Kapitel 19

"Aufstehen Sky", flüsterte jemand neben meinem Ohr.

"Ich will nicht", murrte ich und krallte mich in den warmen Körper unter mir.

"Aua Sky! Ich weiß, dass du ein kleines Raubtier bist und scharfe Krallen hast, aber Rip hat einen Auftrag für uns."

"Mir egal", sagte ich und rollte mich zusammen.

"Sky, du hast wohl vergessen wer von uns der stärkere ist", meinte Leonard und hob mich hoch. "Und jetzt zieh dir deine FBI Klamotten an, Jax hat ein Problem."

Er warf mir mein schwarzes Kleid und meinen Mantel zu ehe er in meinem Badezimmer verschwand. Enttäuscht sah ich ihm kurz hinterher und zog mich dann um. Dummerweise schaffte ich es nicht den Reißverschluss an meinem Rücken zu schließen.

"Braucht da jemand Hilfe?", fragte Leonard mich woraufhin ich nur nickte.

Er kam näher und gab mir einen Kuss auf den Rücken. Dann zog er langsam den Reißverschluss hoch und verursachte mir dabei eine Gänsehaut. Als Gegenleistung band ich ihm seine Krawatte. Wir zogen unsere Mäntel an und begaben uns dann zu Rip auf die Brücke.

"Da sind Sie ja endlich! Mister Jackson ist verschwunden, wir werden zum Ort fahren wo Guideon seine letzte Biosignatur finden konnte", sagte er und öffnete die Luke nach draußen.

Zu dritt stiegen wir in das Auto ein und Rip fuhr los. Es war dunkel und mit der Tatsache, dass Jax verschwunden war und hier seltsame Gestalten rumflogen recht unheimlich. Wir fuhren über eine dunkle Landstraße und unbewusst fing ich an etwas zu zittern. So fingen die meisten Horrorfilme immer an. In einer Kleinstadt wie dieser hier, auf einer dunklen Landstraße mitten in der Nacht. Die Hauptpersonen entdecken auf dieser Straße etwas und es ist ein Monster was sie umbringt, oder eine übel zugerichtete Leiche. Ich hoffte in diesem Fall wäre es weder das Eine noch das Andere. Wir hielten an und stiegen aus. Nervös ging ich voran zu dem Auto, welches Jax zu seinem Date mitgenommen hatte. Ich sah durch die Fensterscheibe und entdeckte eine übel zugerichtete Teenagerin. Nach mir sahen auch Rip und Leonard sie. Das war wohl Jax' Date. Doch wo war er? Während Leonard und Rip das Mädchen in unser Auto brachten sah ich mich um. Als Spionin hatte ich gelernt jedes noch so kleinste Detail zu bemerken und zu beurteilen. Auf der Frontscheibe des Autos konnte man deutliche Spuren von Krallen erkennen. In der Autodecke war ein Loch, was ebenfalls durch Krallen entstanden sein musste.

"Komm jetzt Sky, sie muss dringend zu Guideon", rief Leonard.

Ich lief zurück zum Auto und stieg ein. Leonard fuhr, ich saß auf dem Beifahrersitz und Rip kümmerte sich auf der Rückbank so gut es ging um die Verletzte. Ich war immernoch müde und wollte lieber schlafen. An der Waverider angekommen brachten wir sie so schnell es ging auf die Krankenstation wo Guideon anfing sie zu behandeln.

"Was ist passiert?", fragte Stine besorgt als er das verletzte Mädchen sah.

"Ich weiß nicht, ich vermute Jax und Betty hatten ein lausiges erstes Date",  antwortete Leonard kalt.

"Wo ist Jefferson jetzt?"

"Keine Ahnung, als wir ankamen war er nicht mehr da."

Stine nickte und sah sich die Wunden an.

"Die sehen nicht so aus als stammen sie von einem Messer", beurteilte er sie.

"Es war Tommy", flüsterte Betty schwach.

"Tommy Fuller, einer der vermissten Teenager?", hakte Rip nach.

"Er sah aus wie ein riesiger Vogel. Wie ein Ungeheuer mit Flügeln."

Geschockt sah ich Leonard an und er erwiderte meinen Blick. Es war eines der Wesen, die wir gestern Abend gesehen hatten.

"Captain, die Analyse von Miss Seaver's Blut weist Spuren von Silikaten auf", informierte uns Guideon.

"Miss Seaver, können Sie sich daran erinnern, ob Tommy Kontakt mit einem Meteoriten hatte? Kann das sein?", fragte Rip.

"Der Unfall. Es, es hat geleuchtet."

"Klingt nach einem Meteoriten aus Nth Metall", schlussfolgerte Martin.

"Geht das auch etwas genauer oder allgemeinverständlich", fragte Leonard genervt.

"Ich vermute Tommy Fuller hatte Kontakt mit einem Meteoriten mit besonderen Eigenschaften."

"Noch genauer."

"Gut möglich, dass Miss Seaver's Freund der gleichen Meteoritenstrahlung ausgesetzt war, wie Kendra in ihrem ersten Leben", erklärte Rip. "Besprechung in meinem Büro, jetzt."

Kraftlos folgte ich Rip und den anderen in sein Büro. Kendra und Ray waren auch da. Leonard setzte sich auf einen der Sessel und zog mich auf seinen Schoß. Müde lehnte ich mich an ihn. Ich hörte nur nebenbei dem Gespräch der anderen zu. Stine sollte ein Heilmittel entwickeln und Ray hatte den ägyptischen Dolch zurück. Der neue  Plan war Jefferson zu finden und irgendwie an Savage ranzukommen. Kendra würde Savage ködern und töten, aber Ray war alles andere als einverstanden damit. Mir war es egal, ich wollte nur noch in Ruhe schlafen. 

"Miss Dubois, sind Sie bei uns?", fragte Rip.

"Was? Ja, natürlich", murmelte ich.

"Mister Snart, bringen Sie sie in ihr Bett, so kann man ja nicht mit ihr arbeiten."

Überrascht sah ich Rip an und stand auf. Leonard nahm meine Hand und zog mich aus dem Raum raus. Schweigend liefen wir den Gang zu meinem Zimmer entlang. Er lächelte und sah auf den Boden. Irgendwie verwirrte mich sein Verhalten etwas. In meinem Zimmer hob er mich hoch und trug mich zu meinem Bett.

"Lenny, ich hab das Kleid noch an."

"Dann zieh es doch aus."

"Idiot", lachte ich und ging ins Bad.

Ich wechselte das Kleid mit einem Pullover von Leonard aus und ging wieder in mein Zimmer. Leonard lag bereits umgezogen in meinem Bett und sah mich abwartend an.

"Wo hast du denn meinen Pullover her?"

"Du bist nicht der einzige der gut im Stehlen ist."

"Das weiß ich", sagte er und zog mich zu sich ins Bett. "Ich liebe dich Sky."

"Ich dich auch Lenny."

Er gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und dann schlief ich ein.

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