Kapitel 12
Lächelnd hüpfte Marc an diesem Morgen aus seinem Bett. Er hatte Melissa zwar gestern nur kurz gesehen, aber trotzdem war seine Laune bestens. Pfeifend war er unter der Dusche gestanden und machte sich jetzt auf den Weg in sein Büro. Im Jennings Inc. Gebäude angekommen, spürte er die Blicke seiner Angestellten auf sich und grüßte alle freundlich. Die meisten weiblichen Angestellten quittierten das mit einem sexy Lächeln. Sein Ego konnte wohl am heutigen Tage nicht mehr viel größer werden.
Grinsend hüpfte er in den Aufzug indem ihn eine hübsche rothaarige begrüßte: „Guten Morgen, Mr. Fischer."
„Morgen, wie geht es Ihnen heute?" Ganz offensichtlich hatte sie nicht mit einer Frage gerechnet, denn sie blickte überrascht zur Seite. „Es geht mir gut, danke und Ihnen?"
„Ebenfalls", antwortete er kurz und ihre Wangen färbten sich rot. Als sie auf ihrer Etage angekommen war, wünschte er ihr noch einen schönen Tag, was die Rothaarige ganz offensichtlich zum Schmelzen brachte. Er war froh eine Bestätigung zu bekommen, dass sein Charme noch wirkte. Immerhin war Melissa um einiges jünger als er und er befürchtete, dass sie daher eher auf Jüngere stand. Ihr Alter brachte ihn dazu sich richtig alt zu fühlen.
Strahlend trat er in das Empfangszimmer vor seinem Büro und grüßte Isabella und Melissa freundlich. Woraufhin Isabella ihn anschmachtete und Melissa knallrot anlief. Das konnte doch jetzt nicht tatsächlich passieren. Er dachte, sie hätten diesen Part ihrer Beziehung bereits überwunden. „Melissa, würden Sie mir bitte einen Kaffee in mein Büro bringen?" Sie quittierte die Frage mit einem Nicken.
Als Melissa mit der Tasse in sein Büro trat lächelte er sie an, doch sie wirkte ziemlich bedrückt. Genervt seufzte er: „Süße, was ist denn jetzt schon wieder los?"
„Ich fühle mich einfach seltsam. Immerhin habe ich mit meinem Boss geschlafen." Den Blick hatte sie zu Boden gerichtet.
„Aber ich bin doch nicht nur dein Boss, Melissa. Da entwickelt sich doch etwas, oder sehe ich das falsch?", fragte er nun liebevoll, obwohl er eigentlich das Bedürfnis verspürte, sie zu schütteln.
„Was bist du dann, Marc?"
„Wie meinst du das?", wollte er wissen.
„Naja, wenn du nicht nur mein Boss bist. Was bist du sonst noch?" Schüchtern blickte sie zu ihm auf.
„Was möchtest du denn gerne, dass ich für dich bin?" Er stand auf, trat vor seinen Schreibtisch und ließ sich auf die Kante des Eichentisches nieder.
„Ich weiß auch nicht, Marc. Das geht mir alles viel zu schnell."
Fragend blickte er sie an. Mit allem hätte er gerechnet, vor allem damit, dass sie ihn um eine Beziehung bitten würde, worauf er sich wahrscheinlich sogar eingelassen hätte. Ja klar, sie kannten sich noch nicht sehr lange, aber was sprach dagegen? Was würde eine Beziehung an ihrer momentanen Situation verändern. Gar nichts. Außer vielleicht, dass beide die Sicherheit hatten, dass es niemand anderen in ihrem Leben gab. War das der Grund, warum er sie an sich binden wollte? Hatte er etwa Angst sie könnte neben ihm, noch mit jemand anderen schlafen? Eigentlich nicht. Komischerweise spürte er keine Eifersucht, wenn er sich Melissa mit jemand anderem vorstellte. Die Vorstellung, wie sie Sex hatte, törnte ihn eher an. Er hatte also noch keine so intensiven Gefühle für sie, dass sie sein Herz brechen könnte. Warum schmerzte das Gefühl einen Korb bekommen zu haben, trotzdem? Schnell verdrängte er sein gekränktes Ego und lächelte sie an: „Sag doch einfach was du gerne möchtest? Sollen wir das beenden? Willst du mich erstmal besser kennenlernen, bevor wir wieder miteinander schlafen? Hast du vielleicht einfach schon genug von mir?" Sie blickte wieder zu Boden. „Melissa, du kannst sagen, was auch immer du denkst. Ich werde dich ganz bestimmt nicht feuern. Falls das überhaupt deine Befürchtung ist. Für den Fall, dass du jetzt sagst, du willst mich nicht mehr sehen, kann ich dich sogar in eine andere Abteilung versetzen. Ich will ganz bestimmt nicht, dass du dich unwohl fühlst." Er ging auf sie zu, griff nach ihrer Hand und drückte sie leicht.
„Das ist es nicht", flüsterte sie.
„Was ist es dann?"
„Weißt du, ich wurde gerade erst verlassen. Ich kann mich nicht schon wieder auf eine neue Beziehung einlassen. Obwohl ich mich, wenn ich ehrlich bin, unglaublich gerne mit dir vor meinem Ex-Freund zeigen würde, denn du bist wirklich super heiß." Sofort nachdem sie es gesagt hatte, lief sie wieder rot an, doch das Kompliment ging Marc runter wie Butter.
Er grinste: „Okay, dann treffen wir uns nicht mehr?" Der Korb war plötzlich nicht mehr ganz so schmerzhaft.
Sie zupfte an ihrem Ohr und wippte nervös hin und her. „Melissa, könntest du bitte einfach sagen was du denkst? Ich bin kein Hellseher und schweigen bringt uns einfach nicht weiter." Beschämt blickte sie auf: „Ich würde gerne weiterhin mit dir schlafen." Marc lächelte über das ganze Gesicht. Er zog sie an sich und drückte ihren perfekten Körper fest an seinen.
„Hättest du das nicht gleich sagen können? Du machst mich wahnsinnig heiß, wenn du solche Dinge sagst", flüsterte er in ihre Haare.
„Aber Marc, ich will nicht, dass du dich benutzt fühlst."
Er lachte laut: „Bitte Süße, benutz mich so oft du willst. Wie wäre es wenn du mich zuerst dazu benutzt deinen Ex eifersüchtig zu machen? Hast du eine Ahnung wo er heute Abend unterwegs ist? Danach darfst du mich dann in meinem Bett benutzen." Anrüchig blickte er sie an. Ein seltsamer Stolz überkam ihn. Der Neandertaler in ihm, klopfte sich mit beiden Fäusten gegen die Brust. Sie wollte keine Beziehung? Dann eben nicht. Aber der Sex war scheinbar ziemlich gut, wenn sie den weiterhin haben wollte.
„Du willst dich mit mir in der Öffentlichkeit zeigen? Was wenn uns jemand sieht?"
„Ach Melissa, in New York wohnen fast neun Millionen Menschen, wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass uns da jemand sieht, den wir kennen? Und falls uns wirklich jemand erkennen sollte, behaupten wir einfach, dass wir nur gemeinsam da sind, um deinen Ex eifersüchtig zu machen. Immerhin ist das doch auch die Wahrheit."
„Heute wird ein Baseball Spiel übertragen. Ich weiß ganz bestimmt, dass er sich das mit seinen Freunden in einer Bar nahe China Town ansieht. Dort gibt es auch Kleinigkeiten zu essen. Ich würde dich einladen, wenn du mitkommst."
Marc lachte laut. „Auf gar keinen Fall, Süße. Ich führe dich aus und ich übernehme die Rechnung. Wenn du willst, darfst du danach im Bett die Führung übernehmen", er zwinkerte ihr zu und wieder färbten sich ihre Wangen rot.
„Wann soll ich dich abholen?", fragte er.
„Wir könnten uns wieder hier treffen. Wie wäre es mit 19 Uhr?"
Er nickte: „Perfekt, bis dann. Ich kann es kaum erwarten."
Sie ging langsam auf die Tür zu, als er hinzufügte: „Dich auszuziehen."
Melissa warf einen sexy Blick über ihre Schulter, bevor sie aus seinem Büro trat. Lächelnd setzte er sich in seinen Stuhl und überlegte sich, was gerade geschehen war. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sich ihre Abmachung nicht nach der Beziehung anhörte, die er eigentlich führen wollte. Aber er würde sie schon noch von sich überzeugen. Diesen Korb würde er ganz bestimmt nicht auf sich sitzen lassen.
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