
Ich sprang aufs Bett, rollte mich zusammen und schlief ein.
Ich träumte von Streicheleinheiten und saftigen Mäusen.
Ich wurde vom Geräusch einer Tür geweckt und von den Stimmen zweier Mädchen, sie verabschiedeten sich.
Die Tür viel ins Schloss und Schritte näherten sich dem Schlafzimmer.
Cissi huschte herein, in der Dunkelheit war sie fast unsichtbar, nur ihre blasse Haut, weiß wie Knochen, die im Mondlicht schimmerten, verriet sie.
Sie bewegte sich lautlos durch den Raum, wie ein Schatten. Das Mondlicht die einzige Lichtquelle.
,,Wo ist nur dieses verdammte Kleid!", murmelte sie.
Fünf Minuten später, ich war schon beinahe wieder weg gedämmert, ließ sie sich aufs Bett fallen.
Ich wurde kurz in die Luft geschleudert und viel beinahe vom Bett. Wütend fauchte ich sie an.
,,Entschuldige mein süßer.", beruhigend strich sie mir über den Kopf. ,,Hab ich dich geweckt?"
Ich fauchte ein zweites Mal und beschloss es dabei zu belassen.
Sie war mittlerweile vollständig umgezogen. Sie trug ein kurzes schwarzes Kleid mit langen Ärmeln und einen weiten Kaputzenumhang in derselben Farbe. Sie schlüpfte in ihre kniehohen Stiefel und stand auf.
Bevor sie den Raum verließ drehte sie sich nochmal zu mir um.
,,Mach dir keine Sorgen,", beruhigte sie mich: ,,Ich bin zurück noch bevor die Sonne aufgeht."
Ich maunzte und sie verließ die Wohnung, als sie sich umdrehte sah ich ein metallisches blitzen an ihrer Hüfte.
Beruhigt legte ich mich wieder Schlafen. Cissi wusste was sie tat. Sie war schließlich ein Profi.
Ein paar Stunden später erwachte ich wieder. Mein Magen knurrte, also beschloss ich auf die Jagd zu gehen.
Ich sprang vom Bett und verließ die Wohnung durch das Küchenfenster, das Cissi immer für mich aufließ.
Ich pirschte mich an, meine Beute fest im Blick. Die Maus knabberte fröhlich an einem Samenkorn, nicht ahnend, dass dies ihre letzte Mahlzeit sein sollte.
Doch plötzlich fuhr die Maus herum, die Ohren gespitzt, dann huschte sie davon.
Wütend sah ich mich um, versuchte herauszufinden was meine Beute verschreckt hatte.
Dann hörte ich es, ein lachen, klar wie Kristall. Dann eine Stimme, tiefer, eindeutig männlich.
Instinktiv duckte ich mich tiefer ins Gebüsch.
Neugierig beobachtete ich das Paar, das langsam über die Wiese schlenderte. Den Mann kannte ich nicht, dass Mädchen war Cissi.
Sie hatte sich bei dem Mann untergehakt.
Er strich ihr sanft eine Strähne ihres obsidian schwarzen Haares hinters Ohr. Spitze Ohren, wie alle Elfen sie hatten.
Er zog sie näher, beugte sich vor und küsste sie.
Sie küsste ihn zurück, leidenschaftlich.
Ihre Hand wanderte unter ihren Umhang und mit einer einzigen blitzschnellen Handbewegung schnitt sie ihm die Kehle durch.
Der Mann brach zusammen, die Augen aufgerissen vor entsetzen. Er war tot noch bevor er auf dem Boden aufkam.
Cissi stand da und blickte auf ihn hinunter, ihre grünen Augen schienen in der Dunkelheit zu glühen.
Ich huschte aus meinem Versteck und strich ihr schnurrend um die Beine. Sie sah zu mir hinunter und nahm mich auf den Arm.
,,Nah mein Süßer? Hast du Hunger? Na dann besorgen wir dir mal was zum fressen."
Ohne den Toten auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen lief sie den Pfad zurück zum Dorf.
Leise pfiff sie vor sich hin.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top