Ten: Hurricane Iris

„Ich kann nicht glauben, das dir keine Ausrede eingefallen ist, um zu verhindern das wir hier heiraten." sagte Kate in der Sekunde, in der Owen ins Auto einstieg.


Er Schlug frustriert mit seinen Händen gegen das Lenkrad. „Ist ja nicht so, als hätte ich es nicht versucht, Kate! Ich hab jeden Einwand, an den ich denken konnte eingebracht; wir hätten nicht genug Zeit es ordentlich zu organisieren, wir hatten nicht vor das ganze zu überstürzen, die Familie schafft es vielleicht so kurzfristig nicht. Dein Kleid wäre nicht rechtzeitig fertig, blah, blah, blah...und doch hat es meine Mutter irgendwie geschafft, all das zu überwinden! Du hast sie gesehen, sie war wie besessene!" Er grinste wieder willen. „Und hey, zumindest weißt du dass sie dich mag. Sie hätte sonst nicht so eine schnelle Hochzeit vorgeschlagen."


„Aber zwei Wochen, Owen! Sie möchte, das wir in zwei Wochen heiraten!" rief Kate. „Das können wir unmöglich machen."


„Versuch das Mal Mum zu sagen." sagte er spitz, schob den Schlüssel ins Zündschloss und startete den Motor. Dann drückte er das Gaspedal nach unten, so dass das Motorgebrüll Kates nächste Worte übertönte.


„Du hast sie da drin gehört. Sie hat die ganze Sache praktisch schon geplant. Wie auch immer, wenn du sie gestern gesehen hättest....nur der Gedanke daran, das wir heiraten war genug, um eine bemerkenswerte Verbesserung hervorzurufen...und ich schätze, ich hatte einfach nicht das Herz dazu, nein zu sagen." Er drehte sich um seine zukünftige Braut flehend anzuschauen. „Und wer weiß? Vielleicht je früher wir es hinter uns bringen, desto besser ist es?"


„Aber zwei Wochen." seufzte Kate und lehnte sich im Beifahrersitz zurück. „Ich weiß nur nicht, ob ich bereit dazu bin."


Owen legte den Rückwärtsgang ein und begann aus der Parklücke zu fahren. Sie sprachen erst wieder, als sie schon fast wieder an Walts Haus angekommen waren. Beide waren damit beschäftigt Möglichkeiten zu finden, um Emily davon abzubringen, ihren Hochzeits-Masterplan durchzuführen.


„Vielleicht solltest du anfangen, dich dafür bereit zu machen." setzte Owen ihr vorheriges Gespräch fort, als er von der Hauptstraße abbog und vorsichtig den Wagen über den holperigen Weg lenkte. „Denn mir fallen keine weiteren Gründe ein, es nicht zu tun, und wenn meine Mutter eine Idee hat, ist sie normalerweise sehr unwillig sie wieder fallen zu lassen. In dieser Hinsicht erinnert sie mich ziemlich an Iris."


Kate schaute zu ihm hinüber. „Meinst du nicht, Iris erinnert dich an sie?" fragte sie mit einem kleinen Lächeln. „Du weißt schon, weil du deine Mum länger kennst und das alles."


„Und glaubst du nicht, das du dir eher Sorgen darüber machen solltest, wie du meiner Mutter davon überzeugen sollst, dass wir nicht heiraten werden, anstatt mein Sprachmuster zu korrigieren?" erwiderte er und streckte ihr die Zunge raus. „Ich nehme an, es fühlt sich einfach so an, als würde ich Iris schon ein Leben lang kennen. Sie scheint mich jedenfalls zumindest schon so lange zu quälen."


Sie sah ihre Chance. „Wofür zu quälen?" fragte sie mit gespielter Unschuld.


Owen warf ihr einen Blick zu. „Du denkst, so kriegst du mich? Amateur."


Kate zuckte mit den Schultern. „Ach na ja, du kannst mir nicht verübeln es versucht zu haben. Eines Tages werde ich es herausfinden."


„Darauf würde ich nicht wetten." entgegnete Owen. „Ich vermute, wenn sie herausfindet was wir getan haben, wird sie so wütend sein, dass sie nie wieder mit einem von uns beiden sprechen wird."


Er schaute träge hinauf zum Haus und erstarrte dann. Einen Moment lang konnte er seinen Augen nicht trauen, doch als sie näher kamen, wurde er sich immer sicherer dass er sah, wen er glaubte zu sehen. Nun, das er klärte immerhin den Mangeln an telefonischen Nachrichten.


„Es sieht so aus, als wären wir dabei, es herauszufinden." sagte er schwach.


„Was meinst du damit?" fragte seine Begleiterin und schaute nach vorne, aber sah nicht, was er sah. „Owen?"


„Na ja." begann er. „Wenn ich mich nicht sehr irre....ist das Iris, die mit Sam auf der Veranda-Treppe wartet."


Owen trat, kurz vor dem Ende der Auffahrt auf die Bremsen und sendete Kate fast durch die Windschutzscheibe.


„Ist es zu spät davonzurennen?" fragte sie und verzog dabei das Gesicht, als sie sich auf ihren Platz wieder aufrichtete.


Iris hatte begonnen mit einem undurchschaubaren Gesichtsausdruck, auf sie zu zumarschieren. Owen schrumpfte instinktiv in seinem Sitz zusammen. „Ich denke schon." murmelte er, schaute hinüber zu Kate und sah die plötzliche Panik, die er fühlte in ihren Augen widerspiegeln. „Ich glaube ja."


„Wird sie uns glauben?" fragte sie.


„Was denkst du?" Owens sarkastische Antwort, war Antwort genug für Kate. Sie schnallten sich beide ab und stiegen widerwillig aus dem Auto. Es war an der Zeit, für ihr vorhaben gerade zu stehen.

*****

„Was für eine nette Überraschung! Was machst du denn hier, Iris?"


Obwohl sie zu viel Wodka auf ihren Flug zum Los Angeles Flughafen getrunken hatte, wurde sie nicht eine Sekunde lang von Owens Begrüßung getäuscht. Er wusste ganz genau, warum sie hier war.


Doch während ihrer langen und extrem teuren Taxifahrt nach Potters Brook, hatte Iris sich selbst versprochen, dass sie keine Szene machen würde, bis sie die ganze Geschichte kannte. Also anstatt Owen sofort zu fragen, erlaubte sie ihm sie in eine Umarmung zu ziehen, die nur ein wenig länger anhielt, als in der Regel höflich war.


Als er sie losließ, schaute sie ihn an und bemerkte die stumme Bitte um Zurückhaltung in seinem Ausdruck. Das war ebenfalls das, was er versucht hatte ihr mitzuteilen, als er sie länger als erwartet festgehalten hatte, stellte sie fest. Sie würde ihre antworten bekommen, nur nicht gerade jetzt, vor seiner Familie.


Iris nickte unmerklich als Antwort darauf und sah Erleichterung in seinem Lächeln, als er die Bedeutung der Geste erkannte, bevor sie ihre Aufmerksamkeit auf Kate richtete.


„Komm her, du." sagte sie mit aufrichtiger Zuneigung, und ihre beste Freundin trat eher zögerlich in ihre Umarmung. Iris umarmte sie fester, als sie beabsichtigt hatte. Sie hatte eigentlich vor sich distanziert zu verhalten, um zu zeigen wie verletzt sie darüber war, dass Kate ihr nicht erzählt hatte, was vor sich ging. Aber Kate sah bereits mitgenommen genug aus, so wie es war, und Iris konnte es nicht über sich bringen ihr noch mehr Kummer zu machen. „Glückwunsch, ich freue mich für dich."


Sie war ziemlich stolz auf sich, dass ihre Worte nicht unaufrichtig klangen, trotz der Mühe die es gebraucht hatte sie auszusprechen.


„Danke." murmelte Kate, genau in den Augenblick, in dem Sam auch zu sprechen begann.


„Du meinst, du wusstest es nicht?" er klang ungläubig.


„Nein. Ich meine, ich hab vermutet, dass etwas vor sich geht, aber ich war mir nicht ganz sicher." sagte sie ruhig und schob ihre Sonnenbrille auf den Kopf. „Jedenfalls ist es vermutlich keine gute Idee, einem Mitglied der Presse so etwas zu erzählen. Ich hätte die Nachricht nicht verbreitet, aber ich hätte es wahrscheinlich auf der Arbeit erwähnt, und irgendjemand hätte es getan. Zuerst war ich verletzt, aber dann habe ich gemerkt, dass sie sehr bewusst damit waren."


Zu diesem Zeitpunkt schauten Kate und Owen sie an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen und sie kam nicht umhin, wegen ihrer Verwirrung zu lächeln. „Ich schätze, ich hätte nicht den ganzen Weg her fliegen müssen, aber ihr wisst schon...ich hatte ein paar Tage frei." log sie mühelos. „Und außerdem gebe ich zu, dass, obwohl ich eine vage Vorstellung von dem hatte was los war, ich von der Ankündigung ihrer Verlobung überrascht war, und ich wollte mit ihnen darüber sprechen." zumindest das stimmte.


„Also, du musst bei uns bleiben, jetzt wo du da bist." sagte Walt, als er die Vordertreppen mit dem schnurlosen Telefon in der Hand hinunter spazierte. „Besonders weil die Hochzeit so bald vonstattengehen wird....wenn du jetzt Urlaub nehmen kannst, macht es wahrscheinlich keinen Sinn, nach New York zurückzugehen, nur um dann wieder her zu kommen.


Er blieb ein wenig von der Gruppe entfernt stehen und hielt Kate das Telefon hin. „Emily hat mir gerade die guten Nachrichten erzählt. Sie möchte mit dir darüber sprechen, Kate, wo die Zeremonie gehalten werden soll. Offenbar hat sie bereits den Pfarrer angerufen, wegen der Durchführung."


„Die Hochzeit ist schon bald?" wiederholte Iris, und schaute scharf zu Owen, der zusammen zuckte. Also, das war unerwartet.


„Ähm, kannst du Emily bitten, zurück zurufen?" strauchelte Kate. „Ich denke, ich sollte vielleicht ein weile bei Iris bleiben, du weißt schon, um ihr mit ihren Sachen zu helfen, und um ihr genau zu erklären, was los ist."


Walt schaute verwirrt drein. „Ich bin mir sicher, Iris wird nichts dagegen haben, dich zu entschuldigen. Es gibt eine Menge Dinge, die wir planen müssen."


„Ich bin mir sicher, dass es das gibt. Geh, Kate, wir reden später. Owen kann mir mit meinen Sachen helfen, und ich bin mir sicher, dass er es auch kaum erwarten kann mir zu erklären, was los ist. Es ist alles in Ordnung." sagte Iris.


Kate schaute von Iris zu Walt und dann zu Owen, bevor sie ihren Blick wieder zurück zu Iris gleiten ließ. „Aber -" begann sie.


Iris unterbrach sie. „Es ist in Ordnung." wiederholte sie fest und lächelte ihre Freundin an, um ihr zu zeigen, dass sie meinte was sie sagte. „Wirklich, du geh nur und tue... was auch immer du tun musst."


Kate lächelte zurück. „Okay." sagte sie dankbar, bevor sie sich umdrehte und zu Walt hinüber sprintete. Als sie das Telefon von ihm entgegen nahm und hinein ging, schaute Iris zu Owen.


„Ich schätze, du zeigst mir dann besser Mal mein Zimmer." sagte sie. „Wir können ebenfalls eine nette Unterhaltung führen."


„Großartig." erwiderte Owen, aber sein Ton deutete einen völligen Mangel an Begeisterung für die Idee an. Er hielt kurz inne. „Heißt das, du bleibst?"


Sie hob eine Augenbraue. „Nun, es wäre unhöflich, Walts freundliche Einladung abzulehnen, oder nicht?" sie lächelte Walt an. „Ich würde liebend gern hier bleiben. Außerdem würde ich doch nicht, was offensichtlich die Hochzeit des Jahres werden wird, verpassen wollen, nicht wahr?"


„Wir freuen uns dich hier zu haben." sagte Walt herzlich. „Und ich bin sicher, Kate und Owen werden sich freuen, wenn du mit anpacken würdest und mit beim Organisieren ihres großen Tages Hand anlegen würdest. Du wirst eine große Hilfe sein."


Jetzt war Iris an der Reihe wenig begeistert zu klingen. „Das ist eine gute Idee."


Owen war offenbar am Ende seiner Kräfte, für das Gespräch angelangt. Er schnappte Iris Koffer mit einer Hand und nahm ihren Arm mit dem anderen, seine Finger griffen sie leicht oberhalb ihres Ellbogens. „Du musst nach deiner Reise müde sein." sagte er ruhig. „Also werde ich dich jetzt in dein Zimmer bringen."


„Mach das, Owen, ich habe bereits eins der Gästezimmer bereit gemacht." teilte Walt ihm mit und wandte sich dann an seinen anderen Stiefsohn. „Sam, vielleicht kannst du mir helfen anzufangen das Abendessen zu machen? Ich werde mir ein paar Rezepte für das Hochzeitsfrühstück anschauen....Emily hat vorgeschlagen, das wir uns selbst verpflegen, und ich denke, das ist eine gute Idee."


„Ich könnte dir dabei -" begann Iris, da sie sich plötzlich nicht sicher war, ob sie die Konfrontation wollte, die nun unvermeidlich schien, aber als Owen ihren Arm drückte, brach sie ab.


„Au." murmelte sie vor sich hin.


„Entschuldige." flüsterte er zurück und klang gänzlich reuelos, als er sie an Sam und Walt vorbei führte.


„Du wusstest es wirklich nicht?" hörte Iris Sam murmeln, aber Owen gab ihr keine Zeit zum Antworten. Er hatte sie in weniger als eine Minute die Treppe hinauf und in einen der Gästezimmer. Sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte, riss sie ihren Arm aus seinem Griff.


„Warum hast du das gemacht?" fragte Iris, und rieb an der Stelle, wo er zugedrückt hatte. Seine Finger hatten einen leicht roten Fleck auf ihrer blassen Haut hinterlassen.


„Du hast deine Beherrschung so gut gehalten, es schien mir falsch, dass zu verderben." antwortete Owen und ließ den Koffer fallen. „Du magst Walt. So sehr, wie ich mir sicher bin, du mich gerade nicht leiden kannst. Ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass du ihn nicht in Verlegenheit bringen willst, daher die Glückwünsche da draußen, anstatt Beschuldigungen. Und irgendwie glaube ich auch nicht, das du im Augenblick wirklich über potentielle Hochzeitsfrühstücks-Möglichkeiten reden möchtest."


„Stimmt." gab sie zu. „Aber es tat weh, und du solltest besser hoffen, das es keinen Bluterguss hinterlässt."


„So fest hab ich nicht gedrückt." verteidigte sich Owen. „Du bist nur sauer auf mich." Er hielt inne und betrachtete sie argwöhnisch. „Wie sauer bist du in übrigen genau auf mich?"


„Ich habe einen Abgabetermin fallen lassen um her zu kommen." antwortete Iris und war erfreut zu sehen, wie er daraufhin das Gesicht verzog.


„Wow, du musst wirklich sauer sein." räumte er ein.


„Das bin ich." sagte sie ehrlich. „Aber ich hab mich etwas beruhigt, seit ich hier angekommen bin. Ich hab vergessen, wie schön es hier war. Ich liebe dieses Zimmer."


Das Schlafzimmer, wo sie auf ihren früheren Reisen nach Kalifornien auch schon geschlafen hatte, war in einer hellen Creme Farbe gestrichen und mit wunderschön verarbeiteten Möbeln aus Kiefernholz bestückt. Da war ein unglaublich großes Bett, das mit schneeweißen Laken überzogen war und das zuhause von mehreren, großen, dicken Kissen war.


Eine kleine Vase, mit perfekten, weißen Rosen stand auf dem Nachttisch, und dünne weiße Vorhänge, hingen an den französischen Fenstern, die auf den kleinen Balkon führten. Die Aussicht von dort wie Iris wusste, war großartig und gab ihr gerade eben einen Blick, auf den großen Teich auf dem Grundstück.


Sie überquerte die polierten Holzdielen nun, um die Fenster zu öffnen und nach draußen zu gehen. Sie schloss ihre Augen und hob ihr Gesicht der Sonne entgegen, und erlaubte ihr, ihre angespannten Nerven zu beruhigen.


*****

Owen beobachtete Iris für einen Moment, und schätzte sowohl die Ruhe vor den Sturm und die Möglichkeit herauszufinden, wie sie sich fühlte. Vor Sam und Walt hatte sie es gut gemacht, und nicht wirklich an Anzeichen dafür gegeben, dass sie wütend über die Nachrichten war, oder das sie jeden Grund hatte die Realität der Situation anzuzweifeln.


Doch, als sie ihre Sonnenbrille abgenommen hatte, hatte sie blutunterlaufene Augen, mit dunklen Augenringen offenbart, und er vermutete, dass sie nicht vollständig von Schlafmangel und der Menge die sie in Flugzeug getrunken hatte, herrührten. Iris hatte geweint.


Der Gedanke quälte ihn, aber er wusste, dass es unvermeidlich war. Seit Kate und er ihren Plan zugestimmt hatten, hatte Owen sich geweigert darüber nachzudenken was für ein Effekt er vielleicht auf andere haben könnte, aber jetzt wo Iris hier war, konnte er es nicht länger ignorieren.


„Hey." sagte er leise und lehnte sich gegen den Fensterrahmen, und sie drehte sich zu ihm um. „Komm wieder rein, so dass wir reden können."


Sie folgte ihn wieder hinein und setzte sich auf die Bettkante. Owen entschied sich, sich in den übergroßen Schaukelstuhl ihr gegenüber zu setzen.


„Ich schätze, du möchtest eine Erklärung." Es war keine Frage.


Iris erwiderte seinen Blick fest. „Das wäre toll."


Er fing an ein wenig herum zu zappeln, auch wenn er es gerne gewollt hätte, konnte er damit nicht aufhören. „Na ja, die kurze Version ist, dass Kate und ich uns seit einer Weile sehen, und wir haben beschlossen, es ein permanenteres Arrangement zu machen, indem wir heiraten."


„Was für eine romantische Wendung." kommentierte Iris sarkastisch. „Aber ich glaube, ich bevorzuge die lange Version. Wie lange seit ihr schon miteinander ausgegangen? Warum habt ihr es geheim gehalten?" sie schaute auf ihre Füße. „Warum hast du es mir nicht gesagt?"


„Nun, ich dachte deine Überlegung vorhin war ziemlich gut." erwiderte Owen. „Du arbeitest für die Presse. Es wäre nicht lange geheim geblieben."


Sie ignorierte dass, sie war nicht hergekommen um ihn mit Ausreden zu versorgen. „Wie lange seit ihr schon zusammen?" wiederholte sie.


Owen hielt kurz inne und gab ihr dann die gleiche Antwort, die er Steve gegeben hatte. „Vier Monate."


„Vier Monate." murmelte Iris, bedeckte ihr Gesicht mit ihren Händen und rieb sich über die Augen, bevor sie sich mir ihren Händen durch die Haare fuhr. „Also, zwei Monate nachdem...was passiert ist, hast du was mit meiner besten Freundin angefangen?"


„Ja." log er und hasste wie sehr es ihr weh tat. „Es war am Anfang nichts Ernstes, darum haben wir nichts gesagt, aber dann, als wir dachten das es Bestand hat, wollten wir uns sofort binden. Iris, ich -"


„Du lügst." unterbrach sie ihm leise.


„Was?" schnauzte Owen. „Mach dich nicht lächerlich."


„Du lügst." Dieses Mal klang sie zuversichtlicher. „Sag mir die Wahrheit"


„Das tue ich." betonte er.


Sie schnaubte. „Du willst mir sagen, das du dich nach vier Monaten binden wolltest. Ich glaube du vergisst, wie gut ich dich kenne. Du konntest dich nicht Mal damit anfreunden einen Goldfisch als Haustier zu haben. Du hast ihn nach drei Tagen umgebracht, weil du vergessen hast ihn zu füttern. Und jetzt erwartest du dass ich dir abkaufe, dass du jemanden nach vier Monaten einen Antrag gemacht hast, ganz zu schweigen von meiner Mitbewohnerin? Du lügst ganz offensichtlich!"


„Ich lüge nicht, Iris." sagte Owen, ließ sich aus dem Stuhl zu Boden fallen, bewegte sich zu ihr und landete kniend vor ihr. „Du musst mir glauben."


„Warum? Weil wenn nicht, deine Fähigkeiten alle anderen in dunkeln zu halten, anfängt auseinander zu brechen?" fragte sie scharfsinnig.


Owen seufzte. Verdammt, sie war gut. Das würde schwieriger werden, als er erwartet hatte und er hatte bereits gedacht, dass es nahezu unmöglich werden würde sie zu überzeugen, wenn er ihr alles erzählte. Er wollte ihr nicht die wahre Geschichte erzählen, denn je mehr Leute die Wahrheit kannten, desto wahrscheinlicher war es, das es aufflog.


„Iris, Kate und ich werden heiraten." sagte er schließlich.


„Vielleicht tut ihr das." gab sie zu. „Aber ich sag dir, dass das auf keinen Fall passiert, weil ihr euch seit vier Monaten heimlich seht. Das hätte ich gewusst...wie hätte ich womöglich nicht merken können, dass etwas vor sich geht? Ich lebe mit ihr....du bist....sie ist einer meiner besten Freunde!"


„Dein Urteilsvermögen war zuvor auch schon etwas daneben." erwiderte Owen kalt lächelnd.


„Das ist richtig." lachte sie barsch. „Zum einen dachte ich, das du es Wert bist, dass man dich kennt. Ich dachte, dass ich die vertrauen könnte. Aber jetzt sitzt du hier und lügst mich an, lügst mir ins Gesicht....wenn du mir nicht die Wahrheit sagen willst, dann werde ich zu Kate gehen. Ich werde nicht ruhen bis ich herausfinde, was wirklich vor sich geht, Owen. Das solltest du wissen, bevor du irgendetwas anderes zu mir sagst."


„Es gibt nichts mehr zu sagen!" sagte er stur. „Ich habe dir bereits alles gesagt."


Sie saßen einen Moment lang still da, und dann sprang Iris plötzlich zu ihren Füßen und rannte zu Tür. Sie versuchte an Owen vorbei zu laufen, aber er warf einen starken Arm um ihre Taille und zog sie zurück. Sie kämpfte vielmehr instinktiv gegen ihn, anstatt mit echter Absicht; trat gegen seine Schienenbeine und schlug wild mit ihren Händen in Richtung seines Gesichts, bis er gezwungen war Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu bändigen, aus Angst sie würde einen oder sie beide verletzen.


Mit etwas Mühe bündelte er sie Rückwärts auf das Bett. Sie wand sich fast wieder raus, aber als sie auf ihre Füße stolperte, gelang es ihm das gleiche zu machen, ihr Handgelenk zu schnappen und an ihren Arm zu ziehen. Die plötzliche Bewegung brachte sie aus dem Gleichgewicht und sie fiel wieder hin, und zog ihn mit sich.


Als er auf ihr landete, verließ sämtliche Luft ihre Lungen, und er nutzte die Gelegenheit, sich auch ihren anderen Arm zu schnappen. Er hielt ihre Handgelenke sanft über ihren Kopf zusammen und hielt sie unter sich gefangen. Sie versuchte sofort sich frei zu winden, aber ohne Erfolg.


„Iris, hör auf!" befahl er.


„Nein!" erwiderte sie und kämpfte weiter unter ihm.


„Wirklich, du musst aufhören." sagte er, und seine Stimme wurde plötzlich weich, was sie eindeutig überraschte.


„Warum?" Fragte sie neugierig.


„Nun, ausgenommen du versuchst bewusst eine Reaktion zu provozieren, in dem du dich so gegen mich windest, wird es in Moment ein ziemlich peinliches Ergebnis werden."


Iris hörte sofort mit ihren Bewegungen auf. „Oh." gab sie von sich und dann, als Owen sie ansah, begannen ihre Lippen zu zucken. „Tut mir leid." Und dann erlaubte sie sich, ihn anzulächeln. „Aber hey, zumindest weißt du, das du immer noch jemanden niederreißen kannst, wenn du musst."


Er stellte plötzlich fest, das er lachte und genauso tat sie es. Mit ein wenig Mühe, stand er auf und bot ihr dann eine Hand an. Immer noch kichernd, nahm sie diese an.


„Sag mir die Wahrheit, Owen." sagte sie erneut. „Bitte."


Ihre einfache bitte, begleitet von dem aufrichtigsten Lächeln, das er schon lange nicht mehr bei ihr gesehen hatte, war sein Verhängnis. Er war viel besser darin Geheimnisse vor ihr zu verstecken, wenn sie ihn verärgerte. „Ich werde es dir sagen, unter einer Bedingung."


„Welcher?" fragte sie vorsichtig.


„Du darfst niemanden sagen, vor allem nicht Kate, dass du die Wahrheit kennst." sagte er nachdrücklich. Als sie anfing zu protestieren, fiel er ihr ins Wort. „Sie ist schon total gestresst, und sie braucht keinen zusätzlichen Kummer von dir. Du bist ihre beste Freundin und sie braucht deine Unterstützung." er zögerte. „Selbst wenn du denkst, dass sie den größten Fehler ihres Lebens macht."


„Na ja, sie heiratet dich, also ist es unbestreitbar." erwiderte Iris, aber in ihren Worten lag keine wirkliche Bosheit.


„Ich meine es ernst." sagte Owen.


„Du bist nie ernst." seufzte Iris und setzte sich hin. „Aber wenn das der einzige Weg ist, wie ich die Wahrheit herausfinde, na gut....ich verspreche, nichts zu sagen."


Er verschränkte die Arme und grinste sie an. „Und jetzt das ganze ohne überkreuzte Finger."


Iris lächelte. „Verdammt, du bist gut." Sie holte ihre Hände hinter ihrem Rücken hervor, so dass er sie sehen konnte. „Ich verspreche es."


Viel ärgerlicher war, dass er spüren konnte, dass sie es so meinte. Also, nachdem er ein paar Mal tief durchgeatmet hatte und nach ein paar Fehlstarts, erzählte Owen, Iris die Wahrheit.


Und dann, nachdem der Schaukelstuhl auf die Seite gekippt worden war, die Vase auf dem Nachtisch umgeworfen worden war, so dass sich der Inhalt nun auf den Dielen verteilte, und die Vorhänge von ihren Schienen gerissen worden waren, um in einen zerknüllten Haufen auf Owens Kopf zu landen, beschloss Iris sich vor weiteren blauen Flecken zu schützen, die daraus resultieren würden, wenn sie zum fünften Mal zu Boden gekämpft werden würde, und stimmte widerwillig zu, es wirklich niemand anderen zu erzählen.


Aber nicht bevor sie Owen mehrmals mit einem Kissen geschlagen hatte, um ein letztes Mal zu betonen, was für ein Idiot er doch war, und verteilte bei den Prozess eine Dusche von Federn auf sämtliche Oberflächen.


Das Zimmer mochte vielleicht Chaotisch aussehen, aber Owen und Kates Geheimnis war sicher. Zumindest für den Augenblick.

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