Stay
Hey ihr Schönen! (:
Ich habe nur eine kleine Bitte an euch. Ich weiß, dass einige von euch eher die stillen Leser sind und das ist auch vollkommen in Ordnung, dennoch würde ich mich freuen, wenn ihr hin und wieder mal eine kleine Review dalasst, einfach damit ich weiß, wie diese Geschichte bei euch ankommt, was euch gefällt und was eventuell nicht. Außerdem interessiert mich eure Meinung zu dem ganzen. :D
An dieser Stelle, möchte ich mich mit einem etwas längeren Kapitel bei allen bedanken, die für diese Story Voten und Kommentare da lassen. ❣
Viel Spaß beim lesen. (:
__
Solea
Ich nehme die Tassen mit dem Espresso - denn Kaffe trinkt der Herr nicht - in die Hand und trage sie rüber zu dem kleinen Holztisch vor dem Sofa, um sie dort abzustellen.
Es ist irgendwie surreal Raphael auf meiner grauen Couch sitzen zu sehen, nichtsdestotrotz bin ich froh, dass er geblieben ist.
Gerade als ich mich ebenfalls niederlassen will, vernehme ich ein quengeln aus dem Kinderzimmer
"Entschuldige mich kurz."
Mit diesem Satz stehe ich auf und mach mich auf den Weg in Laia's kleines Reich.
Meine Tochter sitzt leise weinend und leicht verschwitzt in ihrem Kinderbett.
Bei ihr angekommen, hocke ich mich hin und streiche ihr ein paar feuchte Strähnen aus der Stirn. Dabei fühle ich, das was ich bereits beim Anblick meines Kindes vermutet habe; meine Prinzessin hat Fieber.
"Shh, alles wird gut. Tut dir irgendwas weh?" Laia schüttelt den Kopf, nur um kurz darauf doch zu nicken.
Sie zeigt mit ihrem kleinen Finger auf die Stelle ihres Kopfes. "Aua." Ist dabei das einzige was sie sagt.
"Komm mal her mein Schatz." Ich hebe meine - mittlerweile fast 11Kg schwere - Tochter auf meinen Arm und will das Kinderzimmer verlassen.
"Schwanii mitnehmen."
An der Tür angekommen, mache ich noch einmal kehrt, um Laia's bitte ihren Plüschvogel mitzunehmen nachzukommen.
Zurück im Zentrum dieser Wohnung angekommen, setzte ich mein fieberndes Kind zu meinem Gast auf das Sofa.
Laia nimmt jedoch überhaupt keine Notiz von Raphael, umklammert stattdessen mit einer Hand ihr Kuscheltier und mit der anderen reibt sie sich noch müde die Augen.
"Tut mir leid, eigentlich grüßt sie immer, aber sie kränkelt etwas."
Raphael stellt seinen Espresso zurück auf die Untertasse, bevor er gelassen abwinkt.
"Mach dir kein Stress. Ich hätte auch kein Bock auf Fremde, wenn's mir scheiße gehen würde."
Ermahnend räuspere ich mich wegen seiner Wortwahl und deute mit einem Blick auf die 2-Järige Person neben ihm. Der Halbitaliener hat dafür nur ein freches Grinsen übrig.
Um überhaupt erstmal zu wissen wie hoch das Fieber ist, hole ich aus einer der Schreibtischschubladen das Ohrthermometer, welches ich darauffolgend in eins ihrer kleinen Lauscher stecke.
Nach dem obligatorischen piepen, zeigt mir die Anzeige des Fieberthermometers 37,9 an. Weniger als vermutet, dennoch erhöhte Temperatur.
"Bleib schön sitzen. Mama macht dir einen Tee. Du musst jetzt viel trinken, damit du schnell wieder Gesund wirst, ja?"
Erneut streichel ich Laia über ihr warmes Gesicht, ehe ich mich erhebe und in die angrenzende Küche gehe, um das Getränk zuzubereiten.
"Das ist sicher nicht das, was du dir unter ein Treffen vorgestellt hast, was?"
Über meine Schulter blicke ich in das schmunzelnde Gesicht von Raphael.
"Hey alles gut, ich wollte schon immer mal neben dem kranken Kind einer hübschen Frau sitzen und Kaffee trinken."
Ebenfalls schmunzelnd und mit dem gemurmelten Wort 'Spinner' drehe ich den Verschluss der Teeflasche zu.
Mit einem mal öffnet sich meine Haustür. Die Gewissheit, dass es sich dabei nur um Giulia handeln kann, hätte ich auch, wenn ich wüsste, dass sie meinen Schlüssel nicht mitgenommen hätte.
Das knistern von Papiertüten und die Art wie sie ihre Schuhe einfach irgendwo hindonnert, verrät sie.
"Du glaubst gar nicht was da los war. So wie die Leute das Geschäft leerräumen, könnte man glauben, wir würden kurz vor einer Zombie-Apokalypse stehen. Schlimm."
Dir steht gleich was ganz anderes bevor, du möchtegern Verkupplerin.
Als wäre nichts ungewöhnliches reiche ich meiner Tochter ihre Trinkflasche und lehne mich anschließend mit verschränkten Armen zurück an die mamorierte Küchentheke.
Dann endlich kommt Giulia mit einer vollgepackten Einkaufstüte auf den Armen um die Ecke gelaufen.
"Solly, bist du nicht.. doch, du bist da. Wieso antwortest du nicht?"
Mit einem leichten Kopfnicken deute ich hinter ihr, woraufhin sie in diese Richtung blickt.
"Raf Hey... was machst du denn hier?"
Echt jetzt? Sie zieht die 'Ich-tue-so-als-wüsste-ich-nichts-davon' Karte?
Scheint so, denn meine beste Freundin stellt die Papiertüte auf der Arbeitsplatte ab und geht auf Raphael zu, um ihm die Hand zu reichen.
"Solly hat mir gar nicht gesagt, dass du kommst."
Ihr Gegenüber ergreift die Hand und will gerade etwas zu sagen ansetzen, als ich ihm zuvor komme.
"Vielleicht weil 'Solly' nichts davon wusste. Lass dein Schauspiel, ich weiß was du getan hast. Wie.." -"Bevor du jetzt ausflippst, es tut mir leid. Also nein, eigentlich tut es mir nicht leid, weil manchmal, da muss man dich eben zu deinem Glück zwingen. Ich habe das Ganze schon wieder vergessen, denn ich habe die Nachricht schon vor Tagen geschrieben."
Mit ihrem letzten Satz, schaut sie anklagend zu Raphael, aber wieder kommt er nicht dazu etwas zu sagen, denn unbeirrt fährt meine beste Freundin fort.
"Aaaaber da er ja jetzt da ist, habe ich eine geniale Idee."
Giulia kramt in ihrer Umhängetasche und zieht kurz darauf ihr Telefon heraus, um die Tastensperre aufzuheben und danach wie wild auf dem Display herumzutippen.
Das alles beobachtete ich mit gespannter Miene.
"Uuuunnnnnd abschicken."
Ihr breites Grinsen, welches sie mir und Raphael abwechselnd zuwirft, lässt mich nur noch skeptischer werden.
"Giulia, was hast du getan?"
"Ich habe Lay geschrieben, dass das mit dem Mädelsabend leider nichts wird, weil du dir einen schönen Abend mit Raf machst."
Immer noch mit diesem zuversichtlichen Lächeln auf den Lippen, beginnt sie wie selbstverständlich die Tüte auszupacken.
"Chips, Popcorn, Wein, Bier, das schreit doch gerade zu nach einem romantischen Abend zu zweit. Naja vielleicht auch nicht, aber ihr macht das schon. Wenn du willst, nehme ich Laia mit zu mir, dann habt ihr etwas Ruhe."
Den letzten Teil ihres redeschwall's flüstert sie mir verheißungsvoll und mit wackelnen Augenbrauen zu.
Ich verziehe mein Gesicht zu einem übertrieben gestelltem Grinsen, was Giulia noch mehr zum strahlen bringt. Wohlmöglich glaubt sie, dass ich die Idee wohlwahr für gut befinde.
"Vergiss es, Laia bleibt hier bei mir."
Soweit kommt es noch, dass ich meine kranke Tochter wegen der Aussicht auf einen eventuell entspannten Abend mit einem Mann abschiede.
"Gut, dann bleibt der kleine Sonnenschein eben hier, aber einen schönen Abend macht ihr euch trotzdem!"
Achtlos lässt Giulia die Lebensmittel auf der Küchentheke stehen und läuft zu Laia, um ihr behutsam über die dunklen Haare zu streicheln.
"Machs gut kleine Maus und gute Besserung. Ciao Raf." Ihm winkt sie nur flüchtig zu, bevor sie zu mir zurück kommt und mir zu Verabschiedung einen Kuss auf die Backe drückt.
Danach schlüpft sie wieder in ihre Schuhe und verlässt darauffolgend einfach meine Wohnung.
_
Nachdem ich mich den restlichen Abend um Laia gekümmert habe, was bedeutet, dass ich immer mal wieder die Temperatur nachgemessen habe, um sicher zu gehen, dass das Fieber nicht höher wird. Außerdem habe ich ihr in bestimmten Abständen etwas zu trinken angeboten, denn wenn sie schon nicht viel essen mag, dann sollte sie umso mehr trinken. Das funktionierte ganz gut.
Das Abendessen fiel heute auch anders als sonst aus. Normalerweise decke ich dafür immer unseren kleinen runden Esstisch, der zwischen Küche und Wohnzimmer platziert ist. Doch weil es Laia nicht gut ging, gab es heute ausnahmsweise Essen auf dem Sofa. Viel war es ohnehin nicht; lediglich eine halbe Scheibe Brot mit Aufstrich und ein paar Apfelstücke, die ich ihr mundgerecht zugeschnitten habe.
Danach habe ich Laia ins Badezimmer getragen, ihr dort die kleinen Zähnchen geputzt und wenigstens ihre Patschehändchen und das Gesicht gewaschen. Außerdem habe ich sie - wie jeden Abend - in ein Höschenwindel gesteckt. Auch wenn es tagsüber recht gut klappt und sie inzwischen fast regelmäßig aufs Töpfchen geht, für die Nacht ist es mir sicherer, dass sie eine Pampers trägt. Auch den Nuckel - den sie heute fast durchgängig trug - erlaube ich ihr in diesem Fall noch.
Nachdem wir im Bad fertig mit der täglichen Routine waren, sind wir in Laia's Zimmer, um ihr dort einen Schlafanzug anzuziehen und sie hinterher ins Bett zu bringen.
Obwohl ihre Abendgestaltung körperlich nicht anstrengend war und die Temperatur im Laufe des Abends sogar gesunken ist, schlief sie nahezu sofort ein.
Viel Zeit mich zwischendurch mit Raphael zu unterhalten hatte ich leider nicht, denn Laia war sehr anhänglich und die Gespräche die wir führten, waren eher Oberflächlich.
Jedoch vertrieb er sich die Zeit, in der ich meine Tochter zu Bett brachte damit zu Telefonieren, oder auf dem Balkon eine Rauchen zu gehen.
Auch wenn er mir versicherte, dass diese ganze Situation okay für ihn wäre, war es mir trotzdem etwas unangenehm. Er hat sicher besseres zutun als sich den Alltag einer alleinerziehenden Mutter anzutun.
Auch jetzt als ich die Tür zum Kinderzimmer anlehnen und den Wohnraum betrete, kann ich Raphael telefonierend auf dem Balkon ausmachen.
Kurz beobachte ich ihn und muss schmunzeln, als er damit beginnt wild mit seiner Hand, in der sich ein Glimmastängel befindet, herumzugestekulieren.
Ich wende mich von diesem Anblick ab, um in der Küche schonmal den Wein zu öffnen.
Oder zumindest versuche ich das. Wieso müssen die Verschlüsse von Flaschen oder sämtlichen Gläsern immer so fest verschlossen sein?
"Maldito vino!"
Durch mein Fluchen bekomme ich nicht mit, wie sich die Balkontür öffnet. Erst als mir die Flasche von hinten aus den Händen genommen wird, registriere ich erschrocken, dass Raphael den Raum betreten hat.
Mit Leichtigkeit öffnet er die Flasche und grinst dabei dieses schiefe Grinsen.
"Kein Wunder, dass das jetzt so einfach ging. Ich habe ja auch die ganze Vorarbeit geleistet."
Mit einem sarkastischen "Natürlich" reicht er mir die nun geöffnete Flasche. Dabei schaut er mir so tief in die Augen, dass ich spürbar wahrnehmen kann, wie sich mein Herzschlag beschleunigt und eine innere Wärme mich erfüllt.
Sein sonst so gelassener Blick ist so intensiv, dass sich eine Gänsehaut auf meiner Haut bildet.
Stück für Stück mustere ich sein Gesicht. Als meine Sicht von seinen Augen zu seinem Mund gleitet, kann ich nicht verhindern mir vorzustellen, wie sich seine Lippen auf meinen anfühlen würden.
Als mir klar wird in welche Richtung meine Gedanken gehen, unterbreche ich abrupt unseren Blickkontakt - der sich wie Stunden angefühlt hat - und fahre mir räuspernd durch die Haare.
"Uhm.. ich..also wir könnten ja Pizza bestellen. Ich hätte ja gekocht, aber ehrlich gesagt, bin ich froh, wenn ich mich gleich hinsetzen kann."
Immer noch nervös öffne ich die Schublade der Küchentheke, um den Flyer meines lieblings Italieners herauszukramen.
"Pizza klingt cool. Kochen kannst du wann anders auch noch."
Mit dem Prospekt in der Hand drehe ich mich Grinsend zurück zu Raphael.
"Für den Spruch, darfst du anrufen. Ich nehme eine kleine Pizza Margherita."
Ich drücke ihm die Broschüre gegen die Brust und gehe dann an Raphael vorbei in Richtung meines Badezimmers.
Aufgrund der Tatsache, dass ich in einer so kleine Wohnung lebe, dass sogar mein Bett im Wohnzimmer steht, habe ich meinen Kleiderschrank in Laia's Kinderzimmer aufstellen müssen. Von dort habe ich mir vorhin bereits bequemere Sachen entnommen und sie ins Bad getan.
Als ich am Waschbecken vor dem Spiegelschrank stehe, betrachte ich kurz mein Gesicht.
Ich sehe müde aus. Also genau so, wie ich mich fühle. Trotzdem entferne ich mein Make Up - oder das was vom Tag noch übrig ist - , Creme mein Gesicht ein und schlüpfe in bequemere Klamotten.
Erst als ich all das erledigt habe, begebe ich mich zurück ins Wohnzimmer, wo Raphael sich offenbar um unsere Getränke gekümmert hat.
Auf dem hölzernen Beistelltisch steht ein halbvolles Weinglas und eine Flasche Bier. Raphael selbst sitzt auf der Couch und starrt mich an.
Ich muss zugeben, dass mir die Art wie er mich mustert gefällt. Es schmeichtelt mir, dass ihm augenscheinlich gefällt was er sieht.
Es ist ein anderes Gefühl, als von einem Freier so angesehen zu werden.
"Ich sehe, du hast dich schon selbstversorgt."
Es ist amüsant zu beobachten, wie seine Augen blitzschnell von meinen nackten Beinen blitzschnell zurück in mein Gesicht gleiten.
"Äh ja, Pizza kommt auch gleich."
"Perfekt. Irgendwelche Film- oder Serien wünsche?"
Ich greife nach der Fernbedienung und lass mich neben Raphael auf's Sofa fallen.
"Keine Liebesscheiße."
"Schade, ich habe mich so darauf gefreut mit dir 'Schlaflos in Seattle' zu sehen."
Belustigt schnaubt mein Gegenüber wegen meiner nicht ernstgemeinten Aussage auf.
Letztendlich entscheiden wir uns für die Serie 'Ozark' in der ein versteckter Geldwäscher für den zweitmächtigsten Drogenboss Mexikos arbeitet.
_
Einige Zeit später sind unsere gelieferten Pizzen leer und Raphael ist mittlerweile bei seinem zweitem Bier angekommen. Ich habe mich auf ein Glas Wein beschränkt, immerhin habe ich ein Kind hier und kann es mir deshalb nicht erlauben mich zu betrinken.
Raphael und ich unterhalten uns über dieses und jenes. Viel mehr ist es Raphael, der von sich erzählt, aber ich genieße es. Wir verstehen uns echt gut.
"Stell ich mir irgendwie niedlich vor, du als Maskottchen." Bei der Vorstellung wie er in einem Kostüm für eine Marke wirbt, kann ich mir ein kichern nicht verkneifen.
"Nie wieder will ich dahin." Schmunzelnd nimmt er einen Schluck aus seiner Bierflasche, bevor er wieder diesen unlesbaren Gesichtsausdruck aufsetzt.
"Was ist mit dir? Ich weiß, ist nicht leicht mit Kind und so, aber was hast du gelernt?"
Das war einer der Fragen vor denen ich mich gefürchtet habe. Ich kann ihm ja schlecht erzählen, dass ich meinen Job als Kosmetikerin hingeschmissen habe, zu einem Junkie wurde und jetzt eine Nutte bin.
"Hab ich was falsches gesagt?"
Die Tiefe Stimme von Raphael lässt mich unmerklich mit dem Kopf schütteln.
"Hm? Oh nein, ich war nur.. ach nicht so wichtige. Ich Arbeite von Zuhause aus als Spanisch-Übersetzerin."
Es ist die Wahrheit und jemandem etwas zu verschweigen ist ja auch nicht wirklich lügen.
Um nicht weiter auf dieses Thema eingehen zu müssen, wechsel ich geschickt das Thema.
_
Am Nächsten Morgen erwache ich, als ich die Stimme meiner Tochter wahrnehme.
Noch müde reibe ich mir über die Augen, bevor ich mich langsam aus der liegenden Position aufrichte, halte jedoch erschrocken inne als mir ein nicht ganz so kleines Detail auffällt.
__
Hey nochmal. (:
Dann haut mal raus, was sagt ihr zu diesem Kapitel? Gefällt euch wie die Beiden miteinander umgehen? Ist euch Solea sympathisch?
Schreibt mir sehr sehr gern eure Meinung! (:
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top