Love Yourself
Hey ihr Hübschen! (:
Nach längerem warten gibt es mal wieder ein Kapitel zu dieser Geschichte. Vielleicht habe ich so lange gezögert, weil ich selbst nicht weiß, was ich von diesem Chapter halten soll, aber Lest selbst.
Viel spaß. ❣
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Raphael
Solea's Lippen fühlen sich gut auf meinen an. So gut, dass man glauben könnte, sie wären nur für meine gemacht worden. Unsere Zungen spielen sanft miteinander und ich kann den Geschmack des Kirschkuchens, den ich ihr zum Frühstück mitgebracht habe schmecken.
Eigentlich bin ich hier, weil Solea Probleme mit einem Rohr unter der Küchenspüle hatte. Sie rief mich an und erzählte mir nach langem drumherum gerede, dass dieses tropfte. Ihr spanischer Stolz ließ es offensichtlich nicht zu, direkt mit der Sprache rauszurücken.
Auch während ich alle Verbindungen auseinander nahm, um zu überprüfen, ob sie auch wirklich alle dicht sind, sagte sie immer wieder, dass sie sowas eigentlich allein könnte, nur dieses Mal irgendwas anders wärw. Ich gab nur ironische Kommentare von mir.
Solea hatte Glück, tatsächlich war nur ein Gummiring zwischen zwei Verbindungsteile verrutscht, weshalb an dieser Stelle das Wasser herauskam. Nachdem ich alles wieder zusammengeschraubt hatte, hörte das Tropfen auf und wir konnten uns endlich den wichtigen Dingen widmen.
Laia war bereits im Kindergarten, es war immerhin schon fast Mittag, als mich der Hilferuf ihrer Mama erreichte. Trotzdem hielt ich auf den Weg hierher an einer Bäckerei an und besorgte ein paar Kleinigkeiten, die wir uns schmecken ließen. Dass wir uns jetzt in einer zärtlichen Knutscherei befinden ist ganz allein Solea's schuld.
Ein Stück vom Kuchen klebte ihr am Mundwinkel fest, mein Vorhaben bestand darin ihn wegzuwischen. Vorsichtig legte ich meine Hand an ihren Kopf und strich mit meinem Daumen sanft über ihre Lippen. Unsere Blicke verankerten sich regelrecht miteinander, ich konnte dieser Intensität nicht entfliehen und ich wollte es auch gar nicht, denn ich genoss dieses prickelnde Gefühl zwischen uns.
Nur langsam kam sie mir entgegen, bis ihre Lippen endlich meine berührten. Zuerst nur hauchzart, fast so als würde sie Angst haben, dass ich sie zurückweisen könnte, doch aus dem anfänglich ruhigen Kuss, wurde schnell ein intensiver Zungentanz. Mich durchfuhr dieses bekannte Kribbeln, auch wenn wir bisher nicht weiter als ein bisschen fummeln gingen, genieße ich die Zeit mit ihr.
Sie gehört ohnehin nicht zu den Frauen, von denen ich nur wissen will, wie sie im Bett sind. Solea ist kein Zeitvertreib, den ich mir wegen Druck auf den Eiern angeschafft habe. Ich mag sie wirklich und ich habe das Bedürfnis alles über sie erfahren. Dass sie mir von ihrer Vergangenheit erzählt hat, bedeutet mir viel. Das ist nichts, was man einfach mal so jemandem erzählt, es zeigt mir, dass sie mir zu vertrauen scheint und ihr die Angelegenheit zwischen uns wichtig ist.
Ich kann noch nicht sagen was wirklich daraus wird, aber darüber mach' ich mir im Moment auch keine Gedanken. Wir lassen es langsam angehen und damit habe ich kein Problem.
Als plötzlich ein Lied anfängt zu spielen, löst sich Solea von mir und fummelt etwas hektisch ihr Handy aus ihrer kurzen Jeans-Shorts. Mit geringerer Stirn nimmt sie ab.
"Solea Perez?..Oh, du bist es, von wo rufst du an?"
Während Solea mit wem auch immer telefoniert, lass ich meine Hand in ihr offenes Haar fahren und verteile leichte Küsse auf ihrem Schlüsselbein. Kichernd neigt sie ihren Kopf zur Seite und drückt mich von sich.
"Was?..Nein, du störst nicht. Wann sagtest du?"
Mit meinem Finger fahre ich am oberen Bund ihres gelben Tops entlang und registriere mit einem zufriedenen Grinsen, wie sich eine Gänsehaut auf ihrer olivfarbenen Haut bildet.
Plötzlich greift sie nach meinem Handgelenk und dreht es so, dass sie einen Blick auf meine Uhr werfen kann. Seufzend fährt sie sich durch's Haar.
"Du weißt, dass ich Laia bald aus der Kita holen muss, dass schaff ich zeitlich nicht.. tut mir wirklich leid, du weißt, sonst gern, aber..was? Nein auf keinen Fall."
Skeptisch ziehen sich meine Augenbrauen zusammen, als Solea mir einen flüchtigen zuwirft Blick.
Sofort erfasst mich ein beklemmendes Gefühl. Was, wenn sich einer ihrer alten Freier am anderen Ende der Leitung befindet, der gerade nach einem Termin fragt, weil sie nicht mehr offiziell im Bordell arbeitet. Dort hat sie vor einigen Tagen nämlich gekündigt.
Ich verdränge den Gedanken, dass sie sich heimlich mit anderen treffen könnte oder sie weiterhin irgendwelche Angebote für gutes Geld bekommt. Meine Ansage an Solea war klar und deutlich, wenn sie das zwischen uns wirklich will, muss sie aufhören, diese Dienste anzubieten.
"Okay,..adiós"
Nachdem Telefonat wirkt Solea leicht gestresst. Nichts ist mehr von der anziehenden Spannung zu spüren.
Ohne umschweife frage ich, wer das war. Mir ist egal, dass mich das vielleicht nichts angeht. Dass sich ihre Laune verändert hat, muss einen Grund haben.
"Giulia." Sie nimmt unsere Kuchenteller und Gabeln vom kleinen Couchtisch und bringt es anachließend in die Küche. Erst dort spricht sie weiter, während sie zeitgleich das Geschirr abspühlt.
"Sie sitzt irgendwo in der Pampa fest, weil sie dort ein Shooting hatte und wieso auch immer kam der Bus nicht. Sie hat gefragt, ob ich sie von dort abholen kann, aber ich muss mich gleich um Laia kümmern."
Ich bin beruhigt, dass es sich bei dem Anrufer lediglich um ihre beste Freundin handelte.
"Warum nimmt sie sich kein Taxi?"
"Weil sie heute morgen verschlafen hat und deshalb unter Hektik die Wohnung verlassen hat. Sie hat nichts dabei. Keinen Schlüssel, keinen Geldbeutel und auch kein Handy, deshalb hat sie mich auch von einem fremden Handy aus angerufen. Das ist so typisch für Giulia und dann wollte sie auch noch, dass.." Seufzend hängt sie das Geschirrtuch zurück um den Herdgriff, aber auch danach spricht sie ihren offen gelassenen Satz nicht aus.
Ich stehe vom Sofa auf, gehe auf Solea, die an der Küchenzeile gelehnt steht zu und lege meine Hände auf ihren Hüften ab.
"Was wollte sie?"
Unsicher zupft die schöne Frau vor mir an dem Ärmelsaunen meines Oberteils herum und weicht so meinen Blick auf sie hinab aus. Sanft greife ich mit Zeigefinger und Daumen nach ihrem Kinn, um sie dazu bewegen mir in die Augen zu sehen.
"Sie hat vorgeschlagen, dass du Laia abholen könntest, aber keine Sorge, ich habe ihr gesagt, dass das nicht geht."
Schnell löst sie sich aus meinem Griff, schnappt sich einen Lappen und wischt mit diesem über die Küchentheke. Mir ist klar, dass sie das nur macht, um diesem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Ich frag mich, wieso ihr das so unangenehm ist.
"Ich hätte kein Problem damit."
Abrupt hält Solea in ihrer Bewegung inne und dreht sich zu mir herum. Ein dezentes Lächeln ziert ihr mattes Gesicht.
"Das ist wirklich lieb, aber das kann ich nicht von dir verlangen."
"Und wieso nicht? Solea wir sind jetzt in einer Beziehung und mir war von Anfang an klar, dass ich dich und die Kleine nur im Doppelpack bekomme. Ist doch keine große Sache, ich hol sie ab und nehme sie dann mit ins Studio, bis du wieder da bist."
Mit meinen Worten, bin ich erneut auf meine Freundin zugegangen.
"Oder glaubst du nicht, dass ich mit ihr klar kommen werde?" Mit einem Schmunzeln vergrabe ich meine Hände in den hinteren Taschen ihrer Jeans und ziehe sie so an mich heran. Ein Lachen, welches in meinen Ohren wie Musik klingt, entfährt ihr.
"Na schön, ich schreib dir eine Vollmacht." Bevor sie sich von mir löst, drückt sie mir noch einen Schmatzer auf. Weil mir das eindeutig viel zu wenig ist, ziehe ich sie zu mir zurück und verschließe unsere Lippen zu einem richtigen Kuss. Grinsend erwidert sie diesen.
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Solea war wirklich eine Nummer für sich. Nachdem sie mir einen Zettel in die Hand drückte auf dem steht, dass ich das Recht habe ihre Tochter abzuholen, erklärte sie mir noch hu ndert weitere Sachen, die ich zu beachten hätte.
Nicht zu viele Süßigkeiten.
Keinen Schnuller, egal wie sehr sie danach bettelt.
Immer fragen, ob sie zur Toilette muss.
Darauf aufpassen, dass sie sich nicht zu lang in der Sonne aufhält.
Und auf meine Wortwahl achten.
Ich war ihr nicht böse, weil sie mir diese Dinge erklärte, ich weiß, dass es nicht am mangelnden Vertrauen liegt sondern an ihrer eigenen Unsicherheit. Schon einige Male fiel mir auf, dass Solea ihre Tochter nur ungern abgibt.
Mit der Vollmacht in der Hand betrete ich den Kindergarten. Es fühlt sich ungewohnt an hier zu sein. Überall hängen kleine Rucksäcke oder Jacken an kindgerechte Garderoben. Der Geruch von Kartoffelbrei schlägt mir entgegen, als ich mich von dem nett eingerichtet Eingangsbereich zu Laia's Gruppenraum begebe.
Solea meinte, dass ich einfach an der Tür klopfen müsste. Genau das tue ich auch in diesem Moment. Ich muss nicht lang warten, ehe sie sich öffnet und mir eine Frau im mittleren Alter und blonden Haaren gegenübersteht.
"Ja bitte, was kann ich für sie tun?"
Plötzlich etwas nervös darüber, dass ich gerade die Tochter meiner Partnerin abhole, räuspere ich mich, bevor ich zu einer Antwort ansetze und ihr gleichzeitig den Zettel überreiche.
"Ich bin hier, um.." –"Raphaaaleeel!"
Überschwänglich kommt Laia auf mich zugerannt und umklammert mein Bein.
"Na ich sehe schon. Sie sind hier, um den kleinen Wirbelwind abzuholen."
Die Erzieherin lächelt uns beiden milde zu, als ich Laia zu mir auf den Arm nehme. Dabei bilden sich ein paar tiefe Falten neben ihrem Mund.
"Sie hat heute sehr gut gegessen. Schlafen wollte sie nicht so richtig, weshalb sie vielleicht etwas quengelig sein könnte, aber ich denke, dass bekommen sie hin. So kleine Maus, dass wünsche ich euch einen schönen Nachmittag und bis morgen in aller Frische."
Freundlich reicht sie Laia und anschließend mir ihre Hand.
"So Principessa, dann zeig mir mal wo deine Sache liegen."
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Fertig angezogen, setze ich Laia in ihren Kindersitz, welchen Solea mir vorher noch gab, denn ohne geht nicht. Dieser wirkt in meinem Auto ziemlich befremdlich.
"Wo ist Mama?"
Mit dieser Frage habe ich schon viel eher gerechnet. Vor allem nachdem mir die Erzieherin mitteilte, dass Laia wegen des wenigen Schlafes etwas knatschig sein könnte. Bisher habe ich davon nichts mitbekommen. Sie hat sich bereitwillig von mir anziehen lassen und zeigte mir fröhlich die Fische aus dem kleinen Aquarium, was im Flur der Kita steht. Auf mich wirkt sie gut gelaunt.
"Sie muss Giulia abholen, aber hey.. wir fahren jetzt zu mir ins Studio und machen da ein bisschen Musik, ja? Magst du Musik?"
Begeistert von diesem Vorschlag klatscht sie in die Hände und fängt an unverständlich ein Lied zu singen, dennoch kommt es mir bekannt vor.
"Mama mag Bieber." Offenbart Laia plötzlich, ehe sie weiter vor sich hin feixt.
Mit einem Grinsen, drehe ich mich um und starte den Motor. Jetzt weiß ich auch woher mir das Lied bekommt vorkommt. Love yourself von Justin Bieber. Solea's Klingelton.
Dass Laia kein bisschen fremdelt macht mir das Ganze hier leichter. Hand in Hand betreten wir die Räumlichkeiten meines Studios. Wie erwartet ist Joseph schon dort. Als Laia ihn erblickt, wirkt sie plötzlich doch etwas schüchtern.
Nachdem ich meinen Freund mit einem Handschlag begrüßt habe, hockt dieser sich hin, um auch die Kleine zu begrüßen.
"Na kleiner Hosenscheißer, alles cool?"
Laia verzieht ihr Gesicht zu einer wütenden Fratze. Bei ihr wirkt es allerdings alles andere als Angsteinflößend.
"Scheiße darf man nicht sagen!"
Ich kann mir ein Grinsen wegen ihrer klaren Ansage nicht verkneifen.
"Du hast recht, kleine Lady."
Lachend erhebt er sich und blickt mich amüsiert an.
"Wenn ihre Mutter genauso drauf ist, verstehe ich wieso sie dir so gut gefällt."
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Es ist bereits spät als Solea ankommt. Sie rief mich zwischendurch an, um mir bescheid zu geben, dass sich das Alles wegen etlichen Baustellen in diesem Kaff verzögern würde und natürlich um sich zu erkundigen, ob mit ihrer Tochter alles klappt. Das tat es. Laia ist sehr pflegeleicht und zum Glück noch leicht zu beeindrucken. Nachdem Joshi und ich ihr so leicht wie möglich erklärt haben, was wir hier so machen, wollte sie auch singen. Ich nahm sie also auf den Arm und lief mit ihr in die Box. Die viel zu großem Kopfhörer auf ihrem Kopf hielt ich dabei mit meiner freien Hand fest, damit sie ihr nicht vom runter rutschten.
Als wir gerade dabei waren ihre eingenuschelten Aufnahmen anzuhören, betrat Solea den Raum. Laia hüpfte sofort von meinem Schoß und rannte auf ihre Mutter zu, um ihr freudig zu erzählen, dass sie auch Rapstar werden will.
"Darüber reden wir nochmal, wenn du groß bist."
Als ich bemerke, wie Joshi meine Freundin abcheckt, schlag ich ihm unauffällig gegen seinen Oberarm. Ich weiß, dass er nie was versuchen würde, trotzdem gefällt es mir nicht, wie er sie mustert.
"Hey, ich bin Solea." Joseph nimmt die ihm dargebotene Hand entgegen und stellt sich ebenfalls vor. Danach richtet sich meine Freundin an mich.
Nach einem keuschen Kuss, beginnt auch schon ihr Redefluss. "Tut mir leid, ich hab mich echt beeilt, aber der Nachmittagsverkehr ist furchtbar und dann müssten wir auch noch einen Schlüsseldienst rufen, damit Giulia in ihre Wohnung kommt, war sie lieb?"
Vorsichtig ziehe ich meine Freundin auf meinen Schoß, dabei atme ich ihren bekanntem Pfirsichgeruch ein.
"Mach dir keinen Kopf, es lief alles super."
Zufrieden blicken wir beide zu Laia die auf dem Boden sitzt und in ihrem Kindergartenrucksack kramt.
"Dafür hast du was gut bei mir."
Ich kann nicht verhindern, dass sich ein dreckiges Grinsen auf meinen Lippen bildet.
"Ich wüsste schon.." –"Äh Leute, ich will euren Dirty-talk ja nicht unterbrechen, aber ich glaube, dass solltet ihr euch ansehen."
Joshi, der sich derweil mit seinem Handy beschäftigte, hält uns selbiges gerade entgegen. Irgendeine dieser vielen Klatsch und Tratsch Seiten ist geöffnet und zeigt uns eine Artikel an.
'Ups, wann ist das denn passiert? Ist Raf Camora etwa Vater?'
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Wie am Anfang bereits erwähnt, bin ich nicht ganz zufrieden mit diesem Kapitel, aber ich kann euch sagen, dass es spannender wird. Vielleicht verzeit ihr mir somit, dieses eher semi gute Kapitel. :D
Puh, da war die Presse aber wieder ganz flink unterwegs. Was glaubt ihr, wie die Beiden auf diese Schlagzeile reagieren werden?
Schreibt mir das sehr gern. (:
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