Safe
Hey ihr Hübschen! (:
Es tut mir leid, dass länger kein Kapitel zu dieser Geschichte kam, das hat keinen bestimmten Grund, außer vielleicht, dass ich mich davor gedrückt habe, dieses Chapter zu veröffentlichen, weil es eines ist mit dem ich so meine Schwierigkeiten hatte. Es passiert nicht viel und irgendwie doch.
Wie dem auch sei, lest selbst. ❣
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Solea
Wochen an denen ich viel Zeit darin investierte mir einen neuen Job zu suchen vergingen. Mir war klar, dass das nicht leicht werden würde, aber dass sich das ganze Sache so schwer gestaltet hätte ich auch nicht gedacht.
Ich bin nicht anspruchsvoll, wenn es um die Art des Jobs geht, aber aufgrund meiner Tochter muss ich darauf achten, dass es Zeitlich passt. Nicht jeder Arbeitgeber ist gewillt jemanden nur halbtags einzustellen.
Umso überraschter war ich als ich gestern auf dem Nachhauseweg vom Shoppen mit meinen drei Mädels einen Aushang im Schaufenster eines Kiosk's sah. Sofort drückte ich Layla den Buggy in die Hand und betrat den kleinen Laden.
Drinnen sah es aus, wie man es vom einen Kiosk gewohnt ist. Viele Regale mit noch mehr Süßigkeiten, ein kleiner aufgebauter Zeitungsstand befand sich am rand und hinter dem Tresen stapelten sich Tabakwaren.
Ein Mann, schätzungsweise nicht viel älter als ich begrüßte mich freundlich und stellte sich nachdem ich mein Anliegen Preis gab, als Joah vor. Kurz sprachen wir über die wichtigsten Details, bevor er mich zum Probearbeiten am morgigen Tag einlud.
Gestern Abend kam Raphael vorbei und verbrachte - wie so oft - die Nacht hier. Gerade sitzen wir gemeinsam mit Laia am Frühstückstisch, welchen ich deckte, während Raphael und Laia sich noch im Bett tummelten. Das Lachen meines Sonnenscheins erfüllte die Wohnung, die Beiden so zu sehen machte mich unfassbar glücklich.
Es hatte fast etwas von Familie.
"Mama, kennst du Petting?"
Die weiche Stimme meiner 2-Jährigen Tochter holt mich aus meiner Erinnerung an diesen Morgen. Als ich ihre Frage realisiere spucke ich die Flüssigkeit meines Milchcafes, von welchem ich gerade dabei war ein paar Schlücke zu nehmen zurück in die Tassen, setze danach jedoch ein Pokerface auf.
"Uhm.. nein, was ist das?"
Raphael kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und kassiert deshalb einen mahnenden Blick von mir.
Mir wird ganz warm bei dem Gedanken, dass Laia uns beide beim rummachen gesehen haben könnte. Eigentlich achte ich immer darauf, dass genau das nicht passiert.
"Na, Petting der Bär. Tiffy hat ein Tuscheltier davon, ich will den auch, der ist richtig grooooooß."
Während Laia mit ihren Händen die Größe des Kuscheltieres zeigt ,atme ich erleichtert aus, auch wenn meine neunmalkluge Tochter mich aufgrund meiner Unwissenheit für komplett dämlich halten muss.
Sie spricht von dem Comicbären in blauer Regenjacke und roter Mütze, nicht von der sexuellen Handlung zweier Menschen.
"Er heißt Paddington, mein Schatz. Du kannst nicht immer haben was andere haben, weißt du?"
Sofort verzieht sich ihr Gesicht zu einer beleidigten Schnute. Das kenn ich schon und weiß deshalb, dass es am effektivsten ist, diesem Verhalten keine Aufmerksamkeit zu schenken, denn sonst beginnt die Diskussion erst richtig.
Ich versuche Laia wirklich nahezu jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, aber zu sehr verwöhnen kann und will ich sie auch nicht. Sie muss lernen, dass man nicht immer das bekommt, was man gerade möchte. Umso früher, umso besser.
"Nimmst du bitte deine Füße vom Tisch?"
Weil sie meiner Aufforderung natürlich nicht nachkommt, stell' ich meine Kaffetasse beiseite und hebe Laia von ihrem Stuhl. Sie ist ohnehin fertig mit essen.
"Du kannst schon mal ins Bad gehen, wir müssen gleich in den Kindergarten. Ich komm gleich nach und helf' dir, hopp!"
Kopfschüttelnd beobachte ich wie Laia in Richtung des Badezimmers stapft.
"Du bist ziemlich doppelmoralisch."
Mit seiner Aussage zieht Raphael mich auf seinen Schoß. Seine Hand legt er dabei auf meinem freien Bein ab. Fragend sehe ich ihn an. Er grinst frech, bevor er seine Aussage begründet.
"Du verbietest der Kleinen die Füsse auf den Tisch zu legen, auf dem wir gestern ganz andere Sache gemacht haben."
Schmunzelnd erinnere ich mich daran zurück, wie Raphael mich am Vorabend - kaum das Laia im Bett war - geschnappt und auf den Esstisch abgesetzt hat. Die Dinge die er dort mit mir tat, haben ihre Spuren hinterlassen. Ein leichtes Ziehen im Unterleib ist die Folge.
"Richtig, aber wir hatten dabei nicht unsere Füße auf dem Tisch." Lachend befreie ich mich aus seinem losen Griffb und drücke ihm ein Kuss auf die Lippen, bevor ich mich erhebe.
"Räumst du den Tisch ab? Ich kümmere mich um das kleine Monster."
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Nachdem alles, was am Morgen so anfällt erledigt war, verabschiedete Raphael sich zum Sport, während ich Laia in die Kita und anschließend zum dem bei dem ich wohl ab sofort arbeiten werde Kiosk fuhr.
Joah wies mich kurz in die nicht sehr anspruchsvolle Arbeit ein. So erklärte er mir beispielsweise was ich zu tun hätte oder wie die Kasse funktioniert. Die Sache mit der Bezahlung werden wir am Ende meines Probearbeitstages besprechen.
"Gut, wenn du alles verstanden hast, dann bin ich jetzt hinten Im Büro. Wenn irgendwas ist, klopf einfach an."
"Klar, mach ich."
Mit einem Kopfnicken verschwindet er in die hinteren Räume des Kiosk's.
Ich glaube kaum, dass ich seine Hilfe benötigen werde, denn es war schon immer ein kleiner Traum von mir einen eigenen Laden zu führen. Vielleicht nicht unbedingt ein Kiosk, eher etwas in Richtung Café, wo die Leute hinkommen, um sich Café con leche mit einem Stück Mallorquinischer Mandelkuchen zu bestellen.
Dennoch etwas nervös, wische ich meine Hände an meinem dunkelgrünen Rock ab und warte auf die ersten Kunden.
Auf Kunden, die nicht kommen, um dafür zu bezahlen mit mir Sex zu haben.
Es ist ein seltsames Gefühl.
Unwillkürlich denke ich ich an die Routine im Club. Es war immer dasselbe. Ich zog mich um, saß mich auf einen der Hocker und wartete darauf, dass irgendein Freier vorbeikam. Vielleicht auch ein Neukunde. Ich tat das, wofür man mich bezahlte und dann gingen sie wieder. Es spielten sich fast schon Mechanisch ab.
Jetzt hier hinter einem Tresen zu stehen und darauf zu warten, dass Leute etwas kaufen wollen, was nichts mit meinem Körper zu tun hat ist ungewohnt.
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Kurz bevor ich aufgrunddessen, dass ich Laia von der Kita abholen muss, Feierabend machen darf, entschließe ich mich dazu, den Zeitungsstand zu ordnen. Leute kommen, schauen sich die für sie interessanten Artikel an und werfen die Zeitschrift achtlos zurück ins Regal, teilweise auch daneben.
"Was ist so schwer daran, die Zeitung ordentlich.."
Ich stoppe meine leise gemurmelten Worte, denn plötzlich springt mir ein Artikel ins Auge, der alles andere als Banal ist.
Raf Camora - zeigt er sich hier mit der Mutter des Kindes?
Sofort schlage ich mit rasendem Herzen die entsprechende Seite auf, um mir den kurzen Artikel - welcher neben dem Text auch noch zwei Fotos beinhaltet - durchzulesen.
Erst vor kurzem wurde der 'Primo' - Interpret mit einem kleinen Mädchen gesehen. Fans stellten sich die Frage, ob es sich dabei um das eigene Kind des 34-Jährigen handeln würse.. Aufgeklärt wurde dies bis Dato nicht, allerdings tauchten jetzt Bilder auf, die eindeutig scheinen.
Mein Blick gleitet zu den Fotos, beide stammen von einem Tag, an dem ich mich von Raphael dazu überreden lassen habe mit ihm gemeinsam einkaufen zu gehen. Laia war zu diesem Zeitpunkt im Kindergarten.
Noch immer mach ich mir Gedanken, wenn es darum geht mich mit Raphael in der Öffentlichkeit zu zeigen. Zu Recht wie sich zeigt.
Zusehen ist der Halbitaliener mit einer Frau an seiner Seite. Wer die Unbekannte ist, ist leider nicht zu erkennen, doch die Beiden haben nach ihrem Einkauf offensichtlich jede menge spaß. So herzlich Lachen sieht man den Diamant-Rapper nicht oft. Ob es sich bei der jungen Frau um die Mutter des Kindes handelt kann nur vermutet werden, denn Anhaltspunkte gibt es, bis auf eine ähnliche Haut- und Haarfarbe nicht. Noch gab Raf Camora selbst kein Statement zu diesem Thema ab und auch sein Social Media lässt nichts erahnen, so kann man nur spekulieren, um wen es sich an der Seite des PAP- Stars handelt.
Ähnliche Haut - und Haarfarbe? Worauf achten diese Aasgeier bitte?
Einmal mehr froh, dass man das Gesicht meiner Tochter auf den Bildern mit Raphael nicht gesehen hat, lass ich genervt die Zeitung sinken, ehe ich sie gereizt zerknülle und achtlos wegwerfe. Im selben Augenblick öffnet wich die Tür des Ladens, wodurch ich die Person, die selbigen gerade betritt treffe.
"Oh, Entschul.. Raphael?"
Verdutzt beobachte ich meinen Freund dabei wie er die Papierkugel aufhebt und schmunzelnd auf mich zukommt.
"Hey Bellezza."
Seine Hände legen sich auf meine Hüfte, als er mich näher zu sich heranziehen und unsere Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss verschließt.
Sofort erwachen die schlafenden Schmetterlinge und führen in meinem Inneren einen wilden Tanz auf. Ich entspanne mich. Lass mich tiefer in seine Arme fallen. Vertiefe den Kuss und genieße die Nähe des Mannes, der mein Leben so durcheinander würfelt.
Der Artikel rückt in den Hintergrund, zumindest solange bis Raphael sich von mir löst. Aus leicht verschleierten Augen blicke ihn an.
"Was machst du hier?"
Sein linker Mundwinkeln verzieht sich nach oben. Ich mag, wenn er das tut. Es lässt ihn jung und verspielt wirken.
"Ich dachte, wir könnten Laia zusammen abholen und den Nachmittag zusammen verbringen."
So schön es klingt Zeit mit ihm und meiner Tochter zu verbringen, ich hege zweifel.
Dies scheint auch Raphael zu bemerken.
"Was ist los?"
Ohne etwas zu sagen, deute ich auf die Papierkugel in seiner Hand.
"Seite 4." Weise ich ihn mit einem seufzen auf die betroffene Stelle hin, damit er auch weiß, was ich meine. Raphael öffnet die Seite und liest sich genau wie ich zuvor den Artikel durch, dabei bilden sich Falten auf seiner Stirn.
"Scheiße."
"Ja.. scheiße."
"Bist du sauer?"
Ein leichtes Kopfschütteln ist meine Antwort.
"Nicht auf dich." Sanft greife ich nach seinen Händen. "Ich habe ja selbst keine Lust darauf mich zu verstecken. Ich will einen ganz normalen Alltag mit dir führen und dazu gehört es eben gemeinsam einkaufen zu gehen. Mich stört auch nicht, dass sie uns zusammen Fotografiert haben oder dass sie von unserer Beziehung erfahren könnten. Es geht um Laia. Wenn die Medien rausfinden, was ich vorher war, wird man sie als das Kind einer Prostituierten sehen. Das kann und will ich ihr nicht antun."
Allein bei dem Gedanken, dass man sich das Maul über meine Tochter zerreißen könnte, bringt mein Blut zum kochen. Als ich Laia damals das erste Mal in meinem Armen hielt und ihr ins Gesicht blickte, da war mir klar, dass ich sie mit allem was ich habe beschützen werde. Nichts lass ich jemals auf sie kommen.
"Du bist mehr als deine Vergangenheit. Die Leute werden immer von Dingen reden von denen sie keine Ahnung haben. Wir wissen es besser und glaub mir, ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um zu verhindern, dass Laia auf irgendwelchen Seiten zu sehen ist. Ich pass auf euch auf."
Während er diese rührenden Worte aussprach, fanden meine Hände seine Brust. Ohne etwas zu erwidern, umarme ich ihn und schmiege mein Gesicht in den Stoff seines T-Shirts.
Es erwärmt mein Herz, dass er sich so für meine Tochter einsetzt, obwohl er gar nicht der Vater ist.
Ihr Vater.
Ihr Erzeuger.
Dylan.
Er sollte für seine Tochter da sein, er sollte sie vor der Welt da draußen beschützen. Stattdessen interessiert er sich kein Stück für sein Kind.
Raphael ist anders. Er geht auf Laia und ihre Bedürfnisse ein. Er gibt uns das Gefühl von Sicherheit. Er..
"Ich liebe dich!"
Meine Gedenken brechen ab.
Überrumpelt und mit dem Gedanken, mich verhört zu haben, reiße ich meine geschlossenen Augen auf und rücke eine Stück von Raphael ab, um in sein Gesicht sehen zu können.
"Was?"
__
Bevor ich wieder höre, dass es unerwartet kam, oder zu schnell geht; ich weiß, das ist bewusst. Das hat alles seinen Grund. :D
Was sagt ihr denn zu diesem Kapitel? Gefällt es euch trotzdessen, dass nicht all zu viel passiert? Was glaubt ihr, wie Solea auf dieses Liebesgeständnis reagieren wird?
Schreibt mir das sehr gern!
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