Barkeeper(innen), Spaziergänge und Drinks
POV Freyja
Schnell hatte mein Partner angefangen, mit einer Fünftklässlerin aus Beauxbatons zu reden. Im Endeffekt war mir das aber auch relativ egal, schließlich hatte ich so gut wie nichts mit William zutun, oder wie er sich obercool nannte, "Will".
Außerdem war ein Jahr jünger als ich, hielt sich aber für den König von allen, weil er gut aussah.
Ich war, genervt von allem, zu Missy marschiert, die neben der Tanzfläche stand und säuerlich dreinblickte.
"Was ist los, Süße?", begrüßte ich meine beste Freundin.
"Andy redet die ganze Zeit nur von dir und ich hab mich per Eule von Jackson getrennt.", sagte sie genervt.
"Scheiße.", sagte ich mitfühlend.
"Gehen wir an die Bar?", fragte sie.
Ich nickte zustimmend.
"Ich bin wirklich 15.", sagte July Williams genervt, als wir ankamen. Ich zog eine Augenbraue hoch, aber Missy sprang ein. "Ist sie echt. Wir sind in einer Klasse.", sagte sie und setzte sich neben das Kurzhaarige Mädchen. Der Barkeeper nickte mit einem Blick auf Missys Dekolleté und schenkte July einen Feuerwiskey ein. "Und für euch?", fragte er uns beide. "Dasselbe.", meinte Missy. "Ein Butterbier.", bestellte ich. Ich hatte nicht vor, mich am Anfang des Abends zu betrinken. Eigentlich hatte ich gar nicht vor, mich zu betrinken.
"Freyja! Da bist du!", begrüßte mich Andy. "Ich hab dich gesucht."
Er verschwendete nicht ein Wort an Missy. Diese bestellte gerade ihren dritten Feuerwiskey und flirtete mit dem Barkeeper. Ich musste ein Auge auf sie behalten.
"Sorry.", sagte ich nur.
"Was ist mit James und Stella?", fragte ich ihn kichernd.
"Tanzen.", er betonte das eine Wort, als ob sie beschlossen hätten, zu heiraten, und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen.
Ich lachte. "Es klappt super."
Plötzlich wirkte er nervös. "Gehen wir raus?", fragte er.
"Es ist doch erst der Anfang! Lass uns tanzen.", kicherte ich, von dem großen Becker Butterbier minimal beschwipst. Ich vertrug wirklich wenig Alkohol.
Bevor er mich lachend auf die Tanzfläche zog, warf ich noch einen Blick zu Missy, die sich mit der ebenfalls angetrunkenen July unterhielt, als wären sie langjährige Freundinnen.
Jap, ihr ging's wohl gut.
Es waren viele Paare auf der Tanzfläche. Noch wurde vom Schulorchester ein langsamer Walzer gespielt, aber ich hatte davon gehört, dass Witches United, die angesagteste Girlband im Moment, am späteren Abend auftreten würde. Andy und ich begannen unverfänglich miteinander zu tanzen. Es stellte sich heraus, dass er komplett unbegabt im Tanzen war, was mich aber nicht störte. Ich hatte im Vorfeld alles geplant, jedoch fand ich es jetzt nicht mehr schlimm, wenn etwas nicht nach Plan lief. Mein zwanghafter Perfektionismus kam mir lächerlich vor und ich musste kichern. Andy kicherte mit mir, ich wusste zwar nicht wieso, aber es war nett. Ich fühlte mich ihm irgendwie verbunden.
Es verging mehr Zeit und die Lieder wurden peppiger. Immer mehr Paare gingen erschöpft an die gemütlichen Einzeltische, auf das Schlossgelände oder an die Bar.
"An die Bar?", fragte ich Andy. Eher gesagt schrie ich ihn an, um die Musik zu übertönen. Er nickte.
Es war eine ganze Menge Schüler da. "Die Drinks sind echt geil.", rief ein Mädchen mit Piercings ihrer Freundin über eine Menge Leute zu.
Ich ging mit Andy durch die Menge an Leuten mit Drinks in der Hand. Ich hatte die Hälfte dieser Getränke noch nie gesehen oder davon gehört. Der Barmixer weiß offenbar, was er da macht. An der Bar erwartete ich, den breitschulterigen Jungen zu sehen, der mir das Butterbier ausgeschenkt hatte, aber er war nicht da.
Es war July.
"Was machst du denn hier?", schrie ich sie über die Musik hinweg an.
"Dreimal darfste raten, Larsson. Ich hab den Saftladen hier übernommen und ihn zu ner verdammt geilen Bude gemacht. Bestellung?", fragte sie, und gleich darauf rief sie "Accio Kürbissaft!" in Richtung des Buffets. Mir fiel die Speisekarte hinter ihr auf. Ich erkannte Sachen wie "Kürbisschnaps" und "Drachenatem". Ich zuckte die Schultern. "Einen Kürbisschnaps bitte." "Kommt sofort."
Bewundernd beobachtete ich ihre kalkulierten Bewegungen. Sie hatte ihren Zauberstab gezückt und ließ verschiedene Zutaten in den Becher fliegen. Es ging so schnell, das ich nicht mitbekam, welche das waren.
"Bitte.", sagte sie. Ich beäugte das Getränk. Es war strahlend orange und sprudelte. Ich zuckte die Schultern und trank es einfach.
Und es schmeckte wirklich fantastisch.
Es war Kürbissaft, aber vermischt mit Feuerwiskey und etwas, das ich nicht kannte, das aber unbestreitbar lecker war.
Ich spürte, wie ich noch beschwipster wurde. Andy bestellte das gleiche und ich beobachtete, wie July mit Celly redete.
"Du bist noch nicht 15, Babe.", erklärte sie der Blondine.
"Nenn sie nicht so.", fuhr ihr Partner dazwischen.
"Woah. Chill deine Nippel, Bro.", sagte July und knallte Andy sein Getränk hin.
"Ich wollte eigentlich fragen, ob du auch etwas alkoholfreies hast.", meinte Celly lächelnd.
"Süße, hier gibt's nix alkoholfreies. Außerdem hörst du dich schon an wie meine hochgeehrte Schwester. 'Nein, July, wir nehmen besser was ohne Alkohol, wir sind doch erst dreizehn.' Hier, du kriegst Feuerwiskey. Wir wollen ja nicht dass du so ne Langweilerin wie Junes wirst. Schmeckt gut."
Ich hörte auf, die Unterhaltung zu verfolgen, und wandte mich wieder Andy zu.
"Also. Gehen wir bisschen nach draußen?", fragte er.
"Klar.", kicherte ich. "Aber warte." Ich ging zur Bar und bestellte noch ein Getränk. Meine Hemmungsschwelle sank spürbar, als ich das große Glas leerte.
Was war eigentlich mit Missy? Ach, die konnte schon auf sich selbst aufpassen.
Ich ging zu Andy und schmiss mich lachend in seine Arme.
Er lachte mit mir. Ob er auch schon was getrunken hatte? Ich konnte mich nicht mehr erinnern. Es sah July ähnlich, dass sie die Getränke mit zuviel Alkohol mischte.
Aber was wusste ich schon über July? Sie interessierte mich ja auch nicht.
Andy und ich gingen nach draußen. Die frische Luft tat mir gut.
Ich sah Celly und einen Jungen, den ich nicht kannte, auf einer Bank sitzen. Der Junge schien genervt von ihr, aber Celly bemerkte es wie immer nicht.
Ich wusste nicht wieso, aber ich pfiff durch die Zähne. Andy klatschte mich ab und lachte mit mir. Irgendwie war alles ziemlich witzig.
Genau 1000 Wörter. Ich bin gut. Btw, danke für 2 k Reads ❤️
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