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"Ciel!" Eine aufgeregt nach ihm rufende Mira kam mehr als laut in die Apotheke gestürmt. "Wo ist dieser Typ der sich dein Gefährte schimpft!", fluchte der Schattenengel.

Ein verwirrtes Gesicht tauchte im Türrahmen zum Behandlungsraum auf. "Mira? Was ist passiert?", fragte Ciel perplex, aber mit ruhiger Stimme, in der Hoffnung so auch seine beste Freundin irgendwie zu beruhigen. Er verstand gerade überhaupt nicht, was gerade los war.

"Soldaten haben meine Wohnung durchsucht. Anscheinend suchen sie nach jemanden. Sie wollten mir aber nicht verraten nach wem. Bei mir hat es aber gleich Klick gemacht, als mir eingefallen ist, dass du mir erzählt hast, dass gestern eine Versammlung der Jäger der Nacht war. Also liegt es nur auf der Hand, dass sie nach diesem Vaith oder jemand anderen aus dieser verdammten Räuberbande suchen. Da habe ich mir Sorgen gemacht!", erzählte sie ihm aufgebracht und hatte mühen sich nicht zu verhaspeln, da sie so schnell redete.

"Keine Sorge, sie waren noch nicht bei mir... und Vaith ist rechtzeitig abgehauen..." Trauer schwang in seiner Stimme mit und ohne, dass er darüber nachdachte, fasste er sich an den Siegelring um seinen Hals und spielte etwas damit herum. Durch diese Handlung fing er sich einen skeptischen und missachtenden Blick seitens Mira ein. Er wusste genau, dass es dem Engel missfiel, dass ausgerechnet der Anführer der berühmtesten Räuberbande sein Gefährte war. Ciel konnte einfach nicht verstehen, warum sich die Beiden bis aufs Blut nicht ausstehen konnten.

War vielleicht etwas in der Vergangenheit zwischen ihnen vorgefallen? Kannten sich die Beiden schon von Früher?

Aber dass hätten sie ihm doch gesagt? Oder nicht?

Man! Dass war zum Haare raufen!

Das laute Klingeln, welches neue Besucher in der Apotheke ankündigte, ließen den Schneeleopard und dessen beste Freundin erschrocken herumfahren. Nervös atmete der Junge aus, als er erkannte, dass es sich um drei Soldaten handelte. Jedoch, wie Ciel nach einer kurzen Musterung feststellte, nicht einfach um irgendwelche Stadtwachen, sondern um Soldaten des tramamschen Heeres.

„Was haben die hier verloren?", flüsterte der Apotheker perplex und leise zu Mira. Diese sah ihn nur entschuldigend an. „Habe ich das vergessen zu erwähnen?"

„Ja, hast du"

„Wie kann ich Ihnen helfen?", wandte sich nun Ciel mit höflicher Stimme an seine Besucher, welche bereits, ohne zu fragen, den Verkaufsraum unter die Lupe genommen hatten.

„Wir sind hier, da wir in sicherer Annahme sein können, dass sich irgendwo in Trabi eine gesuchte Person versteckt hält. Sie müsste verwundet sein. Deshalb hätten wir ein paar Fragen an Sie", antwortete einer der Soldaten in monotoner Stimmlage.

Langsam nickte der Gestaltwandler und hoffte inständig, dass man ihm seine Nervosität nicht anmerkte. „Ich helfe gerne. Was wollen sie wissen?", fragte die weiße Raubkatze deshalb freundlich und schenkte den Soldaten ein falsches Lächeln. Sie suchten eindeutig nach Vaith.

„Zunächst einmal, wer sind Sie und wer ist die Person hinter Ihnen?"

Ciel wandte sich kurz zu Mira um, ehe er antwortete: „Ich bin Ciel Lorist, mir gehört diese Apotheke und dass hier ist meine beste Freundin Mira Klängfer. Wir wollten heute etwas gemeinsam unternehmen. Darum ist sie hier. Kollegen von euch waren bereits bei ihr."

Der Soldat nickte. „Dürften sich meine Untergebenen hier umschauen?", fragte der Mann höflich, doch anhand seiner Stimmlage, konnte der Apotheker ziemlich deutlich heraushören, dass dies eigentlich keine Frage war. Deswegen nickte dieser nur leicht. Er wollte einfach, dass die fremden Leute so schnell wie möglich verschwanden und dies war am einfachsten mithilfe von Kooperation zu erreichen.

Schließlich hatte er ja nichts zu verstecken. Vaith war weg und soweit er wusste, befanden sich keine Sachen von ihm hier. Und da Ciel ein sehr ordnungsliebender Mensch war, hatte er bereits das Material, welches er verwendet hatte, um den Panther wieder zusammen zu flicken, gleich verräumt, nachdem er hinunter in die Apotheke gegangen war.

Moment! Ein Gegenstand war noch hier!

Plötzlich fiel dem Gestaltwandler die Kette mit Vaiths Siegelring um seinen Hals wieder ein. Nun war es aber zu spät, diese zu verstecken. Er konnte jetzt einfach nur hoffen, dass die Soldaten ihn darauf nicht ansprachen und wenn doch, so musste er es probieren, ob die Kette als Familien Erbstück durchging. Sie durften dann nur nicht näher auf seine Verwandten eingehen. Ansonsten könnte alles auffliegen.

Dieses Scenario war allerdings sehr unwahrscheinlich, immerhin war es bloß eine Kette mit einem Ring. Schlicht und einfach. Nur für ihn hatte es einen besonderen Wert...und vielleicht für die Jäger.

Und auch wenn Ciel all dies wusste, so bekam er ein flaues Gefühl, als die anderen Soldaten ausschwärmten um sein Haus zu durchsuchen.

Der Mann, welcher schon die gesamte Zeit geredet hatte, wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Apotheker und seiner Freundin zu. „Haben sie diese Nacht einen verwundeten Mann versorgt?", fragte der Soldat Ciel weiter aus.

Langsam doch nervös werdend, schüttelte der Schneeleopard den Kopf. „Nein, ich habe die gesamte Nacht geschlafen. Es wäre mir auch nicht aufgefallen, dass jemand hier eingebrochen wäre, um sich selbst zu verarzten. Es fehlt kein Verbandsmaterial oder dergleichen. Und wie sie sehen können sind alle Fenster und Türen intakt", antwortete ihm der Braunhaarige und nahm ihm somit auch gleich seine nächste Frage vorweg.

„ja, dass sehe ich..." Ein skeptisch und intensiv musternder Blick lag plötzlich auf Ciel, welcher sich sichtlich unter diesen Augen unwohl fühlte. „Dem Protokoll nach müsste ich sie zuletzt noch darum bitten, mir ihre Rasse zu nennen und falls sie Gestaltwandler sind, mir ihre Tierform zu zeigen. Dann lassen wir Sie auch wieder in Ruhe", beendete der Soldat seine Worte, wobei etwas Abfälliges in seinen Augen lag. Offenbar war er die Art von Wesen, die seine Eigene als Überlegen und Richtig fand. Alle anderen waren scheinbar in seinen Augen es nicht Wert gleich angesehen zu werden.

Aus dem Behandlungsraum hörte man derweilen leises Gemurmel.

Ciel seufzte resigniert auf. Das hatte gerade noch gefehlt. Unmut machte sich in ihm Breit. Er konnte solchen Personen nicht ab. Sie waren einfach nur widerlich. Und der Fakt, dass er ihm auch noch seine Tiergestalt zeigen musste, machte es nicht besser. Denn seine Tierform war etwas, dass er Fremden nicht gerne präsentierte. Er fühlte sich in ihr stark und selbstbewusst. Zu wissen, dass die Soldaten ihn wie ein Ausstellungsstück im Museum begaffen würden, bereitete ihm Unbehagen. Plötzlich wünschte er sich Vaith herbei, der ihm Sicherheit gab und bei dem er wusste, dass er ihn unter allen umständen beschützen würde.

Eine warme Hand ließ den Apotheker leicht zusammenzucken. Dankbar sah er Mira an, welche neben ihn getreten war. Nein, er war nicht alleine. Mira würde ebenfalls immer hinter ihm stehen. Auf sie war immer verlass. Und vielleicht würden die Soldaten ja davon ablassen, wenn er ihnen seinen Unmut mitteilte.

Was er eher zu bezweifeln vermag. Doch ein versuch war es allemal Wert.

„Ja, ich bin ein Gestaltwandler. Ein Schneeleopard, wenn sie es genauer wissen wollen...", sprach er zögerlich nachdem ihm der Schattenengel ein aufmunterndes Lächeln geschenkt hatte. Sie wusste davon, dass ihm seine Tiergestalt fast ein wenig heilig war.

„In diesem Fall müssen wir auch noch wissen, ob sie bereits ihren Gefährten gefunden haben..." Mit wütender und aufmüpfiger Stimme unterbrach die Frau mit den feuerroten Haaren den Soldaten von Tramam augenblicklich: „Moment, diese Frage geht nun wirklich zu weit. Ihnen geht sein Privatleben in keinstem Sinne etwas an!"

Der Soldat schüttelte langsam den Kopf.

„Leider schon. Wir müssen in allen Richtungen ermitteln und da gehört nun mal dies ebenfalls dazu. Schließlich könnte er ja irgendeine Verbindung zu dem Gesuchten besitzen."

„Mira... ist schon gut", murmelte der junge Apotheker und stellte sich vor den hitzigen Engel. Stillschweigend schickte er dabei ein Dankesgebet zu Dûtma, dass Vaith ihn noch nicht markiert hatte. Denn wäre dies der Fall gewesen, so hätte er jetzt echte Schwierigkeiten gehabt. Es tat ihm zwar weh, die Existenz des Panthers zu bestreiten, jedoch war dies im Augenblick die beste Lösung, um Heil aus der Sache herauszukommen.

„Ich habe meinen Gefährten noch nicht gefunden", meinte Ciel deshalb und zog etwas den Saum seines Shirts beiseite, sodann man gut auf seinen Nacken und Halsansatz sehen konnte. Der Soldat nickte.

„Gut, und jetzt würde ich gerne noch ihre Tierform sehen und dann sind wir auch schon weg", sprach er eindringlich.

"Sir, ich fühle mich wirklich unwohl dabei, Ihnen meine Tierform zu zeigen. Ich habe Ihnen, ohne Gegenwehr, meinen Nacken gezeigt, damit sie sich versichern können, dass ich keinen Gefährten habe. Aber meine Tierform ist etwas sehr Persönliches für mich...", gab der Braunhaarige seinen Unmut zum Ausdruck, jedoch machte er sich unter dem stechenden Blick des Offiziers klein.

"Tut mir leid, aber ich fürchte sie kommen nicht darum herum!" Der Soldat kam mit festem Schritt auf ihn zu. Lähmende Angst kroch in Ciel hoch. Mit diesem Mann war nicht zu Spaßen und ob es ihm nun gefällt oder nicht, er würde wohl oder übel dem Befehl nachkommen müssen. Dies schien auch Mira zu wissen, denn selbst sie hielt ihren sonst so vorlauten Mund und sank etwas in sich zusammen.


Das plötzliche helle Klingeln der Glocke über der Eingangstür durchbrach die äußerst unangenehme Stille und ließ den Älteren angespannt herumfahren. "Wer sind Sie?", fragte der Soldat harsch, nachdem die Tür hinter einer komplett durchnässten Gestalt zu fiel. Erst jetzt fiel dem Gestaltwandler auf, dass dunkle Wolken den Himmel verhangen und starker Regen eingesetzt hatte. Seine Aufmerksamkeit schweifte zu dem Wesen im Eingangsbereich. Neugierig musterte er die fremde Person, die ihn gerade mehr als gerettet hat.

Ciels Augen weiteten sich als er den Neuankömmling erkannte.

Sabris?!

Was tat er hier? Sollte er sich nicht bedeckt halten?

Als der Zentaur die Kapuze zurückstreifte enthüllte diese ein verwundertes Gesicht. "Ähm... ah... Titus Rimôr mein Name. Ich wollte zu Ciel, doch wenn ich störe, dann kann ich auch später wiederkommen." Scheinbar hatte das hohe Tier der Jäger die Lage sofort erfasst, nachdem die anderen Soldaten im selben Moment von ihrer Durchsuchung in den Verkaufsraum zurückgekehrt waren.

Ciel schaltete ebenfalls schnell. Scheinbar war er gekommen um zu sehen, ob bei ihm allen in Ordnung war. Sabris hatte wohl ein Gespür für das perfekte Timing. Schnell flüchtete sich der Gestaltwandler in seine Rolle als Mediziner.

"Nein, nein! Die Herren werden es sicher verstehen, wenn ich sie kurz warten lasse. Die Gesundheit des Einzelnen ist nun mal wichtiger", sprach er nun mit zurückgewonnenem Selbstvertrauen. Wegen dieser Aussage fing sich der Schneeleopard einen scharfen Blick des Vorgesetzten der kleinen Truppe ein. Ein kalter Schauer rann über seinen Rücken. Ciel ließ sich jedoch nichts anmerken, als er Sabris bedeutete ihn in den Behandlungsraum zu folgen. Im Türrahmen drehte sich der Apotheker noch einmal um und sah die Soldaten mit einem leichten, siegessicheren Schmunzeln auf den Lippen an.

"Ich entschuldige mich. Aber wie Sie sehen, bin ich nun beschäftigt, wenn sie also wirklich darauf beharren, meine Tierform zu sehen, müssen Sie später wiederkommen", erklärte sich der Braunhaarige und verschwand nun ebenfalls im hinteren Raum. Dicht gefolgt von seiner rothaarigen Freundin mit den rabenschwarzen Flügeln.

Kurz vernahm man noch leises Gemurmel, ehe die helle Glocke über der Tür erneut ertönte. Das Zeichen, dass die Soldaten die Apotheke verlassen hatten.

"Sabris!", rief Ciel erleichtert aus und zog den Größeren in eine feste Umarmung "Danke! Du warst meine Rettung!" Der Zentaur lachte erfreut auf. "Schön, dass ich scheinbar im rechten Moment gekommen bin. Ich hatte mir schon gedacht, dass sie bei dir mehr Stress machen würden. Immerhin bist du Mediziner und Gestaltwandler. Da wäre es nicht so weit hergeholt gewesen, zu sagen, dass du in Verbindung mit dem Gagak Getih stehst."

Der Schneeleopard nickte zustimmend, bis ihm plötzlich etwas in den Sinn kam. Schnell löste er sich von dem Zentauren. Sein Blick verfinsterte sich und er starrte Sabris skeptisch an. "Moment, hat Vaith dich geschickt? Hat er dir am Morgen geschrieben, dass du Babysitter spielen sollst?", hackte er leicht verärgert nach.

Das Kaltblut schüttelte daraufhin jedoch sofort verneinend den Kopf und hob abwehrend die Hände. "Ja..., also nein! Der Brief, den du vermutlich meinst, ist an mich gegangen. Ja, da hast du recht. Aber Vaith hat mir ganz andere Anweisungen gegeben. Wie schon gesagt, bin ich von selbst hergekommen. Ich wollte nur sehen, dass bei dir alles in Ordnung ist. Aber da ich nun weiß, dass es dir gut geht, kann ich ja wieder gehen." Bei seinen Worten warf er dem Engel einen flüchtigen, aber misstrauischen Blick zu.

Ciel konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen. Offenbar hatte Vaith Sabris auch von Mira erzählt und dass er ihr nicht wirklich vertraute.

"Ich werde noch drei Tage hierbleiben, Vaith hat dir vermutlich schon gesagt wo du mich finden wirst. Hinterlass mir einfach eine Nachricht, wenn du mich mal nicht dort antriffst." Mit diesen Worten wandte sich der Zentaur ab um die Apotheke zu verlassen.

"Sabris! Warte kurz!", rief der Jüngste in der Runde dem Räuber nach. Verwundert blieb dieser stehen. "Du bist komplett durchnässt und draußen regnet es immer noch in Strömen. Bleib noch kurz hier, zumindest bis der Regen etwas weniger geworden ist", bot Ciel lächelnd an. Seine Worte waren dabei auch indirekt an Mira gerichtet, welche aber mit einem Kopfschütteln ablehnte.

"Mein Boss wird mich umbringen, wenn ich nicht pünktlich erscheine." Der Apotheker nickte verstehend und verabschiedete sich von ihr mit einer langen Umarmung. Ihr Vorgesetzter konnte manchmal wirklich ein echtes Arschloch sein und man sollte es sich lieber nicht mit ihm verscherzen.

"Dein neuer Räuberfreund?! Pass auf dich auf und lass dich nicht zu sehr auf diese Leute ein", flüsterte die Rothaarige leise, als sie den Kleineren festdrückte. „Diese Leute bringen nichts als Gefahr und Schwierigkeiten mit sich. Vertrau mir..." Der Kleinere schüttelte nur lachend den Kopf.

"Keine Sorge, er sieht böser aus, als er tatsächlich ist. Aber danke, dass du dich immer wie eine große Schwester um mich sorgst", antwortete er ihr genauso leise. Mit einem Blick den Ciel nur allzu gut kannte, verließ der Schattenengel die Apotheke. Dieses Gespräch war noch längst nicht zu Ende.

Das Knarren von den alten Bodendielen ließ Ciel herumfahren. "Es ist nicht der Regen, nicht wahr? Du willst gerade nicht alleine sein... und du hast Fragen, stimmts?" Dies war keine Frage, es war eine Feststellung. Betreten nickte der Schneeleopard langsam. Er wurde entlarvt.

"Ja, ich habe Angst. Nicht das die Soldaten noch einmal kommen. Nein... Ich sorge mich um Vaith. Seine Verletzungen waren nicht gerade ohne und dann wird er auch noch verfolgt...und... und ich will diese bedrückende Einsamkeit nicht noch einmal spüren. Diese Leere halte ich nicht noch einmal aus... Sabris, warum? Warum musste er mich schon wieder verlassen?! Warum muss er ausgerechnet der Anführer sein?! Kann er nicht einfach ein gemeiner Bauernjunge sein, oder besser, ein Ritter in glänzender Rüstung... Dann hätten wir keine Sorgen..." Ciel sprach sich in diesem Moment so ziemlich alles von der Seele, was ihm auf dem Herzen lag.

Und es tat gut.

Wirklich...

Sabris warf ihm einen mitleidigen Blick zu. "Tut mir leid, aber ich glaube ich kann dir in diesen Dingen nicht wirklich weiterhelfen. Außer dir zu sagen, dass du Vertrauen in Vaith, deinen Gefährten, setzen sollst. Aber wenn du willst, kann ich dir noch ein wenig Gesellschaft leisten", versuchte er den Jüngeren aufzumuntern. Dabei zog er sich seinen feuchten Mantel aus und hing ihn an ein Regal, damit er etwas trocknen konnte.

Ciel nickte und führte den Zentauren in seine Wohnung im oberen Stock. "Tee oder Kaffee?", fragte der Apotheker und stellte sich an den Küchentresen. Mit dem Wort „Kaffee" ließ sich Sabris an den kleinen Esstisch nieder. "Also, was willst du noch wissen?" Während das braune Getränk kochte, setzte sich der Braunhaarige gegenüber dem Kaltblut.

"Was ist mit Krim? Vaith sagte mir, er sei verhindert, doch das glaube ich ihm nicht. Er weicht dem Thema aus..." Und Ciel sollte recht behalten, denn auch über Sabris Augen huschte ein dunkler Schatten, als der Name der rechten Hand fiel.

"Ich muss ehrlich sein. Wir wissen es nicht. Er hat, zusammen mit seinem Lehrling, als letztes die Lichtung verlassen. Doch nachdem er sich bis jetzt noch immer nicht gemeldet hat, müssen wir damit rechnen, dass er es nicht geschafft hat. Oder er wurde gefangen genommen. Doch selbst dann würde er sich lieber das Leben nehmen, als dass er gefoltert wird. Also wie man es auch dreht und wendet, man kommt auf dasselbe Ergebnis. Es Tut mir leid, dass ich dir keine guten Nachrichten überbringen kann." Ciel merkte deutlich, dass es dem älteren Mann schwerfiel, darüber zu reden. Es schien ihm selbst heftiger mitzunehmen, als der Zentaur vermutlich angenommen hatte.

„Wie habt ihr euch, also Vaith, Krim und du, das erste Mal getroffen? Mich würde wirklich interessieren wie eure Freundschaft zu Stande kam", fragte der Apotheker mit einem sanften Lächeln, um vielleicht die leicht bedrückte Stimmung wieder etwas zu heben.

Ein breites Lächeln, mit einem Hauch von Traurigkeit begleitet, zierte Sabris' Gesicht. „Wenn du auf eine spannende Geschichte hoffst, muss ich dich leider noch einmal Enttäuschen, aber wenn du willst, erzähl ich sie dir..."

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