Fifteen: Chocolate Chips, White Lace and Black Silk

„Guten Morgen." sagte Owen, als eine im Schlafanzug gekleidete Iris in die Küche stolperte und sich ihr wirres Haar aus dem Gesicht schob. Er deutete ihr an sich an die Frühstückstheke zu setzen, während er einen Becher aus dem Schrank nahm, und ihn mit heißen Kaffee aus dem Topf auf dem Herd füllte.


Er fügte einen Schuss Milch und einen großzügigen Löffel Zucker hinzu, und rührte ihn genau fünfmal um, bevor er ihn vor Iris absetzte. Sie lächelte ihn an, als sie den Becher zu ihren Lippen führte und tief einatmete. „Ich kann nicht fassen, dass du das sogar mit dem Rühren weißt." sagte sie nach einem langen Schluck. „Wir verbringen offenbar viel zu viel Zeit miteinander."


Owen grinste zurück. „Du hast es oft genug vor mir gerechtfertigt. Viermal, und der Zuckerlöst sich nicht komplett auf, sechsmal, und du musst zu lange warten, bis sich das Getränk wieder beruhigt hat. Das ist deine Marotte, ich hab einfach gelernt sie zu akzeptieren."


Er öffnete den Ofen, und nachdem er sich den gepolsterten Handschuh von der Theke gepackt hatte, zog er einen Teller Schokoladen-Chips Pfannkuchen mit einer schwingenden Bewegung heraus. „Frühstück wird serviert, Mylady. Ich hoffe nur, dass die Schokoladen-Chips genug geschmolzen sind, oder wer weiß was sonst passiert."


Iris schaute auf den Teller den er vor ihr abgesetzt hatte. „Die sehen toll aus." sagte sie anerkennend, bevor sie ihn ein teuflisches Grinsen zu warf und hinzufügte: „Was mich zu der Annahme führt, dass Walt sie gemacht hat, denn du kannst sicher nicht so gut kochen!"

„Hey!" protestierte er. „Vielleicht war er der Techniker, aber ich war derjenige, der über die erforderliche pampigkeit der Schokoladen-Chips Bescheid wusste. Ehre, wem Ehre gebührt, bitte."


Erstreckte seine Hand aus und schnappte sich geschickt die Gabel die neben ihren Teller lag, und die sie gerade in die Hand nehmen wollte. „Keine Anerkennung, keine Pfannkuchen."


„Hast du getrunken?" fragte sie frustriert nach ein paar erfolglosen Versuchen ihre Gabel zurückzuholen. „Ist da Whisky in der Kaffeekanne? Owen, meine Pfannkuchen werden kalt!"


„Alles was du tun musst, ist das magische Wort zu sagen." riet er ihr, und nahm die Gabel in seine andere Hand, als sie erneut versuchte sie zu greifen. Er deutete auf ihren Teller. „Erkläre mich zu dem großartigsten Mann der je gelebt hat, und du bekommst deine Gabel zurück. Aber schnell, die Schokolade festigt sich schon wieder."


„Du willst ernsthaft, dass ich dich zum großartigsten Mann der je gelebt hat erkläre?" fragte Iris ungläubig, nach einem weiteren gescheiterten Versuch, das Essbesteck zu greifen.


„Ich glaube nicht, dass das zu viel verlangt ist." antwortete Owen mit einem Schulterzucken. „Nicht, wenn du hungrig bist und weißt, dass Walt die besten Pfannkuchen auf der Welt macht."


„Na dann, sollte ich vielleicht Walt zum großartigsten Mann der je gelebt hat erklären." betonte sie. „Oder wenigstens sollte ich das über jemanden wie Winston Churchill oder so jemanden sagen."


„Hör zu, du weißt wie es läuft. Keine Anerkennung, kein Besteck." wiederholte er. „Und was hat Winston Churchill überhaupt jemals gemacht?"


„Oh, ich weiß nicht. Nur Kleinigkeiten denke ich, wie, den Krieg gegen Hitler anzuführen, und den Menschen in Großbritannien die Kraft zugeben allein zu kämpfen, nachdem Frankreich gefallen war, und die Gefahr einer Invasion über ihren Köpfen hing?" Sie nahm noch einen Schluck Kaffee und schaute sehnsüchtig hinunter auf ihren Teller. „Aber ich kann jetzt sehen das du Recht hast, solche Sachen sind überhaupt nicht wichtig. Ich weiß überhaupt nicht, warum ich je in höchsten Maße von diesem Mann gedacht habe."


„Ich bin froh, dass du anfängst meine Ansicht zu teilen." erwiderte Owen. „Aber ich warte immer noch." Er machte eine Show daraus auf seine Uhr zu schauen, und Iris verdrehte daraufhin nur die Augen. Sie versuchte abermals die Gabel zu greifen, aber er hielt sie über ihren Kopf, genau außerhalb ihrer Reichweite.


„Na schön." sagte sie tonlos und gestand sich die Niederlage ein. „Du, Owen Murphy, bist der großartigste Mann der je gelebt hat. Kann ich jetzt meine Gabel zurück haben?"


„Natürlich." entgegnete er ihr gnädig, und gab sie auch prompt zurück. „Auch, wenn ich das nächste Mal darauf bestehen werde, dass du es sagst, als würdest du es auch meinen."


Iris wurde daran gehindert sofort zu antworten, da sie sobald sie ihr Besteck zurück hatte, ein Stück Pfannkuchen in ihren Mund schaufelte. Erst als sie fertig mit schlucken war, war sie in der Lage zu antworten.


„Tut mir leid, aber ich hab das nicht ganz verstanden." sagte Owen und griff erneut nach der Gabel. Doch dieses Mal war Iris wachsam gegenüber seinen Absichten, und zog sie schnell aus dem Weg. „Ich sagte." wiederholte sie es dieses Mal deutlich. „Nächstes Mal, stehe ich einfach auf und hole mir eine andere Gabel aus der Schublade."


Ergrinste. „Das ist was ich an dir mag, du bist klug." teilte er ihr mit. „Aber du solltest wissen, dass während du dir eine andere Gabel holst, ich deinen Teller verstecken werde."


„Verflucht, erneut vereitelt!" beschwerte sich Iris, und dann dachte sie für eine Minute nach. „Es sei denn natürlich, ich nehme den Teller mit. Daran hast du nicht gedacht, was?" Sie warf ihn ein triumphierendes Lächeln zu, und aß etwas mehr von ihren Pfannkuchen, bevor sie ihn fragte: „Also, wo sind die anderen? Ich bin nicht als letztes aufgestanden, oder?"


Owen hob das auf, was von seiner Scheibe Toast noch übrig war, als er seinen Kopf schüttelte. „Kate und Sam sind immer noch im Bett, soweit ich weiß. Was Walt angeht, er hat Mum für eine Nachuntersuchung ins Krankenhaus gefahren. Sie wollte mit Kate nochmal die Kleider ansehen gehen, also hat sie versucht Walt dazu zu bringen, den Termin ausfallen zu lassen, aber er hätte sich nie darauf eingelassen."


Iris sah nachdenklich aus, während sie weiter kaute. „Kate und Sam sind gestern Abend ziemlich spät nach Hause gekommen. Hat einer von ihnen gesagt, wo sie gewesen sind?"


„Nein." antwortete er. „Kate hat gesagt, dass sie die Blumen organisiert haben und beschlossen haben, noch ein wenig länger herumzuhängen. Aber sie hat nicht gesagt was sie gemacht haben." Er steckte sich das letzte Stückchen Kruste in den Mund, wischte sich die Krümel von der Vorderseite seines T-Shirts und stand auf, um sein Becher und seinen Teller in die Spülmaschine zu stellen. „Was sind deine Pläne für den heutigen Tag?"


Sie zuckte mit den Schultern. „Ich muss mit Kate zur letzten Kleider Anpassung gehen. Meins brauchte keine Änderung, aber Kate hat entschieden, das sie ihres ein Stück kürzer haben wollte."


„Also, musst du nicht wirklich mit ihr gehen?" hakte Owen nach.


„Ich schätze nicht." erwiderte Iris. „Es ist jedoch nicht so, als hätte ich etwas Besseres zu tun. Es sei denn du denkst hier herumzusitzen und Schokoladen-Chips zu zählen, wäre eine lohnende Beschäftigung."


Er klatschte seine Hände zusammen. „Nun, ich hab etwas das du tun kannst. Ich brauche deine Hilfe."


„Was? Hilfe wobei? Ich kann nirgendwohin gehen, Kate will das ich mit ihr gehe." protestierte sie.


„Kate ist erwachsen, sie wird ohne dich überleben. Wenn sie jemanden zum Händchen halten braucht, bin ich sicher das Sam mit ihre gehen kann.Das ist viel wichtiger." sagte er. „Ich brauche Klamotten."


Iris betrachtete ihn von oben bis unten und tat so, als würde sie darüber nachdenken. „Naja, ich wollte vorher nichts sagen, aber ich mochte das Shirt das du trägst noch nie. Lila ist eine viel bessere Farbe für deinen Teint als blau, vertrau mir. Und ich denke, ein Rock würde deine Beine viel besser zeigen, als diese Jeans. Sobald wir das haben, ist alles was du brauchst eine rosa gepunktete Krawatte, und du bist bereit zum Gehen."


Er wartete geduldig, bis sie damit fertig war über ihren eigenen Witz zu lachen. „Zumindest denkt irgendjemand das du lustig bist. Wie auch immer, ich rede von Hochzeitskleidung. Ich brauche einen Anzug."


„Ich verstehe nicht, was dein Problem ist." teilte Iris ihn mit, während sie mit einem übrig gebliebenen Schokoladen-Chip spielte. „Ich weiß ganz sicher, dass du hunderte von Anzügen hast. Aus mir unbekannten Gründen, scheinen die Leute sie dir kostenlos zugeben."


„Ich habe eine Menge Anzüge, ja, aber leider sind sie alle in New York. Überraschenderweise hab ich nicht daran gedacht Hochzeits-Kleidung einzupacken, bevor ich hier her gekommen bin, weil ich nicht erwartet hatte zu heiraten." Er streckte seine Hand aus, schnappte sich den Schokoladen-Chip von ihrem Teller, und steckte ihn sich in den Mund, bevor sie ihn darum bekämpfen konnte.


„Nun, du hättest voraus planen sollen. Ich meine, kommt nicht jeder Typ mit der Absicht seine Freundin zu heiraten, damit sie eine Green Card bekommt, und er einen erbärmlichen Standpunkt seinen Manager gegen übermachen kann nach Kalifornien?" sagte Iris. „Du hättest wissen müssen, dass das passieren würde, und dementsprechend packen sollen." Sie dachte einen Moment lang nach. „Ich schätze, was ich sagen will ist, dass du dir das selbst zuzuschreiben hast."


„Nochmals, du bist sehr lustig. Wirst du mir jetzt helfen oder nicht?" unterbrach er ungeduldig.


Sie räumte ihr Geschirr weg, bevor sie antwortete und sich mit den Armen vor der Brust verschränkt zu ihm herum drehte. „Wenn du wirklich meine Hilfe willst, dann hättest du nicht einfach so meinen letzten Schokoladen-Chip nehmen sollen."


„Ach, komm schon, es wird dir die Chance geben, mein Aussehen in Fetzen zu reißen, meinen Sinn für Stil zu beleidigen, und in allgemeinen mein Selbstvertrauen zu zerstören." erwiderte Owen. „Und ich glaube nicht, dass du diese Gelegenheit gerne verpassen würdest."


Iris lächelte. „Dein Selbstvertrauen zerstören? Owen, dein Ego hat die Größe von Kanada, ich würde Monate brauchen, um das zu erreichen, und nicht nur einen Morgen." argumentierte sie. „Wenn du mir jedoch hoch und heilig versprichst, dass ich rechtzeitig für Kates Anprobe an diesem Nachmittag zurück bin, werde ich mit dir kommen."


Er schaute erneut auf seine Uhr. „Es ist jetzt 10 Uhr. Wann ist ihre Anprobe?"


„Um 14 Uhr." antwortete sie und er schnaubte.


„Das ist noch Stunden entfernt! Warum machst du so ein Theater? Wir haben noch jede Menge Zeit, ich bin keine Frau. Ich brauche keine 4 Stunden, um mir ein Outfit auszusuchen."

*****

„Wo zum Teufel ist sie?"


Sam schaute bei Kates Ausruf von seinem Exemplar des Premiere-Magazins auf, das er vorgab zu lesen.


„Also, noch keine Spur von Iris?" fragte er unnötig, schloss das Magazin und legte es zurück auf den Couchtisch.


„Nein. Ich kann das nicht glauben. Sie weiß das meine Anprobe Punkt zwei Uhr stattfindet. Und Owen hat gesagt, dass er mich hinfahren würde, aber er ist auch nirgendwo zu finden. Wenn ich jetzt nicht fahre, werde ich nicht rechtzeitig das ein."


Er beobachtete wie sie weiterhin mehr in Hoffnung, als in Erwartung aus dem Fenster schaute, und seufzte innerlich. Er würde das bereuen, er wusste, dass er das würde. Genau so sicher wie er wusste, dass er das Angebot trotzdem machen würde. „Ich fahr dich, wenn du willst. Wer weiß, vielleicht wartet Iris dort auf dich?" sagte er und beobachtete wie Kate ihren Kopf drehte, um ihn anzusehen.


„Oh, nein, ich will dir keine Umstände bereiten." erwiderte sie, aber er sah, wie sie mit ihren Händen im Schoss rang, und wusste, dass sie wirklich gerne akzeptieren wollte.


„Das sind keine Umstände." betonte er. „Komm schon, du willst doch nicht zu spät kommen."


Sie saßen schweigend da, während er sie zum Laden fuhr, aber es war vielmehr eine angenehme Stille, anstatt einer peinlichen Pause in einem gekünstelten Gespräch. Sam brauchte nicht zu Kate sprechen, um zu wissen wie sie sich fühlte. Er konnte mit nur einem Blick in ihre Richtung sehen, dass sie seltsam nervös war.


Er wusste nicht wirklich, wie er seine neu gewonnene Fähigkeit handhaben sollte. Er hatte sich nie bevor er sie getroffen hatte, als besonders scharfsinnig erachtet, aber jetzt war er selbst den kleinsten Feinheiten gegenüber empfindlich. Als sie schließlich auf dem Parkplatz vor dem Laden zum Halten kamen, hatte er entschlossen sie zu fragen, was das Problem war. Vielleicht war er mit seiner neu gefundenen Sensibilität in der Lage, ihr zu helfen.


Sie schien in der Tat abgeneigt aus dem Auto aus zu steigen. Als er sie beobachtete, spielte sie abwesend mit dem Riemen ihrer Tasche, und reckte ihren Hals, als ob sie nach jemanden oder etwas suchte. Höchstwahrscheinlich nach Iris.


„Kate, stimmt etwas nicht?" fragt er, und erhielt einen langen Seufzer als Antwort.


„Es ist wirklich...ich...ich habe...ich kann es dir nicht sagen." sagte sie und schüttelte ihren Kopf. „Mach dir keine Sorgen deshalb, es ist einfach nur dumm. Total dämlich." Sie rang erneut mit ihren Händen.


„Ich bin mir sicher, das ist es nicht." sagte Sam tröstend und beugte sich hinüber, um ihre unruhigen Bewegungen zu stoppen. „Warum erzählst du mir nicht was los ist?"


Sie schenkte ihn ein sanftes Lächeln. „Ich wünschte ich könnte, aber ich kann nicht." Sie drückte seine Finger, bevor sie ihre Hand weg zog. „Ich denke, ich sollte gehen. Ich will meinen Termin nicht verpassen und Miss hochnäsig da drinnen noch einen weiteren Grund geben auf mich herabzusehen."


„Miss hochnäsig?" erhob eine Augenbraue, als er den Namen fragend wiederholte.


„Das ist der Spitzname den ich der Assistentin gegeben habe." erwiderte Kate als Erklärung und verzog das Gesicht. „Sie ist so voreingenommen und herablassend. Du hättest sie sehen sollen, als sie dachte ich könnte mir das Kleid das ich wollte nicht leisten. Zum Glück war Iris da, um die Lage zu retten. Das ist, weshalb ich wollte das sie wieder mit kommt. Sie ist viel besser im Umgang mit dieser Art von Sachen. Ich bin zu schnell eingeschüchtert." Sie schloss ihre Augen, lehnte sich in ihrem Sitz zurück und seufzte erneut. „Jetzt kannst du mir sagen, wie erbärmlich ich bin."


Sam beobachtete sie für einen Moment. Der Blick auf ihrem Gesicht, eine Stirn runzelnde Mischung aus Traurig- und Müdigkeit, schien völlig fehl am Platz. Er hatte in den letzten Tagen begonnen ihr Lächeln zu lieben. So plötzlich festzustellen das es weg war, weil sie etwas durcheinander brachte, verursachte eine körperliche Reaktion. Er spürte einen Stich in seinen Magen, und sein Herz sank leicht, als sie ihre Hände hob, um über ihre Augen zu reiben. „Nein." sagte er entschlossen. „Jetzt werde ich dir sagen, das ich mit dir hinein gehen werde."


Kates Augen flogen überrascht auf. „Wirklich? Du bist bereit mit mir in ein Hochzeitskleid-Geschäft zu gehen? Die meisten Männer würden beim bloßen Gedanken daran davon rennen."


Er zuckte mit den Schultern. „Hey, ich gehöre nicht zu den meisten Männern." sagte er mit einem Grinsen. „Ich bin mir meiner Männlichkeit sicher. Ich denke ich komme mit ein wenig weißer Spitze und ein paar Rüschen klar."


Auf die Art und Weise, wie Kates vertraut glückliche Ausdruck sofort wieder auftauchte, hob seine Laune ebenfalls. Dann merkte er, dass es nicht ganz das Lächeln war, an das er gewöhnt war. Es war etwas anders daran. Es war weniger ein Lächeln und mehr ein Grinsen. Tatsächlich konnte es nur, als absolut böses Grinsen beschrieben werden.


Seine Vorahnung erhöhte sich nur noch, als Kate plötzlich laut auflachte. „Ein wenig weißer Spitze und ein paar Rüschen?" wiederholte sie. „Oh, du hast eine Menge zu lernen!" Sie zwinkerte ihm zu. „Also ich denke, wir fangen besser mit der Lektion an."

*****

„Owen! Wie viel länger soll das noch dauern?" rief Iris über die Oberseite der Umkleidekabine, während sie auf ihre Uhr schaute und die Stirn runzelte. Sie irrte sich nicht. Es war definitiv drei Uhr Nachmittags. Kate würde wütend sein. „Owen!"


Als sie nicht sofort eine Antwort erhielt, wanderte Iris zu einem Stuhl in der Ecke des Umkleideraums und ließ sich darauf nieder. Die Umkleidekabinen Assistenten hatten gerade die Schicht gewechselt, und der Neuling kam in diesen Moment an. Sie beobachtete ohne Interesse, als er sie entdeckte und zweimal hinguckte.


„Sie sollten nicht hier drin sein." sagte der Mann. „Das ist die Männer Umkleidekabine. Die Damenumkleide ist auf der anderen Seite des Ladens. Wenn sie nichts anprobieren, müssen sie draußen warten. Sie können ein wenig stöbern."


Sie lächelte, als sie erneut auf ihre Uhr schaute. „Ich bin seit drei Stunden in diesem Laden. Das ist der dritte in dem ich heute bin, ich hab in den ersten zwei Stunden gestöbert, aber ich will nicht mehr stöbern. Ich möchte auch nichts anderes mehr anprobieren – Ich habe drei Röcke anprobiert, zwei paar Jeans und mindestens fünf Paar Schuhe, und ich kann es nicht mehr ertragen. Noch kann es meine Kreditkarte. Also will ich einfach nur hier sitzen, während ich auf meinen wählerischen Freund warte, das er seinen Arsch in Gang bekommt, und sich endlich einen verdammten Anzug aussucht."


„Aber miss -" begann der Mann erneut.


„Sir, ich will nicht unhöflich sein, aber ich habe dieses Gespräch bereits mit ihren Kollegen geführt. Er hat nicht gewonnen, und das werden sie auch nicht. Es sind ungefähr nur vier weitere Personen im Laden, und keiner von ihnen will die Umkleidekabine benutzen. Ich verspreche, wenn ein weiterer Mann hier herein kommt, um etwas anzuprobieren, werde ich raus gehen. Schauen Sie, wenn sie sich dann besser fühlen, werde ich hier mit geschlossenen Augen sitzen. Aber meine Füße tun weh, und weil mein dummer Freund da drinnen dafür gesorgt hat, dass ich einen Termin mit einem weiteren Freund verpasst habe, steigt meine Wut von Minute zu Minute -"


„Und sie werden sie nicht mögen wenn sie wütend ist, vertrauen sie mir." warf Owen ein, als er den Vorhang seiner Kabine zurück zog, und raus auf den Umkleidekabinenflur trat. „Tut mir leid, Mann, aber wir sind in fünf Minuten hier raus."


Der Verkäufer schaute von Owen zu Iris und wieder zurück, und nickte dann. „Also gut, sie kann fürs Erste bleiben. Aber länger als das, und ihre Freundin wird draußen warten müssen." Damit ging er. Iris starrte ihn hinterher, während Owen leise lachte.


„Wie machst du das?" verlangt sie von ihm zu erfahren. „Ich musste mit dem letzten Kerl ewig diskutieren, und dieser hier war gerade auf dem gleichen Pfad unterwegs, dann kommst du raus und überzeugst sie in zwei Sekunden."


„Das liegt an meinen natürlichen Charme." antwortete Owen. „Wie auch immer, was denkst du?" Er deutete hinunter zu dem, was er trug.


Iris betrachtete ihn von oben bis unten. Der Anzug war schwarz und einreihig, mit durchschnittlich großen Aufschlägen. Kurz gesagt, er sah genauso aus wie die letzten fünf Anzüge die er anprobiert hatte.

„Es sieht gut aus." sagte sie mit einem Schulterzucken.

Das war, und das wusste sie, eine bewusste Untertreibung, weil sein Ego nicht noch mehr Streicheleinheiten brauchte. Er musste nicht wissen, dass sie, während sie dachte das er in Jeans und Pullover gekleidet gut aussehend war, sie ihn in einem Anzug nur als umwerfend bezeichnen konnte.


Es gab einfach etwas an dem Schnitt und den frischen, weißen Hemden, das sie stark beeindruckte, aber sie war vorsichtig ihre Gedanken abzuschalten, bevor sie genau ergründen konnte, was dieses etwas war.


„Nur gut?" fragte er jetzt und drehte sich um, um sich selbst im Spiegel zu betrachten. „Aber sieht er besser oder schlechter als der letzte aus?"


Sie seufzte. „Owen, er sieht genau gleich aus. Kannst du bitte einfach einen aussuchen, damit wir gehen können? Ich hab Hunger, und ich hab versäumt mich mit Kate zu treffen, und ich will einfach nur nach Hause."


„Ich bin fast fertig." antwortete er, und schwang probeweise mit seinen Armen. „Er fühlt sich besser an als der letzte. Er ist nicht so steif, ich kann mich viel freier bewegen. Kannst du mir die Krawatte da drüben geben?"


Iris hob die schwarze Seiden Krawatte auf die er zeigte auf und reichte sie ihm. Sie beobachtete sein Spiegelbild über seiner Schulter, als er versuchte sie um seinen Hals zu knoten. „Ich denke, der ist es." sagte er, sein Gesicht voller Konzentration verzogen. „Ich will nur überprüfen, ob die Krawatte passt, und dann können wir gehen."


„Das beruhigt mich nicht gerade, angesichts des Durcheinanders, dass du mit dem zusammen binden anstellst. Wir werden noch Stunden hier sein. Hier, gib mir das." Sie legte seine Hand auf ihre Schulter, drehte ihn zu sich um, und nahm ihn die Enden der Krawatte ab.


„Du bist gut darin." bemerkte er, nachdem er einen Moment lang ihre Hände arbeiten beobachtet hatte. „Aber nicht zu eng, bitte. Ich denke, ich wäre gerne in der Lage auf der Hochzeit zu atmen."


Iris zuckte mit den Schultern. „Einer der Gefahren auf eine privat Schule zugehen war, das ständige tragen einer Uniform." Sie löste den Knoten etwas, und versuchte die Krawatte in der Mitte seiner Brust zu zentrieren, und tat so, als hätte die Erwähnung der Hochzeit ihre Hand nicht vorübergehend zum Zittern gebracht. „Das war's." sagte sie schließlich nach einem letzten zu Recht schieben, und legte ihre Hände abwesend auf seine Aufschläge, als sie ihr Werk betrachtete. „Wie ist das?"


Sie wollte gerade einen Schritt zurück gehen, damit er sich wieder umdrehen und sich selbst betrachten konnte, als seine Hände die ihren ergriffen, und festhielten. „Danke, das du heute mit mir gekommen bist." sagte Owen leise. „Es ist schon eine Weile her, dass wir so etwas gemacht haben."


„Das ist es." stimmte Iris genauso leise zu. Sie hatten kaum Zeit allein zusammen verbracht, seitdem er ihr Herz gebrochen hatte, und ganz sicher waren sie nie so lange ohne eine Art Streit ausgekommen. Sie wusste, dass sie länger als sechs Monate zurück denken musste, um sich an das letzte Mal zu erinnern.


Jedoch war es schwierig zu denken, wenn sie nah genug war um sein Herz stetig unter ihren Fingern schlagen zu spüren und seinen Atem warm gegen ihre Wange, der einen weiteren Beweis seiner Nähe lieferte. Ihr Magen machte einen Salto, als die Erinnerung von einer Nacht auf einer New Yorker Straße, als sie so nahe standen, durch ihre Gedanken jagte. Sie hielt ihren Blick fest nach unten gerichtet, damit er den Strudel von Emotionen der in ihren Augen tobte, nicht sehen würde.


„Ich hab dich vermisst."


Sie wusste nicht wer von beiden es gesagt hatte, aber es spielte auch keine Rolle. Nicht, wenn im nächsten Augenblick als sie ihr Kinn hob, er gleichzeitig seinen Kopf senkte, und sie sich plötzlich küssten.


Iris schloss ihre Augen, als Owens Lippen leicht über ihre streiften. Sie verstärkte ihren Griff an den Rändern seiner Aufschläge, um zu verhindern, das er weg zog. Nicht, das er irgendwelche Anzeichen dafür zeigen würde, als seine Hände nach unten fielen, um sich um ihre Taille zu legen und sie noch näher zu sich zu ziehen.


Wir passen zueinander, war alles an das sie denken konnte, als sie ihren Mund fest gegen seinen presste. So sehr ich auch versucht habe es zu leugnen, es funktioniert. Wir funktionieren.


Sie hörte nur undeutlich das Husten hinter sich, aber es war genug um die Dinge zu stoppen, bevor sie überhaupt eine Chance hatten, irgendetwas zu starten. Abrupt riss Owen seinen Mund weg von ihren, und als seine Arme an seine Seite fielen, trat Iris automatisch einen Schritt zurück.


„Es tut mir leid, aber ich kann ein derartiges Verhalten nicht erlauben." sagte der Verkäufer streng. „Ich fürchte, sie müssen draußen warten, Miss."


Ohne auch nur einen Blick auf Owen zuwerfen, drehte sie sich um und floh aus der Umkleidekabine. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust.

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