Kapitel 29

Ich wachte mit Kopfschmerzen auf. Es fühlte sich an, als würde mein Schädel explodieren. Ich stand auf und ging ins Bad um mich erst einmal zu übergeben. Danach machte ich mich auf den Weg in die Küche und trank einen Kaffee. Es war erst acht Uhr morgens und die Anderen schliefen wohl noch. Ich seufzte und durchsuchte die Schränke nach Schmerztabletten, leider erfolglos. Wahrscheinlich musste ich zur Krankenstation um welche zu bekommen. Enttäuscht legte ich meinen Kopf auf die Tischplatte und stieß dabei meine Tasse um. Der gesamt Inhalt verteilte sich auf dem Tisch und ich fing an zu fluchen.

"Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden", meinte Sara amüsiert und nahm sich einen Joghurt. "So kennt man dich sonst gar nicht."

Da wünscht man sich einmal alleine zu sein und die Welt macht einem einen Strich durch die Rechnung. Mit einem Lappen wischte ich das Getränk vom Tisch und ging wütend zur Krankenstation.

"Guideon, Aspirin oder was du sonst gegen Kopfschmerzen hast."

"Hat da etwa jemand einen Kater?", fragte Mick gut gelaunt.

"Klappe!"

Auf einem kleinen Tisch erschien eine Packung Tabletten, welche ich sofort in meine Hosentasche steckte.

"Schicker Pyjama, wusste gar nicht das du auf Looney Tunes stehst."

"Sei leise Rory und lass mich in Ruhe."

Ich nahm mir ein Glas Wasser und schluckte eine der Tabletten. Hoffentlich würden die Schmerzen in den nächsten Minuten besser werden. Mick war bereits wieder gegangen und ich ging zurück in mein Zimmer um wieder mein Kostüm anzuziehen. Erst das Korsett, dann der Reifrock, das Kleid und schließlich die Handschuhe. Ich betrachtete mich in meinem Spiegel und musste ehrlich zugeben, so schlimm sah es gar nicht aus. Im Bad machte ich mir noch eine Hochsteckfrisur und dann war ich fertig. Ich ging zur Brücke wo auch schon der Rest des Teams in ihren Kostümen stand. Die Kopfschmerzen waren mittlerweile glücklicherweise verschwunden.

"Also, Ray spielt gleich Sherrif, Sara und Kendra besuchen Kendra in einem ihrer früheren Leben, der Professor spielt Arzt und was macht der Rest?", fragte Leonard gelangweilt.

"Mister Snart, Sie und Miss Dubois sorgen dafür, dass Mister Palmer nichts passiert. Der Rest kann machen was er will", beschloss Rip und ging wieder in sein Büro.

"Na dann, wir holen uns ein paar Waffen", meinte Leonard und zog mich an seiner Hand hinter sich her. "Wie geht es dir?"

"Besser als vorhin. Meine Kopfschmerzen sind weg."

"Hätte nicht gedacht, dass du so schnell betrunken bist."

"Sehr lustig Captain Cold, charmant wie immer."

Er lachte und legte beim Laufen seinen Arm um mich. Nachdem er mir einen Kuss auf die Wange gegeben hatte öffnete er die Tür zum Waffenlager und hielt sie mir offen, sodass ich als erstes den Raum betreten konnte. Ich ging zum Regal  mit den Wild West Waffen und nahm mir eine Art Scharfschützengewehr. Die Dinger waren mir immernoch am liebsten. Sie schossen genau und man konnte jedes noch so kleine Ziel aus einer unglaublichen Entfernung treffen. Leonard grinste mich an und nahm sich zwei Pistolen, welche er in die Innenseite seiner Jacke steckte.

"Dann lass uns mal ein paar Idioten kalt machen", witzelte er auf dem Weg zurück zu Ray.

Er beschwerte sich, warum wir denn so lange gebraucht hätten und wir gingen von Bord. Die Straße des kleinen Ortes war noch leer, nur vereinzelte Menschen liefen hier und da. Leonard und ich verzogen uns auf den Balkon eines Hauses von dem man alles im Blick hatte. Jetzt hieß es warten bis etwas passierte. Am Rande der Stadt erschien eine riesige Staubwolke. Alarmiert beobachtete er eine Gruppe an Reitern die ungefähr in der Mitte der Hauptstraße stehen blieben. Sie sprachen mit Ray, wir konnten zwar nicht verstehen was, aber der Anführer der Bande schien wütend zu sein.

"Gib mir das Gewehr", flüsterte Leonard und ich gab es ihm. 

Er legte es auf das Geländer und ich hielt gespannt den Atem an. Der Anführer zog eine Pistole aus seiner Jacke und richtete sie auf Ray. Leonard zielte und drückte ab. Die Waffe flog dem Mann aus der Hand und verwundert sah er sich um. Erstaunt sah ich Leonard an und er gab mir einen Kuss auf die Stirn.

"Das war ein wirklich guter Schuss", lobte ich ihn.

"Deine sind aber noch besser. Ich bevorzuge meine Cold Gun, du bist definitiv die bessere Scharfschützin von uns beiden. Lass uns zu den Anderen gehen, dass reicht für's erste."

Er gab mir das Gewehr zurück und wir gingen zurück zum Rest des Teams welche uns bewundernd ansahen. Jonah sah eher unzufrieden aus, was wir aber alle ignorierten. Wir hatten diese Schurken vertrieben und das war, was wir vorhatten. Zu siebt gingen wir zurück zum Schiff wo wir Rip von unserem Erfolg berichteten. Er wirkte genau wie Jonah ziemlich unzufrieden. Jonah hielt uns einen Vortrag und meinte, dass Salvation genauso enden würde wie Calvert. Was war Calvert? Diese Frage ging uns allen durch den Kopf und schließlich verzogen Rip und Jonah sich und wir ergriffen die Chance Guideon zu fragen.

"Der Captain kam nach Calvert wegen einer Mission der Time Master. Durch seine Vorliebe für den Wilden Westen beschloss er etwas länger als geplant in Calvert zu bleiben. Während seines Aufenthalts in der Stadt lernte der Captain Jonah Hex kennen und freundete sich mit ihm an. Er verließ die Stadt wieder im Jahr 1868. Am Tag danach wurde Calvert von einem Banditen namens Quentin Turnbull geplündert und zerstört. Jonah machte den Captain dafür verantwortlich, weil er der Stadt nicht geholfen hatte."

Damit hätte keiner von uns gerechnet. Es war bereits Nachmittag und der Hunger zog Mick, Leonard und mich in die Küche. Ich machte uns ein paar Sandwiches und wir setzten uns gemeinsam an den Tisch und aßen.

‎"Die sind wirklich gut Kleines", meinte Mick mit vollem Mund.

Leonard nickte nur bestätigend. Man konnte die beiden aber auch mit den normalsten Dingen zufriedenstellen. Es waren doch nur Monte Cristo Sandwiches nach einem traditionellen, französischem Rezept. Irgendwann setzte Jax sich zu uns und begann ebenfalls zu essen. Es dauerte nicht lange, dann saßen auch Ray und Martin bei uns.

"Du solltest unsere neue Köchin werden Skylar", sagte Jax nachdem er aufgegessen hatte.

"Von mir aus."

Wir saßen noch eine ganze Weile zusammen und aßen und redeten miteinander, wie eine echte Familie. Es war ein tolles Gefühl Menschen zu haben, denen man wichtig war.


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