Nineteen: Counting Kisses

Bei ihrer Ankunft zurück am Haus, nach einer fast unerträglich angespannten Taxifahrt mit Kate und Amanda, machte sich Iris nicht die Mühe, gute Nacht zu sagen. Stattdessen lief sie geradewegs die Treppe hinauf, in ihr Schlafzimmer und schloss die Tür fest hinter sich.


Sie stand einen Augenblick mit ihrem Rücken dagegen gepresst da, und staunte, in was für ein Durcheinander, ihr Leben in so kurzer Zeit, geraten war. Sie hatte Sam sie zuerst einfach küssen lassen, weil sie zu geschockt war, um überhaupt irgendeine Reaktion zu haben.


Dann hatte sie sich selbst gefragt, ob sie aufhören würde an Owen zu denken, wenn sie mitmachen würde, also tat sie das. Es half überhaupt nicht. Vielmehr war alles, an das sie denken konnte, wie unterschiedlich es war Sam, in Gegensatz zu seinem Bruder, zu küssen, es gab keinerlei Verbindung zwischen ihnen, keinerlei Gefühl. Sie machte einfach nur die Bewegungen.


Sam hatte es auch gemerkt, und sie vermutete, dass es ihm genauso ging, obwohl er nicht wirklich die Chance hatte, es zu sagen. Als sie aufhörte, seinen Kuss zu erwidern, zog er sich zurück und begann sich zu entschuldigen, aber er war nicht sehr weit gekommen, bevor sie beide bemerkten, dass sie beobachteten wurden. Sie drehten sich um, und sahen Kate und Owen, und Iris wollte nicht daran denken, was danach passiert war.


Wenn sie ihre Augen schloss, konnte sie erneut die Emotionen sehen, die kurz hintereinander, über Owens Gesicht gehuscht waren, und fragte sich, warum Kate sie angesehen hatte, als ob sie sie nicht kannte.


Nach einem peinlichen Moment, der sich wie eine Ewigkeit angefühlt hatte, waren alle vier, schweigend zurück zum Tisch gegangen, und das Familienessen war kurz danach abgebrochen worden. In dieser Nacht, war alles was Iris tun wollte, ins Bett zu klettern und vergessen, dass irgendwas davon jemals passiert war.


Sie hatte es gerade erst geschafft, sich von der Tür weg zu bewegen, als sie sich öffnete. Owen war ohne Umschweife ins Zimmer getreten und schloss die Tür hinter sich, bevor er sich zu ihr umdrehte.


„Du hast meinen Bruder geküsst." sagte er tonlos.


„Er hat mich geküsst." korrigierte sie.


„Du hast den Kuss erwidert. Ich hab euch gesehen. Wir beide haben euch gesehen." betonte er. „Versuch es nicht zu leugnen, Iris."


Seine Einstellung - die Art, wie er ihr das Gefühl gab, als ob sie diejenige wäre, die etwas falsch gemacht hätte - machte sie wütend. „Ihr beide? Du meinst, du und die Frau die du heiraten wirst? Du und deine zukünftige Frau, habt mich, eine Partnerlose Frau, deinen Bruder, einen Partnerlosen Mann, küssen sehen?" Iris bewegte sich absichtlich, von ihm weg und in die andere Ecke des Zimmers, bevor sie ihre Arme vor der Brust verschränkte und ihn anstarrte. „Vielleicht kannst du mich aufklären, warum das ein Problem ist?"


Owen stand innerhalb von Sekunden genau vor ihr. „Es ist ein Problem, weil ich es nicht schätze, dass du mit den Herzen anderer Leute spielst, insbesondere, wenn diese Spielchen meine Familie miteinbeziehen."


Sein Vorwurf war völlig Ungerecht und Iris wusste, dass ihr Erstaunen sichtbar war, aber sie versuchte den Schmerz den sie fühlte damit zu verdecken, indem sie das ganze in eine wütende Reaktion lenkte. „Ist das so? Es tut mir leid, aber ich wusste nicht, dass die einzige Person, die berechtigt ist, Spiele zu spielen, du bist!" fauchte sie. „Immerhin, wie sollte man es sonst nennen, dass du einer Frau sagst, das du sie liebst, während du eine andere heiratest!"


„Ich spiele - Ich habe damit keine Spiele gespielt." erwiderte Owen angespannt. „Du weißt, wie das mit Kate und mir ist. Und ich denke, ich war mehr als deutlich, was meine Gefühle für dich betrifft!" Er packte ihre Arme, während er sprach, sein Blick fest auf den ihren gerichtet. „Wir könnten jetzt zusammen sein, wenn du nicht darauf bestehen würdest, wegen allem so verdammt stur zu sein!"


„Stur?" Iris konnte nicht glauben, dass er versuchte, ihr die Schuld für diesen Schlamassel zu geben. „Du nennst mich stur, weil ich nicht in der Sekunde, in der du mir deine Gefühle offenbart hast, in deine Arme gefallen bin?"


Sie begann sich gegen seinen Griff zu wehren, alle Erinnerungen an ihre Küsse in der Hitze des Gefechts verbannt. „Hast du jemals daran gedacht, dass ich vielleicht nicht direkt mit dir ins Bett gesprungen bin, wegen dem, was beim letzten mal passiert ist, als du ein gewisses Interesse an mir gezeigt hast? Dass ich vielleicht, nur vielleicht, nicht daran interessiert bin, mit jemanden zusammen zu sein, der mich ohne Zweifel, in der Minute, in der er bekommen hat, was er wollte, wegwerfen wird, wie einen unerwünschten Lumpen? Entschuldige, ich meinte mich erneut wegwerfen wird!"


Owen ließ sofort seine Hände sinken, und starrte sie an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen. „Was? Wovon zum Teufel redest du da? Du bist diejenige, die mich hat fallen lassen, oder hast du das, in deinem lächerlichen Versuch, so zu tun, als wärst du die Geschädigte, vergessen?"


Angesichts, einer so offenkundig unwahren Behauptung, brauchte Iris drei Anläufe um zu sprechen, bevor sie in der Lage war, überhaupt irgendwelche Worte zu artikulieren. „Wie in aller Welt," schaffte sie es schließlich hervor zu bringen. „Übersetzt du bitte, du spazierst hinaus und lässt mich allein, ohne dich auch nur zu verabschieden, in die Geschädigte zu sein?"


„Das ist nicht, was ich gemeint-" begann Owen zu sprechen, aber sie unterbrach ihn, und wurde mit jedem Wort wütender.


„Hast du vergessen, dass unmittelbar nachdem wir miteinander geschlafen haben, du das Land verlassen hast? Und mich dann für zwei Wochen lang, nicht angerufen hast oder irgendwelche meiner Anrufe beantwortet hast?" zischte sie. „Und dann fragst du dich, warum ich vielleicht nicht so scharf darauf bin, dass ganze nochmals durch zu machen?"


Es folgte ein langes Schweigen, bis Owen endlich sprach, und als er das tat, war Iris von der Heiserkeit seiner Stimme verblüfft. „Glaubst du wirklich, dass ich so etwas tun würde? Zu überhaupt irgendjemanden, vor allem aber, zu dir?"


Die rohe Emotion hinter seinen Worten, erschütterte sie ein wenig. „Das - das hast du!"


Er schüttelte seinen Kopf, nein, und während er die Geste machte, konnte man ihm deutlich den Unglauben von dem eben gehörten, ansehen. „Nach allem, was ich zu dir gesagt habe, und nicht nur hier, sondern in dieser Nacht auch, kannst du immer noch glauben, dass ich dich benutzt habe...dass alles, was ich wollte, Sex war?" Er trat einen Schritt zurück, weg von ihr. „Ich kann nicht.... ich dachte, du kennst mich. Ich dachte, wir waren mehr als das."


Iris wusste nicht, wie sie auf das gehörte reagieren sollte. Ihre Wut verflog sofort, bei der Erkenntnis, dass Owen noch nie so geklungen hatte. Er klang erschöpft, verletzt und völlig besiegt. Es zerstörte sie fast, ihn so zu hören.


Aber er redete immer noch, blind gegenüber ihrer inneren Qual, danke seiner eigenen. „Ich hab dir eine Nachricht in meiner Wohnung hinterlassen. Vielleicht hätte ich die wach machen sollen, aber du hast so schön ausgesehen, ich konnte es einfach nicht ertragen. Und ich hab dich angerufen. Der Handyempfang war im Hotel schrecklich, aber ich bin jedes Mal, wenn ich mit dir sprechen wollte 15 Minuten lang gefahren, um sicherzustellen, dass ich dich anrufen konnte. Ich hab drei oder vier mal am Tag Nachrichten auf deiner Voicemail hinterlassen. Du hast mich nie angerufen. Ich hab keine Nachrichten von dir bekommen. Wie konntest du nur denken, dass ich dich nicht anrufen würde?"


Den Blick, den er ihr gab, war so vorwurfsvoll, dass Iris Herz fast stehen blieb. „Ich hab deine Nachrichten nie bekommen." stammelte sie. „Ich wusste nicht...Ich hab nicht mitgekriegt, das du angerufen hast. Ich hab deine Nachricht nie gesehen."


„Und du hast mich angerufen?" wollte er wissen. „Wann? Ich hatte nie irgendwelche Nachrichten von dir. Glaub mir, das hab ich kontrolliert!"


Sie schloss ihre Augen. „Ich hab nie welche hinterlassen." Ihr Herz fühlte sich an, als hätte es sich in Stein verwandelt. „Ich...die ersten paar Male die ich angerufen hatte, klingelte das Telefon aus. Niemand ist dran gegangen, und es hat nicht zur Voicemail umgeleitet."


„Ich habe dir gesagt, der Empfang war schlecht. Ich hatte wahrscheinlich nicht genug Signal."


Iris nickte. „Das wusste ich nicht. Das hast du vorher nie gesagt. Aber..." sie zögerte, nicht sicher, wie sie ihre nächsten Worte formulieren sollte, damit sie nicht anklagend klangen. „Das nächste Mal, als ich angerufen hatte, ging jemand ran." Sie holte tief Luft. „Es war eine Frau."


Als sie nicht weiter redete, spornte Owen sie an. „Und?"


Sie wollte es nicht sagen. „Also dachte ich...ich hab angenommen, dass...." sie öffnete schließlich ihre Augen wieder und schaute ihn direkt an, und flehte ihn im stillen an, es sie nicht in Worte fassen lassen zu müssen. „Du bist sicher in der Lage, zu erraten, was ich gedacht habe."


„Du hast recht, das kann ich." sagte er in einer Stimme, die plötzlich jeglicher Emotionen beraubt war. „Anstatt mir zu vertrauen, weil du mich kennst, oder zu glauben, was ich jemals zu dir gesagt habe, hast du automatisch, das schlimmste von mir angenommen. Es musste jemand sein, mit dem ich schlafe, richtig? Es konnte keine Hauswirtschafterin, oder einer der Assistentinnen gewesen sein, nicht wahr?"


„Hör zu, ich weiß jetzt, das ich einen Fehler gemacht habe!" rief sie.


„Du hättest es da wissen müssen." erwiderte Owen und vergrub sein Gesicht für einen Moment in seinen Händen. „Du hättest es da wissen müssen. Aber stattdessen, musste ich Monate lang ertragen, von jemanden ignoriert zu werden, den ich vergöttere. Ich hab mich Wochenlang gefragt, was zum Teufel ich getan habe, weil du dir nicht die Zeit genommen hast, es mir zu erklären.!"


„Es tut mir leid. Ich habe mich geirrt. Ich war so dumm. Was willst du noch hören?" Jetzt war Iris diejenige die versuchte festzuhalten, als sie nach ihm Griff, aber er Schritt rückwärts, außerhalb ihrer Reichweite.


„Ich kann nicht, Iris." sagte er leise. „Ich muss darüber nachdenken, was ich heute Abend gehört habe." Er zuckte mit den Schultern und das traurige Lächeln, was darauf folgte, war herzzerreißend. „Ich hätte nur nie gedacht, dass du so sehr an mir zweifelst. Nicht, wenn ich dich so sehr geliebt habe."


Iris hatte die Vergangenheitsform bemerkt, und versuchte nicht ihn aufzuhalten, als er sich umdrehte, und aus den Zimmer ging, ohne sich umzudrehen. Stattdessen sank sie auf ihr Bett, schloss ihre Augen, und erinnerte sich, an den tief bestürzten Blick auf Owens Gesicht, und sehnte sich den Schlaf herbei, und ihn zu verbannen.


*****


Kate wartete, bis Walt, Emily und ihre Mutter alle zu Bett gegangen waren und sie alleine war, bevor sie sich auf das Sofa schmiss und ihren Kopf gegen die Armlehne legte. Anderen etwas vorzuspielen war anstrengend. Und den Mann, von den man dachte, dass man in ihn verliebt sei, beim küssen seiner besten Freundin vorzufinden, auch.


„Hey."


Sie öffnete ihre Augen, und fand Sam etwas unsicher über sie schwebend vor, si schoss sofort in eine aufrechte Position.


„Ich wollte dich nicht stören, tut mir leid." sagte er. „Ich kann gehen, wenn du willst."


Während Kate sich nicht ganz sicher war, was sie in diesen Moment wollte, wusste sie, dass sie das auf keinen Fall wollte. „Nein, bitte, mach dir deswegen keine Sorgen. Ich hab nur -" Sie zögerte, bevor sie mit den Schultern zuckte. „Mein Kopf tut nur ein wenig weh."


Sams Lächeln erreichte nicht ganz seine Augen. „Meiner auch." erwiderte er und setzte sich auf die gegenüberliegende Seite des Sofas von ihr. „Das war schon eine ziemliche Nacht."


Kate schaute zu ihm, ein wenig überrascht, dass er das erwähnt hatte. „Ja, war es."


„Ich war ein ziemlicher Idiot, um die Wahrheit zu sagen." fuhr er im Plauderton fort. „Ich weiß nicht, warum ich Iris geküsst habe. Sie muss mich hassen."


„Nein, das tut sie nicht. Das würde sie nicht. Ich kenne sie." sagte Kate zuversichtlich. „Sie ist zu vernünftig, um wegen solcher Sachen durchzudrehen." Sie warf ihn einen weiteren Seitenblick zu. „Du hast wirklich keine Ahnung, warum du es getan hast?"


Er lachte. „Na ja, vielleicht habe ich das." gab er zu. „Aber ich weiß nicht, ob ich meine Gedanken darüber, mit dir teilen sollte."


Ihre Wangen begannen sich, wegen der Zurückweisung zu erwärmen, und sie spielte mit ihren Händen nervös in ihren Schoß. Sam schien sofort ihr Unbehagen zu bemerken. „Oh verdammt, Kate, es tut mir leid. Ich meinte nicht -" er hielt inne. „Das klang wahrscheinlich unnötig unhöflich. Alles, was ich meinte war, dass ich dir jetzt nicht noch mehr aufbürden sollte. Du hast schon genug zu tun, mit der Hochzeit und allem." Er lächelte erneut, und dieses Mal, war es aufrichtig. „Verzeihst du mir?"


„Das brauchst du nicht mal fragen." erwiderte sie. „Ich hätte nicht versuchen sollen, mich in deine Angelegenheiten einzumischen." Sie schenkte ihn ein kleines lächeln, um die anschließende Lüge zu vertuschen. „Ich schätze, ich habe nur nach etwas gesucht, um meine Gedanken von allem anderen, was bei mir vor sich geht, abzulenken."


Sam seufzte schwer. „Ich glaube, ich habe einfach gedacht, Iris zu küssen würde was beweisen. Mir, nicht jemand anderen." er zuckte mit den Schultern. „Und das hat es. Es war nur nicht das, was ich beweisen wollte."


Kate runzelte die Stirn. Vielleicht lag es nur an ihren Momentan verwirrten Geisteszustand, aber es gab etwas an dieser Unterhaltung, was für sie nicht wirklich einen Sinn ergab. „Ich muss zugeben, dass ich damit kämpfe an ein Problem zu denken, was durch das küssen von Iris gelöst werden könnte." sagte sie.


„Das dachte ich mir schon." erwiderte Sam. Er stand vom Sofa auf und lief eine Minute lang hin und her, bevor er scheinbar irgendeine Art Entscheidung traf. „Kate, es gibt etwas, das ich dir sagen muss."


Sie war ganz Ohr. „Was? Was ist es?"


Er schwieg einen Moment lang, als er ihren Blick suchte und hielt. „Ich erzähle dir das nicht, wegen irgendwelcher Erwartungen." sagte er schließlich. „Ich schätze völlig, dass dies alles über mich ist. Verdammt, ich sollte das nicht mal in Erwägung ziehen. Du musst davon überhaupt nichts wissen. Aber...nun, ich schätze, ich bin schwächer als ich dachte. Ich muss dir das sagen, damit ich die Antwort kenne, so oder so."


„Sam, du ergibst keinen Sinn." sagte Kate. „Du kannst mir alles sagen, alles was du willst."


„Nein, wirklich, ich kann nicht." sagte er mit einem Lachen. „Oder zumindest, sollte ich nicht."


Kate stand auf, lief zu ihn hinüber, und wollte ihn beruhigen. „Ehrlich, Sam, es gibt nichts was du sagen konntest, was meine Gefühle für dich ändern würde. Ich mag dich." zu sehr.


„Richtig. Nun, ich hoffe das fühlst du auch noch in ungefähr einer Minute." erwiderte er.


Das letzte was Kate, an diesem Punkt von ihm erwartet hatte war, sie zu küssen, aber das war genau das, was er tat. Mehrmals.


Ihr erster Kuss, war sanft, leicht unsicher, und viel zu schnell für Kates Geschmack, was wohl erklärt, weshalb sie sich instinktiv gegen Sam lehnte, als er seinen Mund erneut zu ihren brachte.


Ihr zweiter Kuss, war immer noch sanft, immer noch kurz, aber sehr viel zuversichtlicher, möglicherweise, weil Kate, Sam nach dem ersten keine geklatscht hatte.


Ihr dritter Kuss, belegte die Frage, ob Kate eine willige Teilnehmerin war ohne jeden Zweifel. Sie war es, die ihre Lippen zuerst öffnete und ihre Arme, die sich ums Sams Nacken legten, um ihn nach unten in eine engere Umarmung zu ziehen. Seine Hand strich am ihren Kinn entlang und vergrub sich selbst in ihrem Haar, während seine Zunge nach vorne glitt und mit ihrer tanzte.

Und sie konnte sich nicht davon abhalten, leise in seinen Mund zu stöhnen, als seine andere Hand sich auf ihren Kreuz legte, und sie gegen sich presste.


Kate vergaß alles. Gedanken wo sie war und was sie dort tat, kamen ihr nicht mal in den Sinn, während sie sich darauf konzentrierte, alles was sie für Sam empfand, in ihre Küsse zu packen. Sie glich ihm Emotion für Emotion, und folgte nur all zu gerne seiner Führung, als er den Kuss vertiefte und mäßigte ihn absichtlich, als ihre Gefühlte drohten, sie zu überwältigen.


Es war eine lange Zeit, bevor sie sich trennten. Sobald Kate ihre Augen öffnete, schauten Sams Augen in ihre. Sie standen still und unbeweglich da, und hielten einander immer noch fest. „Das war -"


Sams leiser Kommentar, wurde von dem Klang von Schritten unterbrochen und sie sprangen auseinander. Trotz der Tatsache, dass sie technisch gesehen nichts falsch gemacht hatte, konnte Kate nicht verhindern, das ein schuldiger Blick über ihr Gesicht huschte, als Owen in den Raum schlurfte. Sein Bruder warf einen Blick auf den Schock und die Trauer, die auf seinem Gesicht geschrieben standen, und warf Kate einen panischen Blick zu.


„Owen, hör zu, ich kann das erklären -" Sam hörte sofort auf, als Owen an ihnen vorbei lief, als wären sie einfach nicht da und nach draußen ging. „Hey, Bruder, geht es dir gut?" Es kam keine Antwort, und er und Kate tauschten einen weiteren Blick miteinander aus, dieser voller Sorge.


„Ich hab ihn noch nie so gesehen." sagte Kate leise.


„Ich auch nicht." erwiderte Sam. „Und ich hab gesehen, wie er sich mit seiner Hose um seine Knöchel, übergeben hat."


Es war nicht lustig, und Kate lachte nicht. „Ich schätze." sie zögerte. „Einer von uns, sollte ihm nach gehen?"


Die Art, wie ihre Stimme am Ende anstieg, ließ es wie eine Frage klingen, denn in Wahrheit, war es das allerletzte, was Kate tun wollte. Sie wollte egoistisch sein und genießen, was gerade passiert war. Sie wollte nicht gehen, und mit Owen sprechen müssen (mit dem sie technisch gesehen, immer noch verlobt war, da die Ereignisse von früher am Abend, ihren Plänen, zu verkünden, dass die Hochzeit abgesagt werden würde, ein Ende bereite hatte), während sie sich danach sehnte, die Hände seines Bruders wieder auf ihren Körper zu spüren.


Ihr Kopf begann erneut, wieder schrecklich weh zu tun, und wenn sie nicht mehr Zeit damit verbringen könnte, Sam zu küssen, wollte sie in ihr Bett kriechen und im Dunkeln liegen, und das ganze Erlebnis wieder erleben.


Zum Glück schien Sam zu abgelenkt, um ihren Widerwillen zu bemerken, oder wenn er das hatte, kommentierte er das ganze nicht. „Ich werde gehen. Du siehst erschöpft aus. Du solltest etwas schlafen." sagte er leise.


Es schien für Kate nichts anderes zu tun zu geben, außer dankbar zu nicken und sich auf dem Weg nah oben zu machen, aber dennoch verweilte sie. „Bist du sicher?" Sie wusste, er würde sie nicht nochmal küssen, nicht heute Abend, aber sie konnte nicht anders, als sich zu wüschen, das er es trotzdem tun würde.


„Ja." sagte er. Er schaute sie jetzt nicht an. Sie konnte nicht sagen, ob es war, weil er sich Sorgen um Owen machte, oder ob es ihn jetzt peinlich war, was zwischen ihnen passiert war. Sie hoffte inständig, dass es das erste war.


Als klar wurde, dass Sam nicht vor hatte, noch etwas anderes zu sagen, wandte sich Kate widerwillig ab und begann die Treppen hinauf zusteigen. Auf halber Höhe, blieb sie stehen und drehte sich um. „Sam?"


Er hatte bereits damit begonnen, Owen zu folgen, aber blieb beim klang ihrer Stimme stehen. „Was?"


Ihre Blicke trafen sich und Kate wusste ganz sicher, das der Moment vergangen war. Den Strudel aus Gefühlen, den sie in der Lage gewesen war, in seinen braunen Augen, nachdem sie sich geküsst hatten, zu sehen, war verschwunden. Sein Gesichtsausdruck war seltsam leer.


Wenn er gefragt worden wäre, hätte er vielleicht sogar geleugnet, was zwischen ihnen passiert war, dachte sie. Owens Störung, schien Sam bewusst gemacht zu haben, was genau auf dem Spiel stand, und er war, so wusste Kate, die Art von Kerl, der sein eigenes Glück opfern würde, um das seiner Familie sicherzustellen. Das war zum Teil, warum sie ihn so sehr liebte.


„Nichts." sagte sie leise, und wandte sich ab.

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