Kapitel 12

Pov.-(Y/N)

Das Ende des Unterrichts näherte sich und ich spürte, wie leichte Aufregung in mir hochkam.
Einerseits freute ich mich auf das Spiel, andererseits stieg auch die Nervosität in meinem Inneren drastisch an.  Die Schulglocke zog meine Aufmerksamkeit auf sich, als diese ertönte und schnell packte ich meine Sachen zusammen. Den Reißverschluss zog ich in windeseile zu, bevor sich mein Blick zu meiner Sitznachbarin wandte. "Ich bin fertig.", versicherte Akira mir mit einem Daumen nach oben, woraufhin ich mit einem Nicken antwortete. Ich hatte sie nämlich eingeladen heute zuschauen zu können, da sie unbedingt wissen wollte, wie ich mich beim Volleyball machte. Ein wenig moralische Unterstützung konnte schließlich auch nicht schaden.

Zusammen liefen wir zur Turnhalle, wobei ich versuchte mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen und mit tiefen Atemzügen die Anspannung aus meinem Körper loszuwerden. Von weitem konnte ich schon ein paar meiner Teammitglieder erkennen, welche ebenfalls zur Halle wollten. Als wir ankamen zeigte ich Akira den Weg zur Tribüne, bevor ich mich zur Umkleide begab. "Hallo.", begrüßte ich die Anwesenden kurzangebunden, als ich die Tür öffnete. Der Geruch von Männerdeo, gemischt mit Schweiß kam mir entgegen. Ich bekam eine Begrüßung zurück, ehe ich sofort ins Bad verschwand, wobei ich ein paar Blicke auf mir spürte. Mir lief ein kleiner Schauer über den Rücken, ließ mir aber nichts anmerken und legte meine Tasche auf dem Boden ab. Kurz sah ich mich um, bevor ich mein Shirt wechselte und ein kleines Seufzen über meine Lippen kam. Den Verband versuchte ich wenigstens ein bisschen zu lockern, damit er nachher nicht allzu doll spannte. Zufrieden richtete ich im Spiegel meine Haare, als ich fertig war, ehe ich mich auf den Weg in die Halle machen wollte. Gerade wollte ich die Umkleide verlassen, als mich eine starke Hand an meiner Schulter zurückzog. Verwirrt drehte ich mich um und sah einem der Drittklässler in die Augen. Etwas in seinen Seelenspiegeln verhieß nichts Gutes, woraufhin sich automatisch meine Muskulatur anspannte. 

"Gibt es irgendwas bestimmtes?", hakte ich skeptisch mit hochgezogener Augenbraue nach und versuchte seinen undurchdringlichen Blick einzuschätzen. "Warum hast du solche Angst dich vor uns umzuziehen?", fragte mein Gegenüber und seine Stimme hatte etwas angsteinflößendes  an sich, sodass sich eine Gänsehaut auf meinem Körper bildete. Was ist denn mit ihm los? Mein Inneres schrie danach aus dieser Situation zu flüchten, doch so einfach würde er mich wohl nicht gehen lassen. "Ich...ähm.", war das Einzige, was ich hervorbrachte, bevor meine Stimme erstickte. Ein beengtes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus und ich fühlte mich elend, wegen dem Unwohlsein, dass ich plötzlich verspürte. "Schämst du dich für deinen Körper? Das ist doch egal oder nicht?", sein Ton wurde lauter, ließ mich beinahe den Kopf einziehen als er den Saum meines Shirts packte, wobei sich meine Augen panisch weiteten.

Was zum Teufel? Das gilt doch schon als Belästigung. 

Seine andere Hand hatte meine Schulter fest umgriffen, sodass ich nicht weg konnte.
Als ich merkte, dass er Anstalten machte das Shirt hochzuziehen, hielt ich sein Handgelenk mit meiner fest und versuchte mit der Anderen mich aus seinem Griff zu befreien. Der Kerl hat doch einen Schaden. "Lass mich los!", flehte ich und konnte nicht einmal auf Hilfe hoffen, da wir die Einzigen hier waren, während die anderen bereits in der Halle warteten. "Dann zieh dich verdammt nochmal mit den Anderen um und hör auf dich verstecken zu wollen, dass geht mir echt auf die Nerven. So ein Weichei-Getue können wir im Team nicht brauchen.", erwiderte er und ruppte stärker an meinem Shirt. War es denn so wichtig, dass ich mich mit den Anderen umzog? Viele hatten doch Probleme mit ihrem Körper.  "Bitte, lass mich verdammt nochmal los.", verzweifelt versuchte ich gegen die Kraft des Älteren anzukommen, als plötzlich die Tür hinter mir aufgestoßen wurde. 

"Hey, lass ihn sofort in Ruhe und beweg deinen Arsch lieber in die Halle.", ertönte plötzlich eine vertraute Stimme, nur diesmal in einem deutlich dunkleren Ton. Mein Gegenüber und ich hielten in unserer Bewegung inne, wodurch sich der Griff des Älteren lockerte. Ich wusste nicht, dass Bokuto jemals so furchteinflößend wirken konnte. Der Drittklässler ließ mich mit einem Ruck los, wodurch ich nach hinten taumelte und fast mit dem Rücken gegen den Kapitän knallte. Mit einem genervten Laut verschwand mein Gegenüber, während ich versuchte unter schweren Atemzügen meinen Herzschlag zu kontrollieren. Die Situation eben verstand ich dennoch einfach nicht. Mit zittrigen Händen richtete ich den Saum meines Shirts wieder, strich die Falten glatt und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. "(J/N), ist alles in Ordnung?", fragte Bokuto besorgt und stellte sich vor mich, sodass mein Blick auf seine Schuhe gerichtet war. Wow, seine Schleifen sahen nahezu perfekt gleichmäßig aus. Ich holte einmal tief Luft, bevor ich mich zwang ihn doch anzusehen. "Es geht schon.", brachte ich leise hervor und sah zu ihm hoch, um ein kleines Lächeln aufzusetzen.

"Vielen Dank für deine Hilfe.", entgegnete ich ihm und sein Gesichtsausdruck wurde kurz etwas verblüfft. "Kein Problem, wir sind schließlich ein Team.", kam es verlegen von dem Älteren und seine eine Hand legte sich in seinen Nacken. "Wir sollten los.", versuchte ich das unangenehme Thema zu wechseln, wobei mir der Kapitän sofort zustimmte und wir gemeinsam in die Halle liefen.

Dort angekommen bemerkte ich dass, das Team der Nekoma wohl schon da sein musste. Die roten Trikots stachen einem sofort ins Auge. Kurz musterte ich die Spieler, bis ich bei einem hängen blieb. Erfreut darüber ihn wiederzusehen lief ich auf besagten Spieler zu. "Shibayama, lange nicht gesehen.", begrüßte ich ihn, wissend darüber, dass er eigentlich nicht wirklich zuordnen konnte wer ich war. "Kennen wir uns?", fragte er leicht verwirrt, doch ich bedeutete ihm nur mit einer Handbewegung mir zu folgen.

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