Kapitel 28
Wir waren in Salvation, im Jahr 1871. Laut Rip war dieser Ort in dieser Zeit eine Art toter Winkel. Rip war dagegen, aber der Rest des Teams wollte sich unbedingt im Wilden Westen umsehen. Der Fabricator rüstete uns mit Kleidung in dieser Epoche aus. Im Gegensatz zu Sara und Kendra bekam ich ein Kleid. Es war lang, gelb und hatte ein kleines, aus schwarzer Spitze bestehendes Jäckchen. Unter dem Kleid musste ich einen Reifrock und ein Korsett. Außerdem gehörten zu meinem Kostüm auch noch Handschuhe und eine ziemlich aufwändige Frisur, die Guideon mir in wenigen Sekunden machte. Ich fühlte mich wie eine adlige und das Ganze war ziemlich unbequem. Rip gab jedem noch eine Pistole und dann verließen wir das Schiff.
"Hübsches Kleid", sagte Leonard und grinste mich an.
"Ist etwas unbequem."
Wir betraten die Stadt und zogen jegliche Blicke auf uns. Vor allem ich wurde von einigen Männern angestarrt. Wir gingen in einen Saloon und Mick war der Erste, der zur Theke lief um sich was zu trinken zu bestellen. Leonard und der Professor begannen mit einigen Männern zu pokern oder ähnliches. Martin räumte einen Geldschein nach dem nächsten ab. Sara und Mick tranken um die Wette, Ray, Jax und Kendra waren irgendwo, wo ich sie im Moment nicht sehen konnte. Ich sah mich im Saloon um und entschied mich schließlich dazu, zu Leonard und dem Professor zu gehen.
"Hol mir noch ein Glas Whiskey Süße", sagte Stine's Gegner.
"Ich fürchte den musst du dir alleine holen", antwortete ich ihm.
"Wie bitte?! Beweg dich Miststück!", brüllte er und packte meinen Arm.
"Ich bin keine Bedienstete, also lassen Sie mich los."
"Wie du willst Puppe, setz dich doch zu uns, auf meinem Schoß wäre noch was frei", meinte er und grinste dreckig.
"Kein Interesse."
"Ich an deiner Stelle wäre mir da nicht so sicher Süße."
"Lassen Sie sie los oder Sie haben ein gewaltiges Problem", sagte der Professor und stand auf.
"Ach, hab ich das?!"
"Aber aber Jungs, schön locker bleiben. Komm her", sagte Leonard und ich ging zu ihm.
Er legt seinen Arm um meine Taille und zog mich auf seinen Schoß. Fies lächelte er den Mann an und dieser erwiderte seinen Blick düster. Er zog seine Pistole und zielte auf den Professor. Jemand drückte ab und im nächsten Augenblick ging der Mann zu Boden. Fassungslos sah Martin Leonard an, denn er war derjenige, der abgedrückt hatte.
"Sie haben ihn erschossen!"
"Gern geschehen."
Ich konnte mir ein Grinsen nur schwer verkneifen. Jeder im Saloon sah zu uns rüber und viele standen auf.
"Ähm, offenbar war der Verstorbene ein Freund von Ihnen. Nun, mein Freund hier", meinte Martin wurde jedoch von Leonard unterbrochen, welcher kurzerhand aufstand.
"Sein Freund hier hat zuerst gezogen, weil er keinen Spaß versteht wenn es um sein Mädchen geht. Also, alles Rechtens saubere Sache."
"Saubere Sachen interessieren uns nicht verdammt", sagte jemand und schlug ihn ins Gesicht.
"Ja, das riecht man", erwiderte ich und wurde von einem anderen geschlagen.
Das reichte mir. Ich schlug zurück und er taumelte nach hinten. Überrascht sahen mich die anderen Männer an, währen Leonard etwas sagte wie "Das ist mein Mädchen". In wenigen Sekunden entwickelte sich im ganzen Saloon eine Schlägerei die sogar ziemlich viel Spaß machte. Keiner der Männer kam gegen mich oder Sara an, was sie stark verwunderte. Leonard setzte sich wieder auf seinen Stuhl und sah dem ganzen mit Freude zu. Vor allem mich beobachtete er mit stolzem Gesichtsausdruck. Ich verpasste vielen eine gebrochene Nase oder andere Verletzungen wobei viele Flaschen zu Bruch gingen.
"Schluss jetzt!", schrie jemand und ein lauter Schuss ertönte. "Schluss mit den Spielchen. Wenn jemand noch ein Problem hat, klärt er das mit mir."
Der Mann hatte ziemlich gruselige Narben und sah uns alle warnend an. Leonard war aufgestanden und stand nun hinter mir.
"Vielen Dank Mister?", fing Stine an.
"Hex", antwortete der Mann ihm. "Jonah Hex. Sie sind nicht von hier oder?"
"Nein wir, äh, meine Freunde und ich sind, ähm, von auswärts."
"Von auswärts."
Zusammen mit dem Jonah verließen wir den Saloon. Vor dem Gebäude drehte er sich wieder zu uns und fragte uns erneut wo wir herkämen. Ray fragte was ihn das anginge woraufhin Jonah eine Gegenfrage stellte. Er wollte wissen aus welcher Zeit wir kämen. Erstaunt sahen wir uns an. Er kannte Rip und wollte zu ihm. Wir gaben nach und brachten ihn auf die Waverider. Mick, Leonard und ich verzogen uns in die Küche, während der Rest mit Jonah zu Rip ging.
"Das vorhin war ein guter Schlag", lobte Leonard mich.
"Danke. Du warst aber auch nicht schlecht."
"Bitte, das war doch gar nichts, ich habe nur irgendeinen Typen kalt gemacht bevor er den Professor hätte abknallen können."
"Wer will was trinken?", fragte Mick und stellte zwei Flaschen Bier auf den Tisch.
Sofort griffen Leonard und ich nach diesen und öffneten sie geschickt. Wir setzten uns hin und erzählten Mick von allem, was er verpasst hatte. Von meinem Leben in Frankreich in den 50ern, unserer Mission in Kasnia und was in der Zeit noch so auf dem Schiff passiert war. Gespannt hörte er uns zu und ich war mir sicher, dass es mittlerweile schon Nacht war. Ich musste wohl etwas betrunken sein, denn klar denken konnte ich nicht mehr.
"Ich geh ins Bett", sagte ich irgendwann und versuchte aufzustehen.
Ich verlor das Gleichgewicht und fiel auf Leonard, welcher mich geschickt auffing. Er grinste mich an und half mir mich gerade hinzustellen.
"Soll ich mitkommen?"
"Nein, bleib ruhig hier, ich schaff das schon."
Ich wollte den Raum verlassen, verfehlte jedoch die Tür um ein paar Zentimeter und lief gegen die Wand. Ich stolperte nach hinten und eine Hand legte sich an meine Taille und hielt mich fest.
"Ich komm lieber mit. Keine Widerrede."
Geschlagen ließ ich mich von ihm in mein Zimmer bringen. Ich nahm meinen Pyjama aus dem Schrank und wollte ins Bad gehen, doch ich drehte mich nochmal zu Leonard um.
"Wieso bist du noch hier?"
"Ich warte auf meinen Gute Nacht Kuss."
Ich legte meine Sachen zur Seite und schlang meine Arme um seinen Nacken. Er grinste und legte seine weichen Lippen auf meine. Er zog mich eng an seine Brust und unser Kuss wurde immer fordernder und intensiver. Keuchend löste er sich nach einer Weile von mir.
"Du bist betrunken Sky, ich will nicht, dass das hier in du weißt schon was endet. Gute Nacht."
Er ließ mich los und ging aus meinem Zimmer. Überfordert sah ich ihm hinterher und nahm mir wieder meine Sachen um mich umzuziehen.
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