Kapitel 7

Pov.-(Y/N)

Das Trainingsspiel verlief soweit ganz gut, nur hatte ich immer noch große Probleme Bokutos Angriffe anzunehmen, aber ich gewöhnte mich allmählich daran.
Letztendlich gewann, allerdings das Gegnerteam mit drei Punkten Abstand. "Das reicht für heute. Räumt auf und zieht euch um.", rief unser Trainer uns entgegen und mit einem lauten 'Ja' begannen wir die Bälle einzusammeln.  Ich half beim Abbau des Netzes mit und gab ein erschöpftes Seufzen von mir, als alles fertig war. Erst jetzt spürte ich die Anstrengung bis in meine Knochen und dachte schon daran nachhause kriechen zu müssen. "Irgendwann schaffst du es.", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir und verwundert drehte ich mich zu der Person um. 

Bokuto stand mit einem breiten Grinsen dort, die Hände in seine Hüften gestemmt und Schweißtropfen rannen über seine Stirn. "Das hoffe ich doch.", erwiderte ich herausfordernd und fasste neuen Mut. Meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. "Ich kann dir bei deinem Training helfen. Dafür müsstest du morgen allerdings, länger mit mir hierbleiben.", kam es von Bokuto, während er nachdenklich an die Hallendecke sah. Kurz folgte ich seinem Blick, bis wirklich in meinem Kopf ankam, was er mir gerade angeboten hatte. "Gerne!", entgegnete ich sofort und war ziemlich erfreut darüber, dass mir unser Kapitän dieses Angebot gemacht hatte. Diese Chance musste ich definitiv nutzen. "Warte...du willst wirklich mit mir länger trainieren?", fragte er ungläubig und hatte plötzlich ein hoffnungsvolles Funkeln in den Augen. "Ähm, ja?", erwiderte ich verwundert darüber, dass er so aufgeregt darüber schien. "Normalerweise lehnt jeder ab.", hörte ich auf einmal Komi leise zu mir sagen, als er hinter mir zum Hallenausgang entlang ging.

Das erklärte so einiges.
Ich bestätigte meinem Gegenüber nochmal, dass ich morgen auch wirklich länger bleibe, ehe auch ich mich daran machte die Halle zu verlassen. Als ich die Umkleide betrat, waren die Meisten schon weg, was mich ein wenig erleichterte. Zuerst wechselte ich meine Hose in der Hoffnung, das währenddessen die Anderen auch noch verschwanden. Dafür machte ich extra langsam und sah nebenbei auf mein Handy, tat so als hätte ich wichtige Nachrichten bekommen und lauschte den Geräuschen hinter mir. Als die Tür ein drittes Mal ins Schloss fiel, war ich nun alleine hier und schnell zog ich mein Trikot über meinen Kopf. Ich schnappte mein Hemd und zog es mir gerade über die Schultern, da ging die Tür erneut auf. Vor Schreck versteifte sich mein Körper. Glücklicherweise hatte ich meinen Rücken schon bedeckt und knöpfte mein Oberteil schnell zu. "Du bist ja noch da.", ertönte die Stimme von Bokuto etwas verwundert hinter mir. "Ja, ich lasse mir beim umziehen gerne Zeit.", meinte ich verlegen, als ich mich zu ihm umdrehte und schnappte meine Tasche. "Wir sehen uns dann morgen.", verabschiedete ich mich noch von ihm, ehe ich blitzschnell die Umkleide verließ.

Das war also mein erster Schultag an der Fukurodani.
Es lief beinahe besser als erwartet. Draußen war es schon dunkel und die Straßen waren leerer als am Tag. Meine Hände vergrub ich in meinen Hosentaschen und ließ den kompletten Tag noch einmal Revue passieren. Jedes Erlebnis, jeden neuen Menschen den ich kennengelernt hatte, hielt ich mir bildlich vor Augen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich hatte es wirklich ins Volleyballteam geschafft, ohne das meine Lüge gleich am ersten Tag auffiel. Ein freudiges Kribbeln breitete sich in meinem Körper aus und nebenbei bemerkte ich, wie ich meinem Zuhause näher kam. Innen brannte schon Licht, weswegen ich davon ausging, das meine Eltern längst dort waren. Aus meiner Tasche kramte ich klimpernd meinen Hausschlüssel hervor und öffnete die massive Tür.

Meine Schuhe streifte ich mir ab und stellte sie ordentlich an die Seite auf einen kleinen Teppichläufer. "Bin wieder da!", rief ich, als die Haustür ins Schloss fiel. Ich legte meine Tasche ab und ging in die Küche, aus der ich die meisten Geräusche wahrnahm. "Hallo Sternchen, erzähl, wie war es?", begrüßte mich meine Mutter mit einem freundlichen Lächeln und rührte mit einem Kochlöffel in einem dampfenden Topf auf dem Herd. Ein unglaublich leckerer Geruch stieg in meine Nase, der mir das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Ich begann ihr von meinen Erlebnissen zu erzählen, von der Schule, dem Team und natürlich von Akira. Sie hörte mir gespannt zu, während sie weiter das Abendessen vorbereitete und ich versuchte ihr bestmöglich dabei zu helfen. "Es freut mich zu hören, dass es dir also dort gefällt.", meinte sie fröhlich gestimmt. "Wo ist eigentlich Papa?", fragte ich nach einer Weile, in der Stille zwischen uns herrschte. "Er kommt heute später nachhause. Deckst du bitte schon einmal den Tisch für uns Zwei?", erwiderte sie auf meine Frage hin und mit einem Nicken holte ich Teller, kleine Schälchen für den Reis und Stäbchen hervor. Das Ganze stellte ich auf den Tisch und half meiner Mutter noch dabei, das Essen zu servieren. "Itadakimasu.", sagten wir fast schon gleichzeitig leise zu uns selbst, bevor wir anfingen zu essen. Sie erzählte mir nebenbei auch noch von ihrem Tag und ich hörte schweigend zu, da wir sonst nie irgendwie Gesprächsstoff hatten, außer der Frage was ich nach der Schule machen würde. Ich sagte immer ich würde studieren gehen, doch wusste ich selbst noch nicht ob ich das überhaupt wirklich wollte.


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