Kapitel 19
Gedankenverloren saß Marc auf seiner Couch und gab vor sich anzuhören, was Melissa ihm da gerade erzählte. Aber bereits als er bemerkt hatte, dass es in ihrer Geschichte wohl um eine Streiterei beim Schlussverkauf handelte, hatte er abgeschaltet. Seit dem Vorkommnis mit Gwen im Hotel, ertappte er sich selbst dabei, wie seine Gedanken immer wieder zu ihr abschweiften. Sie tat ihm wahnsinnig leid. Er wollte selbst auch eine Familie und konnte sich nur zu gut daran erinnern, wie seltsam es sich angefühlt hatte, als er herausfand, dass Melissa keine Kinder haben wollte. Dabei hatte er sich aber eingeredet, dass er sie, für den Fall, dass sie zusammenkommen würden, früher oder später vom Gegenteil überzeugen könnte. Das war nur eine Möglichkeit die er hatte, aber wenn er an die Bevölkerung in New York dachte, hatte er wahrscheinlich zigtausend Optionen. Gwens hingegen waren sehr begrenzt. Instinktiv spürte er, dass die einzige Möglichkeit, die für sie in Frage käme, eine künstliche Befruchtung wäre. Sie wollte das Kind selbst austragen, das hatte er ihr angesehen. Das hatte ihn dazu veranlasst, sich am nächsten Tag vor den Computer zu setzen und zu googeln, wie hoch ihre Chancen wohl waren.
Danach fühlte er sich ein wenig besser. Da ihr Eierstock Eizellen produzierte, wenn auch nicht viele, war es nicht vollkommen ausgeschlossen, durch künstliche Befruchtung schwanger zu werden. Diese Information hatte ihn tierisch erleichtert und beinahe hätte er als nächstes ein Online-Dating-Formular für sie ausgefüllt. Er hatte sogar schon darauf geklickt und sofort einige Partnervorschläge erhalten. Als er aber sah, welche Männer ihr dort empfohlen wurden, hatte er seinen Browser sofort wieder geschlossen. Seltsamerweise hatte er eine genaue Vorstellung von dem Mann, der an Gwens Seite alt werden würde. Er sollte irgendeinen sozialen Beruf haben, denn für das Technische war sie zuständig und er wusste, wie sehr sie es mochte, wenn sich jemand für Schwächere engagierte.
Vielleicht irgendetwas im medizinischen Bereich. Ein Arzt, jedoch nicht, denn mit einem weiteren Doktortitel würden sie es wohl ein wenig übertreiben. Wahrscheinlich würde sie auch ständig nur diskutieren, sobald sie jemand gefunden hatte, der mit ihrer Intelligenz mithalten konnte. Also jemand, der eine gute Schulbildung hatte, aber keinen IQ von 160. Vielleicht einen Krankenpfleger oder Erzieher. Um ehrlich zu sein, musste derjenige wohl nur ein gutes Herz haben und sich für andere einsetzen, dann war es wohl auch egal, ob er ein Arbeitsloser Penner wäre, der sich im australischen Regenwald an einen Baum kettete. Was sein äußeres Erscheinungsbild betraf, stellte Marc ihn sich groß, schlaksig, mit Pullunder und Nerdbrille vor. Diesen Mann hatte er aber leider auf der Online-Plattform nicht gefunden. Erst dann wurde ihm bewusst, dass er sich ohnehin nicht so in ihr Privatleben einmischen durfte.
„Marc, hörst du mir eigentlich zu?", Melissa blickte ihn entgeistert an.
„Natürlich, Süße. Ich stimme dir voll und ganz zu", sagte er grinsend, hatte aber natürlich keine Ahnung wovon sie sprach.
„Das heißt, du gehst mit mir zum Justin Bieber Konzert?"
Moment mal. Nein ganz bestimmt nicht. Hastig suchte er nach einer Ausrede und stotterte etwas unbeholfen: „Wann sagtest du noch, dass das Konzert stattfindet?"
„Nächste Woche. Wie gesagt, Julia wäre liebend gerne mitgegangen, aber ihr musste der Blinddarm entfernt werden und die Ärzte wollen sie noch eine Woche im Krankenhaus behalten", Melissa blickte auf ihre Nägel und setzte bereits an weiterzusprechen, als er ihr ins Wort fiel: „Es tut mir leid, das geht nicht. Ich muss nächste Woche geschäftlich nach Las Vegas reisen."
Melissa riss die Augen auf und blickte ihn entzückt an: „Kann ich mitkommen?", kicherte sie und wieder mal wurde ihm bewusst, dass dieser Altersunterschied zwischen ihnen eine große Rolle spielte. Er ließ sich aber leider nicht überbrücken, somit war er ein weiteres Mal an der Stelle angelangt, an der er sich fragte, ob es überhaupt Sinn machte, Melissa zu daten. Er sollte sich endlich die Zeit nehmen, um eindringlich darüber nachzudenken. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Jetzt brauchte er erstmal eine Ausrede, warum sie nicht mit ihm und Gwen nach Vegas kommen konnte.
Er konnte sich ihren Gesichtsausdruck vorstellen, wenn sie dahinter kommen würde, dass er sich dort mit Gwen ein Zimmer teilte und sie ein Ehepaar spielten. „Sorry Süße, aber ich kann doch nicht mit meiner Praktikantin auf Geschäftsreise fliegen, oder möchtest du doch, dass die gesamte Firma davon Wind bekommt?"
Sofort entnahm er ihrem Gesicht, dass er das Falsche gesagt hatte. „Willst du mich etwa immer noch verheimlichen? Jetzt sind wir schon so lange zusamm ... ich meine, wir daten uns schon so lange, wäre es nicht an der Zeit, es offiziell zu machen", fauchte sie.
Marc verstand die Welt nicht mehr. So lange? Er war gerade mal zweieinhalb Wochen in New York. Zusammen waren sie ganz bestimmt nicht und eigentlich dachte er, dass würde auch sie wissen. Vielleicht war es doch an der Zeit reinen Tisch zu machen. Worauf wollte er auch noch warten? Er konnte sich seiner Einbildung nicht länger hingeben. Das mit ihm und Melissa würde niemals funktionieren. Sie war optisch ganz bestimmt das was er wollte, aber ihr Charakter gefiel ihm nicht. Wie sollte er es dann bis an sein Lebensende mit ihr aushalten.
„Melissa, wir kennen uns gerade mal zweieinhalb Wochen und bisher wissen wir nicht unbedingt viel übereinander. Aber ganz ehrlich, vielleicht ist es besser, wenn wir uns auch gar nicht besser kennenlernen. Wenn du darüber nachdenkst, wird dir wahrscheinlich auch bewusst, dass wir nicht besonders gut zusammenpassen. Wir haben vollkommen verschiedene Interessen und ich bin einfach keine 22 mehr."
„Du machst Schluss mit mir?", flüsterte sie entsetzt.
„Süße, wir waren doch gar nie wirklich zusammen, wie könnte ich da Schluss machen. Sag mir einfach, ob du in eine andere Abteilu ..."
„Nein!", schrie sie nun und die Tränen flossen über ihre Wangen. „Nein, Marc. Ich weiß, dass wir zusammenpassen. Du musst mir nur noch eine Chance geben, ich schwöre, dieses Mal werde ich es nicht versauen." Sie kam auf ihn zu, stellte sich vor ihn und ließ den Kopf auf seine Brust fallen. „Bitte Marc, ich bitte dich nur um diese eine Chance. Ich weiß, es ist viel zu früh für solche Gefühle, aber ich liebe dich. Du kannst mich nicht einfach verlassen", weinte sie gegen seinen Oberkörper.
Marc holte tief Luft. Sie liebte ihn? Stimmte das denn? Krampfhaft versuchte er sich zurückzuerinnern wie er Anfang 20 gefühlt hatte. Waren seine Gefühle auch so verwirrend und ausschweifend gewesen. Nein, er wusste erst seit wenigen Jahren was wahre Liebe bedeutete. Eigentlich zweifelte er daran, dass es eine realistische Chance für sie gab, aber sie tat ihm wahnsinnig leid, wie sie vor ihm stand. Wie ein Häufchen Elend. Von der sexy Frau, die sie heute Morgen noch war, war nicht mehr viel übrig. Es sprach im Grunde nichts dagegen, es ein letztes Mal zu versuchen, auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass das nichts bringen würde. Aber warum sollte sie nicht die Möglichkeit bekommen ihm zu zeigen, dass sie sich wie eine Erwachsene benehmen konnte? Was würde er schon verlieren, wenn es nicht klappen sollte?
„Okay, vielleicht sollten wir noch auf ein paar Dates gehen, bevor wir entscheiden wie es mit uns weitergeht", flüsterte er deshalb in ihre Haare.
„Du verlässt mich nicht?", erstaunt blickte sie auf.
„Melissa, ich möchte dir nichts versprechen. Ich denke immer noch nicht, dass wir wirklich zusammenpassen, aber du bist kein schlechter Mensch und du hast auf jeden Fall eine Chance verdient. Ich möchte jedoch klar stellen, dass wir jetzt kein Paar sind, dazu müsste sich noch einiges zwischen uns ändern. Sei mir außerdem bitte nicht böse, wenn ich dann trotzdem keine Gefühle für dich entwickle. Auch ich bin nur ein Mensch und kann nun mal nichts erzwingen."
Plötzlich strahlte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Du wirst es nicht bereuen", sagte sie mit einer sexy Stimme und fing an ihre Bluse aufzuknöpfen. Marc riss die Augen auf. Hatte sie etwa vor, ihn mit Sex von ihr zu überzeugen? Er bezweifelte, dass das funktionieren würde und wollte sie sofort davon abhalten, immerhin hatte er ihr gerade gesagt, dass er sie nicht liebte. „Melissa, was auch immer du vorhast, ist im Moment wohl keine gute Idee. Ich bin kein Arschloch, also werde ich dich ganz bestimmt nicht vögeln. Nicht mal, wenn du dich mir so offensichtlich anbietest."
Sie überhörte seine Worte einfach und streifte die Bluse ab. Ihre schönen großen Brüste waren in einen schwarzen Spitzen BH gehüllt und Marc schluckte hart, als sie anfing an ihrem Rock herumzufuchteln. Kaum war auch der Stoff am Boden gelandet, stand sie nur noch in Unterwäsche vor ihm. Der Slip passte zu ihrem Oberteil und daran waren ein Paar Strapse befestigt, die auf der anderen Seite an ihren schwarzen Strümpfen hafteten. Sofort schoss ihm das Blut in den Penis.
„Melissa, ich meine es ernst. Lass uns das nicht tun. Ich bin keiner von diesen Männern mehr, der einfach nur auf Sex aus ist."
Sie kam auf ihn zu und setzte sich rittlings auf seinen Schoß. „Sei kein Spielverderber, ich will dich", flüsterte sie ihm ins Ohr und schon war es um seine Selbstdisziplin geschehen. Er hob sie auf und stellte sie vor ihm ab, bevor er sich im Eiltempo seine Klamotten vom Körper schälte. Nur mit Boxershorts bekleidet, zog er sie wieder auf sich. Stürmisch küsste er sie auf die Lippen, bevor er hastig über ihren Hals knabberte bis er bei ihren Brüsten ankam. Fest knetete er sie und liebkoste sie mit dem Mund, bevor er mit einer schnellen Bewegung zum Verschluss ihres BHs griff und ihn einfach auf den Boden fallen ließ. Er leckte sich über die Lippen, während er ihre perfekt geformten Brüste begutachtete. Ihre Hand war in seiner Boxershorts angekommen und bewegte sich jetzt, immer schneller werdend, um seine Erektion auf und ab. Eilig hob er sie hoch, legte ihre Beine um ihn und trug sie ins Schlafzimmer. Er ließ sich auf sein Bett nieder und sie saß nun rittlings auf ihm. Ehe er sich bewegen konnte, war sie wieder an seiner Boxershorts angekommen und zog sie ihm aus. Lächelnd blickte sie zu ihm auf, bevor sie ihren Kopf senkte und seinen Schwanz tief in ihrem Mund aufnahm. Er stöhnte auf, während Melissa eine Hand zu seinen Eiern wandern ließ und sie vorsichtig zwischen ihren Fingern knetete.
Im Bett wusste sie eindeutig, was sie tun musste. Leicht saugte sie an seinem Penis und hob und senkte ihren Kopf dabei. Verführerisch hatte sie ihre Augen auf sein Gesicht gerichtet. Mit einer schnellen Bewegung griff er nach ihrem Oberschenkel und drehte sie um 180 Grad. Mit den Händen drückte er fest gegen ihren Po, sodass sie ihm ihr Geschlecht ins Gesicht drückte. Langsam leckte er über ihrer Schamlippen und bewegte seinen Mund dann weiter auf ihren Eingang zu. Spielerisch neckte er mit seiner Zunge ihre Mitte. Immer wieder leckte er auf und ab, während sie seinen Penis noch ein bisschen weiter in den Mund nahm. Er musste die Notbremse ziehen, sonst wäre es wohl gleich vorbei. Zärtlich drehte er sie wieder und zog sie auf sich, bevor er nach einem Kondom in seinem Nachtkästchen griff. Sie riss es ihm aus der Hand und streifte es über seinen Penis. „Nicht so stürmisch, Baby", keuchte er, doch sie schenkte ihm keine Beachtung und setzte sich stattdessen rittlings auf ihn. Er stöhnte auf, als er in eindrang. „Oh Marc, du fühlst dich so gut an.". hörte er Melissa keuchen. Sie wurde immer schneller und warf den Kopf in den Nacken, während sie laut seinen Namen stöhnte. Fester drückte er sich nun, gegengleich, zu ihren Bewegungen hoch und erhöhte so das Tempo ein wenig. „Marc, ich komme", schrie sie und auch er bäumte sich auf. Einige Minuten lag Melissa schlapp auf ihm, bis sie sich zitternd erhob.
Sofort, als Marc wieder in der Wirklichkeit angekommen war, hatte er ein schlechtes Gewissen. Er hätte das nicht tun dürfen. Natürlich wollte sein Schwanz es unbedingt und hatte ihn beinahe keine andere Wahl mehr gelassen, aber moralisch betrachtet, war das Ganze mehr als verwerflich. Selbst wenn man bedachte, dass die Initiative von ihr ausgegangen war. Um sein Gewissen zu beruhigen nahm er sich vor, ab jetzt körperlich von ihr fern zu bleiben.
„Was machst du eigentlich in Las Vegas?", fragte Melissa vollkommen unerwartet.
„Wir wurden von Moneyplanet eingeladen, um den Vertrag endlich abzuschließen."
„Und wir sind?", fragend blickte sie in seine Richtung.
„Gwen und ich."
Schockiert sah sie ihn an: „Du fliegst wirklich nur mit Dr. Bennett nach Las Vegas? Willst du mich etwa verarschen." Während dem Sprechen war sie immer lauter geworden.
Marc verdrehte die Augen, auch wenn er wusste, dass ihre Sorgen nicht vollkommen unbegründet waren, aber er konnte es einfach nicht glauben, dass sie ihm tatsächlich eine Affäre mit Gwen unterstellte. Eigentlich war das doch vollkommen lächerlich. Gwen war doch gar nicht sein Typ und auch sonst würden sie nicht gut zueinander passen. Er wollte bereits ansetzen etwas zu erwidern, als sie plötzlich entschuldigend wegblickte: „Es tut mir leid. Ich will dich einfach nicht teilen. Aber ich habe versprochen mich zusammenzureißen und das werde ich jetzt tun."
Marc nickte nur.
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